Xes schrieb:
Manche Betriebe sehen die Azubis leider als billige Hilfskräfte die nur Zuarbeiten dürfen, andere haben sogar zusätzlichen Betriebsinternen Unterricht und werden nach einer Anlernphase tief in Projekte integriert.
Ich würde behaupten, dass ein engagierter Azubi der sich noch über den Berufsschulunterricht hinaus informiert und der von seinem Betrieb gut gefördert wurde nach drei Jahren deutlich "wertvoller" für den Arbeitsmarkt als Programmierer sein wird, als ein Hochschul-/Uniabsolvent der sich mit Ach und Krach durch die Prüfungen gehangelt hat aber von der realen Arbeitswelt noch kaum Ahnung hat.
Der erste Teil ist leider korrekt, manche Betriebe werden gar von Azubis am laufen gehalten.
Beim zweiten Teil kommt es doch stark drauf an. Das Problem ist, dass Hochschulprüfungen sehr unterschiedlich gestaltet sein können. Es gibt Prüfungen durch die man billig durchkommt wenn man die grundlegenden Sachen verstanden hat. Andere Prüfungen fallen durch die Bank schlecht aus, egal wie gut man vorbereitet war. Daher ist eine Note da recht wenig Wert oftmals. Und viele gehen nebenbei Arbeiten.
Enurian schrieb:
Dann geh auf eine FH, das ist nicht "sehr schwer", sondern gut zu schaffen und die Orientierung liegt mehr auf der Praxis.
Uni und FH kann man pauschal gar nicht vergleichen. Manche Empfinden die FH als schwer während der Uni-Absolvent drüber lacht, was für Probleme die FHler sich einbilden zu haben. Andersherum verschreit man die Uni gerne als Theoriebude. Ist auch von der persönlichen Einstellung abhängig.
HerrDrachen schrieb:
Ich denke das ne FH auch schon sehr schwer ist.
Die Themen sind einfach schwer, daran liegt es.
Siehe oben. Nur bedingt vergleichbar. Habe Aufgaben und Prüfungen beider gesehen, wenn FH dann schon sehr schwer sein soll, dann ist Uni unschaffbar.
Xes schrieb:
Mit dem Aufwand für ein Studium ist das aber keineswegs vergleichbar:
Wenn du in der Schule gut aufgepasst hast, privat schon ein wenig programmieren kannst und dann im Berufschulunterricht nicht die ganze Zeit aufs Handy schaust sondern aufpasst kommst du vermutlich größtenteils gut durch ohne großartig viel Nachmittags lernen zu müssen.
Im Studium wirst du (auch auf der Fachhochschule, so extrem ist der Unterschied zur Uni nicht) in nahezu jedem Fall täglich den in den Vorlesungen besprochenen Stoff aufarbeiten müssen um gut mitzukommen.
Ja und Nein. Scheint jedoch stark von den Hochschulen abzuhängen die man versucht zu vergleichen. Subjektiv kann ich nur sagen, dass es Teils deutliche Unterschiede gibt.
Xes schrieb:
Ich bin noch nicht so weit fortgeschritten aber auswendig lernen musste ich bisher nicht besonders viel.
Schwieriger finde ich tatsächlich die Fächer in denen man Zusammenhänge verstehen muss:
z.B. theoretische Informatik, Algorithmen und natürlich Mathe.
Die erfordern einfach viel konzentrierte Zeit um alles zu verstehen. Hinzu kommt, dass es mit verstehen nicht getan ist: Gerade in Mathe kommt bei der Klausur noch ordentlich Zeitdruck hinzu, richtig Zeit zum Nachdenken oder längerem korrigieren blieb mir meistens nicht. Wer hier nicht richtig übt und die Aufgaben schnell und möglichst fehlerfrei lösen kann schafft die erforderlichen Punkte zum bestehen nicht.
Siehe oben. Es gibt deutliche Unterschiede. Ob in Mathe nun Zeitdruck ist oder nicht kann der Prüfer regelrecht auswürfeln. Bei mir war Mathe in der Mitte angesiedelt - allerdings kein Informatikstudium sondern ein anderes MINT-Fach. Da gab es Prüfungen die WESENTLICH mehr gefordert haben, dagegen waren die vergüteten ECTS für das bestehen ein regelrechter Witz im Verhältnis zum Aufwand, auch als motivierter und begabter Student.
Enurian schrieb:
So unterschiedlich kann ein Studium wohl sein... auswendig lernen musste ich 0, oft genug durften Aufzeichnungen verwendet werden. Es geht ja schließlich darum Konzepte zu verinnerlichen und anzuwenden.
Täglich "lernen", selbst am Wochenende? Also bitte, vielleicht zur Prüfungszeit, ansonsten war das weder bei mir noch bei all meinen studierten Freunden der Fall.
Stimmt, sehr unterschiedlich. Und auch ich kenne Semester, in denen ich tatsächlich täglich damit beschäftigt war täglich für die Uni mehrere Stunden zu investieren. Ebenso haben meine Kommilitonen schon einiges zu tun gehabt...so unterschiedlich kann ein Studium eben sein ;-)