TerraMaster T6-423 im Test: Übertragungsraten, Link-Aggregation und USB-Backup
2/4Im Folgenden sind die Testergebnisse des TerraMaster T6-423 in verschiedene Untergruppen gegliedert. Lese- und Schreibgeschwindigkeit werden dabei im RAID-5-Festplattenverbund aus sechs HDDs getestet. Neben einer unverschlüsselten Übertragung wird auch der Transfer mit aktivierter AES-256-Verschlüsselung geprüft. Darüber hinaus wird die Geschwindigkeit bei Nutzung von Link-Aggregation der beiden 2,5-Gigabit-Ports ermittelt, wenn mehrere Clients gleichzeitig auf das NAS zugreifen.
Die Lautstärke und die Leistungsaufnahme werden ebenso wie Übertragungsraten bei Einsatz eines SSD-Caches mit zwei NVMe-SSDs im RAID 1 gesondert behandelt. Die einzelnen Ergebnisse jeder Kategorie können via Schaltflächen über den Diagrammen durchgeschaltet werden. Die Einzelheiten zur Testmethodik, die den Ergebnissen zugrunde liegt, sind in einem gesonderten Artikel So testet ComputerBase NAS-Systeme zusammengefasst.
Seagate IronWolf Pro 20 TB für mehr Leistung
Erneut kommen davon abweichend auch beim T6-423 neue Laufwerke zum Einsatz, um der Entwicklung in diesem Bereich Rechnung zu tragen. Dabei wird auf die Seagate IronWolf Pro mit 20 TB Speicherkapazität zurückgegriffen. Die speziell für den Betrieb in NAS-Systemen ausgelegten Laufwerke von Seagate verfügen über eine an diesen Einsatzzweck angepasste Firmware. In den Festplatten kommen integrierte Drehschwingungssensoren zum Einsatz, um Ausfälle zu reduzieren und die Leistung zu verbessern. Die IronWolf Pro 20 TB ist für eine maximale Workload-Rate von 300 TB pro Jahr ausgelegt und erreicht einen anhaltenden Datendurchsatz von 285 MB/s. Das 20-TB-Modell bietet in dieser Hinsicht noch einmal etwas mehr als die IronWolf Pro 18 TB, die auf 260 MB/s kommt. Die Laufwerke der IronWolf-Pro-Serie verfügen zudem über die IronWolf-Health-Management-Software, die eine Überwachung des Laufwerkzustands in unterstützten NAS-Systemen ermöglicht.
In den IronWolf Pro 20 TB im 3,5-Zoll-Format mit normaler Höhe sind nunmehr zehn Platter verbaut, also ein Platter mehr als bisher. So kann die Speicherkapazität auch ohne SMR oder eine andere Technik wie HAMR oder MAMR auf 20 TB gesteigert werden. Die Speicherkapazität pro Platter bleibt nämlich wie beim 18-TB-Modell bei 2 TB.
Dateitransfer
Da das T6-423 2,5-Gigabit-Ethernet unterstützt, werden die Test in er Standardeinstellung auch mit dieser Netzwerkgeschwindigkeit durchgeführt.
Während das NAS beim Lesen vom NAS sowohl bei der Übertragung einer einzelnen Datei als auch eines Ordners mit 4.000 Dateien an der Spitze liegt, geht das Schreiben nicht ganz so schnell von statten wie bei den schnellsten NAS-Systemen im Testfeld, die einen schnelleren Standard als 1-Gigabit-Ethernet unterstützen. Die NAS-Systeme mit einer normalen Gigabit-Schnittstelle können aber erwartungsgemäß in die Schranken gewiesen werden.
Auch in Intels NASPT kann sich das T6-423 aufgrund der schnelleren LAN-Schnittstelle vor der 1-Gigabit-Konkurrenz behaupten, wenn auch nicht in allen Tests so eindeutig. Im Dir-Copy-Test, also dem Übertragen eines Ordners, schneidet die T6-423 nicht besser ab als 1-GbE-NAS und liegt anders als in den anderen Testszenen hinter den anderen 2,5-GbE-Systemen.
Im NAS Performance Tester liegen die Übertragungsraten dafür wieder am Schnittstellenlimit und fallen auch bei 8 Gigabyte nicht ab.
Verschlüsselung
Wie schon bei der F4-423 beobachtet, tut sich TerraMaster beim Schreiben in einen verschlüsselten Freigabeordner schwer und die Übertragungsrate bricht hier deutlich stärker ein als bei der Konkurrenz. Vom schnelleren LAN-Anschluss bleibt beim Schreiben nichts mehr übrig, dieser macht sich nur beim Lesen weiterhin positiv bemerkbar. Während andere NAS-Systeme von QNAP, Synology und auch Asustor beim Schreiben einer einzelnen Datei auch bei aktivierter Verschlüsselung am 1-Gigabit-Limit agieren, erreicht das T6-423 in diesem Fall nur noch rund 60 MB/s. Dieser Punkt bleibt eine große Baustelle des Herstellers.
Einfluss auf die Art der Verschlüsselung kann der Nutzer auch bei TerraMaster dabei nicht nehmen. Sie bezieht sich zudem immer nur auf einen Freigabeordner, ein verschlüsseltes Volumen lässt sich bei TerraMaster nicht anlegen, was eventuell eine bessere Leistung aufweisen würde.
Link-Aggregation
Link Aggregation bedeutet bei dem TerraMaster T6-423, dass zwei 2,5-Gigabit-LAN-Schnittstellen zu einem Bond mit 5 Gbit/s zusammengeschlossen werden. Wie erwähnt kann dabei IEEE 802.3ad (LACP) oder ein automatischer Lastausgleich genutzt werden, je nach Leistungsfähigkeit des Switches. Auch eine XOR-Verknüpfung ist möglich, bietet aber keine Geschwindigkeitsvorteile.
Das T6-423 kann durch Link Aggregation zwar bei der Übertragung zulegen, beim Lesen einer einzelnen Datei auch sehr deutlich, aber vor allem beim Schreiben des Ordners reicht es so trotzdem nur zu der Geschwindigkeit, die andere NAS aus zwei 1-Gigabit-LAN-Anschlüssen herausholen.
USB-Backup
Beim USB-Dateitransfer ist das T6-423 sehr schnell. Beim Lesen vom USB-Stick setzt das NAS eine neue Bestmarke, beim Schreiben auf den USB-Stick ist es ebenfalls vorne im Testfeld unterwegs.
Zu beachten ist allerdings, dass im Test nicht alle getesteten USB-Laufwerke mit ihrer möglichen maximalen Bandbreite verbunden wurden. Externe SSD-Laufwerke wie die SanDisk Extreme Pro Portable SSD wurden deshalb nur mit 480 Mbit/s, also USB 2.0, statt 5 Gbit/s angebunden, wie eine Überprüfung über das Linux-Terminal zeigte, was in einer Datenübertragung von rund 10 Minuten resultiert. In diesem Bereich gibt es einige Kompatibilitätsprobleme, ComputerBase hat TerraMaster darüber informiert und steht in engem Austausch mit den Entwicklern des Unternehmens.