kammerjaeger1
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Da hier im Forum immer wieder Anfragen zu sehr preiswerten Heimkino-Systemen kommen, die fast immer darauf hinaus laufen, dass man dem TE Systeme im vierstelligen Bereich empfiehlt, habe ich mich entschlossen, mal nach ein paar günstigen Lösungen zu suchen und einige Entscheidungshilfen zu geben, die das vorgegebene Budget nicht sprengen müssen und trotzdem Spaß machen können.
In diesem Teil geht es primär um Satellitenlösungen, der Teil 2 kümmert sich um die größeren Kaliber...
Zunächst einmal Grundlegendes:
Man braucht einen AV-Receiver, um Geräte wie DVD-Player, SAT-Receiver, Playstation etc. anschließen zu können. Dieser AVR (AV-Receiver) dient gleichzeitig als Verstärker, an den dann die Boxen angeschlossen werden.
Benutzt man einen passiven Subwoofer, so wird dieser zwischen Front-Speaker und AVR gesetzt. Bei aktiven Subwoofern kommt es auf die Anschlüsse an Sub und AVR an. Enweder geht man wie beim passivem Sub vor oder der AVR hat einen „Sub out“, von dem man per Cinch an den Sub geht und die Front dann direkt an den AVR klemmt.
Es gibt auch Systeme, bei denen der „AVR“ im Sub integriert ist. Einfache Versionen findet man z.B. beim Teufel Concept E Magnum, wo aber meist nur Cinch-Eingänge vorhanden sind.
Wie ein echter AVR nutzbar sind Lösungen wie das Onkyo HTX-22HDX, hier findet man sogar HDMI-Anschlüsse. Wer also zwingend HDMI-Anschlüsse braucht und nicht mit viel Glück einen preiswerten AVR gebraucht bekommt, fährt damit recht günstig, da selbst die billigsten AVR neu bei ca. 200,- liegen.
Neben dem AVR benötigt man für 5.1 einen Subwoofer (für das „Kribbeln im Bauch“), einen Center (primär für die Stimmwiedergabe zuständig), zwei Front-Lautsprecher und zwei Rear-Lautsprecher. Wer gerne Musik hört, der sollte u.U. die Front-Lautsprecher größer dimensionieren als die Rear. Idealerweise sollten Front und Center aus der gleichen Baureihe stammen, ist aber nicht immer zwingend, sofern sie sich in der Charakteristik ähneln. Unterschiede im Schalldruck kann man bei modernen AVR problemlos ausgleichen. Die Rear-Speaker sollten knackig und räumlich klingen, um Effekte gut darstellen zu können. Beim Sub ist es hilfreich, wenn die Übergangsfrequenz einstellbar ist, um ihn auf die Front-Speaker anzupassen.
Oft wird empfohlen, auf den Subwoofer zugunsten größerer Front-Speaker zu verzichten, besonders wenn man gerne Musik hört. Dies ist in der Preisklasse, wo wir uns im Folgenden bewegen werden, aber eher kontraproduktiv, da Speaker in diesen Gefilden einfach kein Kino-Feeling schaffen und doch deutliche Defizite bei basslastiger Musik haben.
Und bitte: Kauft keine Soundbars! Das hat mit Heimkino und/oder Musik nix zu tun und Erweiterungen auf 5.1 sind i.d.R. nicht möglich. Mag schick aussehen, aber für das Geld bekommt man mehr als ein paar nett designte Ersatz-Speaker, egal wie toll das im Blöd-Markt ohne Konkurrenz und mit darauf optimierten Teststücken klingen mag!
So, nun genug der Theorie, jetzt gehen wir zur Praxis über. Ich habe verschiedenste Satelliten (Neu- und Gebrauchtware) einem langen Test unterzogen. Dabei wurde geprüft, ob auch sogenannte „Brüllwürfel-Systeme“ oder preiswerte Regallautsprecher Spaß bei Musik machen können. Denn wenn ein Lautsprecher Musik räumlich und klar wiedergeben kann statt hohl und muffig, dann macht auch Heimkino damit Spaß. Im Vergleich dabei sind Systeme, die aktuell noch im Handel sind, genauso wie gebrauchte Lösungen.
