Parvum Systems S2.0 im Test: Zum Basteln aus recyceltem Acryl
4/5Erfahrungen
Über ein Gehäuse wie das Parvum Systems S2.0 lässt sich viel berichten, weil es beim Zusammenbau einiges zu beachten gilt. Zu aller erst wird das Gehäuse nach der Youtube-Anleitung zusammengebaut. Während des gesamten Zusammenbaus sollte äußerst konzentriert vorgegangen werden, ansonsten lässt sich die ein oder andere kleine Schnittverletzung an den scharfen Kanten nicht vermeiden. Den Redakteur hat es zwei Mal erwischt.
Mittels der Metallwürfel wird der Cube nun Stück für Stück zusammengeschraubt, wobei sich die beiliegenden Inbusschlüssel besonders in den engen Ecken als unnütz herausstellen. Ein Schraubendreher mit Bit-Aufsatz ist an solchen Stellen die eindeutig bessere Wahl und sollte zu Hause in der Schublade parat liegen.
Ein weiterer Knackpunkt sind die Lüfter: diese sollten (auch auf Empfehlung des Herstellers) vor der Montage der zweiten Platte an Vor- und Rückseite eingebaut werden, da die für die Installation benötigten Löcher ansonsten nur schwer oder gar nicht zugänglich sind. Das gleiche gilt für die Grafikkarte. Auch sie muss eingebaut werden, ehe die zweite Rückwand angebracht wird.
Zu guter Letzt gilt es die Hardware einzubauen, was unter Berücksichtigung der oben genannten Bedingungen schnell von der Hand geht. Hinter dem Tray muss beim Verlegen der Kabel sehr ordentlich gearbeitet werden, denn wenn diese auch nur leicht gegen die Seitenwand drücken, entsteht ein Spaltmaß am Seitenteil.
Nach etwas über einer Stunde kann der Bausatz in Betrieb genommen werden. Beim Betrachten des Testsystems fällt auf, dass das Mini-ITX-Mainboard eine schlechte Figur im S2.0 macht, zumal das Kabelmanagement auf das Micro-ATX-Format optimiert wurde. Mit einem Micro-ATX-Motherboard sollte das Innenleben einen ausgefüllteren Eindruck hinterlassen.
Für CPU-Kühler bietet das S2.0 bis zu 155 mm Raum, Pixelbeschleuniger dürfen maximal 400 mm lang sein, sofern keine Frontlüfter angebracht sind. Das Maß der Stromversorgung beschränkt sich auf 260 mm, hinter dem Tray sind zwischen 35 und 90 mm Platz für das Verlegen der Kabel vorhanden. In der Front sowie im Deckel können Dualradiatoren verbaut werden. Im Frontbereich wird die Tiefe eines Wärmetauschers inklusive Lüfter auf 90 mm limitiert, im Deckel sind zwischen Wand und Mainboard 60 mm Stauraum gegeben.
Messergebnisse
Lüfterlose Gehäuse wie das Parvum Systems S2.0 werden von ComputerBase bei der Temperaturermittlung mit – sofern möglich – drei Lüftern ausgestattet, damit repräsentative Ergebnisse entstehen und der Vergleich mit anderen Gehäusen gewährleistet ist. Dazu stehen der Redaktion jeweils zwei Noctua NF-P12-, NF-B9- und NF-R8-Lüfter zur Verfügung, die wie gewohnt an die Lüftersteuerung angeschlossen werden.
Der Betrieb das Systems S2.0 ohne zusätzliche Lüfter ist nicht anzuraten. Auf die Messung der Lautstärke verzichtet ComputerBase. Sie wäre bei allen Gehäusen mit nachträglich eingebauter Referenzbelüftung annähernd gleich und hätte wenig Aussagekraft in Bezug auf das vom Käufer gewählte Kühlsystem.
Temperatur
Mit drei Lüftern ausgestattet, schlägt sich das Parvum Systems S2.0 wacker. Liegt eine niedrige Spannung von 5 Volt an den Ventilatoren an, so klettert die CPU-Temperatur auf gerade einmal 41 °C. Ähnlich positives gibt es bei der Grafikkarte zu vermelden: Sie wird nicht wärmer als 69 °C, womit ihr Wert völlig im grünen Bereich liegt. Positiv fallen auch die Mainboard- sowie die Festplattentemperatur mit 35 beziehungsweise 30 °C aus. Insgesamt betrachtet können die Werte für ein Micro-ATX-Gehäuse vollkommen überzeugen.