TerraMaster F4-424 Max im Test: SSD-Cache, Lautstärke, Leistungsaufnahme und Fazit

SSD-Cache mit NVMe-SSDs

M.2-SSDs lassen sich im TerraMaster F4-424 Max aber nicht nur als SSD-Volume einsetzen, dessen Benchmark-Ergebnisse auf der letzten Seite bereits in den Diagrammen zu sehen waren, sondern sind insbesondere für einen SSD-Cache gedacht, der den HDDs zur Seite gestellt wird. Aus diesem Grund werden die einzelnen Tests noch einmal mit einem SSD-Cache bestehend aus zwei NVMe-SSDs im RAID 1, das als Lese- und Schreibcache konfiguriert ist, durchgeführt.

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Die genutzten IronWolf 510 mit 480 GB bietet 2.650 MB/s beim sequentiellen Lesen und 193.000 IOPS beim wahlfreien Lesen. Dabei setzt Seagate auf TLC-3D-NAND mit 3 Bit pro Speicherzelle. Das Modell ist auf 1 „Drive Write Per Day“ (DWPD) spezifiziert, womit der Hersteller garantiert, dass sich die SSD einmal am Tag über die vollständige Kapazität beschreiben lässt – und zwar über die gesamte Dauer der Garantie von fünf Jahren. Die SSD im M.2-2280-Formfaktor ist in Speicherkapazitäten von 240 GB bis 1,92 TB erhältlich.

Durch den SSD-Cache kann der Datenzugriff potentiell bei kleinen Dateien im wahlfreien Zugriff deutlich profitieren, da die Zugriffszeiten von SSDs viel geringer sind als die von HDDs und der Durchsatz höher ist. Im Alltag ist zudem wichtig, dass der Cache nur häufig genutzte Dateien vorhält, so dass eben lediglich sie von ihm profitieren. Dies kann sich dann aber auch bei der Nutzung von Containern oder vielen Apps auf dem NAS bemerkbar machen, wenn sie zu erhöhten Zugriffen auf die Laufwerke führen.

Zunächst wird der Effekt des SSD-Caches bei Anbindung des NAS über eine einzelne 10-Gigabit-Schnittstelle des F4-424 Max getestet.

Kaum Auswirkung auf IOPS

Bei sequentiellen Übertragungen ist kein Unterschied zu verzeichnen. Auch beim wahlfreien Lesen und wahlfreien Schreiben ist zunächst kein eindeutiger Sieger zwischen SSD-Cache, SSD-Volume und reinem HDD-Verbund zu erkennen, beim wahlfreien Schreiben mit langer Queue fällt das SSD-Volume aber überraschend deutlich zurück.

Dateitransfer mit SSD-Cache

Zusätzlich zu den IOPS hat ComputerBase einen Blick auf die Dateiübertragung mit SSD-Cache geworfen. Die Dateien werden, um vom SSD-Cache profitieren zu können, in mehreren Durchläufen gelesen und geschrieben, um auch im SSD-Cache zu liegen. Nur dann kann er sich positiv auswirken.

Bei realen Dateiübertragungen profitiert insbesondere die Lesegeschwindigkeit vom NAS von einem SSD-Cache oder einem SSD-Volume und dann insbesondere in einem Szenario, bei dem der Arbeitsspeicher nicht mehr ausreicht, um alle Inhalte vorzuhalten.

Die Vorteile, die ein SSD-Cache bei der Latenz bietet und sich etwa bei der Nutzung von Apps oder Containern und VMs zeigen, lassen sich in derartigen Benchmarks nicht messen.

SSD-Cache beim Einsatz von Link-Aggregation

Auch die Tests mit aktivierter Link-Aggregation werden noch einmal mit aktiviertem SSD-Cache durchgeführt, so dass das NAS erneut zwei 10-GbE-Ports nutzt.

Beim Einsatz von Link-Aggregation ist die Leistung des SSD-Caches fast auf dem dem Niveau eines SSD-Volumes, wobei erneut berücksichtigt werden muss, dass sich der SSD-Cache, anders als ein SSD-Volume, nur auf die Übertragung von Dateien positiv auswirkt, die bereits im Cache liegen, auf die also bereits zugegriffen wurde. Der Vorteil des schnellen Zugriffs auf alle, auch selten genutzte Dateien bleibt somit dem SSD-Volume vorbehalten.

Lautstärke und Leistungsaufnahme

Das TerraMaster F4-424 Max wird von einem einzelnen Lüfter an der Rückseite gekühlt. Er bläst die warme Luft der Laufwerke und der passiv gekühlten Core-i5-CPU nach hinten aus dem System heraus.

