RX 9070 XT Custom-Designs im Test: Benchmarks und Testergebnisse
7/8FPS und Frametimes in UHD
Takt unter Last
Bis auf die ASRock Taichi OC im Quiet-BIOS kommen alle Grafikkarten im Vergleich mit „OC“ zum Kunden. Tendenziell setzen sie diesen höheren Takt auch um, aber in der Praxis ergibt sich nicht die Reihenfolge, die das Datenblatt vorgibt.
So liegt die ASRock Taichi OC im Performance-BIOS nicht mit der XFX Mercury gleichauf, obwohl beide 3.100 MHz Boost im BIOS hinterlegt haben, sondern die Sapphire Nitro+ mit „nur“ 3.060 MHz positioniert sich dazwischen und kann sich damit leicht von der Asus TUF Gaming mit ebenfalls 3.060 MHz absetzen.
Die Sapphire Pure liegt auf dem vorletzten Platz, nur die ASRock Taichi OC im Quiet-BIOS taktet noch etwas niedriger – der Abstand zwischen beiden passt mit 40 zu 50 MHz (Datenblatt) aber ganz gut zu den offiziellen Angaben.
Modell | BIOS | GPU-Takt (Boost) Datenblatt | Takt in der Praxis Metro Exodus Enhanced UHD, max. Details |
---|---|---|---|
ASRock Taichi OC | OC | 2.570 (3.100) MHz | 2.740 MHz |
Silent | 2.400 (2.970) MHz | 2.625 MHz | |
Asus TUF Gaming | Performance | 2.520 (3.060) MHz | 2.730 MHz |
Quiet | |||
Sapphire Nitro+ | Default | 2.520 (3.060) MHz | 2.795 MHz |
Sapphire Pure | Default | 2.460 (3.010) MHz | 2.675 MHz |
XFX Mercury OC | links | 2.570 (3.100) MHz | 2.800 MHz |
rechts |
Die am niedrigsten (ASRock Taichi, Quiet) und die am höchsten taktende Radeon RX 9070 XT (XFX Mercury) im Vergleich trennen 175 MHz oder sieben Prozent.
Leistungsunterschiede
Die sieben Prozent Taktunterschied schlagen sich in 5 Prozent Leistungsunterschied in Metro Exodus Enhanced Edition (UHD) nieder. Werden nur die OC-Profile betrachtet, trennen die Grafikkarten maximal drei Prozent FPS (oder 5 Prozent Takt).
Leistungsaufnahme
Das melden die Grafikkarten
Die Telemetrie der Grafikkarten meldet unter Volllast die auch von den Herstellern (sofern getan) kommunizierte TDP. Im Vergleich zu den zuletzt getesteten Custom-Designs der RTX 5080 oder Custom-Designs der RTX 5070 Ti auffällig sind die Spikes, die es von Zeit zu Zeit sowohl nach unten als auch nach oben hin gibt. Alle Partnerkarten weisen dieses Verhalten von Zeit zu Zeit auf.
Das hat ComputerBase gemessen
Die mit externem Equipment ermittelte Leistungsaufnahme (Details zum Messverfahren) bringt zwei weitere Erkenntnisse zu Tage:
- ASRock Taichi, XFX Mercury und Sapphire Nitro+ haben eine höhere Leistungsaufnahme als die Telemetrie meldet, Asus TUF und Sapphire Pure nehmen hingegen auch nur so viel elektrische Leistung auf wie die Telemetrie (über Tools oder Treiber) meldet.
- Die Spikes im Verbrauch nach oben und unten gibt es nicht nur in der Telemetrie, sondern auch in der Realität.
Lautstärke unter Last
Der Test von Radeon RX 9070 XT und Radeon RX 9070 hat anhand der Sapphire-Pure-Varianten mit Referenz-TDP bereits gezeigt, dass die Navi-48-GPU auch bei 300 Watt Verbrauch und mehr keine Blackwell-Anforderungen an den Kühler stellt: Obwohl die GPU noch etwas kleiner als der GB203 auf einer RTX 5080 (360 Watt) oder RTX 5070 Ti (300 Watt) ist, sind bei geringerer Geräuschkulisse niedrigere Temperaturen möglich. Entweder liegt das daran, wie sich die Abwärme über den Chip verteilt, oder dass bei Blackwell ein kritischer Hotspot – den die Telemetrie nicht mehr meldet – den nur schwer über die Fläche zu kühlenden Flaschenhals darstellt.
Wie dem auch sei: Bis auf die XFX Mercury, die mit einer aggressiven Lüfterkurve agiert und nach 30 Minuten Dauerlast im Testsystem mit 45 dB(A) aus dem Rahmen fällt (gemessen 30 cm zur Grafikkartenseite bei ansonsten stillstehenden Gehäuse- und CPU-Lüftern), liefern die anderen vier Kandidaten sehr niedrige Geräuschpegel unter Dauerlast im Testsystem ab. Auch die Asus TUF Gaming ist im Performance-Modus mit 36 dB gut hörbar, aber da sie im Quiet-Modus sehr leise und gleich schnell agiert, steht Nutzern direkt der passende Dip-Switch-Fix zur Seite.
Die beiden Sapphire-Modelle und ASRock sowie Asus im Quiet-Modus sind sehr, sehr leise Grafikkarten.
Spulenfiepen war bei allen fünf Modellen nichts, was im Test negativ aus dem Gehäuse herauszuhören war.
GPU- und GDDR6-Temperaturen
Der letzte Puzzlestein für die Bewertung des Kühlsystems ist nach einem Blick auf die Verlustleistung und die Lautstärke die GPU-Temperatur.
Hier zeigt sich erstens erneut, dass Navi 48 gut zu kühlen ist, und zweitens die lautesten Custom-Designs zwar die mit den niedrigsten Temperaturen sind (XFX Mercury, Asus TUF Gaming im Performance-Mode), das Ergebnis der XFX Mercury mit Blick auf die GPU-Temperatur aber nichtsdestoweniger enttäuscht: Die TUF Gaming ist bei weniger Verbrauch und weniger Lautstärke leiser, die ASRock Taichi OC im Performance-BIOS mit nochmals 5 Watt mehr leiser und auch nur 3 °C wärmer.
Wo die XFX Mercury OC einen Unterschied macht, sind die GPU-Hotspot- und die GDDR6-Temperatur. Hier setzt sich das deutlich lautere Modell klar von der versammelten Konkurrenz ab, obwohl sie mit 354 Watt hinter der Taichi OC (360 Watt) am meisten verbraucht. Oder anders gesagt: Die XFX Mercury OC hat das Potenzial über einen Eingriff in die Lüftersteuerung deutlich leiser zu agieren, ohne bei den Temperaturen hinter die Konkurrenz zurückzufallen.
Auch interessant: Die Pure lässt die GPU bei 1 dB(A) geringerer Laustärke kühler laufen als die Nitro+, deren TDP gemessen aber auch 24 Watt höher liegt.