RX 9070 XT Custom-Designs im Test: ASRock Taichi vs. Asus TUF, Sapphire Nitro+/Pure & XFX Mercury

Welches Custom-Design der AMD Radeon RX 9070 XT ist das beste? ComputerBase hat ASRock Taichi, Asus TUF Gaming, Sapphire Nitro+ und Sapphire Pure sowie XFX Mercury im Test ausführlich verglichen. Welche hat den leisesten Kühler, welche den höchsten Takt, welche fällt besonders kompakt aus? Hier gibt es die Details.
Radeon RX 9070 XT: 5 Custom-Designs im Test
Der große Test der AMD Radeon RX 9070 XT hat gezeigt, wie sich die neue RDNA-4-Grafikkarte gegen die eigenen Vorgänger und die Konkurrenz von Nvidia schlägt. In Ermangelung eines verfügbaren Referenzdesigns von AMD (Made by AMD, MBA) kam dort die Sapphire Radeon RX 9070 XT Pure mit von 317 Watt auf 304 Watt gesenkter und damit offizieller Referenz-TDP zum Einsatz. Dieser Artikel vergleicht nun fünf Custom-Designs inklusive besagter Pure in ihren Werkszuständen miteinander.
Auf dieser Seite werden alle fünf kurz direkt gegenübergestellt, danach noch einmal einzeln im Detail. Im Anschluss folgen Benchmarks, Testergebnisse, Messungen zu Leistung, Leistungsaufnahme und Lautstärke sowie das Fazit.
Abmessungen und Design
Die fünf Kandidaten kommen allesamt in relativ wuchtigen 3-Lüfter-Designs mit mindestens 3,0 Slot Dicke daher. Die längste ist die Version von XFX mit über 35 Zentimetern, die anderen vier Kandidaten nehmen sich auch in dieser Metrik wenig. TUF Gaming, Nitro+ und Taichi setzen neben Kunststoff auf Metall bei der Kühlerverkleidung, Mercury und Pure hingegen nicht.

Der Blick auf die Rückseite mit der Backplate zeigt, dass alle fünf Designs den dritten Lüfter „frei“ durch den Kühler blasen lassen. Eine RGB-Beleuchtung auf der Backplate bietet keins der Designs.

Die opulentesten RGB-Beleuchtungen bieten Nitro+ und Mercury mit Zierleisten an der Seite, nur bei der ASRock Taichi leuchtet neben dem Logo an der Seite – wie bei TUF Gaming und Pure – auch der zentrale Lüfter.










