Im Test vor 15 Jahren: Ein CPU-Kühler von Asus im Zalman-Design
Mit dem Silent Knight (Test) startete Asus im Herbst 2006 einen weiteren Versuch, im CPU-Kühler-Markt Fuß zu fassen. Das Design des Modells orientierte sich dabei stark an den Erfolgsmodellen von Marktführer Zalman, was auch beim Herausforderer in einem sehr guten Kühler resultierte.
Grundkonzept von Zalman mit eigenen Ideen
Der 115 × 140 × 110 mm messende und aus Kupfer gefertigte Silent Knight orientierte sich sichtlich an Zalman CNPS 9500 und 9700 LED (Im Test vor 15 Jahren). Asus setzte aber auch eigene Akzente: So bestand der Silent Knight aus zwei Kühltürmen mit je 64 Kupferlamellen die über jeweils drei 6-mm-Heatpipes an die Bodenplatte angebunden waren. Im Vergleich dazu kamen beim CNPS 9500 insgesamt drei 6-mm-Heatpipes zum Einsatz, die von der Bodenplatte aus durch die Lamellen führten und wieder in der Bodenplatte endeten. Im Zentrum des Silent Knight befand sich ein 92-mm-Lüfter mit blauer LED-Beleuchtung, der mit bis zu 2.200 U/min arbeitete.
In puncto Verarbeitung und Materialqualität gab es bei dem Silent Knight nichts zu beanstanden, hier spielte das Modell eindeutig in der Oberklasse mit. Die Installation des Kühlers ging prinzipiell problemlos von der Hand, die Vielzahl der Montagekomponenten in Kombination mit der etwas unklaren Anleitung verkomplizierten die Prozedur jedoch. Mit einer Einbautiefe von 140 mm war der Silent Knight mit den meisten Gehäusen kompatibel. In Sachen Plattformkompatibilität konnte Asus mit allen gängigen Sockeln von AMD und Intel aufwarten.
Erstmals Kühlleistung im Spitzenfeld
Mit dem Silent Knight gelang es Asus das erste Mal in einem ComputerBase-Test, eine Kühlleistung im Spitzenfeld zu erzielen. Bei voller Drehzahl konnte der Silent Knight einen Intel Core 2 Extreme X6800 auf 63 °C bei einem Schalldruckpegel von 46,4 dB(A) halten. Damit lag die Kühlleistung auf einem Niveau mit einem Scythe Ninja und deutlich über der eines Zalman CNPS 9500. Der Schalldruckpegel war verglichen mit einem Scythe Ninja um etwa 2 dB(A) höher, konnte aber nicht mit der eines Scythe Infinity mithalten, der bei besseren Temperaturen knapp 10 dB(A) leiser arbeitete.
Kritik musste der Silent Knight für seine namensgebende Silent-Tauglichkeit einstecken. Selbst bei auf 5 Volt gedrosselter Betriebsspannung lag der verursachte Schalldruckpegel noch bei 33,3 dB(A), während andere Kühler auf bis zu 30 dB(A) heruntergingen. Zudem gab der verbaute Lüfter bei gedrosselter Drehzahl ein störendes Klackergeräusch von sich.
Fazit
Zwar war der Silent Knight nicht perfekt, aber er bewies wie bereits der ebenfalls nicht leise Silent Square Pro (Im Test vor 15 Jahren), dass Asus sich mit jedem Kühler weiter verbesserte. Gegenüber dem Zalman-Äquivalent CNPS 9500 konnte sich der Silent Knight in Summe durchaus sehen lassen. Wer einen Kühler in „Zalman-Bauart“ suchte, konnte den Silent Knight daher vor 15 Jahren bedenkenlos in Betracht ziehen. Mit einem Preis von 59 Euro war das Modell allerdings auch preislich am oberen Ende des Marktes angesiedelt.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
- Intels erster Quad-Core war ein teures Vergnügen
- Thermalright biss sich in 120 mm an Scythe die Zähne aus
- Corsairs XMS2 Dominator für extremes CPU-Overclocking
- Asus' erster nicht missglückter Kühler
- Potente Kühlorange aus Fernost
- Der Scythe Infinity räumte mit anderen CPU-Kühlern auf
- Thermalrights erster Tower-Kühler Ultra-90
- 125 °C waren bei der GeForce 7950 GT von XFX noch ok
- Mit dem CNPS 9700 LED gelang Zalman das Comeback
- Der Scythe Mine Cooler war viel Kühler für wenig Geld
- Die GeForce 7900 GS war eine günstigere 7900 GT
- Intels Core 2 Extreme brachte Multi-GPU-Setups ans Limit
- ATis Radeon X1950 XTX war ein Topmodell für 399 Euro
- Thermalrights SI-128 war gut, aber nicht perfekt
- Microsoft WHQL torpedierte Nvidias Quad-SLI
- Eine übertaktete GeForce 7600 GS mit 512 MByte Speicher
- Intels Core 2 Duo E6600 und E6700 räumten mit AMD auf
- Der absolute Preis-Leistungs-Tipp GeForce 7600 GST
- Der Core 2 Extreme X6800 hängte alle ab
- Der Zalman VF-900 Cu dominierte sie alle
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.