Kingdom Come: Deliverance 2 im Test: Benchmarks mit 21 Grafikkarten samt Tuning-Tipps

Wolfgang Andermahr
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Kingdom Come: Deliverance 2 im Test: Benchmarks mit 21 Grafikkarten samt Tuning-Tipps

Im Benchmark-Test zu Kingdom Come: Deliverance II müssen sich 21 Grafikkarten von Nvidia, AMD und Intel in dem hoch gelobten Spiel beweisen. Trifft man die richtigen Grafikkarten-Einstellungen (Tuning-Tipps), zeigt sich das Spiel mäßig fordernd, es kann aber auch schnell High-End-GPUs benötigen.

Kingdom Come: Deliverance II: Die Technik der PC-Version

Das ging schnell: Nicht einmal 24 Stunden nach dem Start konnten die Entwickler von Warhorse vermelden, dass sich Kingdom Come: Deliverance II bereits eine Million Mal verkauft hat. Vorangegangen waren sehr gute Testbewertungen der Presse und auch die ersten Spieler-Meinungen fielen sehr positiv aus. ComputerBase hat sich jetzt im ausführlichen Benchmark-Test angesehen, ob das auch für die Technik gilt.

Wie der erste Teil Kingdom Come: Deliverance (Test) aus dem Jahr 2018 setzt das zweite Spiel auf die Cryengine und ist damit inzwischen ein ziemlicher Exot. Um welche Engine-Version es sich genau handelt, ist unklar, doch sie dürfte in etwa dem Stand von Hunt: Showdown 1896 (Test) mitsamt eigener Erweiterungen entsprechen.

Die technischen Merkmale
Kingdom Come: Deliverance II Eigenschaften
Entwickler Warhorse Studios
Publisher Deep Silver
Engine Cryengine
API DirectX 12
Nvidia Reflex Nein
Nvidia Reflex 2 Nein
AMD Anti-Lag 2 Nein
HDR Nein
Widescreen (21:9) (Screenshot-Vergleich)
Kantenglättung SMAA 2TX, SMAA 1TX, SMAA 1X
Temporales Upsampling
Nvidia DLSS 4 Transformer Nein
Nvidia DLSS Super Resolution (SR)
Nvidia DLSS Ray Reconstruction (RR) Nein
Nvidia DLSS Frame Generation (FG) Nein
Nvidia DLSS Multi Frame Generation (MFG) Nein
AMD FSR Super Resolution (SR)
AMD FSR Frame Generation (FG) Nein
Intel XeSS Super Resolution (SR) Nein
Native Auflösung + Upsampling ✓ (DLAA, FSR Native)
Direkt zur Upsampling-Analyse
Raytracing Nein
60 FPS im Benchmark ab (mit DLSS/FSR Quality, Ultra-Preset)
WQHD RTX 3070 / RTX 4070 / RX 6900 XT / RX 7900 GRE
UWQHD RTX 3080 / RTX 4070 / RX 7900 XT
UHD RTX 4070 Ti / RX 7900 XTX
Direkt zu den Benchmarks + Tuning-Tipps
Release-Datum 04. Februar 2025
Preis zum Release 60 Euro
80 Euro (Gold Edition)

Optisch lässt sich Kingdom Come: Deliverance II ein ordentliches Zeugnis attestieren. Das Spiel sieht zuweilen sogar richtig hübsch aus, insbesondere die Lichtstimmung bei Sonnenauf- und Untergang fängt das Spiel toll ein und auch viele der Umgebungen geben ordentlich was her. Jedoch gibt es auch immer mal wieder Szenen, in denen die Beleuchtung flach ist und die Charakteranimationen sind generell nicht mehr als Durchschnitt.

