In klanglichen Aspekten bilden beide Mikrofone im Zusammenspiel mit einem Behringer UMC204HD die Stimme sehr gut ab und spielen dabei lebendiger aufs als die meisten bisher auf ComputerBase getesteten USB-Mikrofone. Vor allem die Aufnahmen der tieferen Anteile in der Stimme überzeugt, auch wenn dafür die höheren Anteile dem einen oder anderen Nutzer im vorliegenden Fall etwas zu kurz geraten sein können. Dies müsste bei der Abmischung berücksichtigt werden. Generell eignen sich damit beide Mikrofone für eine warme „Radiostimme“, wobei das King Bee II die Nase hier etwas vorne hat und kräftiger klingt. Das Worker Bee II wirkt im direkten Vergleich etwas dünner, liefert aber ebenso eine sehr gute Klangqualität. Die Empfindlichkeit ist dabei bei beiden so hoch, dass bei manchen Audio-Interfaces mittels entsprechender Funktion der Eingangpegel gesenkt werden müsste – was eventuell aber auch Einflüsse auf den Klang haben kann.
Eine Frage des Abstandes
Unterschiedlich fallen jedoch die Abstände aus, mit denen beide Klangaufnehmer optimal betrieben werden können. Dass dem Worker Bee II der integrierte Pop-Schutz fehlt, wird schnell deutlich. So treten in einem Abstand von 5 bis 10 cm deutliche Plosivlaute auf, die die Aufnahme hörbar beeinflussen. Erst ab rund 20 cm ist der Abstand so groß, dass diese nicht mehr zur Geltung kommen und das Mikrofon optimal benutzt werden konnte. Damit geht dann aber auch ein guter Teil der tieferen Frequenzanteile und damit auch die vielleicht gewollte „Radiostimme“ verloren, gleichzeitig nimmt die Raumakustik mehr Einfluss und die Aufnahme kann „dünner“ klingen. Abhilfe kann nur ein separater Pop-Schutz schaffen, mit dem sich die Aufnahmen aufgrund des geringeren möglichen Abstand von 5 bis 10 cm sofort hörbar verbessern.
Gleichzeitig sorgt die geringere Entkopplung dafür, dass sich schnell Vibrationen vom verwendeten Tisch über den Mikrofonarm auf den Klangaufnehmer übertragen. Dieser Punkt ist beim Worker Bee II besonders bei den Testaufnahmen mit Störgeräuschen vernehmbar.
Nahaufnahme
Um diese Punkte müssen sich Nutzer des King Bee II keine Gedanken machen. Der integrierte Pop-Schutz schirmt entsprechende Aussprachen ab einem Abstand von 10 cm sehr gut vom Klangaufnehmer ab, sodass dabei auch ohne einen separaten Schutz vor dem Mikrofon agiert werden kann. Darunter kann es jedoch auch zu dem einem oder anderem „Plopp“ kommen, wenn auch in weit geringerer Ausprägung als es beim Worker Bee II der Fall ist. Dieser Umstand besitzt wiederum Auswirkung auf die klangliche Qualität der Stimme, durch den möglichen geringeren Abstand werden vor allem die tieferen Stimmanteile besser aufgenommen und das Ergebnis klingt voller. Die zum Set gehörende Spinne fängt darüber hinaus störende Stöße und Vibrationen wirksam ab, sodass sich diese nicht auf das Mikrofon selbst übertragen können. Auch dieser Aspekt sorgt für entspanntere Aufnahmen.
Bei den im Test künstlich erzeugten Störgeräuschen zeigt sich, dass beide Modelle mit diesen zwar einigermaßen umgehen können, aber dennoch eine eher ruhige Umgebung bevorzugen. So sind die Windgeräusche immer als ein tieferes Rumpeln zu vernehmen, während Tastaturgeräusche wesentlich deutlicher zur Geltung kamen.