Die Gaming-PCs der Redaktion: Mit dieser Hardware spielen wir privat
Das Jahr 2024 brachte reichlich neue PC-Hardware: Mit Grafikkarten ging es los, dann kamen Prozessoren in verschiedensten Facetten und jetzt stehen wieder GPUs vor der Tür. ComputerBase-Redakteure sind also bestens bedient? Nein, so einfach ist es tatsächlich nicht. Dieser Artikel verrät, worauf die Redaktion privat spielt.
Das sind die Gaming-PCs der Redaktion
Es mag vielleicht überraschen, aber tatsächlich spielt nicht jeder Redakteur auf einer von Jensen Huang persönlich zu Weihnachten 2022 oder 2023 überreichten GeForce RTX 4090 in Kombination mit einem Core i9-14900KS oder Ryzen 9 7 9800X3D. Aber mit welchen Rechnern spielen wir denn dann privat, wenn wir spielen? Zwischen den Jahren gibt es heute Antworten – und außerdem die Geschichten hinter den Rechnern der Redaktion.
Wolfgang Andermahr – QD-OLED statt GPU-Upgrade
Mein Spiele-PC hat sich in diesem Jahr im Kern nicht verändert – es gab schlicht keinen Grund dafür. Beim Ryzen 9 7950X3D (Test) nervt mich zwar weiterhin das andauernde Gefummel mit der Game Bar, dafür geht das Kompilieren der Shader sehr schnell (nimm das, 9800X3D aus dem Testsystem!). Die GeForce RTX 4080 hat immer noch ordentlich Power, aber da muss ich schon zugeben, dass die bald anstehende Next-Generation den Finger jucken lässt...
Anders hat es dagegen beim Monitor ausgesehen. Hier habe ich durch das Thema OLED-TV nicht nur gelernt, dass die meisten PC-Monitore, mit denen wir seit gefühlten Ewigkeiten spielen, einfach nur eine schlechte Bildqualität haben. Sondern auch, dass der Monitor eine deutlich größere Auswirkung auf die Grafikqualität von Spielen haben kann als eine neue Grafikkarte. Aus diesem Grund gab es hier eine Neuanschaffung, mit der ich Jan im Herbst live im Podcast überrascht hatte.
Wolfgangs Gaming-PC | |
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Plattform | AMD AM5 (Asus Strix B650E-E) |
Prozessor | AMD Ryzen 9 7950X3D |
Arbeitsspeicher | 32 GB DDR5-6000 |
Grafikkarte | GeForce RTX 4080 FE |
Speicher | Western Digital SN850X 2 TB, Gigabyte Aorus Gen4 2 TB Samsung 960 Evo 512 GB, Western Digital Blue 3D 4 TB |
Netzteil | Fractal Design Ion+ 2 760W |
Kühlung | Noctua NH-D15S |
Gehäuse | Fractal Design Torrent |
Bildschirm(e) | MSI MAG 321UPX, 32 Zoll, QD-OLED, Ultra HD, 240 Hz |
Audio | Nubert NuPro 200, Corsair HS80 Max |
Eingabegeräte | Ducky One 3 TKL MX-Brown, Razer Basilisk V3 |
Der 32 Zoll große MSI MAG 321UPX ist es geworden, der ein QD-OLED-Panel der dritten Generation in Ultra-HD-Auflösung mit bis zu 240 Hz trägt. Und man, was das für ein Unterschied ist! Das Bild ist wirklich dermaßen viel besser als mit dem bis jetzt genutzten Ultra-HD-Display mit IPS-Panel, dass der Vergleich schwer in Worte zu fassen ist. Vor allem im HDR-Modus und mit einem entsprechend gut umgesetzten Spiel ist der Unterschied schier riesig.
Ich kann wirklich jedem (und damit auch Jan weiter unten), der überlegt seinen Rechner zu aktualisieren, dazu raten, in vielen Fällen vermutlich zuerst an den Monitor zu denken.
