RX 9070 XT Custom-Designs im Test: Fazit

Welches Custom-Design der AMD Radeon RX 9070 XT (Test) ist das beste? Abschließend beantwortet werden kann diese Frage noch nicht, aber immerhin eine erste Aussage in Bezug auf die fünf hier getesteten Modelle getroffen werden.

Kühler: Viermal (flüster)leise ab Werk

Grundsätzlich gilt: Die Radeon RX 9070 XT mit Navi-48-GPU mit 350 mm² Fläche ist vergleichsweise genügsam zu kühlen, obwohl die TDP der Grafikkarten in diesem Roundup bei mindestens 320 Watt liegt.

Doch bis auf die XFX, die 354 Watt bei hoher Lautstärke besonders schnell abzuführen versucht und es in Teilen auch schafft, bleiben die Custom-Designs auch nach 30 Minuten unter Volllast im geschlossenen Testsystem angenehm bis sehr leise. Der „Nachteil“ bei der Leistung gegenüber der lauten XFX: Maximal drei Prozent weniger FPS unter den OC-Modellen, die ASRock Taichi OC im Quiet-BIOS mit Referenz-Takt ist fünf Prozent langsamer – und dafür so gut wie unhörbar.

Hier macht am Ende die maximale eingestellte TDP einen größeren Unterschied als der Kühler an sich.

ASRock Taichi OC, Asus TUF Gaming OC, Sapphire Pure und Sapphire Nitro+: Ein leiser Betrieb ist mit allen vier Kühlsystemen ab Werk möglich. Und auch die XFX ist mit etwas weniger TDP und Eingriff in die Lüftersteuerung leise zu bekommen.

Leistung und OC

Bei der Leistung trennen das schnellste (XFX) vom langsamsten Modell (ASRock Taichi OC mit Quiet-BIOS) fünf Prozent bei sieben Prozent Taktunterschied. Da alle fünf Modelle weiterhin über die TDP eingebremst werden, ist – je nach Titel – auch ohne manuelles Takt-OC noch mehr drin: Allerdings nehmen sich die Custom-Designs hier nichts, denn mehr als noch einmal 10 Prozent auf die ohnehin höhere Standard-TDP ist bei keinem Modell möglich.

Garantie: Asus und XFX liegen vorne

Bei der Garantie haben in diesem Vergleich Asus und XFX die Nase vorne: Beide gewähren eine Endkundengarantie von drei Jahren ab Kauf (bei XFX beschränkt auf RTX 9000 Mercury und Quicksilver, ansonsten 2 Jahre außerhalb der USA).

ASRock und Sapphire geben Garantien nur gegenüber dem Handel (Distributor) ab und von Händler zu Händler können diese Konditionen anders ausfallen. Die Abwicklung muss zudem zwangsläufig über den Handel erfolgen, der aber nur im ersten Jahr gegenüber dem Kunden im Rahmen der gesetzlichen geregelten Gewährleistung tätig werden muss, ohne dass der Kunde beweist, dass die Ursache für das aktuelle Problem schon beim Kauf vorlag. Nach einem Jahr bis maximal zwei Jahren muss der Kunde das beweisen. Ob Händler es auch verlangen, steht auf einem anderen Blatt. Auch die Endkundengarantie hat ihre Tücken, wenn der Service des Herstellers nicht passt.

Hersteller	Garantiezeit	Endkundengarantie?	Abwicklung
ASRock	2 Jahre ab Kauf**	nein	über Händler
Asus	3 Jahre ab Kauf	ja	über Händler
Sapphire	3 Jahre ab Kauf**	nein	über Händler
XFX	3 Jahre ab Kauf*	ja	über Händler
* XFX RX 9000 Mercury und Quicksilver, sonst 2 Jahre außerhalb der USA ** nicht zwangsläufig über jeden Händler

Preise: UVP und Marktpreise

Bleibt die Frage, was die Grafikkarten kosten sollen? Eine Antwort gibt es einen Tag vor dem Marktstart am 6. März von Asus, Sapphire und XFX.

899 Euro UVP nennt Asus für das getestete Topmodell, was 210 Euro über dem von AMD genannten UVP liegt.

Custom-Design	UVP	Aufpreis zur AMD-UVP
Asus Radeon RX 9070 XT TUF Gaming OC	899 Euro	+210 Euro
Asus Radeon RX 9070 XT Prime OC	849 Euro	+160 Euro
AMD Radeon RX 9070 XT „Referenz“	689 Euro	–
Asus Radeon RX 9070 TUF Gaming OC	809 Euro	+180 Euro
Asus Radeon RX 9070 Prime OC	749 Euro	+120 Euro
AMD Radeon RX 9070 „Referenz“	629 Euro	–

Sapphire wiederum verlangt 869 Euro für die Nitro+ und 799 Euro für die Pure.

Custom-Design	UVP	Aufpreis zum AMD-UVP
Sapphire Radeon RX 9070 XT Nitro+	869 Euro	+180 Euro
Sapphire Radeon RX 9070 XT Pure	799 Euro	+110 Euro
Sapphire Radeon RX 9070 XT Pulse	689 Euro	–
AMD Radeon RX 9070 XT „Referenz“	689 Euro	–
Sapphire Radeon RX 9070 Nitro+	779 Euro	+150 Euro
Sapphire Radeon RX 9070 Pure	739 Euro	+110 Euro
Sapphire Radeon RX 9070 Pulse	629 Euro	–
AMD Radeon RX 9070 „Referenz“	629 Euro	–

Das getestete Custom-Design von XFX ist wiederum mit 829 Euro UVP bepreist.

Abschließende Wertung

Rein aus technischer Sicht und hier mit Fokus auf die Lautstärke haben sich bis auf die Mercury von XFX alle vier getesteten Partnerkarten ab Werk keine Blöße gegeben. Ob mehr oder weniger RGB oder ein echtes zweites BIOS wichtig sind, ja überhaupt das Design passt, hängt ganz von den individuellen Bedürfnissen ab. Kommt der UVP ins Spiel, der bisher nur von Asus und Sapphire vorliegt, spielt sich hingegen als Gesamtpaket die Sapphire Pure an die Spitze. Ist Leistung Trumpf, liegt XFX vor Nitro+ und ASRock vorne.

ComputerBase hat die Custom-Designs von den jeweiligen Hersteller erhalten, die Pure kam über AMD. Die Grafikkarten wurden unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühstmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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