Oh mein Gott, bewahre uns doch vor John Maynard Keynes !!!! .... wo hast Du denn diese Ansichten verbalkapitalistischer Pubertäten her ??? Da könntest Du gleich noch die Say'schen Gesetze lobpreisen oder gar Schumpeters Kapitalismuskritik anhängen !!! In was für einer Zeit leben wir denn ? Und sind wir nicht sehenden Auges dabei, die Katastrophen auch an unserem eigenen Leibe wahrzunehmen, die verfehlte Fiskalpolitik verursacht hat ???
Dass spätestens seit Milton Friedman das Keynesianische Modell des "deficit spending" theoretisch widerlegt ist, ist Dir wohl entgangen, obwohl es offensichtlich auch durch das Handeln der kapitalistisch orientierten Staaten seit dem Scheitern von Bretton Woods ad absurdum geführt ist, als die willkürlich festgesetzte Dollarbindung der westlichen Währungen aufgegeben werden musste !!!!!
Eines der besten Beispiele kann man in der Wirtschaftsentwicklung der Bundesrepublik und hier insbesondere am Handeln des von mir menschlich sehr geschätzten Keynesianers Helmut Schmidt sehen, der aber entgegen seines als vermeintlichen Weltökonoms geschätzten Ansehens derjenige war, der durch seine skrupellose Anwendung des Keynes'schen "deficit spending" unser Land erst in eine der verheerendsten Wirtschaftsentwicklungen der Nachkriegszeit geführt hat : ("5% Inflation sind mir lieber als 5% Arbeitslosigkeit !" Am Ende hatte er 8 % Arbeitslosigkeit und dazu 13 % Inflation ... und noch viel Schlimmeres verursacht !!!), nämlich die Problematik überschuldeter Staatshaushalte, die mit zu den Auslösern der jetzigen Krise wurden und deren Lösung, wenn überhaupt, auf Jahrzehnte noch nicht absehbar ist !
1969 präsentierte der damalige Bundesfinanzminister, Franz-Josef Strauß, - als vorläufig letzter in diesem Job - einen Haushaltsüberschuss (ja, richtig gehört, so etwas gab es einmal: der Staat hatte mehr eingenommen als ausgegeben ! Daran erinnert sich aber fast keiner mehr, obwohl dies so lange noch gar nicht her ist!)
In den 50er Jahren nannte man das ersparte Geld des Staates noch den "Juliusturm" und der Staat hatte Geld, um Nachfrage zu steuern ! Seit dem alle Reserven verjubelt sind, versucht man eine solche Steuerung zur Belebung der Konjunktur durch die Aufnahme von Schulden zu erreichen !
Dass man damit einen Wechsel auf die Zukunft zieht und irgendwann diese Schulden zurückgezahlt werden müssen oder die Wechsel platzen, wie gerade jetzt weltweit, hätte man sich eigentlich an fünf Fingern abzählen können !!! Für was hat man so viele hochdotierte Wirtschaftsfachleute überall in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ???? Stattdessen versuchen die Staatsmänner und -frauen heute noch eins draufzulegen und werfen mit durch Schulden finanzierten Milliarden geradeso um sich, als wären die Theorien des oben erwähnten Keynes nicht ex-post und ex-ante in der Praxis eindrucksvoll widerlegt !
In Deutschland hatte Helmut Schmidt mit seinem "deficit Spending" den verheerenden Gang in den Schuldenstaat eingeleitet; sein Nachfolger, Helmut Kohl, kam an die Macht mit gerade eben dem Versprechen, diese fatale Entwicklung wieder umkehren zu wollen, was ihm bis Anfang der 90er Jahre auch ansatzweise gelungen ist ! Dann kam aber, politisch „Gott sei Dank", wirtschaftlich "leider", die Wiedervereinigung hinzu und zu deren Finanzierung langte man noch mehr oder musste man noch mehr in die leeren Staatskassen langen als je zu vor !
Solches Handeln ist nichts anderes, als weltweit Strohfeuer abzubrennen, um angebliche Probleme zu lösen, in Wahrheit verschlimmern wir diese für die zukünftige Entwicklung auf Kosten unserer Kinder und Enkelkinder gnadenloser als je zuvor !
Es ist ja leider auch nur schwer verständlich zu machen, dass Wohlstand von der Produktivität einer Wirtschaft abhängt, wenn kaum einer weiß, was Produktivität bedeutet ! Dabei heißt Produktivität nichts anderes als "Werte schaffen !!!“ Leider ist dies oftmals nicht einfach zu verstehen und deshalb werden heute durch Unproduktivität Werte vernichtet und man glaubt dennoch daran, man könne vom Wertevernichten leben !
