XMG Neo 15 mit Oasis im Test: Fazit

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Update 2 Jan-Frederik Timm
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XMG Neo 15 (E22): Notebook für Nerds

Das XMG Neo 15 bleibt auch in der Version E22 ein Notebook für Nerds, die weniger Wert auf RGB- und Kampfjet-Optik und mehr Wert auf einen schlicht-funktionalen Auftritt potenter Hardware legen, die sich in vielen Parametern an die eigenen Ansprüche anpassen lässt, wenngleich es in diesem Punkt Veränderungen gegenüber dem Vorgänger gibt.

Beim Prozessor lässt das Control Center des ODMs, dessen sich XMG bedient, abermals die ganze Bandbreite an PL1/PL2/PL4-Einstellungen zu – ob der Core i7-12700H dauerhaft mit 15 oder 120 Watt betrieben wird, ist dem Nutzer und dem Kühlsystem überlassen. Darf die CPU voll aufdrehen, sieht sogar der Core i9-12900HK alt aus, wenn er weniger verbrauchen darf.

Die Einstellungsmöglichkeiten der GPU sind zurzeit hingegen etwas eingeschränkt, denn zumindest bei der GeForce RTX 3080 Ti Laptop GPU ist neben 150 Watt mit und ohne 5 bis 25 Watt Boost sowie 175 Watt ohne Boost nicht mehr drin. Der Vorgänger konnte die GeForce RTX 3080 Laptop GPU bis auf 125 Watt herunterregeln. Nvidia hat auf Anfrage der Redaktion erklärt, dass der ODM auch weiterhin diese Flexibilität hat – an Nvidia liegt es dieses Mal also nicht.

Mit den vielen Anschlüssen, der (zu Anfang gewöhnungsbedürftigen) optomechanischen Tastatur, dem guten Trackpad und dem matten 2K-Display bietet das XMG Neo 15 ebenfalls viel Flexibilität. Und auch die Wartung ist erneut einfach möglich: RAM (2 x SO-DIMM) und zwei NVMe-SSDs lassen sich problemlos tauschen oder aufrüsten. Alle Schrauben sind klassisch als Kreuzschlitz ausgeführt.

Zum derzeit einzigartigen Gaming-Notebook wird das XMG Neo 15 (E22) – so wie Schwestermodelle anderer Marken – aber durch die Option, die externe AiO XMG Oasis anzuschließen.

XMG Oasis: Hohe Kühlleistung, nur bedingt leise

Die setzte im Test nach fünf Tagen erst einmal mit einem Totalausfall ein Zeichen. Nachdem XMG nach Überprüfung des defekten Musters zunächst von einem Materialfehler ausging, brachen im späteren Verlauf jedoch auch an anderen Vorserienexemplaren die Anschlüsse ab. XMG hat in Zusammenarbeit mit dem ODM die XMG Oasis (und baugleiche Schwestermodelle) noch einmal angepasst. Materialermüdung, wie sie die Redaktion zu verzeichnen hatte, soll damit ausgeschlossen sein.

Hinweis vom 25. April 2022: Auch die Serie der XMG Oasis ist von dem Problem betroffen. Der Hersteller geht aktuell von einer Inkompatibilität des verwendeten Kunststoffs mit der mitgelieferten Kühlflüssigkeit aus. Bis zur abschließenden Klärung hat XMG den Verkauf der XMG Oasis gestoppt. Mehr Details im Update auf der 1. Seite des Artikels.

Unabhängig davon hat die XMG Oasis im Test die an sie gestellten Erwartungen in weiten Teilen, aber nicht in jeder Hinsicht erfüllt. Definitiv überzeugen kann die Kühlleistung: Mit der AiO sind beim Core i7-12700H absurd hohe 120 Watt TDP statt rund 90 Watt TDP mit Luftkühlung dauerhaft möglich und die bis zu 175 Watt TGP der GeForce RTX 3080 Ti Laptop GPU sind bei unter 70 °C GPU-Temperatur umsetzbar. Auch der Umgang mit der AiO respektive dessen Schnellverschluss und der Integration im Control Center überzeugt. Etwas umständlich ist hingegen die Ersteinrichtung, auch weil die Füllstandsanzeige an der AiO nur sehr schwer ablesbar ist.

Die All-in-One-Wasserkühlung konnte hingegen nicht die Erwartungen an die Lautstärke erfüllen, wobei es in diesem Punkt zu differenzieren gilt.

Im Vergleich zur Geräuschkulisse, die man von AiOs mittlerweile kennt, ist die XMG Oasis erst einmal als laut zu bezeichnen. Von gekapselten AiOs ist man zuletzt höchstens ein leises Surren oder Klackern gewohnt gewesen, die Pumpe in der XMG Oasis ist hingegen dauerhaft deutlich wahrnehmbar. Ob das ein Problem ist, hängt vom Einsatzzweck ab, denn am Ende geht es in erster Linie um die Frage, ob die AiO lauter oder leiser als das Luftkühlsystem ist.

  • Im Leerlauf, wenn im Notebook die Lüfter ohnehin stillstehen oder nur langsam vor sich hindrehen, nervt die XMG Oasis und sollte zweifelsohne deaktiviert werden: Das XMG Neo 15 ist dann mit AiO lauter als ohne.
  • Unter CPU-Vollast bei einer TDP von 120 Watt geht das Geräusch der AiO im Lüfterrauschen unter. Ob die AiO an ist oder nicht, hat auf die Lautstärke keinen Einfluss, macht aber ca. 30 Watt mehr TDP möglich.
  • Unter CPU-Vollast bei einer TDP von 95 Watt kann die AiO dafür sorgen, dass das Kühlsystem im Notebook die Lüfter wesentlich langsamer drehen lässt. Die Lautstärke mit AiO fällt deshalb deutlich niedriger aus als ohne, bei zugleich gesunkener CPU-Temperatur.
  • In Spielen bringt der Einsatz der XMG Oasis das Kühlsystem des XMG Neo 15 fast zum Stillstehen. Die AiO ist dadurch zwar deutlich wahrnehmbar, die Geräuschkulisse allerdings wesentlich niedriger als ohne AiO. Weil die GeForce durch den Einsatz der Oasis aber nicht mehr Leistung aufnehmen kann, sondern die TGP nur etwas effizienter ausnutzt, steigen die FPS nur minimal an.

Wer die CPU mit 120 Watt TDP und damit den schnellsten mobilen Prozessor sein Eigen nennen oder in Spielen mit hoher TGP, aber reduzierter Lüfterdrehzahl spielen will, kann zur XMG Oasis greifen. Flüsterleise wird das Notebook damit aber noch lange nicht und im Leerlauf auf dem Desktop schaltet man sie besser ab.

Interessant ist, dass XMG plant, in Zukunft noch mehr Notebooks mit Anschluss für Oasis auszurüsten. Zu oft sind Waküs für Notebooks nur an ein bestimmtes Modell gebunden gewesen und waren schon deshalb zum Scheitern verurteilt. Mit einer breiteren Kompatibilität und in Zukunft eventuell einer leiseren Oasis 2 könnte das Konzept im Gaming- und High-Performance-Arbeits-Laptop aufgehen.

ComputerBase hat das XMG Neo 15 (E22) und zwei Muster der XMG Oasis vom Hersteller unter NDA zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme der Unternehmen auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungstermin. Der Test erschien allerdings erst nach Ablauf der Frist.

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