Stalker 2: Heart of Chornobyl im Test: Benchmarks (FHD, WQHD & UHD), Frametimes und VRAM

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Wolfgang Andermahr
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Das Testsystem und die Benchmark-Szene

Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 7 9800X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 2506) verbaut.

AMD Ryzen 9 7950X3D im Test
AMD Ryzen 9 7950X3D im Test

Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 48 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 24 GB, DDR5-6000, CL30-38-38-96) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 24H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia sowie Intel genutzt.

Die genutzten Treiber
Treiberversion Game Ready
AMD Radeon Adrenalin 24.20.19.05 Nein
Nvidia GeForce GeForce 566.14
Intel Arc 6299

Die 20 Sekunden lange Testsequenz findet in der Open World des Spiel statt und zeigt einen Marsch über eine Wiese mit einer hohen Sichtweite und viel Vegetation. Die Testsequenz weist eine recht hohe Framerate auf, oft ist diese geringer. Die Redaktion hat sich dennoch zu dieser entschieden, da dort der Prozessor einen recht geringen Einfluss auf die Framerate hat.

Darum hat die Redaktion auch einige weitere Benchmarks mit einer zweiten Testsequenz in der Nähe einer kleinen Siedlung mit mehreren NPCs durchgeführt, die deutlich geringere Frameraten aufweist, dafür aber auch mehr vom Prozessor bestimmt wird. Auch dort hat ComputerBase GPU-Benchmarks durchgeführt, die zeigen sollen, inwieweit auch bei einer sehr schnellen CPU diese die eigentliche Framerate des Spiels bestimmen kann.

Die in den folgenden Benchmarks genutzten Grafikdetails
Auflösung Grafikdetails
1.920 × 1.080 Episch-Preset, DLSS/FSR/XeSS Quality
2.560 × 1.440 Episch-Preset, DLSS/FSR/XeSS Quality
3.840 × 2.160 Episch-Preset, DLSS/FSR/XeSS Quality

Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD – im GPU-Limit

Die Redaktion verzichtet an dieser Stelle aus mehreren Gründen auf die sonst gewohnte Vielzahl an Grafikkarten-Benchmarks. So ist unter anderem nicht davon auszugehen, dass die Benchmarks lange Bestand hätten, so wird sich vermutlich die Spiel-Performance mit kommenden Patches und neuen Treibern weiter verbessern. Darüber hinaus werden in dem Artikel gleich zwei verschiedene Testszenen angewendet, was den Aufwand erhöht. Und zu guter Letzt liegt der Arbeits-Fokus des Redakteurs aktuell auf einer Überarbeitung des Grafikkarten-Testparcours, was viel Zeit erfordert.

Im primären GPU-Limit bei einer weniger anspruchsvollen Sequenz haben Nvidia-Grafikkarten in Stalker 2: Heart of Chornobyl die Nase leicht vor den Konkurrenzmodellen. Die GeForce RTX 4080 Super liefert in Ultra HD 10 Prozent mehr Durchschnitts-FPS als die Radeon RX 7900 XTX, während die GeForce RTX 4070 in WQHD 14 Prozent schneller ist als die Radeon RX 7800 XT. Auch bei der alten Generation ändert sich das Bild nicht, in Full HD hat die GeForce RTX 3060 Ti die Nase 11 Prozent vor der Radeon RX 6700 XT.

Jedoch deutet sich hier bereits ein Verhalten an, was sich durch die gesamten Benchmarks zieht und ein großer Pluspunkt für Radeons ist: Die Bildausgabe auf AMD-Grafikkarten ist gleichmäßiger, was Vorteile bei den Perzentil-FPS-Messungen ergibt. Bei dieser Messreihe liegt die Radeon RX 7900 XTX gar 1 Prozent vor der GeForce RTX 4080 Super, während die GeForce RTX 4070 nur noch 3 Prozent zügiger unterwegs ist als die Radeon RX 7800 XT und die Radeon RX 6700 XT 1 Prozent vor der GeForce RTX 3060 Ti liegt.