Ich habe mich dabei primär um die Satelliten gekümmert, da der Sub in diesem Preisbereich nur wenig Einfluss auf den Klang hat. Es geht beim Sub eher darum, welchen Pegel er verträgt und wie tief er geht. Der max. Pegel war jedoch von der Zielsetzung her in meinen Augen nicht so relevant, weil der Käufer eines solchen Systems wohl kaum in einer 600qm-Villa ohne Nachbarn wohnt. Daher wurde auch vorrangig mit max. leicht erhöhter Zimmerlautstärke verglichen.
Als Test-Equipment diente ein DVD-Player, ein Sherwood RV-5090RDS als AVR und als Sub der Mordaunt Short MS-308. Ich habe bewusst bei allen Speakern den gleichen Sub genutzt, um sie direkt und ohne sonstige Veränderungen zu testen. Die Übernahmefrequenz wurde standardmäßig auf ca. 100Hz eingestellt, was etwa der Schwelle entspricht, worüber Töne ortbar werden. Lautstärke des Sub auf ca. 40%.
Als „Referenzlautsprecher“ dienten u.a. Magnat Vector 55 und Mordaunt Short Carnival 6, welche völlig unterschiedlich ausgelegt sind, aber jeweils einen Paarpreis von ca. 500-600,- haben/hatten.
Bei der Musik habe ich mich überwiegend auf die CD „Picture Book“ von Simply Red konzentriert, da sie eine klassische Instrumentierung mit jazzigen Ansätzen aufweist (neben „modernen“ Instrumenten sind auch u.a. Klavier, Trompete und Kontrabass zu finden) und weil die sehr prägnante Stimme von Mick Hucknall zusammen mit der Musik klangliche Fehltritte gnadenlos aufdeckt.
Die Testobjekte:
1. Reihe von links: Dynavox AS-301 , Quadral Quintas 5.1 , (Magnat) Accura Fame 7000 , ELAC Cinema 1 , Canton Movie MX , Canton Movie CX , Magnat Magnum 51 A , Yamaha SW-P130
2. Reihe von links: McVoice Admiral SA-33 , Mordaunt Short MS302 , Quadral Trianon 130 , Logitech Z-560/680 , Magnat Motion 990
3. Reihe liegend: LC-Power LC-60Y3
Ergänzung:
1. Reihe von links: Canton Movie MX (nochmal als Größenvergleich), Jamo A 102 HCS6
2. Reihe von links: Magnat Motion 990 (nochmal als Größenvergleich), Mordaunt Short Alumni 2, Mordaunt Short CS-1, Dynavox TG-1000B
von links: Magnat Stylus 5000A, Magnat Metric, Denon SC-A3L, Teufel CEM 50FR, Magnat Symbol 6100A, Canton Movie MX (nochmal als Größenvergleich)
von hinten:
Nun zu den klanglichen Eigenschaften und kurzer Bewertung:
Den Skeptikern und High-End-Fanatikern sei gleich vorweg gesagt, dass die Bewertungen natürlich der Preisklasse entsprechend gewichtet werden. Niemand wird diesen Speakern den Sound einer Anlage im fünfstelligen Bereich attestieren. Aber trotzdem bringen einige der Probanten mehr Klang heraus, als man von ihnen erwarten würde. Technische Daten halte ich für Unsinn, wer sie braucht kann sie gerne googlen. Lediglich gewogen habe ich sie, da dies z.B. für manche Boxen-Ständer wichtig sein könnte.
Ich habe sie in Gruppen unterteilt, da oftmals doch eher der persönliche Geschmack entscheidet.
Gruppe 1: Die Verlierer !
LC Power LC-60Y3
Wohl nur gebraucht zu bekommen, Gewicht der Front-Säulen mit 4 Chassis 2.980g.
Der Klang ist flach und hohl, es fehlt sowohl an tiefen Tönen als auch im Hochtonbereich.
Als billiger und optisch interessanter Ersatz für die integrierten Fernsehlautsprecher eingeschränkt brauchbar (u.a. weil der dazugehörige Sub keinen AVR benötigt), aber für Musik ungenießbar.
