TerraMaster F4-424 Max im Test: Das günstigste NAS mit zwei 10-Gigabit-Anschlüssen

Frank Hüber
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TerraMaster F4-424 Max im Test: Das günstigste NAS mit zwei 10-Gigabit-Anschlüssen

Das TerraMaster F4-424 Max setzt auf Intels Core i5-1235U, DDR5 und gleich zwei 10-Gigabit-Netzwerkanschlüsse. Günstiger gibt es diese Kombination in einem NAS-System nirgends. Doch auch wenn es mitunter für neue Rekorde im Testfeld sorgt, zeigen sich im Test auch Probleme.

TerraMaster F4-424 Max im Überblick

Das F4-424 Max ist eine weitere Neuvorstellung im NAS-Bereich von TerraMaster. Nach der F4-424 Pro (Test) mit Intel Core i3-N305, 32 GB RAM und 2,5-Gigabit-Ethernet und der F8 SSD (Test) mit M.2-SSDs, Intel Core i3-N305, 16 GB DDR5 und 10-Gigabit-Ethernet setzt das F4-424 Max nun wiederum auf bis zu vier HDDs, zwei M.2-SSDs, den Intel Core i5-1235U, 8 GB RAM und gleich zwei Mal 10-Gigabit-Ethernet. Auch das neue NAS ist mit TerraMasters neuer Betriebssystem-Version TOS 6.0 ausgestattet.

TerraMaster F4-424 Max
Produktgruppe NAS-Systeme, 21.10.2024
  • Geschwindigkeit
    +
  • Leistungsaufnahme
  • Lautstärke
    ++
  • Verarbeitung
    ++
  • Software
    +
  • 2 × 10 Gigabit-Ethernet
  • sehr hohe Übertragungsgeschwindigkeit (Datei)
  • M.2-Slots für SSD-Cache/Volume
  • sehr gute Verarbeitung
  • leise
  • Btrfs-Unterstützung
  • Link Aggregation
  • einfaches RAM-Upgrade
  • schnelles USB-A und USB-C
  • HDMI
  • Docker
  • Virtualisierung
  • App Center
  • langsame Ordnerübertragung
  • Leistungsaufnahme
  • teils veraltete Software-Pakete

Das TerraMaster F4-424 Max setzt mit dem Core i5-1235U auf denselben Prozessor, den Ugreen auch in der DXP6800 Pro (Test), DXP8800 Pro und DXP480T Plus (Test) nutzt. Diese bieten jedoch 6 oder 8 HDDs Platz beziehungsweise sind ein reines Flash-NAS. Die Modelle für vier HDDs setzen bei Ugreen auf den Intel N100 (DXP4800 (Test)) oder den Intel Pentium Gold 8505 (DXP4800 Plus (Test)).

Zum Lieferumfang des NAS-Systems von TerraMaster gehören neben dem NAS selbst ein externes Netzteil mit 120 Watt, ein Netzwerkkabel, eine Kurzanleitung und Schrauben für die Montage von 2,5-Zoll-Laufwerken. Das TerraMaster F4-424 Max ist zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 949,99 Euro erhältlich*.

Technik und Funktionen des F4-424 Max

Intel Core i5-1235U und 8 GB DDR5

Als Prozessor dient ein Intel Core i5-1235U aus Intels Alder-Lake-Familie, der 10 Kerne – 2 Performance- und 8 Efficient-Kerne – und 12 Threads bietet. Die maximale Taktfrequenz beträgt 3,30 GHz (E-Cores) beziehungsweise 4,40 GHz (P-Cores), wobei die Leistungsaufnahme von Intel mit 15 Watt im Basistakt und bis zu 55 Watt bei maximalem Turbo angegeben wird. Dank integrierter Intel Iris Xe Graphics verbaut auch TerraMaster wie Ugreen einen HDMI-Ausgang. Abseits der Linux-Konsole lässt er sich mit dem aktuellen TOS aber nicht sinnvoll nutzen, da er nicht zur Medienwiedergabe gedacht ist und auch virtuelle Maschinen auf dem NAS den HDMI-Ausgang nicht ansteuern.

