Diablo 4: Vessel of Hatred im Test: Spielkritik und Fazit

 3/3
Wolfgang Andermahr (+1)
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Wie gut ist Vessel of Hatred?

Mit Diablo 4 sollte alles besser werden, auch der langfristige Content. Die Stunde hat nun geschlagen und Blizzard muss mit der ersten Erweiterung auch abliefern. Das gelingt dem Studio tatsächlich, sagen Rezensionen – wenn auch nicht in jedem Bereich.

Die Story fäl…

Wenn Tester etwas zu bemängeln haben, dann ist es die Geschichte. In Vessel of Hatred verschwindet der Seelenstein von Mephisto mitsamt seinem Träger Nayrelle. Der Lord des Hasses spielt aber, ebenso wie die Antagonisten, kaum eine Rolle, notiert Gamespot, weite Teile werde nur die neue Charakterklasse etabliert.

Überall wird zudem festgehalten, dass die 6 bis 8 Stunden lange Geschichte, die für IGN eher den Charakter eines Prologes hat, im Add On mit einem Cliffhanger endet und der schwächste Part der Erweiterung ist. Sie lasse „etwas ratlos“ oder je nach Perspektive „absolut enttäuscht“ zurück, moniert PCGamesN trotz insgesamt hoher Wertung.

Rest: Hervorragend

Am Rest der Erweiterung haben Tester nichts auszusetzen. Die neue Dschungelumgebung und die Stadt Kurast werden in den höchsten Tönen gelobt.

Die neue Klasse, der Spiritborn, wird von Destructoid als Mischung von Mönch und Schamane beschrieben. Spaß macht die Klasse durch ihre vier Geisterwächter, die die spielerische Ausrichtung komplett auf den Kopf stellen können – man könne eine andere Klasse spielen ohne einen neuen Charkater leveln zu müssen, freut sich IGN.

Dazu kommt die Rückkehr von Runenwörtern und Söldnern, die nicht auf bekannten Charakterklassen basieren und über ein Beziehungssystem gelevelt werden können. Auch dies, so der Konsens, gebe spielerische Tiefe, da jeder Söldner Vor- und Nachteile mit sich bringe.

Alles wird besser

Darüber hinaus bringt das Add-On neue Endgame-Inhalte mit sich. Auch die stoßen auf Begeisterung, zumal Blizzard das Hauptspiel ebenfalls mit einem großen Patch überarbeitet und unter anderem das Endgame früher und leichter zugänglich macht.

Das Fazit ist demenentsprechend klar: Es braucht die Story nicht, um auf die Hatz nach Gegenständen zu gehen und Spaß mit der neuen Klasse zu haben. Vessel of Hatred ist für Diablo 4 damit das, was Lord of Destruction für Diablo 2 war: Der Punkt, an dem ein gutes Spiel richtig rund wurde, merkt PCGamesN an. Für GOG Connected gehört die Erweiterung zu den besten Inhalten, die Blizzard je gemacht hat, und für Gamespot macht die Diablo 4 erst wieder richtig frisch. Wer das bereits mochte, kommt demnach voll auf seine Kosten. Klar ist aber auch: Das Design hat Methode, denn Erweiterungen sollen jährlich erscheinen – es geht wohl von Cliffhanger zu Cliffhanger.

Wertungsüberblick für Diablo 4: Vessel of Hatred
Publikation Wertung
Destructoid 9/10
GOG Connected 4.5/10
Game Reactor 9/10
Game Spot 8/10
IGN 8/10
PC Games 8/10
PC Games N 9/10
Metacritic Presse: 85/100
Nutzer: -/10

Fazit

Die PC-Version von Diablo 4: Vessel of Hatred funktioniert technisch vergleichbar wie zum Launch des Spiels vor mehr als einem Jahr, sowohl in guter als auch in eher weniger guter Hinsicht. So sieht das Spiel nach wie vor gut und kraftvoll für ein Hack'n'Slay aus, hier ist das Blizzard-Spiel nach wie vor allen Genre-Kollegen einen Schritt voraus.

Ebenso positiv zu erwähnen ist die generelle Performance. Diablo 4: Vessel of Hatred läuft gerade in Full HD sowie WQHD mit vielen FPS, auch mit einer langsamen Grafikkarte werden 60 FPS und mehr erreicht. Dabei ist es in beiden Auflösungen auch gut möglich, Upsampling bei nativer Auflösung zu nutzen – was auch die Empfehlung der Redaktion ist.

In Ultra HD wird dagegen richtig Upsampling im Quality-Modus schnell Pflicht, um die FPS hoch zu halten. Qualitativ ist das absolut problemlos, Upsampling funktioniert in dem Spiel generell gut.

Gleich geblieben ist aber auch das nicht perfekte Frame Pacing. Auf einer Radeon-Grafikkarte läuft das Spiel generell etwas runder als auf einem GeForce-Beschleuniger, die auch heutzutage in Diablo 4: Vessel of Hatred eine etwas unrundere Bildausgabe haben. Ebenso identisch ist der Speicherverbrauch, 8 GB VRAM sind bereits in Full HD zu wenig für maximale Texturdetails, ab 10 GB gibt es dann keine Probleme mehr.

Raytracing ist nicht mehr als ein schlechter Witz

Gegenüber dem Auftakt im Juni 2023 in diesem Frühling neu hinzu gekommen und das weiterhin in einem absolut katastrophalen Zustand ist Raytracing für die Reflexionen sowie die Schatten. Dabei handelt es sich vermutlich um die schlechteste Implementierung überhaupt. Denn ein Vorteil der Strahlen ist kaum zu sehen, zugleich bringt die Performance unabhängig von der Grafikkarte wenig, sodass zum Beispiel 60 FPS in Ultra HD auch mit Upsampling auf der GeForce RTX 4080 Super nicht einmal im Ansatz zu halten sind. So eine RT-Implementierung ist, mit Verlaub gesagt, absoluter Schwachsinn.

Diablo 4: Vessel of Hatred im Benchmark-Test

Abgesehen von den Abstürzen bei VRAM-Mangel, was es heutzutage eigentlich nicht mehr geben sollte, zeigt sich die PC-Version von Diablo 4: Vessel of Hatred in guter Form. Perfekt ist diese auch abseits des VRAM-Problems nicht, doch sind die Probleme nur von kleiner Natur. Darüber hinaus läuft das Spiel ohne das quasi nutzlose Raytracing generell mit einer guten Performance. Wer sich für das Spiel interessiert, kann bedenkenlos zur PC-Version greifen.

ComputerBase hat Diablo 4: Vessel of Hatred im Benchmark-Test von Publisher Blizzard zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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