Ryzen 5 8400F vs. 7500F im Test: Günstige AMD-CPUs für Sockel AM5 auf B850 im Vergleich

Volker Rißka
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Ryzen 5 8400F vs. 7500F im Test: Günstige AMD-CPUs für Sockel AM5 auf B850 im Vergleich

Mit dem AMD Ryzen 5 8400F gibt es eine AM5-CPU für knapp 110 Euro, sie ist die mit Abstand günstigste Lösung hier. Im Test gegen den Platzhirsch AMD Ryzen 5 7500F auf einem neuen B850-Board zeigt das Modell, was es kann – und was auch nicht. Doch davon gibt es gar nichtmal so viele Punkte.

Zur CES 2025 hat AMD neue Prozessoren vorgestellt. Mit dabei war auch ein AMD Ryzen 5 7400F als kleinere Variante des AMD Ryzen 5 7500F, der die Position als kleiner Einstiegs-Prozessor der Serie Ryzen 7000 für den Sockel AM5 von AMD nun bereits seit über einem Jahr innehat. Doch es gibt im Einstieg noch eine andere CPU, die den Preis des 7500F deutlich unterbietet und das zum Auftakt des neuen 7400F wohl ebenfalls tun wird: den AMD Ryzen 5 8400F. ComputerBase hat die Geldbörse gezückt, einen solchen Prozessor gekauft und nachgemessen, ob er sein Geld wert ist.

Der AMD Ryzen 5 8400F vs. Ryzen 5 7500F im Detail

Der AMD Ryzen 5 8400F basiert wie alle Ryzen 7000 im Desktop-PC auf der Zen-4-Architektur. Ryzen 8000 sind unter dem Heatspreader aber APUs, also Lösungen, die eine stärkere Grafikeinheit besitzen als die Ryzen 7000 und so beispielsweise für Komplett-PCs ohne zusätzliche dGPU, vor allem aber für Notebooks gedacht sind. Im Desktop sind die bekanntesten Vertreter AMD Ryzen 7 8700G und Ryzen 5 8600G (Test), die vor einem Jahr auf den Markt kamen.

AMD Ryzen 5 8400F und AMD Ryzen 5 7500F
AMD Ryzen 5 8400F und AMD Ryzen 5 7500F

Die Restrampe dieser APUs sind F-CPUs, also Prozessoren mit deaktivierter Grafikeinheit. Und ganz unten sitzt der Ryzen 5 8400F, um den es heute primär geht.

178 mm² statt 71 mm² + 122 mm²

Unter dem Heatspreader unterschieden sich Ryzen 7000 und Ryzen 8000 deutlich. Ryzen 7000 ist die klassische AMD-CPU, sie setzt sich aus mehreren Chiplets zusammen: Ein oder zwei CPU-Dies und einem I/O-Die. Ryzen 8000 wiederum ist ein monolithischer Chip, bei dem alles in einem Die vereint ist, Codename Phoenix.

Für AMD ist dieser trotz leicht besserer N4-Fertigung und 178 mm² Flächenbedarf günstiger, da neben dem rechnerisch kleineren Chip auch kein aufwendiges und zeitraubendes Packaging, beim Ryzen 7000 mindestens 1 × 71 mm² CCD + 122 mm² IOD, nötig wird. Eine Resterampe gibt es jedoch in beiden Fällen: CPUs, die beim Binning versagt haben und teildefekt sind, erhalten so eine letzte Chance, in Form des 8400F eben zu günstigerem Preis.

Gegenüber den CPUs ist bei den APUs der L3-Cache halbiert, auch das Taktgefüge etwas anders. Dies rührt daher, dass die Lösungen primär für das (stromsparende) Notebook gedacht sind, so aber zurück in den Desktop portiert wurden.

Der AMD Ryzen 5 8400F sitzt so also zum Teil oberhalb des Ryzen 5 7500F, zum Teil aber auch darunter – und bietet das Paket zu einem aktuell ziemlich unschlagbaren Preis. In der Übersicht sieht das wie folgt aus.

AMD-Ryzen-CPUs für Sockel AM5 im Einstieg
Architektur Kerne/Threads Takt
Basis/Turbo
L2 + L3 TDP iGPU Preis
UVP (Start) Preis (aktuell)
AMD Ryzen 5 8400F Zen 4
(Phoenix)
6/12 4,2/4,7 GHz 6+16 MB 65 W ? ab 109 Euro
AMD Ryzen 5 7500F Zen 4
(Raphael)
6/12 3,7/5,0 GHz 6+32 MB 65 W ? Euro (179 USD) ab 159 Euro
AMD Ryzen 5 7400F Zen 4
(Raphael)
6/12 3,7/4,7 GHz 6+32 MB 65 W ? ?