Dieser temperaturgesteuerte Lüfter agiert im Test angenehm leise und seine Lautstärke liegt ohne Festplattenzugriffe unter 30 Dezibel und somit außerhalb des Messbereichs. Werden vier 20-TB-HDDs genutzt, sind diese für die Lautstärke des Systems verantwortlich, die dann auf bis zu 36,3 dB ansteigt – diese sind aber nicht dauerhaft zu hören, sondern werden durch Schreib- und Lesezugriffe auf die HDDs ausgelöst. Störend laut ist das NAS somit nicht, entscheidend ist für Nutzer vor allem die Wahl der Laufwerke und der Standort des NAS.

Zwei 10-GbE-Ports und ein Core i5 mit vier HDDs sind kein Garant für eine niedrige Leistungsaufnahme. Entsprechend benötigt das NAS auch schon 20 Watt, wenn die HDDs im Ruhezustand verweilen. Im Leerlauf sind es dann fast 60 und bei Zugriff fast 70 Watt. Doch damit ordnet sich das F4-424 Max immer noch unter oder zwischen der Ugreen DXP4800 Plus und DXP6800 Pro ein.

Preise im Vergleich

950 Euro lautet die unverbindliche Preisempfehlung des TerraMaster F4-424 Max. Sobald es wieder verfügbar ist, soll es mit einem Rabatt von 100 Euro für 850 Euro auf Amazon angeboten werden*. Damit ist es noch einmal 220 Euro (UVP) teurer als das TerraMaster F4-424 Pro, das 729,99 Euro kostet*. Zum Vergleich, das Ugreen NASync DXP4800 Plus kostet 699,99 Euro, das Ugreen NASync DXP6800 Pro für bis zu sechs Laufwerke hingegen 1.199,99 Euro.

Ein Blick in den Preisvergleich von ComputerBase verrät, dass das TerraMaster F4-424 Max trotz des hohen Preises tatsächlich das günstigste NAS mit zwei LAN-Anschlüssen mit jeweils 10 Gigabit ist.

Interessanter wird der Vergleich, wenn man NAS-Systeme berücksichtigt, die nicht ab Werk 10 GbE bieten, aber aufgerüstet werden können. Dann taucht eine Synology DS923+ mit 4 GB RAM und optional 10 GbE, ab Werk aber nur 2 × 1 GbE, ab 582 Euro auf.

Fazit

Mit Intel Core i5-1235U, 8 GB DDR5, 2 × M.2 für SSDs, HDMI und 2 × 10-Gigabit-Netzwerk liefert das TerraMaster F4-424 Max Hardware, die man kaum in anderen 4-Bay-NAS-Systemen findet und auch nicht zu diesem Preis. Ugreens DXP6800 Pro kommt dem System noch am nächsten, ist aber für bis zu sechs Laufwerke ausgelegt und bietet mit Intel Core i5-1235U, 8 GB DDR5, 2 × 10-Gigabit-Netzwerk, einem PCIe-Slot, 2 × Thunderbolt 4, 2 × M.2 für SSDs, HDMI sowie SD-Kartenleser sogar noch mehr Ausstattung.

Das F4-424 Max ist ob der leistungsfähigen Hardware kein NAS, das sein Dasein als einfacher Netzwerkspeicher fristen sollte. Möglichkeiten, die sich mit dem App Store, Docker und der Virtualisierung ergeben, sollten vom Käufer ebenso wie die schnellen Netzwerkanschlüsse genutzt werden, um den Preis zu rechtfertigen. Auch die USB-Schnittstellen sind sehr schnell, was weitere Nutzungsmöglichkeiten ergibt, die bei langsamen Schnittstellen für Frust sorgen würden.

Mit dem neuen Betriebssystem TOS 6.0 hat TerraMaster viele Verbesserungen umgesetzt. Design, Navigation und Aufbau sind deutlich ansprechender. Schlussendlich muss TerraMaster aber zunächst die Probleme mit der langsamen Übertragung eines Ordners mit zahlreichen Dateien in den Griff bekommen. Denn im Alltag haben Nutzer nicht immer nur einzelne, große Dateien, die übertragen werden sollen, sondern gegebenenfalls ganze Fotosammlungen mit etlichen tausend einzelnen Fotos. Ein fast 1.000 Euro teures NAS, das sehr viel leistungsfähiger ist und über zwei 10-Gigabit-Netzwerkanschlüsse verfügt, darf dann nicht nur 100 MB/s liefern. Was das F4-424 Max im Stande ist zu leisten, zeigt es mit Übertragungsraten von mehr als 1.500 MB/s, womit es sich sogar an die Spitze des Testfeldes setzt.

ComputerBase hat das F4-424 Max leihweise von TerraMaster zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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