Final Fantasy XVI im Test: Spielkritik und Fazit

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Wie gut ist Final Fantasy XVI?

Final Fantasy geht in die nächste Runde. Von Stillstand kann dabei keine Rede sein. Teil 16 schlägt eine neue Richtung ein und stellt das „Rollenspiel“ ins zweite Glied. Rezensionen bestätigen, dass dieser mutige Schritt von Erfolg gekrönt ist.

Alles andere als ein 15. Aufguss

Größte Neuerung ist das Kampfsystem, das häufig mit Devil May Cry oder gar God of War vergleichen wird – nur „mit einer Million Mal so vielen Zwischensequenzen“, schreibt Rock, Paper, Shotgun. Das neue Final Fantasy wechselt nun in Echtzeit, gesteuert wird nur noch der Protagonist. Das wird oft, etwa von Twinfinite, als riesiger Fortschritt erachtet.

Universell und immer werden Bosskämpfe gelobt – sie sind das Highlight im Spiel. Bombast, packende Action, Quicktime Events und neue Mechaniken verbinden sich zu herausragenden Begegnungen. Der Rollenspiel-Aspekt wird demgegenüber zurückgeschraubt. Man dürfe sich den Kampfstil und damit Fähigkeiten wählen, es dauere aber, sich das freie Zusammenstellen freizuschalten, schreibt beispielsweise Destructoid.

Eine düstere Geschichte

Erzählt wird dieses Mal eine düstere Geschichte. Wie beim Kampfsystem haben sich Tester auch hier auf einen einheitlichen Vergleichsmaßstab geeinigt: Game of Thrones. Obwohl nun ein einzelner Protagonist und nicht mehr eine Heldentruppe im Vordergrund steht, sei das erzählerisch stark bis hin zu Nebenquests, wenngleich durch diese Neuausrichtung selbst Antagonisten ein wenig an die Seite gerückt werden, bemängelt Gaming Bolt. Grundsätzlich aber hagelt es Lob: Cast, Vertonung, die Charakterentwicklung – Square Enix überzeugt in diesem Bereich universell.

Der Aufgabenteil der Nebenaufgaben fällt jedoch in die Rubrik Kritik, erneut quasi einstimmig. Zu tun sei Eintöniges, das Spiel komme kaum über Sammel- und Bringquests hinaus, Eurogamer nennt sie gar „furchtbar langweilig“. Tragen muss damit die erzählerische Verpackung. Daneben gebe es zudem nichts zu tun, bemerkt PC Gamer, der Seite fehlen die für jRPGs typischen, schrägen Aktivitäten – Teil 16 ist, wie auch Game Star bemerkt, ein recht lineares Erlebnis. Auch das Pacing kann nicht jeden Tester überzeugen. Rock, Paper, Shotgun und Eurogamer halten den Titel gar für viel zu lang, sind aber auch kein großer Fan der neuen Story.

Ein richtig gutes Action-RPG

Ob Final Fantasy XVI herausragend unterhält, hängt damit in großem Maß davon ab, wie sehr die Erzählung gefällt. Sie ist der Stoff, der, je nach Perspektive, die ein oder andere Länge überdeckt oder dafür sorgt, dass der spielerische Teil durchgängig unterhält. Im Allgemeinen ist das der Fall: Final Fantasy XVI ist demzufolge in richtig gutes Action-RPG geworden.

Wertungsüberblick für Final Fantasy XVI
Publikation Wertung
Destructoid 9/10
Eurogamer 3/5
Gaming Bolt 9/10
Game Star 85/100
PC Gamer 79/100
Rock, Paper, Shotgun -
Twinfinite 5/5
VGC 4/5
Metacritic Presse: 87/100
Nutzer: 8.4/10 (~8.856 Bewertungen)

Fazit

Final Fantasy XVI brennt auf dem PC das ein oder andere Grafikfeuerwerk ab. Sei es in Gefechten mit den zahlreichen Partikeleffekten, in den zahlreichen Zwischensequenzen mit einer absolut stimmigen Atmosphäre, mit der grundsätzlich extrem hohen Detaildichte oder der wirklich gelungenen HDR-Umsetzung: Final Fantasy XVI bietet extrem viel fürs Auge. Es gibt nur wenige andere Spiele, die an diese Grafikqualität heran kommen.

Zugleich kann das aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Beleuchtung mit der restlichen Optik nicht einmal im Ansatz mithalten kann. Die Echtzeit-Beleuchtung ist überwiegend eine Enttäuschung, die Unreal Engine 5 macht das mit „Lumen“ mit Software-Raytracing weitaus besser.

Schnelle GPUs zwingend gesucht

Die in Summe dennoch schicke Grafik von Final Fantasy XVI fordert einen hohen Tribut, die Grafikkarten kann nicht schnell genug sein. Upsampling in Form von DLSS oder FSR ist absolutes Pflichtprogramm, was aufgrund der schlechten Kantenglättung des Spiels aber ohnehin bereits in niedrigen Auflösungen wie Full HD besser aussieht und daher auch ohne Leistungsprobleme genutzt werden sollte. Aber auch mit Upsampling kann die GPU in FF16 nicht schnell genug sein: Auch eine GeForce RTX 4080 Super fällt mit DLSS Quality in Ultra HD des Öfteren unter die 60-FPS-Marke.

AMD- und Nvidia-Grafikkarten schneiden in Final Fantasy XVI gleich gut ab, mit keinem Hersteller gibt es einen größeren Leistungsvorteil im Vergleich mit der üblichen Hackordnung. Intels Arc-Grafikkarten schneiden innerhalb ihren gewohnten Rahmens, wenn auch am unteren Ende, ab – im Vergleich zu den letzten Ausfällen ist das ein Lichtblick.

Ob die Grafikkarte der aktuellen oder der vorherigen Generation entstammt, macht in dem Spiel keinen Unterschied. FF16 profitiert nicht von einer modernen GPU-Architektur.

Final Fantasy XVI im Technik-Test

Die PC-Version benötigt noch etwas Optimierung

Die PC-Version von Final Fantasy XVI hat die Testreihen zwar ohne einen einzigen Absturz hingelegt, zeigte technisch aber dennoch große Schwachstellen.

Die auf 30 FPS limitierten, zahlreichen Ingame-Zwischensequenzen lassen sich immerhin zum Beispiel mittels eines Mods abstellen, so etwas sollte heutzutage auf dem PC aber einfach nicht sein. Das FF16 immer mal wieder spürbar hakt, ist deshalb das deutlich größere Problem, denn es lässt sich nicht gänzlich abstellen. Das sollten die Entwickler schnellstmöglich beheben, bis dahin muss sich damit arrangiert werden.

ComputerBase hat Final Fantasy XVI von Publisher Square Enix zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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