TerraMaster F4-424 Max: Vier verbesserte Laufwerksrahmen
TerraMaster F4-424 Max: Vier verbesserte Laufwerksrahmen
TerraMaster F4-424 Max: HDMI, USB und 2x 10 GbE an der Rückseite
TerraMaster F4-424 Max: HDMI, USB und 2x 10 GbE an der Rückseite

Wie Ugreen in den NAS-Systemen setzt auch TerraMaster bei dem F4-424 Max auf 8 GB DDR5-SODIMM (Non-ECC). Beim F4-424 Max kann der Arbeitsspeicher erweitert werden, da die Core-i5-Plattform zwei Speicherkanäle unterstützt und TerraMaster zwei Steckplätze verbaut hat, von denen ab Werk nur einer mit einem einzelnen 8-GB-Modul bestückt ist. Der zweite SODIMM-Steckplatz ist ab Werk leer und kann so einfach beispielsweise mit einem zweiten 8-GB-Modul ergänzt werden. Das Maximum liegt offiziell bei 64 GB. On-Die-ECC wird wie bei allen DDR5-Systemen unterstützt. Um den RAM zu erweitern, muss das Gehäuse des NAS geöffnet werden. Hierfür werden zwei Schrauben an der Rückseite gelöst und das Kunststoff-Gehäuse wird in seine zwei Hälften aufgeschoben. Ist der schmalere Teil abgenommen, hat man sofort einfachen Zugriff auf die Rückseite der Hauptplatine, auf der die beiden RAM- und M.2-Steckplätze platziert sind.

TerraMaster F4-424 Max: RAM und SSDs lassen sich nach dem Öffnen einfach einbauen
TerraMaster F4-424 Max: RAM und SSDs lassen sich nach dem Öffnen einfach einbauen
TerraMaster F4-424 Max: Zwei M.2- und ein RAM-Slot warten darauf bestückt zu werden
TerraMaster F4-424 Max: Zwei M.2- und ein RAM-Slot warten darauf bestückt zu werden

M.2-SSDs als Cache oder Speicher

Den bis zu vier 3,5- oder 2,5-Zoll-Laufwerken können zwei M.2-SSDs zur Seite gestellt werden. Die M.2-SSDs müssen im 2280-Format vorliegen und werden wie üblich verschraubt. Wie schon bei den älteren und anderen aktuellen Modellen von TerraMaster können die M.2-SSDs nicht nur als SSD-Cache konfiguriert werden, um Schreib- und Lesezugriffe auf häufig verwendete Dateien zu beschleunigen, sondern sie lassen sich auch direkt als Speicherpool konfigurieren, um auf ihnen selbst das gegebenenfalls auch einzige Volume des Systems einzurichten. So lässt sich das NAS auch völlig ohne ein einziges SATA-Laufwerk betreiben.

Maximale Laufwerksbestückung des F4-424 Max
Maximale Laufwerksbestückung des F4-424 Max

Die SATA-Laufwerksrahmen aus Kunststoff für 2,5- oder 3,5-Zoll-Laufwerke sind auch bei der F4-424 Max mit einem neuen Mechanismus ausgestattet, so dass sie sich deutlich besser einsetzen lassen als bei den bisherigen TerraMaster-NAS. Sie erlauben erneut eine werkzeug- und schraubenlose Montage von 3,5-Zoll-Laufwerken über die seitlichen Kunststoffhalter. 2,5-Zoll-Modelle müssen hingegen verschraubt werden.

TerraMaster F4-424 Max: Vier verbesserte Laufwerksrahmen
TerraMaster F4-424 Max: Vier verbesserte Laufwerksrahmen

Kühlung über einen großen Lüfter

Für die Kühlung des gesamten Systems inklusive Prozessor und Laufwerken ist ein einzelner 120 × 120 × 25 mm großer Lüfter an der Rückseite zuständig. Da die M.2-SSDs und der RAM auf der Rückseite des Mainboards sitzen, liegen sie nicht direkt im Luftstrom des Lüfters. Beim TerraMaster T6-423 (Test) und T9-450 (Test) führt der interne Aufbau noch dazu, dass die SSDs im Betrieb bei Dauerlast überhitzen, bei der F4-424 Max ist dies wie zuletzt auch beim F4-424 Pro (Test) jedoch erneut nicht der Fall.

TerraMaster F4-424 Max: Ein großer, leiser Lüfter kühlt das NAS-System
TerraMaster F4-424 Max: Ein großer, leiser Lüfter kühlt das NAS-System

Zwei LAN-Ports mit je 10 Gigabit/s

Das TerraMaster F4-424 Max bietet zwei LAN-Anschlüsse mit je 10 Gigabit/s, die per Link Aggregation sogar zu 20 Gigabit/s zusammengeschlossen werden können. Auch in diesem Punkt ist es dem F4-424 Pro mit zwei 2,5 GbE-Ports somit deutlich überlegen. Ugreen bietet bei der DXP6800 Pro ebenfalls zwei Mal 10 GbE, bei der DXP4800 Plus aber nur ein Mal 2,5 GbE.