Max Doll – der Spieleonkel
Als Schüler nie Geld für einen PC oberhalb der (viel zu tief stapelnden) Minimalanforderungen neuer Spiele zu haben, hat mich prägt. Dementsprechend ist mein Rechner heute so ziemlich das Gegenteil davon. Es darf gerne so schnell wie möglich und so leise wie möglich sein. Nur eines hat Hausverbot: dem Bunti-Bunti-Trend laufe ich seit Jahren davon, dezent sein ist das Gebot der Stunde.
Dementsprechend verzichtet meine Zusammenstellung auf RGB-Komponenten, Beleuchtung und sogar ein Fenster im Gehäuse. Das ist mittlerweile tatsächlich schwer zu finden. Positiver Nebeneffekt: Die Zusammenstellung wird einfacher, weil farbliche Kompatibilität keine Rolle zu spielen braucht – braune Noctua-Lüfter oder ein unbehandelter Alu-Kühler auf der Grafikkarte sind nicht angenehm anzusehen, aber versteckt eben trotzdem kein Problem. Deckel zu und gut.
Max' Gaming-PC | |
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Plattform | AMD AM4 (MSI B550 Tomahawk) |
Prozessor | AMD Ryzen 7 5800X3D |
Arbeitsspeicher | 32 GB DDR4-3200 CL16-18-18-36 (Corsair Dominator Platinum) |
Grafikkarte | GeForce RTX 4090 (PNY XLR8 Vertro Epic-X) |
Speicher | HP FX 900 Pro 2 TB, Crucial MX500 2TB |
Netzteil | be Quiet! Dark Power Pro (850 Watt, 80 Plus Platinum) |
Kühlung | Noctua NH-U12A, 5 × Noctua NF-A12 PWM |
Gehäuse | Fractal Meshify 2 Compact Solid |
Bildschirm(e) | 1 × 38 Zoll 21:9, 1600p, 160 Hz, G-Sync |
Audio | Sennheiser HD6XX, t.bone SC450 USB, Adam A5 an FiiO K7 |
Eingabegeräte | Wooting 60 HE, Logitech G Pro X Superlight 2 Scuf Instinct Pro |
In diesem Jahr ist mein Rechner im Grunde unverändert geblieben. Lediglich die Maus ist neu, sie löst das Vorgängermodell ab, bei dem das Mausrad in beliebige, aber nicht mehr die gewünschte Richtungen scrollte.
Ein Luxuswunsch aus reiner Bastelfreude wäre lediglich ein Upgrade auf den neuen Ryzen 7 9800X3D (Test) gewesen, auch wegen des nun „untergebutterten“ 3D-Caches und dem damit leichter zu konfigurierenden Lüfterprofil. „Man-Math“ in Reinstform aus Spaß an der Freude. Aber Scalper-Preise zu zahlen sehe ich nach wie vor nicht ein, schließlich laufen Spiele so perfekt wie es aktuell eben geht. Stattdessen bewahre ich mir die Vorfreude auf das Upgrade, wenn der Hype im Frühjahr abflaut.
Jan-Frederik Timm – Parole „Frankenstein“
Mein „Gaming-PC“ ist ein echter Frankenstein – zusammengeflickt aus allem, was nicht bei drei auf den Bäumen war und ohnehin viel eher Multi-Tool denn Fachidiot: Texten, Recherchieren, Podcasten, Spielen – nach Jahren, an denen ich überwiegend am Notebook gearbeitet habe, schätze ich inzwischen die Leistung und die Peripherie eines Desktop-PCs wieder sehr, auch wenn die Home-Office-Version dem „Kellerkind“ getreu genau dort verortet ist. Und was steckt nun drin?
Ein AMD Ryzen 7 7700 (Test) mit 48 GB DDR5-5600 auf einem Asus ROG B650-E WiFi (der Variante ohne Startknopf) gepaart mit einer MSI GeForce RTX 4070 Ti Super Ventus 3X – der guten, die damals erst einmal geflasht werden musste, damit die Leistung passt. Die Grafikkarte ist schnell genug und mit 16 GB ausreichend bestückt, um jedem Titel, den Wolfgang anschleppt, mal einen Besuch mit in der Regel allen Reglern ganz rechts abzustatten. Ich sagte „in der Regel“ …
Als primäre SSD setze ich auf die „damals“ extrem günstige Lexar NM790 mit 4 TB, die Podcast-Folgen und deren Rohdaten wandern auf SATA-SSDs von Crucial – und parallel noch als Backup auf eine externe Lexar SL500 Portable.
