Leserartikel 10 Jahre 8 Kerne - Dual-CPU vs. Ryzen (Asus DSAN-DX)

Ich besitze einen PC Baujahr 2008 mit einem Intel S5000XVN Board - das offizielle Workstation-Board von Intel für Dual-Xeon Socket 771. Mein Board hat keine ICH-Southbridge sondern die ganz alte Serverworks-Southbridge passend zum S5000-Chipset - der eigentlich auch kein Intel- sondern ein Serverworks-Chipset ist - Der 5100er ist witzigerweise nicht besser sondern beschnitten bezüglich einiger RAM-Kanäle und PCIE-Funktionen. Der 5400er ist dann aber dann doch wieder besser. Intel. Kann man sich echt nicht selber ausdenken.

Installiert sind 2x5450X, das sind 3Ghz Penryn-CPUs, also durchaus ok. Was aber auffällig ist, gegenüber meinem Core2 Penryn - mit exakt identischen 3000Mhz und exakt gleichem Die - ist Single-Core 10-15% langsamer. FBRAM hat nämlich irre hohe Latenz, da hilft auch Quad-Channel nichts.

RAM sind 8x2GByte FB-DDR2, 666Mhz, original IBM.

Was an dem Board der HORROR ist: Die Northbridge wird BRÜLLEND heiß. Ditto das FB-RAM. Alle mit dicken Kühlkörpern - Hier sitzt ein 140mm-Lüfter mit Kabelbindern direkt auf den Komponenten und bläst mit 1500rpm perfekt drauf und trotzdem haben alle Komponenten durchgehen 70-90°... Vorher war da kein Lüfter, da waren es teilweise 130°....

Beim RAM gibt es auch Varianten die weniger heiss werden, leider veträgt das S5000-Board nicht jede Sorte, ist geradezu hochwählerisch. Und weil das Ding sowieso uralt ist habe ich daran nichts mehr geändert.

Zocken kann man allerdings durchaus auf dem Ding. Derzeit steckt eine Radeon 285 drin, für Destiny2, Seven Days to Die, Teamfortress, Counterstrike uswusf. reicht das durchaus.

Stromverbraucht ist ne andere Geschichte. Beim Zocken sind es 400W, unter maximaler Volllast auf allen Kernen 600W...

Eine letzte Besonderheit das das Board: PCI-X Steckplätze, zwei Stück, einzeln angebunden, 133Mhz, 64Bit. Da steckten früher eine 40GBit-Fiberchannel-Karte und derzeit ein ESATA-Controller drin.

Diese Lösungen waren damals eigentlich nicht besonders teuer. Ein Board mit 16GByte RAM, zwei CPUs mit insgesamt 8x2500Mhz kostete fast exakt das Doppelte eines Core2-Systems mit 8GByte RAM und einer 2400Mhz CPU, also rund €1000. Wir haben das teilweise sogar als Privatrechner erworben. Mit 2500Mhz waren die Systeme auch MASSIV kühler.

Heute werfe ich die Kiste an wenn ich kurzfristig extra Rechenleistung brauche, dann wird sie per xargs/ssh mit Aufträgen bestückt. So pro Monat kommen da 4-5 Stunden zusammen. Zusätzlich ist ein Satz Bürosoftware installiert falls mein Hauptrechner ausfällt und sie zieht sich regelmässig ein Backup meiner Geschäftsdaten.
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Ach wegen Southbridge:

ALLE ICH unterstützen RAID, sogar mit Hardware-Unterstützung. Man muss lediglich die PCI-ID in der INF-Datei anpassen. Ist ja letztlich ein reines Software-RAID bei dem die Southbridge lediglich in Hardware die Hamming-Code entflechtet und überprüft und Fehler meldet. Und diese Hardware ist ungelogen in allen ICHs enthalten. Nur der Treiber will nicht wenn man ihn nicht austrickst. Witzigerweise ist diese Hardwareunterstützung LANGSAMER als wenn man das über CPU+MMX macht ergo hat selbst Intel dieses Feature später nicht mehr verwendet.

Unter Linux kann man das sogenannte Intel-Fake-RAID mit dmraid (kein Tippfehler) betreiben. mdraid ist aber deutlich zuverlässiger und performanter, ergo verwendet man Intel-Fake-RAID eigentlich nur unter Windows und dann auch nur wenn man davon booten will.
 
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