Link Aggregation mit TerraMaster F4-424 Max
Link Aggregation mit TerraMaster F4-424 Max

Schnelles USB-C und USB-A

Auch wenn das Gehäuse der F4-424 Max zunächst dem der F4-424 Pro gleicht, gibt es bei den Anschlüssen an der Rückseite weitere Unterschiede. Das Max-Modell bietet zwei USB-A- und einen USB-C-Anschluss und somit einen USB-A-Anschluss mehr als das Pro-Modell. Bei allen Anschlüssen handelt es sich um USB 3.2 Gen 2 mit bis zu 10 Gbit/s. Neben den bereits erwähnten HDMI- und zwei LAN-Ports ist auch der Ein-/Ausschalter und der Stromanschluss an der Rückseite platziert. An der Vorderseite gibt es keine weitere Konnektivität.

TerraMaster F4-424 Max: Alle Anschlüsse liegen an der Rückseite
TerraMaster F4-424 Max: Alle Anschlüsse liegen an der Rückseite
TerraMaster F4-424 Max TerraMaster F4-424 Pro Ugreen NASync DXP6800 Pro Ugreen NASync DXP4800 Plus
SoC: Intel Core i5-1235u
x86
1,30 GHz, 10 Kern(e), 12 Thread(s)
Intel Core i3-N305
x86
1,80 GHz, 8 Kern(e), 8 Thread(s)
Intel Core i5-1235u
x86
1,30 GHz, 10 Kern(e), 12 Thread(s)
Intel Pentium Gold 8505
x86
1,20 GHz, 5 Kern(e), 6 Thread(s)
RAM: 8.192 MB 32.768 MB 8.192 MB
Festplatteneinschübe: 4 6 4
S-ATA-Standard: I/II/III
HDD-Format: 2,5" & 3,5"
RAID-Level: Einzellaufwerk, JBOD, RAID 0, RAID 1
RAID 5, RAID 5 + Hot Spare, RAID 6, RAID 10
M.2-Ports für SSD-Cache: 2
I/O-Ports: 2 × 10-Gbit-LAN
2 × USB 3.0, 1 × USB 3.1 Typ C
HDMI
2 × 2,5-Gbit-LAN
1 × USB 3.0, 1 × USB 3.1 Typ C
HDMI
2 × 10-Gbit-LAN
2 × USB 2.0, 2 × USB 3.0, 2 × TB4
HDMI, SD-Card-Reader, PCIe-Slot
1 × 2,5-Gbit-LAN
1 × 10-Gbit-LAN
2 × USB 2.0, 2 × USB 3.0, 1 × USB 3.1 Typ C
HDMI, SD-Card-Reader
Wake on LAN: Ja
Verschlüsselung: AES-256 (ordnerbasiert)
Lüfter: 1 × 120 × 120 × 25 mm
(nicht entkoppelt)
2 × 92 × 92 × 25 mm
(nicht entkoppelt)
1 × 140 × 140 × 25 mm
(nicht entkoppelt)
Netzteil: 120 Watt (extern) 90 Watt (extern) 250 Watt (intern) 150 Watt (extern)
Maße (H×B×T): 154,0 × 179,0 × 222,0 mm 200,0 × 293,0 × 258,0 mm 179,0 × 178,0 × 258,0 mm
Leergewicht: 2,20 kg 6,30 kg 3,90 kg
Preis: 949,99 € 729,99 € 999,99 $ 699,99 $

Das für ein 4-Bay-NAS kompakte Gehäuse misst 154 × 179 × 222 mm (B×H×T) und ist aus Kunststoff gefertigt. Die Verarbeitung ist sehr gut, erneut gefällt jedoch nicht, dass das Gehäuse von Schrauben zusammengehalten wird, die in das Kunststoff schneiden. Öffnet man das NAS – warum auch immer – häufiger, werden diese Schrauben ihren festen Halt irgendwann verlieren. Der Aufkleber für die Modellbezeichnung an der Vorderseite wirkt zudem etwas aus der Zeit gefallen.

Blick ins Innere des TerraMaster F4-424 Max

Der innere Aufbau des F4-424 Max wurde bereits angesprochen, da man das Gehäuse für das Einsetzen von M.2-SSDs und eines zusätzlichen RAM-Moduls öffnen muss. Das seitlich an der Außenwand liegende Mainboard lässt sich aber auch problemlos ausbauen und gewährt einen Blick auf den großen passiven CPU-Kühler. Interessant ist, dass auf der Platine noch ein 4-PIN-Anschluss für einen CPU-Lüfter verbaut ist. Nutzen kann man ihn jedoch nicht, da zwischen Kühlkörper und Gehäusekäfig für die Laufwerke nicht ausreichend Platz ist.

