RX 9070 Custom-Designs im Test: Asus TUF, Sapphire Pure/Pulse, PowerColor Hellhound und XFX Quicksilver im Vergleich

Welches Custom-Design der AMD Radeon RX 9070 ist das beste? ComputerBase hat Asus TUF Gaming, PowerColor Hellhound, Sapphire Pulse und Sapphire Pure sowie XFX Quicksilver im Test ausführlich verglichen. Welche hat den leisesten Kühler, welche den höchsten Takt, welche fällt besonders kompakt aus? Hier gibt es die Details.
Radeon RX 9070: 5 Custom-Designs im Test
Der große Test der AMD Radeon RX 9070 hat gezeigt, wie sich die neue RDNA-4-Grafikkarte gegen die eigenen Vorgänger und die Konkurrenz von Nvidia schlägt. In Ermangelung eines verfügbaren Referenzdesigns von AMD (Made by AMD, MBA) kam dort die Sapphire Radeon RX 9070 Pure mit von 245 Watt auf 220 Watt gesenkter und damit offizieller Referenz-TDP zum Einsatz. Dieser Artikel vergleicht nun fünf Custom-Designs inklusive besagter Pure in ihren Werkszuständen miteinander.
- Asus Radeon RX 9070 TUF Gaming OC – 809 Euro
- PowerColor Radeon RX 9070 Hellhound ? – Euro
- Sapphire Radeon RX 9070 Pulse – 629 Euro
- Sapphire Radeon RX 9070 Pure – 739 Euro
- XFX Radeon RX 9070 Quicksilver OC – 709 Euro

Wer sich für Custom-Designs der größeren AMD Radeon RX 9700 XT interessiert, findet im Artikel RX 9070 XT Custom-Designs im Test: ASRock Taichi vs. Asus TUF, Sapphire Nitro+/Pure & XFX Mercury das, was er sucht.
Um die Ergebnisse der Radeon RX 9070 noch vor dem Marktstart am 6. März um 15 Uhr präsentieren zu können, werden alle fünf Kandidaten nachfolgend in wesentlichen Aspekten direkt gegenübergestellt, auf eine Detailbetrachtung wird verzichtet. Im Anschluss folgen Benchmarks, Testergebnisse, Messungen zu Leistung, Leistungsaufnahme und Lautstärke sowie das Fazit.
Abmessungen und Design
Während die fünf XT-Kandidaten allesamt in relativ wuchtigen 3-Lüfter-Designs mit mindestens 3,0 Slot Dicke daherkamen, aber die XFX Mercury noch länger als die anderen war, gibt es bei den Non-XT-Varianten mehr Varianz. Die längste ist erneut die Version von XFX, dieses Mal allerdings als Quicksilver-Design mit „nur noch“ knapp 35 Zentimetern. Mit der Sapphire Pulse ist aber auch ein unter 30 Zentimeter kurzes 2-Lüfter-Design mit von der Partie. Das misst auch deutlich weniger als 3,0 Slot in der Dicke, aber nur die Hellhound kommt als waschechtes 2,0-Slot-Design daher.
Der Blick auf die Rückseite mit der Backplate zeigt, dass alle fünf Designs den letzten Lüfter „frei“ durch den Kühler blasen lassen. Eine RGB-Beleuchtung auf der Backplate bietet nur die Hellhound: Das Auge des Höllenhundes leuchtet im Betrieb (sofern aktiv) blau.

Anders als im Radeon-RX-9070-XT-Custom-Vergleich gibt es in diesem Testfeld keine opulente RGB-Beleuchtung, wenngleich es die Nitro+ von Sapphire per se auch als Non-XT-Version gibt. Die Taichi von ASRock wiederum nicht.

Bei Asus TUF, Sapphire Pure und XFX Quicksilver leuchtet das Logo an der Seite (XFX nur weiß), bei der PowerColor Hellhound das Auge auf der Backplate und eine Leiste am Kartenende. Die Sapphire Pulse kommt ganz ohne RGB-LEDs.










Stromversorgung
Bei der Stromversorgung sind sich alle Testkandidaten einig: Zweimal 8 Pin PCIe sind gesetzt. Mehr benötigt es für OC-Reserven mit Blick auf die Standard-TDP von 220 Watt auch nicht. 12V-2×6 ist nicht vertreten. Bei den IO-Ports setzt Sapphire auf zweimal HDMI und zweimal DisplayPort, die anderen belassen es bei dem Standard 1+3.

