Spielejahr 2024: Einschätzungen der Redaktion, Part 2

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Fabian Vecellio del Monego
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Frank Hüber

Ein Jahr später ist The Last of Us Part I auf der PS5 immer noch nicht durchgespielt, sondern steht bei einem Spielfortschritt von circa 70 Prozent. Ellie ist weg und will mit dem Pferd verfolgt werden – ja, steht auf ToDo, um dann The Last of Us Part II doch noch auszupacken.

Für ein paar Stunden Unterhaltung hat in diesem Jahr in der Tat Call of Duty: Black Ops 6 in der Single-Player-Kampagne gesorgt. Auch wenn es noch nicht durchgespielt ist, so viel fehlt nicht mehr. Es ist das erste Call of Duty, das ich überhaupt gespielt habe. Überrascht war ich von der sechsten Hauptmission namens „Entstehung“ – im positiven Sinne. Diesen Ausflug ins Horror-Genre hatte ich in Call of Duty nicht erwartet und fand ich sehr spannend umgesetzt. Allerdings hätten mir – als schneller Arcade-Spieler mit notorisch zu wenig Zeit – zwei der vier Teilmissionen hier auch schon wieder ausgereicht, da die jeweiligen Endgegner dann doch wieder zu monoton zu besiegen waren. Ins Casino („High Roller“) habe ich es deshalb in den letzten Wochen auch noch nicht geschafft, ganz abgeschrieben ist das Durchspielen von Black Ops 6 bei mir aber noch nicht.

Call of Duty: Black-Ops 6: „Entstehung“
Call of Duty: Black-Ops 6: „Entstehung“

Stalker 2 wurde im Game Pass kurz angespielt, aber unsichtbare, kaum zu tötende Gegner und ein Setting, in dem man Gegner aufgrund der Dunkelheit nur anhand des Mündungsfeuers erahnen kann – egal wie realistisch das vielleicht ist – lassen mich eher frustriert als motiviert den Rechner ausschalten.

Nicolas La Rocco

Mein Gaming-Highlight des Jahres ist schnell gefunden, da es das einzige Spiel war, in das ich 2024 überhaupt vollständig eingetaucht bin und in den letzten Tagen abgeschlossen habe. Gemeint ist Star Wars Outlaws (Test), das seinen Weg über GeForce Now aufs MacBook und von dort aus ins Wohnzimmer fand. Die wilde Mischung aus Schleich- und Action-Missionen im Sci-Fi-Indiana-Jones-Stil hat schon nach kurzer Spielzeit richtig viel Spaß gemacht und einen Erkundungstrieb geweckt, der zuletzt in dieser Art bei Shadow of the Tomb Raider zu fühlen war.

Die offene Spielwelt, das Level-Design und die Interaktionen mit Nix werden auch im späteren Verlauf nie langweilig. Außerdem sind selbst kompliziertere Missionen nicht zu schwer zu meistern. Überzeugt hat das Spiel auch mit herrlichem Star-Wars-Soundtrack und guter Spielbarkeit mit Controller.

Wer sonst in der Community spielt auch noch via Cloud-Gaming über WLAN am MacBook mit Bluetooth-Controller? Bitte aufzeigen!

Andreas Frischholz

Schon bei der ursprünglichen Veröffentlichung war Age of Mythology mein Liebling aus der Age-of-Reihe. Age of Empires 1 und 2 waren zwar wegweisend, doch indem Age of Mythology das Spielprinzip um Götter und Sagenfiguren ergänzte, bekam es einen ganz neuen Reiz.

Age of Mythology: Retold

Ein Reiz, den 20 Jahre später auch noch Age of Mythology: Retold (Test) hat. Wie schon der Vorgänger profitiert es von dem vielfältigeren Gameplay, das einem im Vergleich zu den normalen Age-of-Spielen deutlich mehr Möglichkeiten an die Hand gibt. Ein Meteoritenschauer wirkt bei einer Belagerung Wunder, die mystischen Monster erlauben mehr Taktiken.

