Vissi schrieb:
Dann müssten ja die Daten im Eimer sein!?
Auch die Angaben der Hersteller sind nur Mindestangaben, die HDD muss nach einer Lagerung gemäß der Vorgaben noch problemlos laufen und darf auch danach bis zum Ende ihrer Nutzungsdauer keine erhöhte Ausfallraten zeigen, natürlich auch wenn die Lagerbedingungen hart an der Grenze der Vorgaben sind. Lagerst Du sie außerhalb der Spezifikationen, also z.B. länger und sie ist dann danach kaputt, kannst Du dem Hersteller nicht mehr die Verantwortung dafür geben und dies ist gerade in den USA wegen der Sammelklagen dort nicht unwichtig. Damit sie auch unter grenzwertigen Bedingungen die Spezifikationen einhalten kann, sind diese Lagerzeiträume eben eher knapp als übertrieben angegeben und natürlich kann man daher guter Hoffnung sein das sie unter besseren und erst recht optimalen Bedingungen auch eine längere Lagerung problemlos überstehen. Aber eben auf eigenes Risiko und wenn es schief geht ist kann man niemanden als sich selbst dafür verantwortlich machen.
Das ist also genau wie bei den 12 Monaten die die JESD218 für die Datenerhaltung bei Client SSDs verlangt oder dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmitteln. Da steht auch "Mindestens haltbar bis" und nicht "Sofort tödlich bei Verzehr nach dem", auch wenn so mancher Zeitgenosse dies scheinbar so versteht.
Faultier schrieb:
Nachteilig find Ich das man nicht gezielt sicher löschen/überschreiben kann da da Flash Speicher dahin schreibt wo frei ist
Wo ist das Problem? Wenn Du die Daten auf Ebene des Betriebssystems überschrieben hast, dann überschreibt dies zwar die Daten im NAND der SSD, aber die alten Daten kann man trotzdem allenfalls noch auslesen indem man die NANDs ablötet und manuell ausliest, denn die LBAs unter denen die alten Daten vorher auslesbar waren, werden ja nun mit den NAND Adressen der neuen Daten verknüpft und die alten Daten kann man von außen nicht mehr lesen, da kein LBA mehr mit ihnen verbunden ist. Außerdem sind sie über den Controller durch das Überschreiben ungültig geworden und werden bei der nächsten Idle-GC oder wenn der Platz gebraucht wird auch noch während des Schreibvorgangs gelöscht eben um neuen Platz zu schaffen.
Einmaliges Überschreiben reicht daher auch bei SSDs damit man mit normalen Motteln eben keine Daten mehr Wiederherstellen kann!
Wattwanderer schrieb:
Nach etwa 20 Minuten roch es nach trockenlaufenden und anschließend festgefressenen Lager und die HDD war tot. Offenbar hat die Schmierung versagt.
Eben, es ist nicht die Magnetisierung der Platter die das Problem ist, sondern die Mechanik, die Chemie (also Schmierung, alternde und damit spröde werdende Kunststoffe, etc.), ggf. auch die Elektronik falls Verbindungen korrodieren. Die Platten müssen auch nicht sofort tot sein, sie können noch eine Weile funktionieren und dann erst kaputtgehen, wie bei Dir eben nach 20 Minuten, andere vielleicht nach 2 Stunden, die Frage ist ob es reicht die Daten in der Zeit alle zu kopieren und ob man damit überhaupt rechtzeitig angefangen hat. Aber auch wenn eine Platte nach 10 Jahren Lagerung noch lange problemlos funktioniert, dann heißt dies nicht das eine andere Platte auch so lange durchhält und es besagt erst recht nicht, dass die Angaben des Hersteller falsch sind, weil die keine absolut maximale Lagerdauer angeben, sondern die maximale Lagerdauer innerhalb der es keine Probleme geben wird.