Da geht man lieber auf die Barrikaden und verlangt, unproduktive Arbeitsplätze zu erhalten, als dass man sie abschaffen würde; durch dieses Zögern, wird die Arbeit aber immer unproduktiver, Werte werden verzehrt, anstatt mehr Werte geschaffen; andererseits möchte man aber natürlich die Früchte seiner Arbeit konsumieren …. Das kann auf lange Sicht nicht gut gehen !
In der Regel wird kein Unternehmen Arbeitnehmer entlassen, wenn diese Arbeitnehmer Werte für das Unternehmen erwirtschaften; kosten Arbeitnehmer mehr, als sie durch ihre Tätigkeit erwirtschaften, und kann diese negative Entwicklung durch Rationalisierung nicht ausgeglichen werden, muss das Unternehmen die Arbeitsplätze wegrationalisieren ! So hart das klingen mag, aber nur durch solches Handeln werden volkswirtschaftlich neue produktive Arbeitsplätze geschaffen, wenn auch wahrscheinlich an anderer Stelle ! Andernfalls werden weitere Arbeitsplätze vernichtet, denn unproduktive Tätigkeiten vernichten immer mehr Kapital und ein Unternehmen wird immer weniger konkurrenzfähig !
Wer erinnert sich denn nicht daran, dass die Deutsche Bank vor einigen Jahren die Entlassung von 5.000 Mitarbeitern ausgerechnet kurz nach der Veröffentlichung eines Rekord-Milliarden-Gewinnes ankündigte; durch das ganze Land ging ein Aufschrei der Entrüstung !!! Aber: Wenn auch der Zeitpunkt dieser Ankündigung in zeitlicher Nähe eines guten Ergebnisses sehr unglücklich war, waren die geplanten Entlassungen dennoch gerechtfertigt und die dagegen gerichteten Proteste erfolgten zu Unrecht und demonstrierten, wie die Zukunft unserer Wirtschaft durch unsensitives Handeln und emotionale Meinungsmache wider jede wirtschaftliche Vernunft gefährdet werde kann.
Gerade wir als engagierte Computer-Anwender wissen doch, wie sehr die Elektronik Fortschritte in unser Leben gebracht hat. Dies ist natürlich auch an der Wirtschaft nicht vorbei gegangen und die Dienste der Banken, die früher zeitaufwendige Personaldienstleistungen erforderlich machen, können heute viel billiger auf elektronischem Weg erfolgen: man geht nicht mehr in die Bankfiliale, sondern setzt sich zu Hause an seinen Computer, überträgt seine Anweisungen online an die EDV der Bank, benutzt Bankautomaten für Bargeld und manches mehr, zahlt mit einer Karte etc. etc. !
Nun ist es doch logisch, dass die Banken für Ihren Kundenservice die vielen Mitarbeiter der Vergangenheit nicht länger brauchen ! Und genauso logisch ist, dass wir als Bankkunden die Kosten für überflüssiges Personal nicht zusätzlich aufbringen möchten ! Würde die Bank dennoch weiter aus sozial-emotionalen Gründen Mitarbeiter beschäftigen, die sie gar nicht braucht, würden aus Gewinnen sehr schnell lawinenartige Verluste, die Bank geräte auf die schiefe Bahn, wäre nicht mehr konkurrenzfähig, sondern würde in die Pleite gehen und schließlich würden alle Mitarbeiter ihre Jobs verlieren.
Nur wenn ein Unternehmen rechtzeitig handelt und dafür sorgt, dass es auch zukünftig produktiv arbeiten kann, wird es auch in Zukunft profitabel bleiben; nur profitable Unternehmen können Werte schaffen und Steuern an den Staat bezahlen; und nur durch produktives Handeln können dann auch Werte aus den Unternehmen in die Volkswirtschaft fließen, um dort weitere Nachfrage zu schaffen, in deren Folge dann wieder neue, produktive Arbeitsplätze entstehen können. Dies gilt sowohl nationalökonomisch und heute in einer deregulierten Weltwirtschaft vielmehr noch global !
Natürlich kann eine starke Wirtschaft auch unproduktive Arbeitsplätze aus sozialpolitischen oder sonstigen strategischen Überlegungen in einem gewissen Masse subsumieren; aber: kein Mensch kann wirklich sagen, wo und wann die Grenze erreicht ist, bis zu der Unproduktivität zu irreversiblen Folgen führt; je geringer die Alleinstellungsmerkmale der Ökonomie sind, desto geringer sind auch die Möglichkeiten, unproduktive Arbeit zu tolerieren. In unserem heutigen globalen Wettbewerb wird es immer unmöglicher, gegen die Spielregeln der Produktivität zu verstoßen; und wenn man zu spät handelt, lassen sich Sünden gegen die marktwirtschaftlichen Regeln in den wenigsten Fällen wieder umkehren; das heißt, jeder muss so früh wie möglich konsequent handeln.