Und dazu kommt das generell faszinierende Setting, die Kampagne spiele ich mit Genuss. So zieht mich die Geschichte rund um die griechische, ägyptische und nordische Mythologie viel mehr in den Bann, als es etwa bei Age of Empire 4 der Fall war.

Während ich Age of Mythology: Retold ohnehin auf meiner Favoriten-Liste hatte, war ich wirklich erstaunt, wie viel Spaß ich dieses Jahr mit Diablo 4 und Call of Duty: Black Ops 6 hatte. Beide Serien habe ich mehr als zehn Jahre nicht angerührt, doch die neusten Ableger gehen gut von der Hand – vor allem bei Black Ops hätte ich damit nicht gerechnet.

Dennis Krause

Ich kann mich dem Tenor von Jan nur anschließen: Die Liste der „Muss ich noch spielen“-Spiele ist gewachsen und ich komme kaum hinterher mit den vergangenen Jahren. Auch deshalb ist mein Gamingjahr nicht wirklich Aktuell: bis auf Helldivers II und Horizon Forbidden West habe ich viele der Neuheiten erst einmal zurückgestellt.

Zeit investiert habe ich dafür erneut in den Dauerbrenner Stellaris, aber auch in das gemütliche Stardew Valley und im Koop mit Freunden Kühe gemolken, Hühner gestreichelt und Monster in den Mienen besiegt.

Dennoch habe ich Fortschritte gemacht auf meiner „Muss ich noch spiele“-Liste. Denn immerhin konnte ich Cyberpunk auf einem neuen Spielstand mit Mods soweit fertig spielen, dass ich mich nun ins DLC stürzen kann und mit Aloy bin ich in Forbidden West bereits nach Las Vegas vorgedrungen.

Viel ist noch zu tun in der Stadt, die niemals schläft und in einer dystopischen Zukunft, doch die nächsten Spiele warten schon: Mit The Outer Worlds 2, Anno 117 & Civ 7 ist 2025 bereits aufgeladen mit potenziellen Spielehits. Die Liste für das kommende Jahr wächst daher schon jetzt weiter an:

To-do für 2025:
  • Cyberpunk: Phantom Liberty
  • Frostpunk 2
  • Indiana Jones: Der große Kreis
  • Horizon Forbidden West
  • Anno 117
  • The Outer Worlds 2
  • Civ 7

Ich werde mich bestimmt nicht weit aus dem Fenster lehnen, wenn ich prophezeie, dass diese Liste bis zum nächsten Jahresrückblick noch nicht abgearbeitet ist, aber ich melde mich in einem Jahr wieder!

Volker Rißka

„Dank“ eines Rippenbruchs Ende Oktober kam ich in diesem Jahr so viel zum Spielen wie schon lange nicht mehr – zwei kleine Kinder haben sonst den Anspruch auf diese Zeit. Aber nun konnte ich wenig bis nichts machen und musste mich schonen, während alle anderen im Haus dem geregelten Alltag nachgingen – aber die Maushand ging!

Und da kam das gerade erschienen MechWarrior 5: Clans genau richtig. Als ein alter PC-Gamer, der auch schon die ersten Teile gespielt hatte, war das eine schöne Mischung aus Nostalgie und Neuheiten. Die wirklich lange Solo-Kampagne war auch so etwas wie früher, lange Zwischensequenzen mit Story, dazu ein wildes Geballer in dicken Mechs – das hat Spaß gemacht.

MechWarrior 5: Clans im Benchmark-Test

Ein oder zwei andere Titel interessierten mich dann auch noch, aber diese waren im Early Access – und das schreckt mich zuletzt dann doch eher ab. Manche Spiele bleiben da Jahre, auf andere hat man dann gar kein Bock mehr, wenn sie mal wirklich fertig sind. Also später dann. Na vielleicht.

Christian Schnegelberger

Ein kurzer Blick Anfang Dezember auf den Tacho der gespielten Spieleminuten zeigt zwar eine recht hohe Zahl an, doch dahinter verbirgt sich nur eine ziemlich geringe Anzahl an Spielen. Auf drei davon, viel mehr sind es ohnehin nicht, möchte ich im Einzelnen eingehen.

