F1 22 im Test: Benchmarks (FHD, WQHD & UHD), Frametimes und VRAM
3/4Das Testsystem und die Benchmark-Szene
Alle Benchmarks wurden auf einem Intel Core i9-12900K (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das ROG Asus Maximus Z690 Apex (BIOS 0702) mit dem Z690-Chipsatz verbaut, Grafikkarten konnten also mit PCIe 4.0 angesteuert werden.
Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 32 GB Speicher (Corsair Vengeance, 2 × 16 GB, DDR5-5400, 40-40-40-84-2T) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 21H2 mit sämtlichen Updates war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia genutzt.
Als Treiber kamen der Adrenalin 22.5.2 bzw. der GeForce 516.40 zum Einsatz. Beide sind nicht offiziell für F1 22 optimiert. Tests mit optimierten Treibern werden nach dem Erscheinen nachgeholt.
Testsequenz und -Einstellungen
Die 25 Sekunden lange Testsequenz findet auf der Rennstrecke von Aserbaidschan im Alfa Romeo von Valtteri Bottas statt. Der Start spielt sich im Mittelfeld auf Startplatz 10 bei trockenem Wetter ab. Es wird die integrierte Benchmark-Funktion genutzt. Sie erzeugt zwar keine hundertprozentig vergleichbaren Szenen, jedoch variieren die Messergebnisse zwischen mehreren Testläufen kaum. Die Testszene gehört zu den anspruchsvollsten Sequenzen im Spiel, jedoch handelt es sich nicht um ein Worst-Case-Szenario.
Für die Auflösungen 1.920 × 1.080, 2.560 × 1.440 und 3.840 × 2.160 werden Messungen mit dem Ultrahoch-Preset durchgeführt. Die Umgebungsverdeckung steht auf „CACAO“. Wird Raytracing genutzt, sind alle vier RT-Optionen mit der mittleren Qualitätsstufe aktiv
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Ultrahoch-Preset, CACAO, TAA |
2.560 × 1.440 | Ultrahoch-Preset, CACAO, TAA |
3.840 × 2.160 | Ultrahoch-Preset, CACAO, TAA |
Bei Raytracing | RT-Schatten „Ein“, RT-Reflexionen „Ein“, RT-AO „Ein“, RT-Transparenz „Ein“, RT-Qualität „Mittel“ |
Der neue GeForce-Treiber bringt nicht mehr FPS (Update)
Nvidia hat mittlerweile den GeForce 516.59 zum Download bereit gestellt, der offiziell für F1 22 optimiert worden ist. Schneller läuft das Spiel damit aber nicht. In den Auflösungen 1.920 × 1.080, 2.560 × 1.440 sowie 3.840 × 2.160 gibt es bei abgeschaltetem Raytracing keine einzige Messung, bei der die GeForce RTX 3080 auch nur irgendeinen Leistungsunterschied zwischen den zwei Treibern aufweist, der nicht im Bereich der Messungenauigkeit liegt.
Wird Raytracing hinzugeschaltet, gibt es minimale Unterschied, die aber nach wie vor so gering sind, dass nicht von einem Vor- oder Nachteil für den neuen Treiber gesprochen werden kann. In Full HD wird die GeForce RTX 3080 mit dem neuen GeForce 516.59 1 Prozent langsamer als mit dem älteren Treiber, genau dasselbe gilt für WQHD. In Ultra HD reduziert sich die Performance mit dem GeForce 516.59 dann um etwas höhere 2 Prozent, was aber nach wie vor minimal ist.
Zumindest aus Leistungsgründen ist es bei einer Nvidia-Grafikkarte also nicht notwendig, den neuen GeForce 516.59 zu installieren. Eventuell ist dieser aber gut für die Stabilität, eine Installation schadet daher nicht, zumal der teils vorhandene Leistungsverlust gerade einmal mess-, aber nicht spürbar ist.
Der Adrenalin 22.6.1 hat etwas mehr PS (Update)
Nun hat auch AMD mit dem Adrenalin 22.6.1 einen offiziell für F1 22 optimierten Treiber zum Download frei gegeben. Laut Release Notes soll dieser auf einer RDNA-2-Grafikkarten für einen kleinen Leistungsschub sorgen und das kann die Redaktion so auch bestätigen – je nach Qualitätseinstellung fällt dieser groß unterschiedlich aus.