Stalker 2: Heart of Chornobyl, DLSS/FSR Q
Stalker 2: Heart of Chornobyl, DLSS/FSR Q – 1.920 × 1.080, GPU-Szene
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 4090
      157,8
    • Nvidia GeForce RTX 4080 Super
      140,1
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      126,2
    • Nvidia GeForce RTX 4070
      108,8
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      95,2
    • AMD Radeon RX 7800 XT
      90,6
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      87,9
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      77,8
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      70,1
    • Intel Arc A770
      49,2
  • FPS, 1% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 4090
      105,5
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      103,1
    • Nvidia GeForce RTX 4080 Super
      94,8
    • Nvidia GeForce RTX 4070
      76,2
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      74,8
    • AMD Radeon RX 7800 XT
      74,4
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      67,6
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      59,3
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      59,0
    • Intel Arc A770
      41,6
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Intel Arc hat große Probleme in Stalker 2

Welche Grafikkarte in Stalker 2: Heart of Chornobyl dagegen in größeren Schwierigkeiten steckt ist die Intel Arc A770. Das Modell ist weit von der GeForce RTX 3060 Ti und der Radeon RX 6700 XT entfernt. Die Radeon erreicht in Full HD bereits 42 Prozent mehr AVG-FPS, die GeForce gar 58 Prozent. Bei den Perzentil-FPS schaut es nicht besser aus, außer das der Rückstand zur GeForce RTX 3060 Ti geringer wird – was aber nicht an einer besseren Arc-Performance, sondern schlicht an einem größeren VRAM liegt.

GPU-Benchmarks in einer anspruchsvolleren Szene mit mehr CPU-Last

Bei der deutlich anspruchsvolleren und zugleich CPU-lastigeren Szene fallen die Ergebnisse ziemlich anders aus: Im Verhältnis legen Radeon-Grafikkarten deutlich zu und machen den GeForce-Produkten deutlich Konkurrenz oder schneiden gar besser ab. So ist die GeForce RTX 4080 Super in Ultra HD nur noch 4 Prozent schneller bei den AVG-FPS als die Radeon RX 7900 XTX, in WQHD gibt es dann einen Gleichstand und in Full HD legt die Radeon 1 Prozent vorne.

Auch die anderen Radeon-Grafikkarten schneiden in der anderen Testszene etwas besser ab als in der primär Grafikkarten-lastigen Sequenz. Das eintretende CPU-Limit ist derweil gleich, egal ob eine GeForce oder eine Radeon im Rechner steckt. Hier gibt es keinerlei Unterschiede zwischen den Herstellern.

Stalker 2: Heart of Chornobyl, DLSS/FSR Q
Stalker 2: Heart of Chornobyl, DLSS/FSR Q – 1.920 × 1.080, CPU-Szene
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 4090
      76,8
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      75,8
    • Nvidia GeForce RTX 4080 Super
      75,3
    • Nvidia GeForce RTX 4070
      65,7
    • AMD Radeon RX 7800 XT
      63,3
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      61,1
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      58,4
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      47,0
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      46,5
    • Intel Arc A770
      30,0
  • FPS, 1% Perzentil:
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      39,2
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      37,0
    • Nvidia GeForce RTX 4090
      36,7
    • Nvidia GeForce RTX 4080 Super
      36,5
    • AMD Radeon RX 7800 XT
      35,8
    • Nvidia GeForce RTX 4070
      34,5
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      34,2
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      32,4
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      26,9
    • Intel Arc A770
      22,3
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Die Perzentil-FPS sind eine AMD-Stärke

Bei den Perzentil-FPS übernimmt AMD dann sogar klar die Führung. Die Radeon RX 7900 XTX ist in Ultra HD bei dieser Messreihe um 5 Prozent schneller als die GeForce RTX 4080 Super und nur 2 Prozent langsamer als die GeForce RTX 4090, in WQHD und Full HD hat dann keiner bessere Perzentil-FPS als die Radeon RX 7900 XTX – die sich damit in der Testszene auch am flüssigsten anfühlt. Auch die anderen AMD-Grafikkarten liegen bei dieser Messreihe durchweg vor den Nvidia-GPUs.

Noch weniger klar als mit der anderen Szene kommen dann Intels Arc-Produkte. Die GeForce RTX 3060 Ti ist nun unglaubliche 57 Prozent schneller als die Arc A770, die auch nur hilflos in der Testszene am Stocken ist – das ist so unspielbar. Da hilft es auch nicht, dass der GeForce RTX 3060 Ti in Full HD der 8 GB große VRAM zur Neige geht, auch damit ist die GeForce noch klar besser Spielbar als die Arc A770 mit 16 GB.