TerraMaster F4-424 Max: Zwischen Kühler und Metallrahmen ist kein Platz für einen CPU-Lüfter
TerraMaster F4-424 Max: Zwischen Kühler und Metallrahmen ist kein Platz für einen CPU-Lüfter

Auch im F4-424 Max steckt wieder ein kleiner USB-Stick, der auf einen intern verbauten USB-Anschluss gesteckt ist. Er enthält den Bootloader für das Betriebssystem TOS. Da er problemlos entfernt werden kann und es im BIOS erneut keine Sperre gegen andere Boot-Meiden gibt, lässt sich das NAS bei Bedarf problemlos mit einem anderen NAS-Betriebssystem ausstatten oder aber auch als Windows- oder Linux-Rechner einsetzen. Auch die M.2-SSDs können dafür problemlos angesprochen und als Systemlaufwerke genutzt werden.

TerraMaster F4-424 Max: Der USB-Stick im Inneren mit dem Bootloader
TerraMaster F4-424 Max: Der USB-Stick im Inneren mit dem Bootloader
TerraMaster F4-424 Max: Unter dem passiven Kühler sitzt der Core i5-1235U
TerraMaster F4-424 Max: Unter dem passiven Kühler sitzt der Core i5-1235U
TerraMaster F4-424 Max: Die Platine ist aufs Wesentliche reduziert
TerraMaster F4-424 Max: Die Platine ist aufs Wesentliche reduziert
TerraMaster F4-424 Max: Das Mainboard lässt sich einfach ausbauen
TerraMaster F4-424 Max: Das Mainboard lässt sich einfach ausbauen

Inbetriebnahme und TOS-6-Betriebssystem

Auch das F4-424 setzt bereits wie das TerraMaster-NAS F8 SSD auf das neue Betriebssystem TOS 6.0, das im Vergleich zur letzten Hauptversion TOS 5 eine deutliche Verbesserung darstellt. Schon das neue Design hinterlässt einen deutlich professionelleren Eindruck, zudem können abseits aller Veränderungen im Hintergrund Widgets auf der Oberfläche per Drag & Drop individuell angeordnet und angepasst werden.

Bevor man sich jedoch damit auseinandersetzen kann, muss zunächst die erste Inbetriebnahme erfolgen. Bis zu vier Laufwerke werden in die Rahmen eingesetzt, bei Bedarf M.2-SSDs verbaut und das Netzwerkkabel und Netzteil angeschlossen. Ist das NAS eingeschaltet, kann man es entweder in der Desktop-Anwendung TNAS im Netzwerk suchen und die Einrichtung starten, oder die Web-Oberfläche des Systems über die IP oder tnas.local aufrufen, um mit der Konfiguration zu beginnen.

Dabei wird der Nutzer durch den Einrichtungsprozess geführt, in dem man ein Benutzerkonto, einen Speicherpool und ein Volume anlegt. Je nach Anzahl der verbauten Laufwerke variieren die RAID-Modi, die man auswählen kann. Sind alle vier Laufwerksplätze belegt, kann zwischen RAID 0, RAID 1, RAID 5, RAID 5 + Hot Spare, RAID 6 und RAID 10 gewählt werden. Als Dateisystem kann man sich für ext4 oder btrfs entscheiden.

Um Dateien über das Netzwerk auf dem NAS speichern zu können, müssen daraufhin Freigabeordner angelegt werden, die mit Kontingenten versehen oder auch als WORM-Ordner („write once, read many“) erstellt werden können. In WORM-Ordnern sind Daten vor Manipulation geschützt, indem sie für einen festgelegten Zeitraum nicht geändert oder gelöscht, sondern nur gelesen werden können.

TerraMaster bietet auch in TOS 6 eigene Apps und Apps von Drittanbietern, mit denen sich der Funktionsumfang des NAS den eigenen Bedürfnissen entsprechend anpassen lässt. Mit dem App Store und Docker stehen dem Nutzer aber auch viele externe Anwendungen wie der Plex Media Server, Foto-Verwaltungen, Mail-Programme, Kalender, MariaDB, PHP, Git, Python und auch VirtualBox, um virtuelle Maschinen mit Windows und Linux direkt auf dem NAS auszuführen, zur Verfügung. Über den eigenen Multimedia-Server des NAS lassen sich auf dem NAS gespeicherte Videos streamen und in Echtzeit transkodieren – aber nicht über HDMI ausgeben. Möchte man von virtuellen Maschinen Gebrauch machen, insbesondere wenn das NAS parallel noch andere Aufgaben wahrnehmen soll, sollte man den 8 GB großen Arbeitsspeicher erweitern.

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