TerraMaster F4-424 Max im Test: Übertragungsraten und Backup

Im Folgenden sind die Testergebnisse des TerraMaster F4-424 Max in verschiedene Untergruppen gegliedert. Lese- und Schreibgeschwindigkeit werden im RAID-5-Festplattenverbund aus vier HDDs getestet, zusätzlich auch mit aktivierter AES-256-Verschlüsselung. Alle Tests werden mit 10-Gigabit-Ethernet durchgeführt. Darüber hinaus wird die Geschwindigkeit bei Nutzung von Link Aggregation, also der Bündelung beider 10-GbE-Ports zu einem Bond mit 20 Gbit/s ermittelt, wenn mehrere Clients gleichzeitig auf das NAS zugreifen.

Die Lautstärke und die Leistungsaufnahme werden gesondert behandelt. Die einzelnen Ergebnisse jeder Kategorie können via Schaltflächen über den Diagrammen durchgeschaltet werden. Die Einzelheiten zur Testmethodik, die den Ergebnissen zugrunde liegt, sind in dem gesonderten Artikel So testet ComputerBase NAS-Systeme zusammengefasst.

Seagate IronWolf Pro 20 TB für mehr Leistung

Im Test kommen wie bei den letzten NAS-Tests die neueren 20-TB-Laufwerke zum Einsatz, um der Entwicklung in diesem Bereich Rechnung zu tragen. Dabei wird auf Seagate IronWolf Pro mit jeweils 20 TB Speicherkapazität zurückgegriffen. Die speziell für den Betrieb in NAS-Systemen ausgelegten Laufwerke von Seagate verfügen über eine an diesen Einsatzzweck angepasste Firmware. In den Festplatten werden integrierte Drehschwingungssensoren eingesetzt, um Ausfälle zu reduzieren und die Leistung zu verbessern. Die IronWolf Pro 20 TB ist für eine maximale Workload-Rate von 300 TB pro Jahr ausgelegt und erreicht einen anhaltenden Datendurchsatz von 285 MB/s. Das 20-TB-Modell bietet in dieser Hinsicht noch mal etwas mehr als die IronWolf Pro 18 TB, die auf 260 MB/s kommt. Die Laufwerke der IronWolf-Pro-Serie verfügen zudem über die IronWolf-Health-Management-Software, die eine Überwachung des Laufwerkszustands in unterstützten NAS-Systemen ermöglicht.

In den IronWolf Pro 20 TB im 3,5-Zoll-Format mit normaler Höhe sind zehn Platter verbaut, also ein Platter mehr als bisher. So kann die Speicherkapazität auch ohne SMR oder eine andere Technik wie HAMR oder MAMR auf 20 TB gesteigert werden. Die Speicherkapazität pro Platter bleibt nämlich wie beim 18-TB-Modell bei 2 TB.

Für die Tests mit M.2-NVMe-SSDs, sowohl als SSD-Cache als auch als SSD-Speicherpool, wird auf zwei Seagate IronWolf 510 mit 480 GB zurückgegriffen.

Dateitransfer

Beim Schreiben und Lesen einer einzelnen großen Datei kann das F4-424 Max von TerraMaster gut mithalten und liegt mit einer DXP6800 Pro von Ugreen gleichauf. Das ändert sich jedoch deutlich, wenn es darum geht, den 15 GB großen Ordner mit 4.000 Dateien zu übertragen. Insbesondere die Schreibleistung fällt sehr niedrig aus, aber auch die Leseleistung ist deutlich zu langsam und vom 10-Gigabit-Ethernet ist nichts mehr zu sehen. Das F4-424 Max liegt selbst unter dem F4-424 Pro mit 2,5 GbE.

Nachdem ComputerBase den Fehler zunächst beim eigenen Testsystem gesucht und dieses kurzerhand ausgetauscht hat und auch ein Zurücksetzen des NAS keinen Erfolg brachte, lieferte die Nachfrage bei TerraMaster die Lösung: Ja, die Problematik ist bekannt und die Messwerte sind richtig. TerraMaster arbeitet an einer Lösung.

Auch im Intel NASPT macht sich die Problematik nämlich je nach Test und vor allem im Dir-Copy-Test bemerkbar. Tritt sie nicht auf, kann sich das F4-424 Max mal vor und mal hinter der Konkurrenz von Ugreen in Form der DXP4800 Plus und DXP6800 Pro platzieren.

Im NAS Performance Tester, der wiederum nur eine Datei überträgt, positioniert sich das F4-424 Max gut und die schnellen NAS-Systeme mit 10 GbE schenken sich nur wenig. Interessant ist auch, dass das F4-424 Max mit SSD-Cache nur in einem Fall deutlich schneller ist als beim Einsatz von vier HDDs im RAID 5. Nämlich bei einer Dateigröße von 8 Gigabyte, wenn dem NAS der Arbeitsspeicher zum Zwischenspeichern ausgeht. Auch die DXP6800 Pro mit 8 GB RAM zeigt dieses Verhalten.

10-GbE-NAS im Vergleich

Während obige Benchmarks immer die primäre LAN-Schnittstelle der Systeme nutzen, so dass sowohl Systeme mit 1 und 2,5 GbE als auch 10 GbE gemischt darin vertreten sind, sind nachfolgend für eine bessere Übersicht noch einmal die nur NAS gegenübergestellt, die nativ oder über eine PCIe-Erweiterungskarte – wie beispielsweise einige NAS-Systeme von Synology – 10 GbE nutzen können.

In diesem Vergleich zeigt sich, dass das F4-424 Max bei der Übertragungsrate im Mittelfeld liegt – wenn man die bereits genannten Probleme beim Übertragen eines Ordners an dieser Stelle ausblendet.

Verschlüsselung

Anders als bei Ugreen ist das Verschlüsseln von Freigabeordner bei TerraMaster problemlos möglich. Wird die ordnerbasierte Verschlüsselung aktiviert, sinkt vor allem die Geschwindigkeit des Schreibens auf das NAS deutlich. Beim Lesen ist das TerraMaster F4-424 hingegen sehr schnell unterwegs und büßt kaum Leistung ein.

Link-Aggregation

Werden die beiden LAN-Schnittstellen des F4-424 Max zu 20 Gigabit gebündelt, ist das NAS ohne SSD-Cache das schnellste im Testfeld. Beim Lesen werden mit SSD-Cache dann sogar mehr als 1.500 MB/s erreicht. An der langsamen Schreibleistung beim Übertragen eines Ordners ändert dies jedoch nichts, aber immerhin das – auch weiterhin zu langsame – Lesen geht mit Link Aggregation schneller. Dies zeigt auch, dass das F4-424 Max theoretisch schneller übertragen könnte, denn das NAS limitieret nicht, sondern das Betriebssystem.

USB-Backup

Beim USB-Dateitransfer auf eine externe SSD über USB überzeugt das F4-424 Max und liegt ganz vorne im Testfeld. Sowohl das Lesen als auch das Schreiben von 25 GB dauert nur rund 1 Minute.