Neben halbem L3 auch nur halbe Anzahl PCIe-Lanes

Außerhalb der Basisspezifikationen gibt es aber noch zwei, drei Punkte, die beachtet werden müssen. Denn Phoenix (Ryzen 8000) bietet beispielsweise nicht so viele PCIe-Lanes wie Raphael (Ryzen 7000): 20 vs. 28 sind nativ vorhanden, wovon effektiv 16 respektive 24 Lanes genutzt werden können.

Nur 16 Lanes beim AMD Ryzen 5 8400F bedeuten, dass in der Regel nur acht Lanes für den Grafikkartenslot bereitstehen, die anderen beispielsweise für M.2 genutzt werden. Hier liegt der Vorteil klar beim Ryzen 7000, dort sind es im Normalfall stets 16 Lanes für die Grafikkarte, zudem vier Lanes nach PCIe-5.0-Standard, die für den ersten M.2-Slot genutzt werden können. Auch hier kann Ryzen 8000 maximal mit PCIe Gen4 dienen.

AMD Ryzen 5 8400F mit RTX 4090 bietet x8-Transferraten in Spielen
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AMD Ryzen 5 7500F mit RTX 4090 bietet volle 16 Lanes
AMD Ryzen 5 7500F mit RTX 4090 bietet volle 16 Lanes

Wenngleich bei vielen Mainstream-Spielen der Unterschied zwischen PCIe Gen 4 mit 16 oder 8 Lanes sehr klein ist, gibt es ihn doch. Zusammen mit einem halbierten L3-Cache, der ebenfalls wichtig für Spiele ist, summiert sich hier langsam auf der Theorie-Seite etwas zusammen.

AMDs B850-Chipsatz „neu“ für den Einstieg

Offiziell ist seit der CES 2025 jetzt auch AMDs jüngster Chipsatz, der weitere günstige Boards nach sich zieht.

Der B850 ist der neue Mainstream-Ableger. Wie bei den beiden größeren Chipsätzen X870 (quasi B650E) und X870E (quasi X670E) ist dabei wenig neu, schon diese waren altbekannte Chips unter neuem Namen – mit Pflicht zu USB 4.0 auf dem Mainboard.

Chipsatz-Übersicht für den Sockel AM5
Chipsatz-Übersicht für den Sockel AM5 (Bild: AMD)

Im Gegensatz zu B650-Mainboards bieten B850-Platinen nicht nur immer PCIe 5.0 für eine NVMe-SSD, sondern optional auch PCIe 5.0 für die Grafikkarte – dafür verantwortlich ist wahlweise ein B650 oder ein B650E (mit PCIe 5.0 für die Grafikkarte).

Unter dem B850 sind Platinen der 840er Klasse zu finden, die in ihren PCIe-Fähigkeiten deutlich beschnitten sind. Anders als mit A620 gibt es mit B840 nur noch PCIe 4.0 über die CPU und am Chipsatz selber nur PCIe 3.0.

Asus TUF Gaming B850-Plus Wifi mit PCIe 5.0

Beim Testmuster Asus TUF Gaming B850-Plus Wifi setzt Asus auf den vollwertigen PCIe-5.0-Slot mit 16 Lanes sowie einmal M.2 für PCIe-5.0-SSD, der noch einmal vier Lanes besitzt. Mit dieser Ausstattung ist die Platine auf dem Papier deutlich aufgewertet, entspricht nun fast einer X870-Lösung. Aber nur fast.

Asus Tuf Gaming B850-Plus Wifi mit AMD Ryzen 5 8400F
Asus Tuf Gaming B850-Plus Wifi mit AMD Ryzen 5 8400F

Die klare Trennung folgt aber bei den Anschlüssen. Denn USB 4.0 spendiert auch Asus dem B850-Board nicht, welches zu Preisen ab 254 Euro eines der teureren Modelle ist. Im gleichen Haus gibt es hier schon X870-Boards wie das Asus Prime X870-P ab 245 Euroausgerechnet bei Asus direkt noch mit zusätzlichen 25 Euro Rabatt (Stand 24. Januar), welches in dem Punkt wiederum Vollausstattung bietet. Aber die Prime-Serie ist eher das Mainstream-Produkt, während TUF bei Asus zuletzt für „kleines ROG“ steht, der Fokus ist ein anderer. Der geneigte Kunde muss letztlich exakt schauen, was er will und braucht.

Günstig ist B850 zum Start vielerorts nicht, die Ausstattung überzeugt zudem nur bedingt. So kann im oberen Preisbereich direkt zum X870 gegriffen werden, soll es preiswerter sein, einfach der Vorgänger B650(E) zum Einsatz kommen. Dort gibt es extrem viel Auswahl, und los geht es bereits ab rund 100 Euro. B850 muss letztlich günstiger werden, um eine Rolle spielen zu können. Dem Thema wird sich die Redaktion in Kürze aber auch noch einmal separat widmen.