Stalker 2: Heart of Chornobyl im Test: Fazit: viel Potenzial, viele Probleme

 3/3
Wolfgang Andermahr
140 Kommentare

Stalker 2: Heart of Chornobyl scheint im Herzen ein richtig gutes Spiel zu sein, diesen Eindruck haben zumindest zahlreiche Vorab-Previews hinterlassen. Technisch und mit Blick auf die inhaltlichen Bugs, auf die ComputerBase gestoßen ist, sieht es zum Start leider anders aus.

Entwickelt im Krieg

Unter welchen Bedingungen das ukrainisches Studio im Zeichen des russischen Angriffskriegs die letzten Jahre gearbeitet hat, muss in diesem Zusammenhang noch einmal zwingend erwähnt werden und spielt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine große Rolle, den objektiven Blick auf den Status quo der PC-Version ändert das aber nicht.

Aktuell noch mit sehr vielen Fehlern

Die PC-Version von Stalker 2: Heart of Chornobyl leidet zurzeit leider noch unter richtig vielen Bugs, an denen auch mehrere Patches vor dem Release nicht mehr großartig etwas geändert haben. Viele Fehler sind nicht kritisch, jedoch gibt es auch ärgerliche Bugs wie im Boden (fast) verschwindende NPCs und eben auch eine Mission, die durch einen nicht auslösenden Trigger nicht mehr weiter ging. Gerade von letzteren sollen bereits mehrere behoben worden sein, doch ist es eben fraglich, ob dies für alle „Plotstopper“ gilt.

Schicke Grafik mit guter Performance im GPU-Limit

In Sachen Grafikqualität gibt es dagegen mit Ausnahme der Animationen und der Schatten viel Positives über Stalker 2: Heart of Chornobyl zu berichten. Das Spiel ist zwar kein Grafikknaller geworden, sieht aber wirklich schick aus und bringt die Atmosphäre gut rüber. Die Grafikkarten Performance liegt im GPU-Limit dabei im grünen Bereich, mit Hilfe von Upsampling benötigt es nicht zwingend eine High-End-Grafikkarte, um hohe Auflösungen und/oder hohe Details zu fahren.

Die „alte“ UE5.1 bringt ihre Probleme mit sich

Leider leidet Stalker 2: Heart of Chornobyl unter einem Problem, das für ältere Versionen der Unreal Engine 5 – und die nutzt der Titel – nicht unüblich ist: Ein immer wieder niedrig liegendes CPU-Limit, das Radeon-Grafikkarten generell besser schmeckt als den GeForce-Kollegen. Während Nvidia-Grafikkarten im absoluten GPU-Limit etwas besser abschneiden, dreht sich das Bild im CPU-Limit um, dann übernehmen AMD-Beschleuniger die Führung.

In die CPU fordernden Sequenzen wird Stalker 2: Heart of Chornobyl darüber hinaus auch schnell hakelig, was sich auch nicht mit der besten Hardware (im Benchmark genutzt: der AMD Ryzen 7 9800X3D (Test)) erschlagen wird. Und die Erfahrung zeigt, dass die Entwickler das Problem vermutlich reduzieren, nicht aber abstellen können – das ist mit der genutzten Unreal Engine 5.1 einfach nicht möglich.

Völlig chancenlos sind einmal mehr Intels Arc-Grafikkarten, die in Stalker 2: Heart of Chornobyl mal wieder weit hinter den Nvidia- und AMD-Kollegen zurückliegen. Auch der teils große Speicherausbau nutzt den Intel-GPUs nichts, obwohl letztere eigentlich Vorteile bringt. Denn das Spiel profitiert von einem großen VRAM. 8 GB sind für die maximale Performance in Full HD zum Beispiel zu wenig und erst ab 16 GB gibt es auch in hohen Auflösungen keine Probleme mehr.

Stalker 2: Heart of Chornobyl im Benchmark-Test

Keine generelle Kaufempfehlung der PC-Version

Aufgrund der aktuellen technischen Situation rund um Stalker 2: Heart of Chornobyl kann ComputerBase keine generelle Kaufempfehlung für die PC-Version aussprechen, dafür gibt es einfach zu viele teils schwerwiegende Bugs. Unspielbar ist der Titel nicht, es muss einem nur klar sein, dass die Chance hoch ist, dass einem immer mal wieder Fehler in der einen oder der anderen Form begegnen werden und auch sehr schnelle Hardware in Szenen mit vielen NPCs zum Ruckeln neigt.

Der Podcast zum Test

CB-Funk lässt sich nicht nur über den in diese Notiz eingebetteten Podigee-Player abspielen, sondern auch bequem direkt in den Podcast-Apps eurer Wahl abonnieren und hören. Verfügbar ist der ComputerBase-Podcast auf Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music und ebenso auf Deezer.

Die technischen Merkmale
Stalker 2: Heart of Chornobyl Eigenschaften
Entwickler GSC Game World
Publisher GSC Game World
Engine Unreal Engine 5.1
API DirectX 12
Nvidia Reflex
AMD Anti-Lag 2 Nein
HDR
Widescreen (21:9) (Screenshot-Vergleich)
Kantenglättung TAA
Temporales Upsampling
Nvidia DLSS Super Resolution
Nvidia DLSS Frame Generation
Nvidia DLSS Ray Reconstruction Nein
AMD FSR Super Resolution
AMD FSR Frame Generation
Intel XeSS Super Resolution
Epic UE TSR
Native Auflösung + Upsampling ✓ (DLAA, FSR Native, XeSS Native, TSR Ultra Quality)
Direkt zur Upsampling-Analyse
Raytracing
Software-Lumen (UE5) ✓ (Beleuchtung, Reflexionen)
Hardware-Lumen (UE5) Nein
Globale Beleuchtung Nein
Reflexionen Nein
Schatten Nein
Umgebungsverdeckung Nein
Full Raytracing Nein
Direkt zur Raytracing-Analyse
Direkt zu den Benchmarks + Tuning-Tipps
Release-Datum 20. November 2024
Preis zum Release 60 Euro
80 Euro (Deluxe Edition)
110 € (Ultimate Edition)

ComputerBase hat Stalker 2: Heart of Chornobyl von der zugehörigen PR-Agentur zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühstmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.