Stichwort Display: Der ViewSonic VX3211-4K-MHD ist es, ein schon betagter, aber im Jahr 2019 günstiger UHD-60-Hertz-VA-Monitor. Wann immer ich einen aktuellen OLED sehe, geht mir – wie Wolfgang – das Herz auf, aber das Portemonnaie will nicht folgen. Aber UHD 60 ist auch ganz schön ;)
Ob über die Feiertage dann endlich der „zu Recherchezwecken“ privat gekaufte Ryzen 7 9800X3D (Details im Podcast) Einzug halten wird? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, auch wenn mich die Windows-Neuinstallation, die dann wirklich mal ansteht, jetzt schon nervt...
Fabian Vecellio del Monego – X3D mit RGB
Mein PC tanzt auf ComputerBase und auch innerhalb der Redaktion wohl ziemlich aus der Reihe. Nicht etwa wegen der Spezifikationen; mit meinem treuen X3D-Ryzen und aktueller High-End-GeForce fügt sich der Rechner nahtlos in die Gaming-Systeme unserer CB-Bubble ein. Allerdings bin ich beim Zusammenstellen des Grundgerüsts vor vier Jahren nicht den Weg der hochgepriesenen Dunkelheit gegangen, sondern habe mich ganz bewusst für Komponenten entschieden, die wahrscheinlich den Verbrauch eines vollwertigen Office-Rechners mit RGB-LEDs aufwiegen.
Und so erfüllt mich am Schreibtisch der Blick nach rechts noch immer mit Freude, wenn ich die stimmungsvoll eingerichtete Beleuchtung meiner Hardware durch die opulente Glasscheibe des eigentlich viel zu großen Aluminium-Klotzes von Phanteks sehe. Ganz unsinnig ist die Lichtshow dabei nicht: Die Kraken-AiO informiert mich über die Temperaturen von CPU und GPU, die LEDs der Gehäuselüfter und Mainboard-Verkleidung skalieren mit der Wassertemperatur von seichtem Blau über Violett bis hin zu kräftigem Rot-Orange und der RAM wird mit jedem allozierten GB heller.
Dem sei zweifelsohne hinzugefügt, dass ich die RGB-Beleuchtung nach Lust und Laune auch einfach ausschalte. Und weil ich der Strix-4080 mit hübschem Cyberpunk-Design eine strenge 250-Watt-Fußfessel angelegt habe, ist der Mehrverbrauch mehr als nur kompensiert. So zumindest kann ich mir das schönrechnen. Würde ich meinen nächsten PC, der frühestens mit AM6 ansteht, wieder mit dieser Maxime bauen? Nein, wahrscheinlich nicht; das wird dann ein schlicht-elegantes SFF-System mit ITX-Platine (Dennis, sieh' dich vor!). Mit meiner Hardware bin ich aber soweit sehr zufrieden – da hab ich bei keiner Komponente im Nachhinein das Gefühl, das falsche Produkt gekauft zu haben.