Den größten Sprung macht die Radeon RX 6800 XT mit dem Adrenalin 22.6.1 gegenüber dem Adrenalin 22.5.2 bei geringer GPU-Last. In 1.920 × 1.080 läuft das Spiel mit einer 9 Prozent höheren Durchschnitts-Framerate, die Perzentil-FPS steigen um 5 Prozent an. In 2.560 × 1.440 wird der Schub dann geringer, liegt aber noch bei je 5 Prozent. In 3.840 × 2.160 bringt der neue Treiber ein Plus von 3 Prozent bei den AVG-FPS und von 8 Prozent bei den Perzentil-FPS. Letzteres ist interessant, denn mit dem Adrenalin 22.5.2 war dies noch eine Schwäche der Radeons, mit der neuen Version wurde diese nun behoben.
Wird Raytracing genutzt, fallen die Verbesserungen kleiner aus, bleiben aber vorhanden. Der Adrenalin 22.6.1 beschleunigt die Radeon RX 6800 XT in Full HD um je 2 Prozent, in WQHD um 2 Prozent bei den Durchschnitts-FPS und in Ultra HD um 3 Prozent bei den AVG-FPS und um 8 Prozent bei den Perzentil-FPS.
In Anbetracht der Benchmarks ist es ratsam, den Adrenalin 22.6.1 zu installieren, wenn F1 22 gespielt wird. Ob der Treiber auch auf älteren Grafikkarten als RDNA 2 Vorteile bringt, ist unklar.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD (Update)
60 FPS ist für gewöhnlich ein guter Grenzwert, ab dem zwar kein optimales, aber ein flüssiges Spielen möglich ist. Da F1 22 als Rennspiel aber besonders stark nach hohen Frameraten giert und das Spiel zudem viele davon liefert, sollten bei den Benchmarks für ein gutes Spiel-Erlebnis am besten mindestens 80 FPS anvisiert werden.
Die meisten Grafikkarten im Test erreichen diese Marke in 1.920 × 1.080 mit abseits von Raytracing maximierten Grafikdetails, also ab einer Radeon RX Vega 56 oder GeForce GTX 1070 sind 80 FPS und mehr drin. Auch in 2.560 × 1.440 bleiben die Anforderungen gering, bereits eine GeForce GTX 1080 oder Radeon RX 5600 XT ist dafür schnell genug. Selbst in 3.840 × 2.160 benötigt es nicht gleich die schnellsten Modelle, so knacken GeForce RTX 3080 und Radeon RX 6800 XT selbst die 100-FPS-Marke deutlich, 80 FPS sind ab einer Radeon RX 6700 XT oder GeForce RTX 3070 drin.
AMDs und Nvidias aktuelle Grafikkartengenerationen schneiden in F1 22 auf ihrem gewöhnlichen Niveau mit minimalen Vorteilen für AMD ab. So ist die Radeon RX 6800 XT in Ultra HD 2 Prozent schneller als die GeForce RTX 3080, normalerweise liegt die GeForce um 1 Prozent vorne. Dafür ist sie bei den Perzentil-FPS um 3 Prozent voraus.
Die älteren AMD-Grafikkarten haben dagegen etwas das Nachsehen gegenüber der Konkurrenz. So ist Nvidias GeForce RTX 2070 Super in WQHD 20 Prozent flotter als die Radeon RX 5700 XT, in AAA-Spielen beträgt der Vorsprung sonst geringere 9 Prozent. Auch die GeForce GTX 1080 ist in Full HD 7 Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64, dort liegt letztere normalerweise 2 Prozent vorne.
RDNA 2 und Turing stechen hervor
Im Generationenduell bestätigt sich dann, dass RDNA 2 in F1 22 richtig schnell unterwegs ist. Die Radeon RX 6800 XT liefert in WQHD 113 Prozent mehr FPS als die Radeon RX 5700 XT mit RDNA, im AAA-Schnitt liegt die Grafikkarte sonst nur 94 Prozent vorne. Die GeForce RTX 3080 mit Ampere ist derweil 75 Prozent flotter als die GeForce RTX 2070 Super mit Turing – 71 Prozent sind hier die Norm. Nvidias ältere Modelle fallen in dem Formel-1-Rennspiel entsprechend weniger ab.
AMD RDNA kann gegen GCN dagegen kein so gutes Ergebnis einfahren. Radeon RX 5700 XT (RDNA) und Radeon RX Vega 64 (GCN) verhalten sich exakt wie gewohnt zueinander. Die GeForce RTX 2070 Super ist dagegen in Full HD 49 Prozent schneller als die GeForce GTX 1080 mit Pascal, im Schnitt sind es sonst nur 36 Prozent.
