Hey. Ich habe vor ein paar Tagen ein nahezu identisches Upgrade vollzogen und kann dir meine Erfahrung damit schildern. Früher hatte ich einen Intel i5-2500K @ 4.0 GHz auf einem ASRock P67 Pro3 mit 16GB DDR3-1333 Kingston ValueRAM laufen.
Nach einem größeren HW-Defekt im Transport hätte ich entweder fast das gesamte Innenleben des Gerätes gebraucht zusammensuchen müssen oder mir die Mühe sparen können, um die Hardware stattdessen direkt von einem Händler zu beziehen. Am Ende habe ich das getan und zu einem I7-7700K auf einem ASRock Z270 Pro4 mit 16GB DDR4-3200 Corsair Vengeance LPX gegriffen.
Wieso wieder Intel und wieso nur ein Quad-Core (aber nun mit HyperThreading) statt einem Hexa/Octa-Core Ryzen zum ähnlichen Preis? Ich bin kein Intel Fanboy aber auch kein Bastler und setze lieber auf die ausgefeilte Intel Plattform in der 7. Generation. Bei AMD und Ryzen hatte ich das Gefühl, als gäbe es noch ein paar Kinderkrankheiten. Ob das von den Medien aufgeschaukelt wurde oder tatsächlich so ist kann ich selbst nicht sagen. Was ich kürzlich in Benchmarks gelesen habe deutet jedoch darauf hin, dass mein Anwendungs- und Spieleszenario auch in näherer Zukunft eher pro-Intel ausfallen wird: entweder spielen zusätzliche Kerne/Threads keine große Rolle oder die Single-Core Leistung ist das wichtigste Kriterium. In einzelnen Spielen kann dies ganz anders aussehen, falls du also großer Fan eines bestimmten Titels bist den du auch in Zukunft viel zocken möchtest, wäre es hilfreich das zu erwähnen.
Mein Fazit nach der kurzen Erfahrung die ich bisher sammeln konnte: mäßig. Ohne Defekt hätte ich zu dieser Zeit niemals ein Upgrade durchgeführt, schon gar nicht von einem OC-fähigen 4/4 Sandy Bridge zu einem 4/8 Kaby Lake für 350 Euro exklusive Board + RAM. In den meisten Spielen konnte ich gefühlt überhaupt keinen Unterschied erkennen und nur minimal in den Frameraten. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich nur in 1080p spiele und dies in 4k möglicherweise anders ist. Das einzige Spiel mit einer positiven Veränderung ist für mich Stellaris, ein 4X von Paradox, welches keine richtige Multi-Core Unterstützung hat und somit merkbar von der höheren Single-Thread Leistung profitieren kann. In Anwendungen sieht die Sache aber ganz anders aus. Ein mit Handbrake konvertiertes Video ist auf der neuen Hardware beispielsweise mindestens doppelt so schnell, aber auch andere Benchmarks bzw. Anwendungszwecke wie TrueCrypt oder Dateikomprimierung skalieren ähnlich gut. Hier spielt auch der DDR4-RAM eine erhebliche Rolle, denn obwohl DDR3 und DDR4 bei gleicher Taktung keine erheblichen Unterschiede haben, kann der Sprung von DDR3-1333 zu DDR4-3200 groß sein, wenn das Anwendungsbeispiel damit skaliert.
Ich finde, dass ein Quad-Core selbst ohne Multi/HyperThreading und selbst im Enthusiasten-Bereich in einigen Szenarien heute noch gut ausreicht solange die Single-Core Leistung passt, was mit deinem K Modell gegeben ist. Das höhere Potenzial, das Upgrade von 4/4 auf 4/8 mit 4 zusätzlichen virtuellen Kernen ist zwar nett, zeigt sich bei mir in der Praxis aber nur selten. Deswegen finde ich die nötige Investition von ca 600 Euro für CPU+Mobo+RAM in deinem Fall völlig überzogen, als Upgrade ist das viel zu teuer und selbst im Neukauf zu dieser Zeit vielleicht nicht mehr ganz ideal. Ohne unglücklichen Zusammenstoß im Treppenhaus wäre ich nach wie vor mit meinem auf 4GHz übertakteten Sandy Bridge zufrieden. An deiner Stelle würde ich noch (mindestens) ein Jahr abwarten und sehen was die nächste Generation so bringt. Kann AMD die Taktraten signifikant erhöhen und Intel auch in der Single-Thread Leistung gefährden? Kann (und will) Intel im Preisbereich von 250 bis 350 Euro in Zukunft zumindest 6 wenn nicht 8 echte Kerne entgegensetzen?