IDF 2003: Von Chipsätzen und CPUs
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Prescott
Über den Prescott haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten unzählige Male berichtet. Es handelt sich hierbei um den nächsten Prozessorkern, der seinen Dienst im Pentium 4 verrichten wird. Intel wird sich also aufgrund der Innovationen im Prescott nicht zur Bezeichnung Pentium 5 hinreißen lassen.
Der in 90nm gefertigte Prescott wird mit einem auf 1 MB im Vergleich zum Northwood verdoppelten L2 Cache daher kommen. Er wird weitere Verbesserungen an der Netburst Architektur und HyperThreading sowie 13 neue Befehle mit sich bringen. So wurde beispielsweise der L1 Data Cache von derzeitigen 8 kB auf 16 kB verdoppelt. Auch der Trace Cache soll Veränderungen erfahren haben, zu denen sich Intel jedoch noch nicht äußern wollte. Die maximal vorgesehene Taktfrequenz des Prescott liegt bei 4-5 GHz.
Was die HyperThreading-Optimierung im Prescott angeht, so wurde bisher viel darüber spekuliert. Bislang wurde davon ausgegangen, dass der Prescott nun vier Threads parallel würde bearbeiten können. Das ist jedoch nicht der Fall. Vielmehr soll er die Grundlagen für Asymetric HyperThreading schaffen, so dass auch Applikationen, die nicht in mehrere Threads aufgeteilt sind, von HyperThreading profitieren können.
Wie bereits mehrfach berichtet, wird der Prescott mit einem 800MHz schnellen Front-Side-Bus daher kommen, der natürlich auch neue Chipsätze verlangt.
Chipsätze
Wer in diesem Jahr die schnellste Plattform aus dem Hause Intel haben möchte, der muss unweigerlich zum Canterwood-Chipsatz greifen. Dieser wird den aktuellen i850E als derzeit schnellsten Chipsatz ablösen und wird einige Neuerungen mit sich bringen. Darunter unter anderem auch Support für Dual Channel DDR400 und die Performance Acceleration Technologie (PAT), bei der die Zugriffszeiten auf den Arbeitsspeicher deutlich verkürzt werden sollen. Da wir bereits in der Vergangenheit sehr häufig über den Canterwood berichtet haben, konzentrieren wir uns an dieser Stelle auf die wirklich neuen Informationen, die wären:
Der Serial ATA Controller im Input/Output Controller Hub der fünften Generation (ICH5) wird Soft Raid Support bieten. Damit scheint Intel dem Trend zu Raid-Lösungen auch im Rechner daheim Rechnung tragen zu wollen. Auch der onboard Audio-Controller wurde weiter verbessert und kann nun mit vollem Surround Support aufwarten. Außerdem ist der Anschluss eines sogenannten Fritz-Chips (TPM) für TCPA vorgesehen, so dass bereits mit diesem Chipsatz die Grundlagen gelegt werden.
Der Springdale wird vom Canterwood nur in der Form abweichen, dass er ohne PAT auskommen muss, dafür jedoch wahlweise mit integrierter Grafik daher kommen wird.
Ganz neu bei beiden ist dagegen, dass Intel bei den eigenen Mainboards, wo diese Chipsätze zum Einsatz kommen werden, Overclocking Support bieten wird. Hierzu erlaubt man das Anheben des Front-Side-Bus um maximal 4 Prozent.