RX 9070 Custom-Designs im Test: Fazit

Welches Custom-Design der AMD Radeon RX 9070 (Test) ist das beste? Abschließend beantwortet werden kann diese Frage noch nicht, aber immerhin eine erste Aussage in Bezug auf die fünf hier getesteten Modelle getroffen werden.

Kühler: Viermal (fast) unhörbar ab Werk

Die fünf Radeon RX 9070 Navi-48-GPU und 220 bis 245 Watt machen da weiter, wo die fünf Radeon RX 9070 XT mit Navi 48 und 320 bis 360 Watt aufgehört haben: Es wird noch leiser, ja teilweise schon unhörbar leise (28 db(A) in den Diagrammen).

Das ist keine Überraschung bei Asus TUF und Sapphire Pure, die den gleichen Kühler wie auf der XT nutzen, aber auch der kurze 2,5-Slot-Kühler der Pulse und der 2,0-Slot-Kühler der Hellhound erledigen den Job genau so gut wie „die Großen“.

Einziger „Ausreißer“ ist abermals das Modell von XFX: Die Radeon RX 9070 Quicksilver ist zwar viel leiser ab Werk als die Radeon RX 9070 XT Mercury OC, aber hinkt der Konkurrenz erneut hinterher – und die Temperaturen liegen nicht einmal niedriger. Das schafft dieses Mal wiederum die TUF, die im „Performance“-Modus den anderen davon zieht.

Leistung und OC

Bei der Leistung trennen das schnellste (Sapphire Pure) vom langsamsten Modell (Sapphire Pulse oder PowerColor Hellhound mit Silent-BIOS) sechs Prozent bei acht Prozent Taktunterschied.

Da alle fünf Modelle weiterhin über die TDP eingebremst werden, ist – je nach Titel – auch ohne manuelles Takt-OC noch mehr drin: Allerdings nehmen sich die Custom-Designs hier nichts, denn mehr als noch einmal 10 Prozent auf die ohnehin höhere Standard-TDP ist bei keinem Modell möglich. Reduziert werden kann die TDP jeweils um bis zu 30 Prozent. Bei den XT-Modellen ist die Spanne genau so groß.

Garantie: Asus und XFX liegen vorne

Bei der Garantie haben in diesem Vergleich erneut Asus und XFX die Nase vorne: Beide gewähren eine Endkundengarantie von drei Jahren ab Kauf (bei XFX beschränkt auf RTX 9000 Mercury und Quicksilver, ansonsten 2 Jahre außerhalb der USA). Auch PowerColor bietet eine solche Garantie, ohne Online einen Zeitraum zu nennen. Auf Nachfrage erklärt der Hersteller: Es sind zwei Jahre.

Sapphire gewährt die Garantie nur gegenüber dem Handel (Distributor) und von Händler zu Händler können diese Konditionen anders ausfallen. Die Abwicklung muss zudem zwangsläufig über den Handel erfolgen, der aber nur im ersten Jahr gegenüber dem Kunden im Rahmen der gesetzlichen geregelten Gewährleistung tätig werden muss, ohne dass der Kunde beweist, dass die Ursache für das aktuelle Problem schon beim Kauf vorlag. Nach einem Jahr bis maximal zwei Jahren muss der Kunde das beweisen. Ob Händler es auch verlangen, steht auf einem anderen Blatt. Allerdings hat auch die Endkundengarantie ihre Tücken, wenn der Service des Herstellers nicht passt.

Hersteller	Garantiezeit	Endkundengarantie?	Abwicklung
Asus	3 Jahre ab Kauf	ja	über Händler
PowerColor	2 Jahre ab Kauf	ja	über Händler
Sapphire	3 Jahre ab Kauf**	nein	über Händler
XFX	3 Jahre ab Kauf*	ja	über Händler
* XFX RX 9000 Mercury und Quicksilver, sonst 2 Jahre außerhalb der USA ** nicht zwangsläufig über jeden Händler

Preise: UVP und Marktpreise

Bleibt die Frage, was die Grafikkarten kosten sollen? Eine Antwort gibt es einen Tag vor dem Marktstart am 6. März von Asus, Sapphire und XFX, aber nicht von PowerColor.

809 Euro UVP nennt Asus für das getestete Topmodell, was 180 Euro über dem von AMD genannten UVP liegt.

Custom-Design	UVP	Aufpreis zur AMD-UVP
Asus Radeon RX 9070 XT TUF Gaming OC	899 Euro	+210 Euro
Asus Radeon RX 9070 XT Prime OC	849 Euro	+160 Euro
AMD Radeon RX 9070 XT „Referenz“	689 Euro	–
Asus Radeon RX 9070 TUF Gaming OC	809 Euro	+180 Euro
Asus Radeon RX 9070 Prime OC	749 Euro	+120 Euro
AMD Radeon RX 9070 „Referenz“	629 Euro	–

Sapphire wiederum verlangt den offiziellen „AMD UVP“ von 629 Euro für die Pulse und 739 Euro für die Pure.

Custom-Design	UVP	Aufpreis zum AMD-UVP
Sapphire Radeon RX 9070 XT Nitro+	869 Euro	+180 Euro
Sapphire Radeon RX 9070 XT Pure	799 Euro	+110 Euro
Sapphire Radeon RX 9070 XT Pulse	689 Euro	–
AMD Radeon RX 9070 XT „Referenz“	689 Euro	–
Sapphire Radeon RX 9070 Nitro+	779 Euro	+150 Euro
Sapphire Radeon RX 9070 Pure	739 Euro	+110 Euro
Sapphire Radeon RX 9070 Pulse	629 Euro	–
AMD Radeon RX 9070 „Referenz“	629 Euro	–

Das getestete Custom-Design von XFX ist wiederum mit 709 Euro UVP bepreist.

Abschließende Wertung

Grundsätzlich machen Gamer mit keinem der getesteten Custom-Designs der Radeon RX 9070 im Vergleich aus technischer Perspektive etwas falsch, ganz im Gegenteil: Asus TUF Gaming, PowerColor Hellhound, Sapphire Pulse und Sapphire Pure sind ab Werk extrem bis annähernd unhörbar leise Custom-Designs, nur die XFX Quicksilver tritt aus der Spur – aber auch sie ist alles andere als laut.

Geht es nach dem UVP, geht eindeutig die Sapphire Pulse als Sieger vom Platz, denn nur sie bietet den Einstiegs-UVP von 629 Euro. Wer eine extrem leise, relativ kompakte Grafikkarte ohne RGB und Dual-BIOS sucht, der wird hier zum niedrigsten Preis fündig. Gegen Aufpreis gibt es bei der Konkurrenz im Test RGB, etwas mehr Leistung ab Werk oder eine BIOS-Wahl (Asus TUF, PowerColor Hellhound) – und bei Asus, PowerColor und XFX auch eine Endkundengarantie.

Neben den fünf Custom-Designs der Radeon RX 9070 hat sich ComputerBase auch schon fünf Custom-Designs der Radeon RX 9070 XT angesehen:

• RX 9070 XT Custom-Designs im Test: ASRock Taichi vs. Asus TUF, Sapphire Nitro+/Pure & XFX Mercury

ComputerBase hat die Custom-Designs von den jeweiligen Hersteller erhalten, die Pure kam über AMD. Die Grafikkarten wurden unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühstmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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