Neat King Bee II & Worker Bee II im Test: Mikrofone mit gutem Klang zum fairen Preis

Michael Schäfer
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Neat King Bee II & Worker Bee II im Test: Mikrofone mit gutem Klang zum fairen Preis

Mit dem King Bee II und dem Worker Bee II schickt Neat die ersten XLR-Mikrofone nach der Übernahme durch Turtle Beach ins Rennen. Beide können sowohl in klanglicher Hinsicht wie auch in Sachen Verarbeitung überzeugen. In den meisten Fällen dürfte es dennoch ratsam sein, direkt zur Bienenkönigin zu greifen.

Design, Verarbeitung und Preis

Es war schon fast ein Paukenschlag, als Turtle Beach Anfang des letzten Jahres die Übernahme des Mikrofonspezialisten Neat bekannt gab und der Peripherie-Hersteller damit in den Markt für professionellen Mikrofone eintrat. Mit der Übernahme gingen rund 40 Patente und 70 Markeneinträge in das Portfolio von Turtle Beach über, welche in Zukunft auch in anderen Produkten wie Headsets genutzt werden könnten.

Die ersten Früchte der Zusammenarbeit sind nun in den beiden Mikrofonen King Bee II und Worker Bee II zu begutachten. Beide Klangaufnehmer richten sich an ambitionierte Amateure wie auch Profis gleichermaßen, was auch die Preise widerspiegeln: Während bei der kleineren Arbeitsbiene 100 Euro den Einstieg in die analoge Mikrofon-Welt von Neat darstellen, schlägt die Königin mit rund 170 Euro eine deutlich tiefere Kerbe in die eigene Geldbörse.

Das King Bee II (links) und das Worker Bee II (rechts) von Neat im Größenvergleich
Das King Bee II (links) und das Worker Bee II (rechts) von Neat im Größenvergleich

Weniger Farbenprächtig

In der Ausgestaltung hat Neat bei den neuen Mikrofonen einen Gang zurückgeschaltet. Waren die Vorgänger noch recht eckig gehalten und mit gelben Streifen versehen, präsentiert sich die neue Generation deutlich rundlicher und hüllt sich komplett in Schwarz. Durch die äußere Form dürfte sich die Namensgebung dennoch schnell erklärt haben, die oben positionierte runde Mikrofoneinheit erinnert aber ebenso ein wenig an die Kohlenmikrofone, die ab den 1920er Jahren gerne genutzt wurden.

Die Aufnahmeeinheit des King Bee II besitzt einen integrierten Pop-Schutz
Die Aufnahmeeinheit des King Bee II besitzt einen integrierten Pop-Schutz

Beide Ausführungen sind für die Nutzung an einem Mikrofonarm konzipiert, ein Tischständer ist nicht Teil der Ausstattung. Durch den mitgelieferten Adapter können beide Vertreter sowohl an einem 5/8''-Gewinde wie auch an einem 3/8''-Gewinde genutzt werden. Die Verwendung von Metall als hauptsächliches Material macht beide Vertreter zwar sehr robust, wirkt sich aber auch auf das Gewicht aus: Während das Worker Bee II mit 508 g noch genügsam daher kommt, gleicht das King Bee II mit einem Gewicht von 1.121 g eher einer Hummel und sollte nur an stabilen Mikrofonarmen betrieben werden. Beide Modelle können durch ihre feste Verschraubung ebenso kopfüber hängend genutzt werden, ob das beim Worker Bee II bezüglich des Gewichtes aber ratsam ist, steht auf einem anderen Blatt.

Während das Mikrofon wie bereits beschrieben wie gewohnt zu oberst an- und die benötigte Technik im Rumpf untergebracht ist, verbirgt sich am unteren Ende der XLR-Anschluss. Damit ist auch klar, dass für den Betrieb der beiden Modelle ein separates Audio-Interface vonnöten ist.

Das King Bee II wird per XLR angeschlossen und benötigt daher ein separates Audio-Interface
Das King Bee II wird per XLR angeschlossen und benötigt daher ein separates Audio-Interface

Das Zubehör fällt bei beiden Testaspiranten unterschiedlich aus. So führt die Arbeitsbiene lediglich einen Adapterring, um dieses an einen Mikrofonständer oder -arm schrauben zu können. Bei der Königin wird Neat dagegen spendabler und stattet den Klangaufnehmer mit einer Spinne zur besseren Entkopplung aus. Durch die unterschiedlichen Schraubverschlüsse kann das kleinere Mikrofon jedoch nicht in der Spinne des King Bee II genutzt werden. Der professionelle Aspekt beider Mikrofone wird zudem dadurch unterstrichen, dass der Käufer für entsprechende Anschlusskabel selbst sorgen muss.

Mit der Halterung lässt sich das Worker Bee II auch kopfüber ausrichten
Mit der Halterung lässt sich das Worker Bee II auch kopfüber ausrichten

Großes Repertoire

Ausgelegt sind beide Mikrofone nicht nur für die Verarbeitung von Stimmen bei Gesang, Streaming, Podcasts und ähnlichem, sondern sollen sich ebenso für akustische Aufnahmen wie Schlagzeug, Klavier oder Gitarren eignen. Damit lassen sich beide Testkandidaten vielseitig einsetzen.

Technik

Für den bereits genannten Preis von 100 Euro stattet Neat das Worker Bee II mit einem 25 mm großen unidirektionalen Festkörper-Kondensatormikrofon mit mittlerer Membran aus, das einen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz ermöglichen soll. Dieser ist auch notwendig, soll der Arbeitsbereich nicht nur auf die Stimmenabbildung begrenzt sein. Die interne Entkopplung soll das Mikrofon zudem vor durch Vibrationen und Stöße hervorgerufenen Störungen schützen.

Die Spinne des King Bee II soll vor Störungen durch Vibrationen schützen
Die Spinne des King Bee II soll vor Störungen durch Vibrationen schützen

Etwas mehr fährt Neat beim aktuellen Flaggschiff auf. Hier setzt der Spezialist auf eine 34 mm große und ebenfalls unidirektionale Kondensatorkapsel, die einen größeren Frequenzumfang von 16 Hz bis 20 kHz abbilden soll. Die mitgelieferte Spinne verspricht einen noch mal höheren Schutz vor Störungen, gleichzeitig bietet das King Bee II einen integrierten Pop-Schutz gegen Plosivlaute, der, soviel sei bereits vorweggenommen, bei den Testaufnahmen noch eine wichtige Rolle spielen wird und auf den das kleinere Mikrofon verzichten muss.

Beide Mikrofone eint die zum Betrieb nötige Phantomspeisung von 48 V und die integrierte Class-A-Elektronik.

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