Man sieht solches derzeit an unserer Autoindustrie: Mercedes Benz war bislang durch seine Alleinstellungsmerkmale wie Qualität und Image immer so stark auf dem Weltmarkt, dass diese Firma sich kaum einmal ernsthafte Absatzsorgen außer solchen hausgemachter Natur machen musste ! In den letzten Jahren aber brechen auf einmal brechen fast sämtliche Märkte des Nobelkarossenherstellers zusammen !
Die Nachfrage geht verloren, weil man zu lange darauf gesetzt hat, dass eine überzeugende Qualität schon dafür sorgen wird, die hohen Preise = die hohen Produktionskosten auch weiterhin verkaufen zu können. In einer Wirtschaft, die weltweit an ihre Grenzen zu stoßen scheint, nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch, haben die Marke mit dem Stern, aber auch die meisten anderen Autobauer - die amerikanischen so und so -, die inzwischen eingetretene mangelnde Produktivität zu verdauen ! Ob das noch mal gelingen kann, ist eher fraglich !
So betrachtet gilt leider die Feststellung: Arbeitsplätze wegzurationalisieren schafft neue; unproduktive Arbeitsplätze zu erhalten, vernichtet weitere !!! Richtiges wirtschaftliches Handeln darf also nicht durch sozial-emotionale Überlegungen ausgehebelt werden, das heißt allerdings nicht, dass etwa die zu entlassenden Arbeitnehmer, wie im Falle der Deutschen Bank, nicht abzusichern wären: natürlich müssen diese kräftig abgefunden werden aus den zuvor erwirtschafteten Erträgen; außerdem wäre es dringend notwendig, Mitarbeiter künftig an den Unternehmenserfolgen, die ihre Unternehmen erzielen, wirtschaftlich gerecht zu beteiligen; aber das sind andere Fragen, die in den hier betrachteten Zusammenhängen nicht zu erörtern sind !!!
Wenn man sich die hier angeschnittenen grundlegenden Voraussetzungen wirtschaftlichen Handelns einmal in aller Ruhe vor Augen führt, ist es eigentlich sehr logisch nachzuvollziehen, dass der bequeme Weg, einfach auf Kosten anderer, nämlich der zukünftigen Generation, unseren heutigen Wohlstand durch Aufrechterhaltung unproduktiver Verhältnisse zu finanzieren, nicht gut gehen kann ! Die jetzige Wirtschaftskrise ist nichts anderes als das Ergebnis dessen, was man sich jetzt noch vermehrt anzurichten anschickt !
„Nur immer so weiter wie bisher, Augen zu und durch und die Scherben andere in der Zukunft wegräumen lassen“, wird unweigerlich in die Katastrophe führen !
Nun ja, wir hier im Forum, werden diese falsche Entwicklung nicht aufhalten können ! Schon gar nicht, solange Wirtschaftslehrer ihren Schülern derart unqualifizierte Fragen stellen wie vorliegend !!!
Die erste ist, wie bereits mehrfach vorgetragen, normalerweise statistisch zu beantworten, dazu sollte der Fragesteller aber auch die Frage so stellen, dass sie beantwortet werden kann und man versteht, was er eigentlich wissen will !!!
Die zweite Frage ist verbaler Unsinn nach dem Motto, „heute ist es kälter als draußen“, oder ein Vergleich von Birnen mit Äppeln !!!
1929 hat mit heute überhaupt nicht zu tun ….. das Geld wurde instabil, weil einfach die Druckmaschinen angeworfen wurden, ohne dass diesem Vorgang Wertschöpfung gegenüber stand !
Heute wird unser Geld nicht so schnell instabil, weil wir insbesondere in Europa durch die Möglichkeiten unseres monetären Instrumentariums, insbesondere der kommunikativen Vernetzungen aufgrund des in der EU durch die Schaffung der EZB erzwungenen Stabilitätspaktes, unsere Währungen relativ stabil halten und die Lösung der Probleme in die Zukunft verschieben können !!!
Das Fatale heute ist eindeutig, dass wir auf Kosten zukünftiger Generationen unsere Probleme lösen und durch die ausufernden Verpflichtungen des Staates aufgrund totaler Überschuldung fiskalpolitisch immer handlungsunfähiger werden bzw. schon längst sind !