Quadroids machte sowohl im Spielejahr 2024 als auch hier den Anfang. Ein niedliches Pixel-Optik-Spiel, was wie kaum ein anderes Spiel mit der Phrase „einfach zu verstehen, aber schwer zu meistern“ beschrieben werden kann. Die kleinen Quadroids wollen Planeten erobern und müssen so über Hindernisse springen. Der Spieler hat deshalb auch nur vier Springentasten, die Quadroids laufen automatisch. Der Monitor ist in vier Teile unterteilt, für jeden Teil ist eine andere Sprungtaste zuständig. Die kleinen Kerlchen verschwinden im einen und tauchen im nächsten Fenster auf. Die Level werden immer komplexer, immer fiesere Fallen und Hindernisse und auch viel Multitasking wird gefordert. Ko-op und Bissspuren in der Tischkante inklusive.

Sumerian Six, ein unrealistischer, brutaler Nazi-Klopper-Commandos-Klon. Durch den unrealistischen Ansatz kommen einige sehr frische und abwechslungsreiche Fähigkeiten ins Spiel. Wem solche Fähigkeiten schon Desperados 3 oder Shadow Gambit zu viel war, sollte hierum einen Bogen machen. Alle anderen können sich auf rund 20 Stunden Spielspaß freuen, mittlerweile sind auch die meisten anfänglichen Bugs ausgeräumt.

Und dann war da noch der Bug...ähm Landwirtschafts-Simulator 25. Ein doch unter den „Hardcore-Gamern“ eher belächeltes Spiel, was absolut betrachtet mit seiner Technik und mangelnde KI-Fähigkeiten auch kein super Spiel ist, da können andere Genre deutlich mehr. Doch irgendwie übt das Spiel seine eigene Faszination aus. So hab ich mich, natürlich rein beruflich motiviert ... für die Wissenschaft, auch in diesen Teil gestürzt.

Leider ist der Zustand zu Release und nach dem ersten Patch 1.3 noch nicht wie erhofft, man sollte es noch abhängen lassen. Dann können Fans der Reihe mit nicht zu hoher Erwartungshaltung auch hier wieder unzählige Stunden ihren Bauernhof dekorieren, Felder bestellen und kleine Schweine züchten. Ein Spiel wie ein einfacher Job mit viel Grind und schönem Panorama. Wirklich falsch spielen oder sterben kann man nicht, tut zur Abwechslung auch mal ganz gut.

Marek Lindlein

2024 hatte zu Beginn einige starke Titel wie Palworld oder Helldivers 2, doch insgesamt betrachtet war im Vergleich zu 2023 eher wenig los was große Releases angeht. Ghost of Tsushima war dabei, was mich auch viele Stunden gefesselt hatte mit spannender Story, dichter Atmosphäre und toller Grafik. Aber Abseits dessen gab es nur Silent Hill 2 und Final Fantasy XVI für mich. Klar, das Jahr hatte was Spiele angeht noch viel mehr zu bieten, aber nichts was mich ansonsten wirklich fesselte. Daher war 2024 vor allem durch das nachholen vergangener Titel und mit vielen Indie-Spielen für mich verknüpft.

So stand bei mir viel No Man's Sky, Stationeers, Hearts of Iron IV, UBOAT und Satisfactory an. Immerhin alles Spiele welche auch dieses Jahr mit neuen Inhalten versorgt wurden. Genauso habe ich mich über das Remastered Upgrade von Horizon Zero Dawn gefreut und den Release von Smite 2 verfolgt. In Guild Wars 2 gab es eine neue Erweiterung zu entdecken und Hogwarts Legacy ist gekauft, wenn auch noch nicht gespielt.

Aber was mich persönlich dann doch gestört hat, ist die zunehmende Flut an Unreal-Engine-5-Titeln, welche auch noch mit schlechter Optimierung daher kommen. Nicht nur, dass Upscaling daher zur Pflicht wird, obendrein erscheinen mir viele damit erstellte Spiele unscharf und verschmiert. Es raubt mir mittlerweile die Vorfreude, wenn ich höre dass ein Titel auf UE5 setzt und hoffe sehr, dass Spieleentwicklung nicht zum Engine-Einheitsbrei verkommt.