Quadral Quintas 5.1
Wird auch unter dem Namen „Quadral Status 5.1“ verkauft, die Breitband-Sats wiegen 730g.
Trotz des recht hohen Gewichts klingen die Teile einfach nur blechern. Höhen sind zwar nicht zu flau, aber Spaß an der Musik mag beim besten Willen nicht aufkommen. Tiefgang haben die „Dosen“ ebenfalls nicht. Wer das Set für 30-50,- bekommt, hat einen kompakten Sub mit flexiblen Anschlüssen und Regelmöglichkeiten und sollte die Sats mit besseren Teilen ersetzen, da diese höchstens als „Notfall-Rear“ taugen.
Eltax HT-200
Die 2-Wege-Sats entstammen einem Surround-Set und wiegen ca. 880g.
Der Klang ist trotz der Größe hohl und blechern, da klingt so manches Küchenradio besser!
Finger weg von diesem Elektroschrott!
Gruppe 2: Chance verpasst !
Canton Movie CX
Das komplette Set ist zu Neupreisen ab ca. 160,- zu bekommen, die 2-Wege-Sats (Hochtöner aufgesetzt) wiegen 700g.
Leider klingen sie extrem verhalten, Stimmen sind dumpf, keinerlei Spielfreude. Die Abstimmung macht für Musik keinen Spaß, fürs Heimkino mit Einschränkungen brauchbar, wenn man sie gebraucht billig bekommt. Nur der Sub macht auch bei Musik einen ordentlichen Job und die Sats höchsten als Rear nutzbar.
Yamaha SW-P130
Ist nur noch gebraucht zu bekommen. Die Sats wiegen immerhin 840g.
Sofort fallen die gute Raumfülle und der ordentliche Wirkungsgrad auf. Aber leider stört der eingeschränkte Frequenzbereich (besonders bei hohen Tönen) und Stimmen wirken belegt. Der Sub ist mangels Anschlüssen an Verstärkern ohne Cinch-Sub nicht nutzbar. Für einfaches Heimkino ok, für Musik nicht zu gebrauchen. Da hätte mehr draus werden können...
Logitech Z-560/680
Diese Breibänder wurden bei einigen Logitech-Systemen der Z-Reihe eingesetzt, sie wiegen 950g.
Die Teile können laut und recht tief, aber dann hört es auch schon auf mit positiven Aspekten. Sie haben eine ausgeprägte Schwäche im Hochtonbereich und Stimmen wirken wie durch eine Wolldecke. Schade, denn der verwendete TangBand-Breitbänder kann bei passender Abstimmung und im richtigen Gehäuse deutlich mehr! Trotzdem sind sie zumindest aufgrund der „Party-Tauglichkeit“ die beste Wahl in dieser Gruppe, aber um Musik zu hören, sollte man zu anderen Speakern greifen.
Magnat Stylus 5000A
Die 2-Wege-Sats entstammen einem 5.1-Set und wiegen ca. 360g.
Der Klang ist recht hohl und der Frequenzbereich stark eingeschränkt. Es fehlt an Räumlichkeit und Tiefgang. Für billigstes Heimkino und als Ersatz für TV-Speaker ok, aber für Musik kaum genießbar. Auch dem sehr kompakten Sub fehlt es an Druck und Tiefgang.
Gruppe 3: Brauchbare Gene !
ELAC Cinema 1
Die 2-Wege-Sats bekommt man aktuell noch einzeln zu Preisen ab 79,-, Gewicht 840g.
Für ihre Größe haben sie einen recht vollen/satten Klang, aber ihr Problem ist der Hochtonbereich. Da wirken sie wie zugeschnürt, was sich auch durch anheben der Höhen nicht bessert. Somit nicht für Musik ideal, lediglich für Heimkino oder als Hintergrund in Kneipen oder beim Friseur. Der Sub (101 ESP) hingegen ist über jeden Zweifel erhaben und auch mit deutlich stärkeren Speakern nutzbar.
Magnat Magnum 51 A
Gebraucht oft zu Schnäppchenpreisen als Set, der 2-Wege-Sat wiegt 490g.
