News 10 Jahre nach Snowden: Meta erhält Rekord­strafe von 1,2 Mrd. Euro für DSGVO-Verstöße

floTTes schrieb:
In Irland ist Prostitution verboten.
Dann nennen wir es eben "Begleitservice".
Kein Gesetz und keine Strafe hält Menschen davon ab, etwas Verbotenes zu tun, weder Meta noch Diebe noch Mörder noch Politiker scheren sich ums Recht.
 
Termy schrieb:
ergaunerten Gewinn
Kann man denn den Gewinn, der durch das teilen dieser Daten erwirtschafte wurde, betiteln? Fände es tatsächlich mal interessant, wie viel die EU Bürger beitragen.

Zudem, was manche hier für Strafen fordern, schon sehr realitätsfern. Meiner Meinung nach. Da würde mich interessieren, woher die geforderten Summen mancher User kommen.
 
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@Donnidonis
Man könnte (grob) ermitteln, wie viel Gewinn man mit rechtswidrigen Praktiken gemacht hat und diesen Betrag + Strafzahlung fordern.

Solange sich Gesetzesverstöße lohnen, werden die Unternehmen gegen Gesetze verstoßen. Es wird buchstäblich einkalkuliert, ob man so ein Risiko eingehen sollte oder nicht bzw. ob bei neuen Gesetzen sofortiger Handlungsbedarf besteht oder man bis zu den Folgen aussitzen sollte.
 
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Donnidonis schrieb:
Da würde mich interessieren, woher die geforderten Summen mancher User kommen.
Ich weiß natürlich nicht, auf welche Summen du dich beziehst - aber so lange die Strafe geringer als der durch gesetzestreues Verhalten 'verlorene' Gewinn ist, so lange werden solche Firmen nicht das Geringstes ändern. Die Strafen MÜSSEN richtig wehtun, wenn sich was ändern soll. Ansonsten ist es einfach nur ein 'aus dem Korsett des Gesetzes freikaufen'.
 
Tut ihnen nicht weh...das ist das schlimme...sie werden einfach weitermachen...staatliche Kontrolle spielt für solche Konstrukte einfach keine Rolle mehr...sie bilden ihren eigenen Staat...
 
DieRenteEnte schrieb:
Man könnte (grob) ermitteln, wie viel Gewinn man mit rechtswidrigen Praktiken gemacht hat und diesen Betrag + Strafzahlung fordern.
Ja, aber dafür muss man ja wissen, wie viel mit genau diesem Verstoß an Gewinn gemacht wurde. Und das ist halt fraglich, ob man es rausfinden kann. Denn es ist ja nicht der gesamte Gewinn des Unternehmens daraus entstanden.
Termy schrieb:
Ich weiß natürlich nicht, auf welche Summen du dich beziehst - aber so lange die Strafe geringer als der durch gesetzestreues Verhalten 'verlorene' Gewinn ist, so lange werden solche Firmen nicht das Geringstes ändern.
Ich glaube auch Meta tut die 1,2 Mrd. Strafe weh. Sind immerhin schon mal 5% vom Reingewinn 2022. Wenn Meta mit dem Verstoß 80% ihres Gewinnes erwirtschaftet wären es Peanauts, ja. Aber die Fakten fehlen halt leider. Deshalb finde ich es witzig, wie hier Leute 20 Mrd. Strafe fordern können, ohne zu wissen, welcher Schaden bzw. Gewinn entstanden ist durch den Verstoß.

Man stelle sich vor, der Gewinn aus der Maßnahme wären nur 10 Mio gewesen (ja ich weiß, ist sehr unwahrscheinlich), dann sind die Strafen extrem übertrieben auf einmal. Nichts desto trotz freue ich mich über die Strafe, wie viele andere auch. Aber man sollte realistisch bleiben.
 
Donnidonis schrieb:
dann sind die Strafen extrem übertrieben auf einmal.
Findest du? Wenn man bewusst und willentlich 10 Jahre ganz offen gegen geltende Gesetze verstößt, das auch noch zugibt und sogar die Dreistigkeit hat zu sagen, man warte einfach bis die Gesetze entsprechend angepasst werden, dann finde ich auch 20 Mrd nicht übertrieben, selbst wenn die (sehr geringe) Chance besteht, dass das deutlich mehr als der ergaunerte Gewinn ist.
Verbrechen darf sich nicht lohnen - die Art und Weise, wie von Seiten Meta auf die Strafe reagiert wird zeigt aber deutlich, dass das dort noch nicht angekommen ist.
 
@Donnidonis
Ich bin mir sicher, dass man dies ermitteln kann.
Jeder Kaufmann muss im eigenen Interesse jeden größeren Prozess kalkulieren.

Man muss auch bedenken, dass Strafen wie Strafen wirken sollten.
2021 hatte Meta einen Umsatz von 117,93 Mrd.
Eine Strafe für 10 Jahre von 1,2 Mrd. sind ein absoluter Witz.

Stell dir vor, ein Durchschnittsverdiener mit 50.000 Euro im Jahr würde 10 Jahre lang eine Straftat begehen und auch nur 1,02 % eines Jahresgehalts, also nur 510 Euro bezahlen müssen.

Wenn eine arme Wurst von einem reichen Unternehmen ein mal etwas stiehlt, erhält er Strafen, für die er Monate oder Jahre arbeiten muss.
Wenn aber ein reiches Unternehmen viele Millionen arme Würste über 10 Jahre bestiehlt, erhält sie eine "Rekordstrafe", für die sie nur 4 Tage arbeiten muss.
 
