xAI-Chatbot Grok: Musks ChatGPT-Konkurrent hat Echtzeit-Zugriff auf X

Update Andreas Frischholz
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xAI-Chatbot Grok: Musks ChatGPT-Konkurrent hat Echtzeit-Zugriff auf X
Bild: xAI

Elon Musk präsentiert eine erste Version des generativen KI-Chatbots, den seine KI-Firma xAI derzeit entwickelt. Das System läuft unter dem Namen Grok, ausgewählte Tester erhalten an diesem Wochenende Zugang zu einer frühen Beta-Version.

Eine der wesentlichen Funktionen ist die enge Anbindung an X (ehemals Twitter). Musk verspricht einen Echtzeit-Zugriff, der einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz darstellen soll. Wenn der Chatbot den frühen Beta-Status verlässt, sollen zudem alle Premium+-Abonnenten der Plattform einen Zugang erhalten.

Musks KI-Firma hat im Sommer die Arbeit aufgenommen. Zum Trainingsmaterial zählen die Daten von X, die Firmen sind eng miteinander verbunden. Ähnliches wurde auch für Tesla angekündigt. Bei xAI arbeiten Entwickler, die zuvor bei Branchengrößen wie OpenAI tätig waren.

Technische Details zum xAI Chatbot sind derweil noch nicht bekannt, bei den von Musk präsentierten Beispielen lassen sich aber erste Ansätze erkennen. So greift der Chatbot etwa auch moderierend ein. Dem Nutzer erklärt er deshalb beispielsweise nicht, wie man Kokain produziert. Die Antworten sollen aber humorvoller ausfallen.

Musk begrüßt KI-Regulierung

Dass Musk grundsätzlich kein Problem mit KI-Regeln hat, bestätigte er bei einem Gespräch mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak im Rahmen des AI Safety Summit, das diese Woche stattfand. Künstliche Superintelligenzen (AGI) können ein Risiko für die Öffentlichkeit darstellen, selbst wenn er davon ausgeht, dass ein überwiegender Teil der KI-Entwicklung positive Konsequenzen habe. Um die Risiken einzudämmen, stimme er aber „mit der großen Mehrzeit der Regulierungen“ überein.

Auch die Rolle von Staaten, die Richtlinien setzen, beschreibt er als bedeutend. Er bezeichnete Regierungen als eine Art „Schiedsrichter“ für den KI-Markt, der nötig sei. In den USA hat diese Woche die Biden-Administration eine Executive Order erlassen, um KI-Systeme zu regulieren.

Musk ist seit Jahren im KI-Bereich tätig. Er zählte zu den ersten Investoren von OpenAI, hat das Unternehmen aber verlassen, weil es Streit um die Ausrichtung und seine Rolle gab.

Update

xAI hat nun Details zum KI-Modell in einem Blog-Beitrag veröffentlicht. Das erste Modell (Grok-0) startete mit 33 Milliarden Parametern, bei Benchmarks soll es sich bereits Metas Llama 2 (70 Milliarden Parameter) angenähert haben, obwohl es nur die Hälfte der Trainingsressourcen verwendete. Im Laufe der letzten zwei Monate wurde das Modell signifikant verbessert, das Resultat ist nun Grok-1. Den Benchmarks von xAI zufolge liegt das Modell zwar hinter den Spitzenmodellen wie GPT-4 von OpenAI, Palm 2 von Google sowie Claude 2 von Anthropic, kann aber mit Llama 2 und GPT-3.5 (dem ersten ChatGPT-Modell) mithalten.

Weitere Angaben finden sich in der Model Card.