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Notiz45-nm-SOI-Wafer: Fürs DoD zieht die Fertigung bei Globalfoundries um
Globalfoundries wird in Zukunft vermehrt auch für das US-Militär fertigen. Dafür zieht Technik extra von einer Fabrik in eine andere um, genauer gesagt wird die SOI-Technologie aus der ehemaligen IBM-Fabrik (Fab 10) in East Fishkill zum neuen Stammwerk Fab 8 in Malta, beide im Bundesstaat New York, transferiert.
Erstaunlich wie sich die Zeiten gewandelt haben. Früher hatte nur das Militär genug Geld für technische Durchbrüche bei Großprojekten wie Kernreaktor, Raketen, Satelliten, Düsenjets, Internet etc. Jetzt bedient man sich aus dem Katalog der Privatwirtschaft und jagt nach gut abgehangene Technik.
Wenn das die Komponenten für F-35 sind wird man noch etwa 50 Jahre lang Ersatzteile benötigen. Wird diese Fabrik dann ausschließlich für das Militär produzieren oder gibt es noch andere Abnehmer?
Für Computerhardware ja, aber in der Industrie wird das in den meisten Fällen nicht benötigt und auch gar nicht gewünscht. Nicht umsonst hat Bosch letztes Jahr eine 65nm Fab eröffnet.
Zumindest bis der nächste Jet dann ein aufgewertetes Infotainment-System erhalten soll.
Ist aber ein extrem ausgereifter Prozess, der für vieles mehr als ausreichend ist.
Der Mars-Hubschrauber Ingenuity nutzt z.B. einen 28nm Snapdragon 801
Das sagt doch der Name schon: genau wie Springfield ist fishkill als nukleare opferzone gekennzeichnet: im Falle eines Atomkrieges schießen erstmal alle Verbündeten Nationen auf die Zonen um ihre Raketen zu eichen.
Topic:
Ganz schön teuer so eine fertigungsstraße umzuziehen. Da kann man ja gefühlt bei ASML neu bestellen. Oder werden von 75% des Budgets noch andere Vorhaben finanziert?
Man wird auch in den nächsten 20 Jahren kein E-Panzer sehen.
Im militärischen Bereichen ist neben modern, die Zuverlässigkeit die entscheidende Essenz.
Militär braucht keine High-End Nanometer Fertigung.
Da muss es zuverlässig, gehärtet und verfügbar sein.
Selbstverständlich im Inland mit entsprechender Sicherheit
Höchstens Echtzeitsysteme sind vielleicht ein bisschen zickiger was Leistung angeht.
Erstaunlich wie sich die Zeiten gewandelt haben. Früher hatte nur das Militär genug Geld für technische Durchbrüche bei Großprojekten wie Kernreaktor, Raketen, Satelliten, Düsenjets, Internet etc. Jetzt bedient man sich aus dem Katalog der Privatwirtschaft und jagt nach gut abgehangene Technik.
Militärisches Gerät mutet im Vergleich zu ziviler Alltagstechnik oftmals antik an. Der deutsche Leopard 2-Panzer gilt immer noch als einer der besten Kampfpanzer der Welt und wurde im Ursprung in 1978 in Dienst genommen. Natürlich wurde seitdem das eine oder andere modernisiert, das Grundgerüst aber bleibt.
Es ist aber nunmal so, dass man in diesem Bereich vielmehr Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit von seinen Mikrochips braucht als maximale Leistungsfähigkeit. 45nm-basierte Prozessoren sind beispielsweise viel resistenter gegenüber radioaktiver Strahlung als in 10, 7 oder 5 Nanometern gefertigte Pendants. Schieß' mal ein Raumfahrzeug mit Alder-Lake-Technik ins All - dieser Chip produziert da mehr Rechenfehler als brauchbare Ergebnisse, bevor er schließlich nach und nach vollständig erodiert.
Von F35 oder Abrams wird aber etwa erwartet, dass sie auch unter Extrembedingungen noch funktionieren sollen - und dann braucht man diese Art von Prozess für seine Mikroelektronik.
Geld für technische Durchbrüche hat das US-Militär auch heute noch genug (Jahresbudget aktuell etwa 800 Millarden Dollar?), aber ab einem bestimmten Punkt übersteigt der Aufwand schlicht den Wert des ROI.
Ist aber ein extrem ausgereifter Prozess, der für vieles mehr als ausreichend ist.
Der Mars-Hubschrauber Ingenuity nutzt z.B. einen 28nm Snapdragon 801
Der Mars Helikopter ist eigentlich ein Freaksystem für die Nasa. Da kommt ein 0815 SoC zum Einsatz, quasi ohne Qualifikation für Strahlung, Zuverlässigkeit, Fehlerverhalten und Redundanzen gibt es quasi auch Keine. Die Hauptplatine ist ein stinknormales Devboard.
Als Software kommt ein 0815 Linuxkernel mit Qualcomms propritären Treibern zum Einsatz und das Ding wird ernsthaft über ssh gesteuert. https://medium.com/geekculture/how-linux-helped-us-land-on-mars-a2ceb54cf6e
Daraus sollte man aber nicht ableiten, dass das ein normaler Fall wäre. Das ist für den Bereich Luft- und Raumfahrt eher untypisch und der SoC extrem untypisch.
Majestro1337 schrieb:
Topic:
Ganz schön teuer so eine fertigungsstraße umzuziehen. Da kann man ja gefühlt bei ASML neu bestellen. Oder werden von 75% des Budgets noch andere Vorhaben finanziert?
Maschine auseinander nehmen, in Reinraumkonditionen transportieren, wieder zusammenbauen, warten, reinigen einige Wochen bis Monate Rekalibrierung. Für keine der Aufgaben kann man günstige Hilfsarbeiter nutzen, eher im Gegenteil wird man teuer Personjahre für Experten der Maschinenhersteller bezahlen müsssen.
Bei militärischen Anwendungen hat man meist nachdem das Grundgerüst steht noch ~15 Jahre Optimierung und Zertifizierung am Produkt bei der die Chips nicht mehr ausgetauscht werden.
Dadurch hat man da auch einen gewissen Zeitversatz.
Bei der F35 beispielsweise werden die selben Chipmodelle verwendet wie bei den Prototypen 2004, welche da größtenteils schon 1-2 Jahre am Markt waren.
Ist aber ein extrem ausgereifter Prozess, der für vieles mehr als ausreichend ist.
Der Mars-Hubschrauber Ingenuity nutzt z.B. einen 28nm Snapdragon 801
Um z.B. bei einem Kampfjet die Sensordaten zu verarbeiten und Feuerleitlösungen zu errechnen reicht die Leistung eines 45nm Chips locker aus. Dafür braucht es schlicht keine <20nm Strukturen. Wie viele andere schon gesagt haben ist bei militärischem Gerät Zuverlässigkeit erste Priorität und wenn "alte" Chips weniger anfällig sind, dann sind sie in diesem Aufgabengebiet einfach besser.