Empfehlungen für mehr FPS

Direkte Tuning-Tipps hat die Redaktion an dieser Stelle keine parat, aber möchte dennoch einen wichtigen Hinweis geben: Anders als bei den meisten anderen Spielen gibt es in Stalker 2: Heart of Chornobyl nicht „die eine Art“ die Framerate zu erhöhen, da in dem Spiel je nach Sequenz entweder die Grafikkarte oder der Prozessor limitieren.

Bremst zum Beispiel die GPU die Framerate aus, ist es ratsam, das Upsampling-Level zu erhöhen. Das bringt dann jedoch nichts in Szenen, wo wiederum die CPU der limitierende Faktor ist, dafür benötigt es dann andere Wege wie zum Beispiel eine reduzierte Detailstufe oder Frame Generation. Entsprechend lautet der Rat, erst zu kontrollieren, was an einer Problemstelle im eigenen Rechner überhaupt erst limitiert und dann entsprechend zu handeln.

Das Frame Pacing hat teils große Probleme

Stalker 2: Heart of Chornobyl kompiliert beim ersten Spielstart oder nach dem Wechsel des GPU-Treibers mehrere Minuten lang Shader vorab, was auch gut funktioniert. Mit Shader-Kompilierungsruckler hat das Spiel nicht zu kämpfen. Das gilt dagegen schon für Traversal-Stotterer, jedoch treten diese weder allzu häufig auf, noch ist der Effekt sonderlich groß.

Im absoluten GPU-Limit zeigen sich auf der Radeon RX 7900 XTX durchaus ganz gute Frametimes. Zwar gibt es bei der Bildausgabe ein paar kleinere Ausreißer, doch sind diese nicht groß genug und treten nicht häufig genug auf, dass diese zu einem Problem werden könnten.

Die GeForce RTX 4080 Super hat dagegen unruhigere Frametimes. Diese sind ebenso nicht problematisch, kommen aber nicht an das Niveau der Radeon-Grafikkarte heran. Sowohl bezüglich der Intensität als auch der Häufigkeit ist die Bildausgabe schlechter mit der Nvidia-Hardware. Auf einem VRR-Display ist dies aber kein wirkliches Problem.

Stalker 2: Heart of Chornobyl – Frametimes, 3.840 × 2.160, GPU-Szene
048121620Millisekunden 01234567891011121314151617181920Sekunden

Im CPU-Limit läuft das Spiel sehr unruhig

Im CPU-Limit reagiert Stalker 2: Heart of Chornobyl dann jedoch anders, das Frame Pacing des Spiels gerät teils völlig durcheinander, ganz gleich welche Hardware im Rechner steckt – auch auf dem pfeilschnellen und im Test genutzten Ryzen 7 9800X3D.

Die Radeon RX 7900 XTX zeigt im Test dann mehrere dicht hintereinander folgende Sequenzen von mittellangen Ausreißern bei der Frameausgabe, die Frametimes steigen von Frame zu Frame plötzlich um den Faktor 2× an, was in einem spürbaren Haker resultiert – mehrfach hintereinander.

Noch einmal wilder wird es auf der GeForce RTX 4080 Super, die im Prinzip dasselbe Verhalten wie die Radeon zeigt, jedoch steigt der zeitliche Versatz zwischen den Frames auf der Nvidia-Hardware teils fast um den Faktor 3× an, sodass die Haker noch einmal spürbar intensiver sind. Und das passiert eben auf dem Ryzen 7 9800X3D, auf schwächeren CPUs – also schlicht allen anderen – sind die Haker noch einmal ausgeprägter.

Stalker 2: Heart of Chornobyl – Frametimes, 2.560 × 1.440, CPU-Szene
01020304050Millisekunden 01234567891011121314151617181920Sekunden

Der VRAM-Bedarf ist moderat bis etwas höher

Stalker 2: Heart of Chornobyl benötigt nicht sonderlich viel VRAM, etwas ist es dann aber schon. So zeigt sich zum Beispiel, dass 8 GB für die maximale Leistung auch in Full HD bereits zu wenig sind. Das Spiel läuft dann noch ordentlich, die Framerate fällt aber geringer als mit den für die Auflösung optimalen 10 GB.

Und genauso sind 10 GB zu wenig für die optimale Performance in WQHD, 12 GB bringt hier die optimale Geschwindigkeit. Und dasselbe gilt dann noch einmal für 12 GB in Ultra HD, ab 16 GB ist dann alles optimal. Das bedeutet eben nicht, dass jeweils mit der suboptimalen Speichergröße das Spiel plötzlich stockt, es wird einfach die Framerate etwas geringer.