Mit Raytracing kann der Titel nicht umgehen, wobei die Strahlen in dem Spiel sichtbare Vorteile hätten. Die Screenspace-Reflexionen der vielen Seen weisen nicht nur die üblichen Artefakte auf, sondern lassen auch einfach „wegwischen“, wenn das zu spiegelnde Objekt nicht auf dem Bildschirm zu sehen ist. Und mit der großen Open World sowie dem Tag- und Nachtwechsel wäre auch eine globale Beleuchtung mittels Raytracing von größerem optischen Vorteil.

Upsampling (Nvidia DLSS / AMD FSR) in der Analyse

Kingdom Come: Deliverance II unterstützt Nvidia DLSS sowie AMD FSR in der Super-Resolution-Ausführung. Bei DLSS handelt es sich um die Version 3.7.10, bei FSR vermutlich FSR 3.1 – letzteres ist nicht ganz klar, doch da eine DLL-Datei für FSR im Spielverzeichnis zu finden ist, lässt dies auf die aktuelle Version schließen. Frame Generation ist auf keiner Plattform verfügbar.

Die Upsampling-Empfehlung

Bei der Kantenglättung hat jeder Modi seine Eigenheit, mit der man sich zurecht finden muss. So arbeitet die native Auflösung in Verbindung mit der spieleigenen Kantenglättung ein ziemlich stabiles Bild heraus, hat aber vor allem bei mittleren und hohen Reichweiten Probleme, feine Details heraus zu arbeiten. Das hat zur Folge, dass zum Beispiel Bäume in etwas Entfernung viel mehr wie ein grüner „Einheitsbrei“ aussehen und eben nicht mehr wie ein Baum mit vielen Blättern.

AMD FSR erledigt gerade in Auflösungen wie Ultra HD einen ziemlich guten Job und kann problemlos genutzt werden. Die Bildstabilität ist zwar bei eben jenen Bäumen nicht so gut wie mit der nativen Auflösung, kann davon abgesehen aber ziemlich gut mithalten. Zudem FSR den Vorteil hat, feine Elemente besser heraus zu arbeiten, der Baum ist dann wieder sichtbar Baum (wenn auch ein etwas flackigerer).

DLSS hat wiederum mit dem Problem zu kämpfen, dass die Entwickler aus irgend einem Grund – und stärker als zum Beispiel bei FSR – wie irre nachschärfen, sodass das Bild zwar unglaublich scharf wirkt, aber auch erstaunlich oft zum Flackern neigt. Hier schafft der Schärferegler im Spiel aber Abhilfe. Er sollte beim Einsatz von DLSS komplett herunter gedreht werden, dann ist die Bildschärfe vergleichbar mit der von FSR.

So optimiert, kann DLSS auch wieder seine Stärken ausfahren und bietet in Kingdom Come: Deliverance II die beste Bildqualität: DLSS Quality sieht besser aus als FSR Quality und auch als die native Auflösung, obwohl diese mehr Pixel rendert. Denn DLSS schafft es alle Grafikdetails des Spiel zu erhalten und bietet eine bessere Bildstabilität als FSR.

Widescreen im Kurz-Test

Die meisten Spiele unterstützen heute die beliebten Widescreen-Formate, alle Titel dann aber immer mal wieder doch nicht – oder auch nicht korrekt. ComputerBase hat folgende 2 Screenshots in der Auflösung 3.440 × 1.440 (UWQHD) sowie 2.560 × 1.440 (WQHD) aufgenommen, was dem 21:9- und dem klassischen 16:9-Format entspricht. Daran lässt sich erkennen, wie das Spiel mit Widescreen-Auflösungen um geht.

