AMD Ryzen 8000: Strix Point mit 4+8c- und Strix Halo mit 16 Zen-5-Kernen

Update Volker Rißka
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AMD Ryzen 8000: Strix Point mit 4+8c- und Strix Halo mit 16 Zen-5-Kernen
Bild: AMD

Bereits vor über zwei Jahren geisterte das erste Mal AMD Strix Point umher. Nun wird es langsam konkreter, 2024 sollen die Prozessoren erscheinen. AMD wird dabei im Notebook-Umfeld mindestens eine Zweiteilung mit unterschiedlicher Leistung beibehalten, insgesamt wird den APUs viel mehr Leistung zur Verfügung gestellt als bisher.

Was AMD derzeit mit den Phoenix-APUs macht und dabei hinter den Kulissen als „Phoenix2“ auflegt, die erstmals Zen-4c-Kerne nutzen, wird als Testlauf für das kommende Jahr gesehen. Denn Strix Point als Mainstream-Lösung soll exakt so eine Kombination dann mit modernen Zen-5-Varianten nutzen: Vier große Zen-5-Kerne sollen auf acht Zen-5c-Kerne treffen.

Bereits vor über zwei Jahren gingen die Gerüchte in Richtung eines big.LITTLE-Konzeptes von AMD, was es in gewisser Weise auch ist, nur dass mit dem heutigen Wissen eher „big.BIGGER“ zutreffen würde. Zuletzt tauchten Benchmarks von einer 12-Kerne-AMD-APU auf, denen eine 4+8C-Version zugrunde lag: 24 Threads werden dank SMT-Unterstützung nämlich so realisiert.

AMD-Testsample mit 24 Threads soll Strix Point sein
AMD-Testsample mit 24 Threads soll Strix Point sein (Bild: Milkyway)

Kürzlich hatte AMD im Rahmen eines Partner-Webinars eine Roadmap gezeigt, die auch Ryzen 8000 mit Zen-5-CPU-Kernen und „Navi 3.5“-GPU offenbarte. Zuvor hatte AMD bereits RDNA3+ genannt. Strix Point wird diese Grafikeinheit nutzen und gegenüber der aktuellen Phoenix-Lösung die Anzahl der CUs von 12 auf 16 steigern.

Halo-Produkt der Strix-Familie mit großer iGPU

Interessant wird jedoch, was AMD im Portfolio darüber machen wird. Mit Dragon Range (Test) hatte AMD praktisch die Desktop-Chips ins Notebook gesetzt. Diesen Schritt scheint man zum Teil fortzusetzen, jedoch mit Anpassungen zurück in Richtung APU, sprich mit einer größeren integrierten Grafikeinheit. So könnten zwei Zen-5-CPU-Dies mit jeweils 8 Kernen wie im Desktop-Chip Granite Ridge mit einem riesigen Grafikteil über einen angepasstem I/O-Die kombiniert werden, der bis zu 40 CUs fassen soll.

Der Chiplet-Ansatz, den AMD seit einigen Jahren verfolgt, würde dies ermöglichen. Aktuell nutzt AMD die reinen Zen-4-Dies aus TSMCs N5-Fertigung, der I/O-Die wird in TSMC N6 gefertigt, also einem optimierten und günstigeren 7-nm-Prozess. Eine Zweiteilung wird hier auch in Zukunft erwartet, jedoch alles mindestens einen Schritt nach vorne gehen, so wie es die APUs bereits vorleben: Die N4-Fertigung von TSMC dürfte vermutlich in ihren Ausbaustufen N4P und N4X viel Gewicht zufallen, im Idealfall könnten Lösungen mit Fokus aufs Stromsparen Ende 2024 auch bereits mit einem N3-Prozess folgen. AMD hatte diplomatisch bisher einfach stets alle Fertigungsstufen genannt oder lediglich von „Advanced“ gesprochen.

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Logo (Bild: AMD)
Zen-Roadmap für alle Bereiche
Zen-Roadmap für alle Bereiche (Bild: AMD)
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Am Wochenende tauchten weitere Gerüchte zur APU Strix Point auf. Diese untermauern das bereits benannte Kern-Zusammenspiel aus regulären und C-Kernen, geben aber auch zusätzliche Details zur L3-Cache-Ausstattung und der Grafik. 8 WGPs entsprechen nach aktuellem Stand 16 CUs, das wiederum passt zu den bereits zuvor genannten Gerüchten. Bei L3-Cache müssen die C-Kerne auf eine Menge verzichten, hier gibt es für acht Kerne nur 8 MByte L3-Cache, der zweite CCX mit vier großen Zen-5-Kernen bietet angeblich 16 MByte. Unterm Strich bietet die APU mit 12 Kernen und 24 Threads dann 24 MByte L3-Cache.