Benchmarks mit RT in Full HD, WQHD und Ultra HD (Update)
Mit Raytracing ist es wenig verwunderlich deutlich schwerer, die 80 FPS zu erreichen, aber bei weitem nicht unmöglich. In Full HD kommt die GeForce RTX 2070 Super spielend darüber, was auch der Radeon RX 6700 XT gelingt. In WQHD gilt dasselbe dann für die GeForce RTX 3070 und die Radeon RX 6800 XT, während in Ultra HD selbst die GeForce RTX 3090 Ti daran scheitert. Hier benötigt es DLSS, das in der Vorabversion aber noch nicht korrekt funktionierte. Alternativ sollten die transparenten Reflexionen abgeschaltet werden, die optisch nicht viel bringen, allerdings viel Geschwindigkeit kosten.
Für Radeon-Grafikkarten ist Raytracing in Ultra HD dagegen ein schweres Unterfangen. FSR 1.0 reduziert die Bildqualität zu sehr und ist damit keine sinnvolle Empfehlung. Auch hier sollten die transparenten Reflexionen abgeschaltet und zusätzlich noch die generellen Grafikdetails reduziert werden – anders geht es aktuell einfach nicht.
Im Mittelfeld der RT-Anforderungen
Mit aktiviertem Raytracing liegen GeForce-Grafikkarten klar vor den Radeons. Die GeForce RTX 3080 ist in WQHD 33 Prozent schneller als die Radeon RX 6800 XT, in Ultra HD sind es 36 Prozent. Damit platzieren sich die Zusatzanforderungen von F1 22 bei mittlerer Raytracing-Qualität bei allen vier RT-Effekten im Mittelfeld. Worst-Case-Fälle wie Dying Light 2 (Test) zeigen Abstände von 50 Prozent und mehr, andere Spiele wie Far Cry 6 (Test) dagegen weniger als 10 Prozent. Der Abstand ist primär davon abhängig, wie intensiv Raytracing genutzt wird – je mehr Raytracing, desto mehr liegt GeForce RTX 3000 vor Radeon RX 6000. Mit hohen und ultrahohen RT-Details gehen die Nvidia-GPUs auch in F1 22 deutlicher in Führung, doch optisch bringt das wie beschrieben nichts mehr.
Die Frametimes sollten verbessert werden
F1 22 hat kein gutes Framepacing, was das Spiel aber mit den verhältnismäßig hohen FPS gut kaschieren kann. So zeigen die Frametimes sowohl bei der Radeon RX 6800 XT als auch bei der GeForce RTX 3080 ein vergleichbar starkes Auf und Ab bei der Ausgabe der einzelnen Frames mit teils ziemlich großen Ausreißern. Spüren kann man sie beim Spielen aber nicht. Die Bilder sind schlussendlich aufgrund der vielen FPS so schnell vergangen, dass dies keine Rolle spielt. Das ändert sich aber natürlich bei geringeren Frameraten.
Wird Raytracing aktiviert, wird das Framepacing generell unruhiger. Da die Ausreißer aber nicht mitwachsen, hat dies keinerlei praktische Auswirkungen. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Entwickler am Framepacing des Spiels noch etwas ändern sollten, denn eine gleichmäßige Frameausgabe ist vor allem bei First-Person-Shootern und Rennspielen besonders wichtig.
Mit 10 GB ist man auf der sicheren Seite
Mit einem 10 GB großen Grafikkartenspeicher ist man für alle Situationen in F1 22 auf der sicheren Seite. Maximale Texturdetails laufen dann selbst in Ultra HD und mit Raytracing ohne jegliche Probleme. Grafikkarten mit 8 GB haben im Test keine großen Auffälligkeiten gezeigt, wobei die Perzentil-Messungen in Ultra HD darauf hindeuten, dass der VRAM langsam knapp wird – aber nur in geringem Maße.
6 GB scheinen dagegen selbst für das Spielen in Full HD nicht ausreichend zu sein. Denn bei einer entsprechend bestückten Grafikkarte stürzte das F1 22 bei vollen Texturdetails meist bereits nach wenigen Sekunden ab. Ein anderer Grund als Speichermangel war nicht zu erkennen. Zudem deuten teils schlechte Perzentil-FPS-Messwerte von AMDs 6-GB-Modell Radeon RX 5600 XT darauf hin, dass es einen potenziellen Speichermangel gibt.