Zwar sind die Lautsprecher bei der Räumlichkeit kein totales Highlight, aber sie bieten einen ordentlichen Frequenzbereich. Stimmen und der Hoch/Mitteltonbereich wirken etwas bedeckt, dies legt sich jedoch mit leichtem Dreh am Treble. Bedenkt man Preis und Größe, so erwartet man deutlich weniger. Der recht kräftige Sub bietet alle Möglichkeiten für spätere Upgrades.
Canton Movie MX
Nachfolger ab ca. 200,- neu, die 2-Wege-Sats wiegen 820g.
Der Klang ist satt, aber Stimmen wirken etwas belegt und es fehlt an Hochtonpräsenz (wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei den ELAC). Ein leichtes Plus am Höhenregler hilft nur begrenzt. Für Musik brauchbar, für Heimkino und unaufdringliche Hintergrungdbeschallung gut. Bei passendem Gebrauchtpreis ist schon der Sub das Geld wert.
Magnat Accura Fame 7000
Das komplette Set ist z.T. schon neu für <100,- verkauft worden, die Breitband-Sats wiegen 490g.
Die Sats haben genau wie beim Logitech einen Phaseplug-Breitbänder, der hier allerdings deutlich luftiger und klarer zu Werke geht. Stimmen werden sehr sauber dargestellt. Abzüge gibt es lediglich bei den Punkten raumfüllender Sound und Volumen bei tieferen Frequenzen (wodurch sie einen hoch trennenden Sub benötigen), trotzdem in dieser Gruppe die klarste Musikwiedergabe und beim Heimkino sehr lebendig. Sub reicht trotz der kompakten Maße für die meisten Zimmer aus.
Dynavox TG-1000B
Die 2-Wege-Sats sind neu ab ca. 30,- pro Paar zu haben und wiegen ca. 2.450g.
Der Klang ist zwar sauber, aber leider fehlt es komplett an Räumlichkeit. Die Musik scheint sich gar nicht von den Boxen lösen zu können. Der Sound ist zu analytisch, sie sind also eher als billige Studio-Monitore interessant und nicht zum Musikhören @home. Da sind die kleineren AS-301 kerniger.
Jamo A 102 HCS6
Die 2-Wege-Frontspeaker des Surround-Sets wiegen ca. 830g, die Breitband-Rear sind etwas leichter, das komplette Set kostet 349,-.
Ähnlich den Canton Movie MX fehlt es etwas an Spritzigkeit, einige Frequenzen wirken leicht bedeckt, Höhen müssen etwas angehoben werden. Aber was Jamo da aus diesen kompakten Speakern herausgeholt hat ist schon erstaunlich. Zum Glück sind auch die Breitband-Rear kaum schwächer. Dadurch für Heimkino und sanfte Hintergrundbeschallung eine schöne Alternative, wenn man kompakte, schicke und unaufällige Sats will. Nur ambitionierte Musikhörer werden wohl Kleinigkeiten vermissen.
Teufel Concept E Magnum
Die 2-Wege-Sats sind gebraucht paarweise um 40,- zu bekommen und wiegen ca. 850g.
Der Klang ist weich und sauber, lediglich die Räumlichkeit und Bühne könnten besser sein, insgesamt recht zurückhaltend. Im Hochtonbereich dünn und eingeschränkt, ein Dreh am Treble hilft ein wenig, Stimmen kommen dann sauberer. Klanglich mit Höhenanpassung etwa auf einem Niveau mit den Magnat Magnum 51A, bei etwas erweitertem Volumen. Aber bei weitem nicht die Luftigkeit und Spielfreude z.B. einer Dynavox AS-301.
Magnat Metric
Die 2-Wege-Bassreflex-Sats entstammen einem 5.1-Set und wiegen ca. 880g.
Räumlichkeit und Frequenzgang sind gut, einzig ein leicht blecherner Unterton trüben das insgesamt sehr ordentliche Gesamtbild und verhíndert so die Einstufung in der nächsthöheren Klasse. Im Vergleich z.B. zu Canton Movie MX und Teufel CEM aber eindeutig Sieger. Der Schalldruck ist sehr hoch. Der Sub des Sets ist schon erstaunlich satt und den meisten seiner preiswerten Komplettsystem-Konkurrenten klar überlegen.
