Adata Premier SP610 im Test: Sparsame SSD für Notebooks
7/8Leistungsbeständigkeit
Futuremarks PCMark 8 bietet neben dem Standard-Storage-Test auch erweiterte Testoptionen. Dazu gehört der sogenannte Consistency Test (PDF-Anleitung), bei dem die Leistungsbeständigkeit nach hoher Belastung über einen längeren Zeitraum ermittelt wird. Als Basis für die Testergebnisse dienen auch hier die Trace-Tests mit Anwendungsdaten aus den Bereichen Spiele, Bildbearbeitung und Office. Allerdings wird die SSD zusätzlich in mehreren Durchläufen mit Daten beschrieben. Erst am Ende jedes Durchlaufs werden dann die Ergebnisse der Trace-Benchmarks ermittelt.
Der Consistency Test beginnt zunächst mit einem Pre-Conditioning, bei dem das gesamte Laufwerk zweifach vollständig mit Daten gefüllt wird. Das zweite Beschreiben dient dazu, auch den vom Over-Provisioning reservierten Speicherbereich, die Spare Area, mit einzubeziehen. Anschließend folgen acht Degenerationsphasen mit dem Ziel, den sogenannten Steady State zu erreichen, bei dem sich die Leistung auf einem Niveau einpendelt. Auf die Degenerationsphasen folgen fünf Steady-State-Phasen.
Nach der durchgehend enormen Belastung beginnen die Erholungsphasen zunächst jeweils mit einer Leerlaufphase von fünf Minuten und einer anschließenden Durchführung der Trace-Benchmarks. Der durchschnittliche Datendurchsatz der einzelnen Phasen lässt sich in einem Liniendiagramm übersichtlich darstellen, sodass die Leistungsentwicklung erkenntlich wird. Die höchste Leistung wird stets in den Erholungsphasen erzielt, die dem Status einer ungenutzten SSD am nächsten kommen. In den restlichen Phasen mit zuvor hoher Schreiblast ist die Leistung zumeist deutlich niedriger. Anhand des Linienverlaufs lässt sich eine Aussage zur Beständigkeit der Durchsatzraten treffen.
Es ist zu bemerken, dass der Consistency Test aufgrund der enormen Datenmengen sehr langwierig (bis zu 24 Stunden) ausfällt und die SSD deutlich mehr belastet, als eine alltägliche Nutzung im Privatbereich, weshalb die Ergebnisse vor allem für (professionelle) Nutzer mit dauerhaft hoher Belastung von Relevanz sind.
Die Adata SP610 ist eine Mittelklasse-SSD für den Consumer-Markt. Für eine Dauerschreiblast, wie sie im professionellen Einsatz auftreten kann, ist sie nicht ausgelegt. Dies zeigt sich im Consistency Test. Zwar ist die Leistung in den Phasen der höchsten Belastung konstant, allerdings konstant niedrig und weit von den Transferraten der höherpreisigen Oberklassemodelle entfernt. Doch wie die AMD Radeon R7 SSD zeigt die SP610 in den für Privatnutzer relevanten Recovery-Phasen einen geringeren Durchsatz als beispielsweise eine Crucial MX100 mit 512 GB.
Im 30 Minuten langen Belastungstest durch Iometer mit wahlfreien 4KB-Schreibzugriffen bei 32 ausstehenden Befehlen bricht die anfangs hohe Leistung von über 60.000 IOPS schon nach 30 Sekunden massiv ein. Im weiteren Verlauf unterliegen die Messwerte massiven Schwankungen. Auf Phasen mit weniger als 2.000 IOPS folgen im Wechsel deutlich höhere Werte von 9.000 IOPS oder mehr. Doch auch dieser Test spielt für die normale Nutzung als Systemlaufwerk im Privatrechner keine Rolle und zeigt nur, dass das Laufwerk nicht besonders gut für den (Server-)Einsatz mit anhaltend hoher Belastung durch wahlfreie Schreibzugriffe geeignet ist.