Stromversorgung
Bei der Stromversorgung trennt sich das Feld: Die Sapphire Pure nutzt nur zweimal 8 Pin PCIe, Asus TUF und XFX Mercury hingegen dreimal 8 Pin PCIe – und Sapphire Nitro+ sowie ASRock Taichi setzen als Premiere bei Gaming-Grafikkarten der Marke AMD Radeon auf 12V-2×6 (Adapter auf 3 × 8 Pin liegt jeweils bei).
BIOS-Optionen
Die ASRock Taichi OC macht beim BIOS den größten Spagat: Mit „Performance“ gibt es 3.100 MHz und 340 Watt TDP, mit „Quiet“ wiederum die AMD-Referenz: 2.970 MHz und 304 Watt. Bis auf die ASRock Taichi OC im Quiet-BIOS sind alle Custom-Designs im Vergleich „OC“.
Die beiden Modelle von Sapphire verfügen nur über ein BIOS, das ab Werk über die Referenzvorgaben (304 Watt TDP, 2.970 MHz) hinausgeht. Die XFX Mercury bietet zwei BIOS-Bausteine mit OC-Settings, aber sie sind komplett identisch konfiguriert. Bei Asus liegt der Unterschied einzig und allein in der Lüftersteuerung.
Modell | BIOS | GPU-Boost | TDP (offiziell) | TDP (gemessen) |
---|---|---|---|---|
ASRock Taichi OC | OC | 3.100 MHz | 340 W (-30 %/+10 %) | 360 W |
Silent | 2.970 MHz | 304 W (-30 %/+10 %) | 320 W | |
Asus TUF Gaming | Performance | 3.060 MHz | 332 W (-30 %/+10 %) | 332 W |
Quiet | ||||
Sapphire Nitro+ | Default | 3.060 MHz | 330 W (-30 %/+10 %) | 344 W |
Sapphire Pure | Default | 3.010 MHz | 317 W (-30 %/+10 %) | 320 W |
XFX Mercury OC | left | 3.100 MHz | 340 W (-30 %/+10 %) | 354 W |
right | ||||
AMD Referenz | – | 2.970 MHz | 304 W | 304 W |
Technische Eckdaten im Vergleich
Merkmal | ASRock Taichi OC | Asus TUF Gaming | Sapphire Nitro+ | Sapphire Pure | XFX Mercury | |
---|---|---|---|---|---|---|
Karte | PCB-Design | ASRock | Asus | Sapphire | Sapphire | XFX |
Länge, Breite | 33,0 cm, 14,0 cm | 33,0 cm, 14,2 cm | 33,0 cm, 14,3 cm | 32,2 cm, 13,4 cm | 35,0, 14,3 cm | |
Stromversorgung | 1 × 16-Pin (12V-2×6) | 3 × 8 Pin | 1 × 16-Pin (12V-2×6) | 2 × 8 Pin | 3 × 8 Pin | |
Kühler | Design | ASRock Taichi 3,0 Slot |
Asus TUF, 3,2 Slot |
Sapphire Nitro+, 3,2 Slot |
Sapphire Pure 3,0 Slot |
XFX Mercury, 3,5 Slot |
Kühlkörper | Wärmeleitpaste Kupferbodenplatte Heatpipes Alu-Radiator |
Honeywell PTM7950 Kupferbodenplatte Heatpipes Alu-Radiator |
Honeywell PTM7950 Kupferbodenplatte Heatpipes Alu-Radiator |
Honeywell PTM7950 Kupferbodenplatte Heatpipes Alu-Radiator |
Honeywell PTM7950 ? Kupferbodenplatte Heatpipes Alu-Radiator |
|
RGB | Seite, zentraler Lüfter |
Seite | Seite | Seite | Seite | |
Gewicht | 1.466 g | 1.450 g | 1.893 g | 1.227 g | 1.706 g | |
Lüfter | 3 × 95 mm (axial) | 3 × 100 mm (axial) | 3 × 100 mm (axial) | 2 × 100 mm (axial) 1 × 90 mm (axial) |
3 × 95 mm (axial) | |
Lüfter abgeschaltet (2D) | Ja | |||||
GPU-Boost (BIOS 1/2) | 3.100/2.970 MHz | 3.060/3.060 MHz | 3.060 MHz | 3.010 MHz | 3.100/3.100 MHz | |
Speicher | 20 Gbps | |||||
Speichergröße | 16 GB GDDR6 | |||||
TDP (BIOS 1/2) | Standard-TDP | 340/303 Watt | 330/330 Watt | 330 W | 317 W | 340 W |
Anschlüsse | 3 × DisplayPort 2.1b UHBR13.5 1 × HDMI 2.1b |
2 × DisplayPort 2.1b UHBR13.5 2 × HDMI 2.1b |
3 × DisplayPort 2.1b UHBR13.5 1 × HDMI 2.1b |
|||
UVP | ? Euro | 899 Euro | 869 Euro | 799 Euro | 829 Euro |
Testsystem und Testmethodik
Abweichend vom bekannten GPU-Testsystem 2025 wurde für den Tests der Custom-Designs ein neues System aufgesetzt. So kann in diesen hitzigen Wochen verhindert werden, dass sich Launch-Reviews einer neuen Klasse und die Tests der Custom-Designs in die Quere kommen.
Custom-Design-Tests in einem anderen Gehäuse
Auch im Custom-Design-Testsystem sitzt ein AMD Ryzen 7 9800X3D (Test) mit DDR5-6000, das Gehäuse ist aber ein gänzlich anderes: Statt des Fractal Design Torrent kommt das Fractal Design Meshify 2 zum Einsatz – ausgestattet mit sechs Lüftern (zwei vorne (einblasend), drei im Deckel, einer hinten (alle ausblasend)). Alle Gehäuselüfter werden mit konstant 800 U/min betrieben, was kaum wahrnehmbar ist. Die Steuerung erfolgt über einen Corsair Commander Pro respektive Corsair iCUE (Download).

Der Lüfter auf dem CPU-Kühler, ein Noctua NH-U12S Redux, rotiert mit 1.000 Umdrehungen pro Minute.
Alle Tests und Benchmarks werden in diesem Setup gefahren, nur die Messung der Lautstärke erfolgt im Anschluss mit deaktivierten Lüftern isoliert für die Grafikkarte (30 cm Abstand von der Seite bei offener Seitentür mit zuvor ermittelter Drehzahl unter Last).
Es werden im Test jeweils beide verfügbaren BIOS-Versionen getestet. Dafür wird die Grafikkarte (wie im Standard Testparcours) für 30 Minuten in Metro Exodus Enhanced Edition in UHD bei maximalen Details und geschlossener Gehäusewand betrieben. Nach 5 Minuten wird ein Benchmark ausgeführt. Im Anschluss werden das Benchmark-Ergebnis und die Messwerte für Temperaturen, Drehzahlen, Taktraten und Verbräuche protokolliert.