Gruppe 4: Musik kann Spaß machen !
Dynavox AS-301
Die 2-Wege-Sats sind paarweise neu zu <30,- zu haben und wiegen 680g.
Der gesamte Hoch/Mitteltonbereich ist erstaunlich luftig und klar, das Klangbild raumfüllend. Einzig beim Fundament sind leichte Abstriche zu verzeichnen. Tiefere Töne werden zwar sauber dargestellt, fallen aber etwas im Pegel ab. Dies tut der für diesen Preis unerwartet hohen Musikalität aber keinen Abbruch. Mit einem hoch trennenden Sub ideal zu kombinieren.
Magnat Monitor 990
Sie entstammen einem 5.0-Set (Marktpreis lag bei ca. 250,-), werden aber auch paarweise gebraucht um 30-40,- angeboten. Die 2-Wege-Boxen wiegen 2.370g.
Der Klang ist insgesamt sehr ausgewogen und recht sauber. Es fehlt lediglich etwas Raumfülle, sie wirken „vornehm zurückhaltend“, wodurch sie eher als gute Hintergrundbeschallung dienen, während man z.B. ein Buch liest. Für Musikhören fehlt es ein wenig an Spritzigkeit, aber das ist in dieser Gruppe schon „Jammern auf hohem Niveau“. Der zugehörige Center hat einen etwas besseren Hochtöner, was beim Heimkino der Stimmwiedergabe hilft. Die großen Stand-Front-Speaker gehen zwar deutlich tiefer, ich würde für Heimkino dennoch nicht auf den Sub verzichten wollen.
Quadral Trianon 130 TSA IV
Dieser 2-Wege-Klassiker stammt wohl aus den 80ern und wiegt 1.500g.
Für ihre Größe klingen sie unerwartet satt und raumfüllend. Lediglich die Höhen könnten etwas prägnanter und stärker sein (Treble anheben hilft ein wenig), die Abstimmung ist englisch-weich. Man merkt die Abstammung aus dem Hifi-Bereich. Der zugehörige Passiv-Sub klingt übrigens auch erstaunlich satt. Das günstigere Schwestermodell Trianon 120 klingt deutlich schwächer (Sats und Sub!).
McVoice Admiral SA-33
Das Paar ist neu um 60,- zu bekommen, die 2-Wege-Box wiegt 3.100g.
Der Sound ist klar, die Raumfülle sehr gut. Bass und oberer Hochtonbereich haben eine leichte Neigung zu weicher Abstimmung. Insgesamt aber deutlich direkter als die zurückhaltenderen Magnat Monitor 990. Bei der Größe hätte man etwas mehr Tiefgang erwartet, was aber in Kombination mit dem Sub kein Thema ist, sondern nur alleine stören würde. Das gleiche gilt übrigens für die Standboxen aus der Serie (SB-110)
Mordaunt Short MS302
Das Paar bekommt man als Auslaufmodell noch ab ca. 90-100,-, gebraucht z.T. um 40-50,-. Die Sats wiegen 1.500g.
Sehr saubere Darstellung und für die Größe erstaunlich satt. Die Abstimmung im Hochtonbereich ist leicht weich. Wer nicht nur auf extrem knallige Hochtöne steht, bekommt hier einen sehr musikalischen/audiophilen Lautsprecher.
Mordaunt Short Alumni 2
Für ca. 100-110,- pro Paar bekommt man noch vereinzelte Restposten, das Stück wiegt knapp 2kg.
Der Klang ist den MS-302 sehr ähnlich, jedoch noch etwas spritziger und leicht bessere Hochtonpräsenz.
Denon SC-A3L
Die 2-Wege-Sats in D´Appolito-Anordnung stammen aus einem 2.1-Set mit DVD-Receiver (SYS-M51) und wiegen fast 1kg.
