TerraMaster F4-422 im Test: Übertragungsraten und USB-Backup
2/3Im Folgenden sind die Testergebnisse des TerraMaster F4-422 in verschiedene Untergruppen gegliedert. Lese- und Schreibgeschwindigkeit werden dabei im RAID-5-Festplattenverbund getestet. Neben einer unverschlüsselten Übertragung wird auch der Transfer mit aktivierter AES-256-Verschlüsselung geprüft. Zusätzlich zur Geschwindigkeit über einen einzelnen Gigabit-LAN-Anschluss wird auch die Geschwindigkeit über den 10-GbE-Port ermittelt. Als Dateisystem kommt bei den Tests btrfs zum Einsatz, wobei Messungen mit ext4 durchgeführt wurden, die aber eine identische Geschwindigkeit aufweisen.
Die Lautstärke und die Leistungsaufnahme werden ebenso wie das Preis-Geschwindigkeits-Verhältnis des NAS gesondert behandelt. Die einzelnen Ergebnisse jeder Kategorie können via Schaltflächen über den Diagrammen durchgeschaltet werden. Die Einzelheiten zur Testmethodik, die den Ergebnissen zugrunde liegt, sind in einem gesonderten Artikel „So testet ComputerBase NAS-Systeme“ zusammengefasst.
Dateitransfer
Beim Dateitransfer über eine einzelne Gigabit-Schnittstelle agiert das F4-422 nur beim Lesen einer einzelnen großen Datei vom NAS am Schnittstellenlimit. Die anderen Übertragungsraten, also sowohl das Schreiben einer einzelnen Datei als auch die Übertragung eines 15 GB großen Ordners mit fast 4.000 Dateien, ordnen sich 20 bis 30 Prozent hinter den anderen NAS-Modellen mit einer einzelnen Gigabit-Schnittstelle ein, was für heutige Verhältnisse ein enorm großer Abstand ist.
Um Fehler auszuschließen, wurde das NAS nicht nur mehrfach komplett neu aufgesetzt und die Festplatten ausgetauscht, sondern auch das Dateisystem und die LAN-Schnittstelle gewechselt. Am Ergebnis änderte sich nichts.
Auch in Intels NASPT zeigen sich enorme Unterschiede und teils ein deutlicher Rückstand auf die anderen NAS-Systeme im Testfeld. Ein klares Bild zeichnet sich aber auch hier nicht, da die Abstände sowohl bei Schreib- als auch Lesevorgängen nicht einheitlich ausfallen.
Verschlüsselung
Der Intel Celeron J3455 im F4-422 bietet Intels AES-NI-Technologie, so dass die Datenverschlüsselung durch den Hauptprozessor beschleunigt wird.
In der Praxis ist davon allerdings nichts zu sehen, denn die Leistung bricht fast immer deutlich ein. Der Geschwindigkeitsrückgang auf mitunter nur noch etwas über 20 Prozent der eigentlichen Übertragungsrate macht nicht nur die Verschlüsselung im Alltag häufig zu langsam für große Dateitransfers, sondern ist bei identischer Hardware im Vergleich zur Synology DS918+ unerklärlich, wenn tatsächlich AES-NI genutzt wird.
Link Aggregation
Die zwei Gigabit-Netzwerkschnittstellen des F4-422 können per Link Aggregation gebündelt werden, was die Übertragungsgeschwindigkeit beim parallelen Zugriff mehrerer Clients verbessern kann. Neben der dynamischen Link Aggregation nach IEEE 802.3ad (LACP) können auch eine XOR-Verknüpfung, ein selbstanpassender Lastausgleich durch das NAS und ein Ausfallschutz konfiguriert werden.
Auch das TerraMaster F4-422 profitiert von Link Aggregation teils deutlich, allerdings bleibt die Übertragungsgeschwindigkeit selbst bei Bündelung hinter der Konkurrenz zurück.
Dateitransfer mit 10-Gigabit-Ethernet
Wird die 10-Gigabit-LAN-Schnittstelle des TerraMaster F4-422 genutzt, steigt die Übertragungsrate beim Übertragen einer einzelnen Datei deutlich. Mit der Konkurrenz von QNAP und der nachgerüsteten 10-GbE-Karte bei Synology kann das NAS aber erneut nicht mithalten.
Wird ein Ordner mit vielen kleinen Dateien übertragen, steigt die Geschwindigkeit der Datenübertragung zwar ebenfalls, liegt aber nur bei rund 50 Prozent der anderen beiden Systeme. Das RAID und die Geschwindigkeit der HDDs sind es in diesem Fall nicht, die das F4-422 limitieren.
USB-Backup
Beim USB-Dateitransfer auf eine externe SSD ist das TerraMaster F4-422 dann beim Lesen vom externen Medium mit unter zwei Minuten plötzlich das schnellste NAS im Testfeld und rund eine Minute vor der DS918+ und DS920+, während es beim Schreiben nur im Mittelfeld landet und 40 Sekunden hinter den beiden Synology-NAS liegt.