Gaming-Grafikkarten 2025 im Test: Schlussworte
7/7Der neue Grafikarten-Testparcours ist zwar nicht revolutionär, hat aber definitiv Änderungen an der Substanz von GPU-Tests auf ComputerBase vorgenommen.
Full HD nur noch im Einstiegssegment
Dass die ehemals mit Abstand beliebteste Auflösung Full HD zwar nicht vollständig, aber ab der gehobenen Leistungsklasse gehen muss, ist kein kleiner, aber ein notwendiger Schritt, der nicht nur die Leistungsfähigkeit aktueller und kommender Grafikkarten darstellt, sondern auch den gestiegenen Pixelanforderungen aktueller Spiele gerecht wird. Dieser Bruch ist auch ComputerBase nicht leicht gefallen, zu lange gehörte Full HD zum Standard, aber diese Zeiten sind schon länger vorbei.
WQHD als neue Basis-Auflösung ist den aktuellen und zukünftigen Anforderungen deutlich besser gewachsen und auch besser geeignet, alle Klassen auf einem Niveau gegenüberzustellen.
Als Ausgleich hat es die oft in der ComputerBase-Community geforderte Ultrawide-Auflösung UWQHD im 21:9-Format zu den Standard-Tests geschafft, die sich in etwa mittig zwischen WQHD und der höchsten Auflösungen Ultra HD schiebt. Die Ergebnisse zeigen, dass UWQHD 15 Prozent weniger FPS im Schnitt liefert als WQHD, damit aber immer noch 40 Prozent besser läuft als Ultra HD. Damit orientiert sich die Widescreen-Auflösung klar mehr als WQHD als an Ultra HD, was die Anforderungen betrifft.
Benchmarks mit aktiviertem Upscaling
Darüber hinaus haben die Upsampling-Algorithmen Nvidia DLSS, AMD FSR und Intel XeSS nun endgültig Einzug in alle Auflösungen gefunden, die fordernden Spiele mit richtigem Upsampling im Quality-Modus, die weniger fordernden dagegen mit Nativer Auflösung. Das spieleigene TAA wird dagegen nur noch in Fällen benutzt, wo entweder nicht alle Grafikkarten auf einen Upsampling-Algorithmus zurückgreifen konnten, oder wo es diesbezüglich Probleme gegeben hat.
Native Auflösung gegen native Auflösung gibt es damit nicht mehr in jedem Benchmark, doch DLSS und FSR werden von den meisten Spielern akzeptiert und aktiviert, immer mehr Spiele setzen Upsampling für eine vernünftige Performance auch voraus – und die Community nutzt es immer stärker.
Eine moderne Grafikkarte ist mehr als „nur“ Hardware und mit den Upsampling-Algorithmus hält damit nun auch ein weiteres Stück Software Einzug in die Testreihen, das gepflegt und optimiert werden muss von den Herstellern. Auf den Aspekt Bildqualität geht die Redaktion dabei in Zukunft weiterhin gesondert und dediziert ein.
GeForce profitiert ohne, Radeon mit Raytracing
Ein klein wenig die Upsampling-Algorithmen, primär aber schlicht die zahlreichen in den letzten 12 Monaten erschienenen Spiele haben dann auch für eine Verschiebung bei den Benchmark-Ergebnissen gegeben. Oft war es so, dass Radeon-Grafikkarten mit der Zeit ein wenig besser als die GeForce-Kollegen gereift sind, dieses Mal war es aber schlicht anders herum. Die vielen Spiele-Release in diesem Jahr liefen meist ein wenig besser auf einer GeForce als auf einer Radeon, was der Parcours so auch widerspiegelt. Beim Thema Raytracing dreht sich das Bild dagegen um: Hier haben die AMD-Produkte im neuen Parcours einen Teil ihres Rückstandes aufholen können. Was aber auch hier nicht an einer plötzlich gesteigerten RT-Leistung liegt, sondern schlicht daran, dass in diesem Jahr die Spiele mit Hardware-Raytracing nicht nur weniger zahlreich gewesen sind, sondern auch weniger anspruchsvoll – Pathtracing-Titel einmal außen vor.
Erstmals mit AI-Benchmark
Eine spannende Neuerung abseits der Gaming-Benchmarks ist das Thema „AI“, das es erstmals in den Testparcours geschafft hat. Die kleine, aber feine Auswahl an Benchmarks ist ein erster Versuch, das Thema aus Endkundensicht abseits der Cloud-AI-Systeme zu beleuchten. Diesbezüglich ist Feedback im Forum gerne gewünscht, auch mit Vorschlägen, welche andere AI-Software sich ebenso gut für Benchmarks eignen würde.
„Feedback ist erwünscht“, gilt auch für die restlichen Aspekte des neuen Testparcours. Und auch wenn die ein oder andere Entscheidung nicht jedem Leser gefällt, soll die Diskussion sachlich und mit Argumenten und nicht hitzig und mit Vorwürfen geführt werden.
Dabei gilt es auch folgendes zu bedenken: Alles testen kann auch ComputerBase am Ende nicht. Schon die Vorbereitungen an diesem Parcours haben neben dem Tagesgeschäft, dem Erscheinen einer Intel Arc B580 oder Technik-Tests zu Titeln wie Indiana Jones und der Große Kreis dem verantwortlichen Redakteur alles abverlangt und mit dem 1. Quartal steht aller Voraussicht nach das arbeitsintensivste bis stressigste seit der Vorstellung von RTX 3000 und RX 6000 Ende 2020 an. Behalten die Gerüchte Recht, wurden so viele Grafikkarten in so kurzer Zeit sogar noch nie zuvor vorgestellt.
GeForce RTX 5000 und Radeon RX 8000
Mit dem neuen Testparcours ist ComputerBase gut gerüstet für den Launch und die entsprechend zahlreichen Tests zu den Next-Gen-Grafikkarten von Nvidia und AMD, die GeForce-RTX-5000- und die Radeon-RX-8000-Serie. Beide Serien werden bereits für den Januar nächsten Jahres erwartet.
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