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Auch wenn ich die Durchsetzung begrüße: Facebook als US-Konzern wird weiterhin lieber gegen EU-Recht verstoßen als gegen US-Recht. Kommt in Zukunft eine Anfrage nach FISA/ Patriot Act/ ... dann fragt die US-Mutter eben selektiv die Daten der irischen Tochter an - wer soll das groß bemerken?

kicos018 schrieb:
Leider wirklich viel zu niedrig, gemessen am dadurch erwirtschafteten Gewinn.
Welcher Gewinn wurde denn dadurch erwirtschaftet, dass die der Werbeausspielung zugrunde liegenden Daten (auch) in den USA lagen? Ich sehe da keinen Grund zu der Annahme.

Immerhin ist es jetzt tatsächlich mal ein Verstoß von Facebook und nicht ein Haufen Deppen, der eine dubiose App installiert hat und deren Freunde, von denen öffentliche Daten "abgegriffen" worden sind (Cambridge Analytica) oder die "überraschende" Erkenntnis, dass Telefonnummern so kurz sind, dass man sie ziemlich einfach durchprobieren kann .... (In beiden Fällen kann ich die von den Medien hochgekochte angebliche Schuld Facebooks nicht erkennen). Auch hier muss man sagen, dass Safe Harbour/Privacy Shield wohl einen Großteil der Zeit prinzipiell die Datenübertragung gestattet haben, obwohl meiner Kenntnis nach spätestens seit dem Patriot Act klar war, dass das kein äquivalentes Datenschutzniveau ist. Schon weil Facebook USA Gesichtserkennung verwendet hat, das in der EU jedoch nicht zulässig war.
 
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Sieht man auf CB kaum, aber wenn ich mehr als einen dass-Fehler in einem Artikel sehe, dann juckt es mich in den Fingern:
Dass ist aber nicht mit der DSGVO vereinbar, die Massenüberwachung bleibt der Knackpunkt.
Die EU und die USA arbeiten derzeit an einem neuen Abkommen, dass den Datentransfer zwischen den USA und Europa legalisieren soll.
 
Schöne Sache, ordentlich bluten lassen!
Aber man merkt anhand von Irland, wie heftig die Institutionen teilweise von Firmen unterwandert sind. Alles daran legen, illegales Verhalten eines Unternehmens nicht zu tadeln ist schon ein krasser Dickmove.
XCPTNL schrieb:
Muss man sich mal reinziehen... die EU freut sich, dass sie jetzt ein paar Euro mehr zum sinnlos verprassen hat.
Muss man sich mal reinziehen, die EU sind wir und das Geld fließt in EU Projekte, von denen alle etwas haben. Was für dich sinnlos erscheint, sind für andere eine dringend benötigte Brücke, Subventionen für die Landwirtschaft, Förderung innovativer Projekte oder Geld für Forschung an europäischen Universitäten. Sachen gibt's...
 
Diablokiller999 schrieb:
Muss man sich mal reinziehen, die EU sind wir und das Geld fließt in EU Projekte, von denen alle etwas haben.
Und Zitronenfalter falten Zitronen. Kannst ja mal nachsehen was alleine für externe Berater mit fragwürdiger Gegenleistung verschleudert wurden. Hier gibt es beispielsweise als 52-seitiges PDF den aktuellen Bericht des EU Rechnungshofs, der den milliardenschweren Einsatz von Beratern kritisiert. Und das ist nur einer von vielen Kanälen, in denen sinnlos Geld verprasst werden.

Aber leb du nur weiter in deiner Heile-Welt-Bubble, in der die EU natürlich nur sinnvolle Maßnahmen umsetzt und das Europaparlament auch keinesfalls aus haufenweise korrupten Politikern zusammengesetzt ist, die im eigenen Land keiner mehr haben will. Das sind alles lupenreine Demokraten so wie die (ehemalige) EU-Vizepräsidentin Eva Kaili, die sich auch nicht erklären kann warum da so viel Geld aus Katar bei ihr liegt.

Was heißt hier übrigens "wir"... nicht von dir auf andere schließen. Nur weil du dich von dem maroden Haufen melken lässt und dir einredest, dass hier natürlich immer nur im allerbesten Interesse der Menschen in den Mitgliedsstaaten gehandelt wird, musst du da nicht direkt auch für andere sprechen. Ich stecke das gesparte Geld lieber in sinnvolle Projekte, wo dann auch wirklich Ergebnisse bei rumkommen, die anderen tatsächlich helfen.
 
Für gebrochene Rechte von Verbrauchern kassiert irgendein Staat. Dafür hat man die nervigen popups und Zettel die man ausfüllen soll.

Kann also weg, wenn Millionen Geschädigte grad mal 1.2 Mrd wert sind. Da wären 1000eu pro Kopf fällig, mindestens, als steuerfreibetrag oder Harz Zuschuss
 
SirSinclair schrieb:

Gut so. In Europa habe repressive Massnahmen, überwachungswahn, aushöhlung freiheitlich demokratischer Rechte und Datenhehlerei nichts verloren. Europa war schon seit jeher Kulturwegbereiter und Technologie Innovator. Wer weiss, wo wir heute stünden, wären die ganzen Innovationen nicht durch Industriespionage entwendet und dadurch Unternehmen wie Meta, Google etc. erst möglich geworden.

Datenschutz als Wettbewerbsvorteil: Die europäischen Länder können ganz einfach dafür sorgen, attraktiver Standort von Unternehmen zu werden, indem sie für den besten Datenschutz und Privatsphäre sorgen.
Wenn man jedoch meint, man könne Gespräche über Messenger kontrollieren und Unternehmen dazu drängen, irgendwelche diktatorischen Massnahmen umzusetzen, dann kann ich euch schon jetzt sagen, dass diese Unternehmen nicht sehr lange in Europa bleiben werden.
 
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