Redmagic 10 Pro im Test: OLED-Display, Akkulaufzeiten und Fazit
3/3Und was bietet das Redmagic 10 Pro abgesehen davon noch an Ausstattung? Zum einen ein 6,853 Zoll großes AMOLED-Display mit 2.688 × 1.216 Pixeln, eine laut Hersteller maximale Helligkeit von 2.000 cd/m² und eine Bildwiederholfrequenz von bis zu 144 Hz. Die Bildwiederholfrequenz orientiert sich im Automatikmodus am dargestellten Inhalt, alternativ lassen sich manuell dauerhaft 144, 120, 90 oder 60 Hz einstellen.
Bildschirm wird knapp 2.000 cd/m² hell
Die von Redmagic beworbenen bis zu 2.000 cd/m² lassen sich ausschließlich bei aktivem Helligkeitssensor abrufen und beziehen sich auch nur auf kleine Bildbereiche. Ein vollständig weißer Bildschirm ließ sich im Test mit 1.459 cd/m² darstellen, bei nur noch 20 Prozent Weißanteil stieg der Wert auf 1.895 cd/m² und bei lediglich noch 10 Prozent war mit 1.962 cd/m² knapp die Herstellerangabe zu erreichen.
Keine sichtbare Selfie-Kamera
Das Smartphone zeichnet sich auch durch sehr schmale Bildschirmränder und den vermeintlichen Verzicht auf eine Selfie-Kamera aus. Tatsächlich vebaut Redmagic aber eine Under-Display-Camera (UDC) mit 16 MP und Blende f/2.0, die nur bei sehr genauem Hinsehen im Panel zu erkennen ist. Das Redmagic 10 Pro wirkt dadurch beinahe so, also halte man wirklich nur einen großen Bildschirm in der Hand.
7.050 mAh sorgen für langes Streaming
Im Datenblatt des Redmagic 10 Pro sticht außerdem der mit 7.050 mAh außergewöhnlich groß dimensionierte Akku hervor. Die Batterie lässt sich mit maximal 100 Watt laden, wobei dem Smartphone ein Netzteil mit 80 Watt beiliegt. Drahtloses Laden wird von Redmagic nicht unterstützt.
7.050 mAh klingen immens, davon kommt in der Praxis aber nicht so viel an, wie man es aufgrund der Angabe zunächst vermutet. Hier beißt sich die Schlange mit der Benchmark-Erkennung zudem selbst in den Schwanz, da zum Beispiel der PCMark, der Browser sowie Text-, Bild- und Videobearbeitung in Dauerschleife auf dem Gerät ausführt, auch im Akkutest als Benchmark erkannt wird, sodass der Snapdragon-Chip mit den höchsten Taktraten und das Display mit 144 Hz läuft. Das Ergebnis: Eine lächerlich schlechte Laufzeit von knapp über 10 Stunden und damit 40 bis 50 Prozent kürzer als das, was andere Flaggschiffe mit kleinerer Batterie erreichen.
In YouTube beim Streaming funktionierte das automatische Umschalten auf 60 Hz hingegen. Mit einer Akkulaufzeit von 27:57 Stunden zeigt der 7.050-mAh-Akku hier im Vergleich zum PCMark deutlich besser, was in ihm steckt. Das Redmagic 10 Pro kann somit durchaus lange Laufzeiten liefern, wenn es sich nicht gerade um Apps handelt, die das Smartphone ungewollt in einen Hochleistungsmodus versetzen, der sich nicht abschalten lässt.
Fazit
Das günstigste Smartphone mit Snapdragon 8 Elite ist in erster Linie genau das. Der Hauptgrund, warum man ein Redmagic 10 Pro in Erwägung ziehen kann, ist der Preis von 649 Euro. Das Smartphone kostet demnach 80 Euro weniger als das Realme GT 7 Pro (ab 720 Euro), 150 Euro weniger als das Nubia Z70 Ultra (ab 788 Euro) und 310 Euro weniger als das OnePlus 13 (ab 959 Euro) – alle ebenso mit Snapdragon 8 Elite. Bei Samsung gehen die Galaxy-S25-Smartphones mit dem noch etwas schnelleren Snapdragon 8 Elite „for Galaxy“ ab 699 Euro los, also kaum höheren Kosten.
Aus Sicht der Redaktion kann man das Redmagic 10 Pro über den Preis in Erwägung ziehen, man sollte es mit gesundem Menschenverstand aber nicht. Äußerst problematisch ist schlichtweg, wie heiß Redmagic das Smartphone werden lässt, um möglichst spät, aber dann umso heftiger, in den thermischen Begrenzer zu geraten. Das passiert beim Redmagic 10 Pro derart spät, dass man sich bis dahin schon längst die Finger verbrannt hat. So etwas darf nicht passieren und sollte, wenn überhaupt, einem Hochleistungsmodus vorbehalten sein, der vom Nutzer manuell aktiviert werden muss.

Für das Smartphone spricht neben dem Preis die sehr große Batterie. Doof nur, wenn gewisse Apps das Smartphone automatisch in den Benchmark-Modus versetzen können und man von den 7.050 mAh weniger spürt als erwartet. Beim YouTube-Streaming lässt sich immerhin erahnen, wie gut die Laufzeiten ausfallen können, wenn alles reibungslos läuft.
Dennoch: Für eine Empfehlung reicht es trotz des ein oder anderen interessanten Merkmals nicht beim Redmagic 10 Pro. Das könnte sich mit einem künftigen Firmware-Update ändern, das die Temperaturen zulasten der Leistung reduziert. Hier und jetzt sind andere Smartphones aber die deutlich bessere Wahl, in erster Linie tatsächlich das nur unwesentlich teurere Samsung Galaxy S25, auch wenn es sich dabei nicht um ein Gaming-Smartphone handelt und mit 6,2 Zoll der Bildschirm kleiner ausfällt.
- Preis
- Sehr hohe Leistung (mit Nachteilen)
- Heller OLED-Bildschirm
- Fast rahmenloses Design mit UDC
- Sehr große Batterie
- Schnelles Laden mit bis zu 100 W
- Kopfhörerbuchse
- Gute Verarbeitung
- Temperaturen zum Verbrennen
- Lüfter mehr Gimmick als nützlich
ComputerBase wurde das 10 Pro leihweise von Redmagic zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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