16:9-Format
16:9-Format
21:9-Format
21:9-Format

Die offiziellen Systemanforderungen

Systemanforderungen für Kingdom Come: Deliverance II
Minimal Empfohlen Beste
Einstellungen 1080p, 30 FPS
Low-Preset
1080p, 60 FPS
Medium-Preset
1440p, 60 FPS
Medium-Preset
1080p, 30 FPS
High-Preset
1440p, 60 FPS
High-Preset
1440p, 60 FPS
2160p, 30 FPS
Ultra-Preset
Prozessor Intel Core i5-8400
AMD Ryzen 5 2600
Intel Core i5-13600K
AMD Ryzen 5 7600X
Intel Core i5-12600K
AMD Ryzen 7 5800X
Intel Core i7-13700K
AMD Ryzen 7 7800X3D
Arbeitsspeicher 16 GB RAM 24 GB RAM 32 GB RAM
Grafikkarte Nvidia GeForce GTX 1060
AMD Radeon RX 580
Nvidia GeForce RTX 3060
AMD Radeon RX 6600 XT
Nvidia GeForce RTX 3060 Ti
AMD Radeon RX 6700 XT
Nvidia GeForce RTX 2060 Super
AMD Radeon RX 5700
Nvidia GeForce RTX 4070
AMD Radeon RX 7800 XT
Nvidia GeForce RTX 4080
AMD Radeon RX 7900 XT
Grafikspeicher 6 GB VRAM 8 GB VRAM 12 GB VRAM 16 GB VRAM
Speicherplatz 100 GB SSD
Betriebssystem Windows 10 64-Bit (oder neuer)

Das Grafikmenü im Detail

Eigenschaften
Grafik-Presets ✓ (Experimentell, Ultra, Hoch, Mittel, Niedrig)
Einzelne Grafikoptionen
FPS-Limiter
Dynamische Auflösung Nein
Spieleigenes Up-/Downscaling Nein / Nein
Spatiales Upscaling von AMD/Nvidia Nein / Nein
Nachschärfen
FPS-Counter
Sonstige Overlays Nein
VRAM-Auslastungsanzeige Nein
Live-Vorschau Nein
Vergleichs-Screenshots Nein
Detaillierte Beschreibungen Nein
Integrierter Benchmark Nein
Die Grafikoptionen der PC-Version

Die Ladezeiten

Manche Spiele laden unglaublich schnell, andere wiederum benötigen eine schiere Ewigkeit. Mit einer Stoppuhr ausgestattet, misst die Redaktion die Ladezeiten ins Hauptmenü und dann von dort in die Testsequenz. Da Ladezeiten variieren können, wird dies insgesamt dreimal durchgeführt und dann ein Durchschnitt gebildet. Zwischen jedem Versuch wird der Rechner neu hochgefahren, sodass keine Dateien mehr im Cache vorliegen. Falls es abbrechbare Intros oder Videosequenzen gibt, werden sie weggeklickt, denn nur die reine Ladezeit ist wichtig. Sofern das Spiel bemerkbar einmalig Shader vorab kompiliert, wird dieser Lauf nicht in die Rechnung einbezogen. Die Zeit der Shader-Erstellung wird separat angegeben.

Dabei ist zu bedenken, dass ComputerBase einen High-End-PC besitzt, der unter anderem mit einem Ryzen 7 9800X3D und einer Seagate FireCuda 530 als PCIe-4.0-fähige NVMe-SSD ausgestattet ist. Entsprechend werden die Ladezeiten auf den meisten Systemen länger ausfallen. Die Werte hier sind nur zur Orientierung gedacht.

So schnell lädt das Spiel
In das Hauptmenü Vom Menü zur Testsequenz Shader-Kompilierung
12 Sekunden 16 Sekunden Nein

Offizielle Steam-Deck-Kompatibilität

Wenn Spiele auf der Plattform Steam erscheinen, laufen sie auch oft auf dem Steam Deck. Zwar hat die Redaktion bei Technik-Tests nicht immer die Möglichkeit, die Performance auf der tragbaren Konsole zu überprüfen, doch gibt Steam bei den Titeln auch stets eine generelle Einordnung der Kompatibilität an. Wie sie ausfällt, findet sich hier im Artikel.

Die Steam-Deck-Kompatibilität
Die Steam-Deck-Kompatibilität (Bild: Steam)
Wo gibt es die GeForce RTX 5090 oder RTX 5080 zu kaufen? Unser RTX-50-Verfügbarkeits-Check informiert über (absurd teure) Listungen.