TrendForce: 2023 wird mehr DRAM für Server als für Mobile produziert

Michael Günsch
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TrendForce: 2023 wird mehr DRAM für Server als für Mobile produziert
Bild: Micron

Es wird immer mehr DRAM für Server produziert, denn die Nachfrage ist hoch. Im Gegenzug sinkt sie im Client-Bereich und auch beim Mobile-DRAM für Smartphones herrschen hohe Lagerbestände. So wundert es nicht, dass in diesem Jahr voraussichtlich mehr DRAM-Chips für Server als für Mobilgeräte hergestellt werden.

Das besagt die jüngste Prognose der Marktforscher von TrendForce. Diese gehen davon aus, dass im Jahr 2023 der Anteil an Speicherchips für Server auf 37,6 Prozent der weltweiten DRAM-Produktion anwachsen wird. Im Gegenzug soll der Mobile-DRAM auf 36,8 Prozent sinken. Eine Grafik veranschaulicht den kontinuierlichen Rückgang beim Mobile-DRAM, der im Jahr 2019 noch bei 41 Prozent gelegen hatte. Die Kurve beim Server-DRAM zeigt hingegen steil nach oben: Waren es 2019 noch 32,2 Prozent der Produktion sollen es nächstes Jahr schon 40 Prozent werden.

Prognose der Anteile von Server- und Mobile-DRAM am weltweiten Ausstoß
Prognose der Anteile von Server- und Mobile-DRAM am weltweiten Ausstoß (Bild: Trendforce)

TrendForce sieht die Ursache in einer wachsenden Nachfrage durch neue Einsatzgebiete in den Bereichen Künstliche Intelligenz und dem immer größere Dimensionen annehmenden High Performance Computing (HPC).

Beim Mobile-DRAM sitzen die Hersteller wiederum noch auf hohen Beständen, die es zunächst abzubauen gilt. Die normalerweise gewinnträchtige „Holiday Season“ im vierten Quartal brachte letztes Jahr stattdessen den stärksten Rückgang aller Zeiten für den Smartphone-Absatz mit sich.

Die großen DRAM-Hersteller wie Samsung, Micron und SK Hynix passen dementsprechend ihre Produktionslinien an und fertigen mehr Server-Chips sowie weniger Mobile-Chips.

Enterprise-SSDs bald größter Abnehmer von NAND

Auch bei der NAND-Flash-Produktion spielen Server-Produkte eine immer größere Rolle. Wird bisher der größte Anteil für Mobile und Client-Produkte hergestellt, sollen auch hier bald die Speicherchips für Server die Führung übernehmen. TrendForce geht davon aus, dass sich bis zum Jahr 2025 Enterprise-SSDs zum größten Abnehmer des elektronischen Massenspeicher mausern.

Erneut gilt die steigende Nachfrage für KI- und HPC-Applikationen sowie der parallele Rückgang im Verbrauchersegment nach dem Pandemie-Boom als Ursache für diese Entwicklung.