Fabians Gaming-PC | |
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Plattform | AMD AM4 (Asus Strix X570E) |
Prozessor | AMD Ryzen 7 5800X3D |
Arbeitsspeicher | 32 GB DDR4-3600 CL18-22-22-42 (Corsair Vengeance RGB) |
Grafikkarte | GeForce RTX 4080 (Asus Strix) |
Speicher | Corsair MP 600 1 TB, Kingston KC3000 4 TB, Crucial MX300 1 TB & Samsung 850 Evo 256 GB |
Netzteil | Corsair HX750i (750 Watt, 80 Plus Platinum) |
Kühlung | 280er AiO (NZXT Kraken Z), 3 × Corsair ML140 Pro RGB & 4 × Phanteks PH-F140MP |
Gehäuse | Phanteks Enthoo Evolv ATX TG |
Bildschirm(e) | 1 × 27 Zoll UHD 144 Hz, 1 × 27 Zoll UHD 60 Hz |
Audio | Beyerdynamic DT1990 Pro, Rode NT-USB |
Eingabegeräte | Custom-Mecha, Logitech G Pro X Superlight 2 |
Wenn ich mit Blick auf das kommende Jahr doch ans Aufrüsten denke, werde ich mich bei einer neuen Grafikkarte und insbesondere einem OLED-Bildschirm wohl am ehesten zusammenreißen müssen. Bislang und auch dank DLSS reicht mir die RTX 4080 locker; der Wechsel von IPS zu OLED brächte ohnehin den größeren Sprung bei der Bildqualität – und günstiger als eine stärkere GPU wäre das auch.
Schade nur, dass meine heilige Monitor-Dreifaltigkeit, also High-Refresh-Rate-UHD mit OLED auf 27 Zoll, noch immer auf sich warten lässt. Mit den gegenwärtigen 32-Zoll-Angeboten hätte ich nicht nur einen Rückschritt bei der Pixeldichte im direkten Kontrast zum zweiten Bildschirm, sondern leider auch ein Platzproblem.
Frank Hüber – Bastelstunde ohne Folgen
Die letzte Aktualisierung des „Gaming-PCs“, der 99 Prozent seiner Zeit gar nicht fürs Gaming genutzt wird, stand bei mir vor ziemlich genau zwei Jahren an. Im November 2022 wurde auf den AMD Ryzen 7 5800X mit Gigabyte B550 Aorus Elite V2 aktualisiert. Als Grafikkarte fungiert eine Nvidia GeForce RTX 2080 FE. Und da es nie genug RAM geben kann, wurde dieser mit neuen 64 GB und alten 16 GB auf insgesamt 80 Gigabyte aufgerüstet – was da ist, muss auch rein, Timings werden ohnehin überbewertet!
Franks Gaming-PC | |
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Plattform | AMD AM4 (Gigabyte B550 Aorus Elite V2) |
Prozessor | AMD Ryzen 7 5800X |
Arbeitsspeicher | 80 GB DDR4 |
Grafikkarte | GeForce RTX 2080 FE |
Speicher | SanDisk Ultra 3D 2 TB, Crucial MX500 1TB, WD Blue SN550 2TB |
Netzteil | Antec True Power 750 Watt |
Kühlung | ROG Ryujin III 360 ARGB Extreme, 3 × Noctua NF-A14 |
Gehäuse | be quiet! Pure Base 501 |
Bildschirm(e) | 1 × 27 Zoll UHD 160 Hz, 1 × 27 Zoll WQHD 360 Hz |
Audio | Logitech G Astro A50 X Lightspeed |
Eingabegeräte | Razer Ornata Chroma, Glorious Model D |
Gewechselt habe ich jüngst tatsächlich noch einmal das Gehäuse und die Kühlung. Von einem erst Ende 2022 mit dem Ryzen gekauften Alphacool Eisbaer Pro Aurora mit zwei 360er Radiatoren (nachdem ich einen dritten 240er zwischendurch schon ausgebaut hatte) und zusätzlichem Ausgleichsbehälter, der in bester DIY-Manier etwas wackelig exponiert an der Außenseite des Gehäuses befestigt war, hin zu einer ROG Ryujin III 360 ARGB Extreme AIO, die im Alltag praktischer ist, und weg vom be quiet! Dark Base Pro 900 hin zum handlicheren und einfacher zu öffnendem weißen be quiet! Pure Base 501. Denn gebastelt wird halt immer noch gern, sodass schlussendlich wohl mehr Zeit hierein als ins Spielen investiert wurde.
Und auch wenn RTX 50 bevorsteht, am Ende wird voraussichtlich wieder die Vernunft siegen und kein Geld in eine neue Grafikkarte gesteckt – rechtfertigen ließe es sich nicht und eingebaut wäre sie ja auch viel zu schnell.