BIOS-Optionen
Die Asus TUF, die PowerColor Hellhound und die XFX Quicksilver bieten zwei BIOS-Bausteine mit Dip-Switch-Umschalter. Bei Asus unterscheidet sich die Lüftersteuerung, bei PowerColor auch Takt und TDP. Bei XFX sind beide BIOS-Versionen identisch.
Mit AMDs Referenzvorgaben (2.520 MHz Boost, 220 Watt TDP) kommen die Sapphire Pulse und die PowerColor Hellhound im Quiet-BIOS daher. Sapphire Pure und XFX Quicksilver bieten mit 2.700 MHz Boost bei 245 Watt TDP den höchsten OC-Faktor ab Werk, die Asus TUF liegt mit 2.650 MHz und circa 235 Watt dahinter. Die PowerColor Hellhound im OC-Profil folgt mit 2.590 MHz Boost und 230 Watt TDP noch einmal ein Stück darunter.
Modell | BIOS | GPU-Boost | TDP (Telemetrie) | TDP (gemessen) |
---|---|---|---|---|
Asus TUF Gaming | Performance | 2.650 MHz | 237 W (-30 %/+10 %) | 235 W |
Quiet | 2.330 MHz | |||
PowerColor Hellhound | OC | 2.590 MHz | 230 W (-30 %/+10 %) | 227 W |
Silent | 2.520 MHz | 220 W (-30 %/+10 %) | 217 W | |
Sapphire Pulse | Default | 2.520 MHz | 219 W (-30 %/+10 %) | 220 W |
Sapphire Pure | Default | 2.700 MHz | 245 W (-30 %/+10 %) | 247 W |
XFX Quicksilver OC | left | 2.700 MHz | 245 W (-30 %/+10 %) | 245 W |
right | ||||
AMD Referenz | – | 2.520 MHz | 220 W | – |
Weitere Eindrücke der Testkandidaten
Asus Radeon RX 9070 TUF Gaming OC
PowerColor Radeon RX 9070 Hellhound
Sapphire Radeon RX 9070 Pulse
Sapphire Radeon RX 9070 Pure
XFX Radeon RX 9070 Quicksilver OC
Technische Eckdaten im Vergleich
Merkmal | Asus TUF Gaming | PowerColor Hellhound | Sapphire Pulse | Sapphire Pure | XFX Mercury | |
---|---|---|---|---|---|---|
Karte | PCB-Design | Asus | PowerColor | Sapphire | Sapphire | XFX |
Länge, Breite | 33,0 cm, 14,2 cm | 32,7 cm, 12,8 cm | 28,5 cm, 13,3 cm | 32,2 cm, 13,4 cm | 34,8, 14,3 cm | |
Stromversorgung | 2 × 8 Pin | |||||
Kühler | Design | Asus TUF, 3,2 Slot |
PowerColor Hellhound, 2,0 Slot |
Sapphire Pulse, 2,5 Slot |
Sapphire Pure 3,0 Slot |
XFX Quicksilver, 3,5 Slot |
Kühlkörper | Honeywell PTM7950 Kupferbodenplatte Heatpipes Alu-Radiator |
|||||
RGB | Seite | Backplate (Auge) Ende (Streifen) (Türkis) |
– | Seite | Seite (weiß) | |
Gewicht | 1.450 g | 1.011 g | 1.227 g | 1.528 g | ||
Lüfter | 3 × 100 mm (axial) | 3 × 100 mm (axial) | 2 × 100 mm (axial) | 3 × 100 mm (axial) | 3 × 95 mm (axial) | |
Lüfter abgeschaltet (2D) | Ja | |||||
GPU-Boost (BIOS 1/2) | 2.650/2.650 MHz | 2.590/2.520 MHz | 2.520 MHz | 2.700 MHz | 2.700/2.700 MHz | |
Speicher | 20 Gbps | |||||
Speichergröße | 16 GB GDDR6 | |||||
Leistungsaufnahme | TDP (BIOS 1/2) | 235/235 Watt | 230/220 W | 220 W | 245 W | 245/245 W |
Max. TDP | +10 % | |||||
Anschlüsse | 3 × DisplayPort 2.1b UHBR13.5 1 × HDMI 2.1b |
2 × DisplayPort 2.1b UHBR13.5 2 × HDMI 2.1b |
3 × DisplayPort 2.1b UHBR13.5 1 × HDMI 2.1b |
|||
UVP | 809 Euro | ? Euro | 629 Euro | 739 Euro | 709 Euro |
Testsystem und Testmethodik
Abweichend vom bekannten GPU-Testsystem 2025 wurde für den Test der Custom-Designs ein neues System aufgesetzt. So kann in diesen hitzigen Wochen verhindert werden, dass sich Launch-Reviews einer neuen Klasse und die Tests der Custom-Designs in die Quere kommen.
Custom-Design-Tests in einem anderen Gehäuse
Auch im Custom-Design-Testsystem sitzt ein AMD Ryzen 7 9800X3D (Test) mit DDR5-6000, das Gehäuse ist aber ein gänzlich anderes: Statt des Fractal Design Torrent kommt das Fractal Design Meshify 2 zum Einsatz – ausgestattet mit sechs Lüftern (zwei vorne (einblasend), drei im Deckel, einer hinten (alle ausblasend)). Alle Gehäuselüfter werden mit konstant 800 U/min betrieben, was kaum wahrnehmbar ist. Die Steuerung erfolgt über einen Corsair Commander Pro respektive Corsair iCUE (Download).

Der Lüfter auf dem CPU-Kühler, ein Noctua NH-U12S Redux rotiert mit 1.000 Umdrehungen pro Minute.
Alle Tests und Benchmarks werden in diesem Setup gefahren, nur die Messung der Lautstärke erfolgt im Anschluss mit deaktivierten Lüftern isoliert für die Grafikkarte (30 cm Abstand von der Seite bei offener Seitentür mit zuvor ermittelter Drehzahl unter Last).
Es werden im Test jeweils beide verfügbaren BIOS-Versionen getestet. Dafür wird die Grafikkarte (wie im Standard Testparcours) für 30 Minuten in Metro Exodus Enhanced Edition in UHD bei maximalen Details und geschlossener Gehäusewand betrieben. Nach 5 Minuten wird ein Benchmark ausgeführt. Im Anschluss werden das Benchmark-Ergebnis und die Messwerte für Temperaturen, Drehzahlen, Taktraten und Verbräuche protokolliert.