Der Klang ist sauber und detailreich mit einer leichten Wärme und vornehmer Zurückhaltung im Hochtonbereich. Stimmen klingen nicht ganz so brilliant wie z.B. bei den Alumni 2. Die Räumlichkeit ist gut, aber nicht ideal. Insgesamt ein sehr ausgewogener und schlanker Lautsprecher. Der zugehörige Aktiv-Sub ist leider etwas zu sehr auf Design getrimmt, wodurch es an Tiefgang und Präzision fehlt, da wäre mehr drin gewesen.
Gruppe 5: Wow !
Mordaunt Short CS-1
Diese 2-Wege-Speaker sind auch gebraucht nur noch schwer zu bekommen und wiegen ca. 2.550g.
Sie wurden ursprünglich für Multimedia-Systeme gebaut, aber ihre musikalischen Qualitäten sind enorm. Es ist unglaublich, mit welcher Leichtigkeit und Luftigkeit sie feinste Details wiedergeben, ohne dabei klinisch kühl zu wirken, dabei enorm räumlich klingen und eine sehr gute Bühne vermitteln. Auch bei etwas tieferen Tönen geben sie sich keine Blöße. Wenn sie optisch und von der Aufstellung her ins Bild passen würden, hätte ich sogar meine Standboxen dafür eingetauscht, da die CS-1 in Kombination mit meinem Sub auf keinen Fall schlechter klingen. Für mich die absolute No.1 dieses Tests! Selbst für den damaligen Neupreis von knapp 200,- pro Stück waren sie eine klare Empfehlung. Daher nicht verwunderlich, wenn sie hier in einer eigenen Liga spielen!
Fazit:
Klang ist nicht immer eine Frage des Preises oder der Größe.
Dies beweist recht eindrucksvoll das super-billige Accura Fame 7000, welches deutlich mehr Spaß macht als z.B. das wesentlich teurere Canton Movie CX, und die größeren Sats von Yamaha und Logitech vor Neid erblassen lässt.
Zweite Überraschung sind die preiswerten Dynavox, die sich mit einem gebrauchten Sub zu einem günstigen Paket mit guter Wiedergabequalität schnüren lassen oder in besseren Systemen ideale Rear-Speaker wären.
Enttäuscht war ich von den Canton Movie CX, wo nur der Sub als „Highlight“ des Systems bleibt. Da bekommt man selbst mit dem Magnat Magnum 51 A, welches klanglich fast das Movie MX überholt, deutlich mehr fürs Geld.
Wer Platz für größere Sats hat, bekommt mit den McVoice als Neukäufer schon viel fürs Geld.
Den besten Einstieg in die HiFi-Welt bilden jedoch die Mordaunt Short. Der passende Center zu den MS-302 ist der MS-304.
Kaufempfehlung:
Den größten Teil des Budgets bestimmen u.U. die notwendigen Anschlüsse am AVR, darum beginnt man zunächst hier mit der passenden Auswahl. Wer HDMI, USB etc. will, muss sich auf mind. 200-250,- für den AVR einstellen, sofern er nicht gebraucht ein Schnäppchen erhält.
Wer das nicht braucht, kommt mit einem gebrauchten AVR um 70,- gut aus. Integrierte Verstärker-Lösungen wie beim Teufel CEM sind oft sehr defektanfällig oder neigen gerne zu Brummtönen.
Lediglich das Onkyo HTX-22HDX bildet eine Ausnahme. Es hat einen integrierten AVR mit HDMI sowie Subwoofer und zwei Sats für ca. 240,-. Zusammen mit zwei Sets Dynavox AS-301 bleibt man somit unter 300,- und hat alle aktuellen Features (und noch einen Lautsprecher in Reserve).
Ist die Wahl des AVR gefallen, so entscheidet nun das restliche Budget über die weitere Auswahl.
Bei max. 100,- kann man sich z.B. nach dem Accura Fame 7000 oder Magnat Magnum 51 A umsehen, mit Glück ist auch ein Canton Movie MX drin. Alternativ einen gebrauchten Sub bis max. 50,- und ebenfalls 2x die Dynavox, wobei der Sub dann im Bereich um 100-120Hz trennen sollte.
Wer etwas mehr ausgeben kann, sollte den im Test verwendeten Mordaunt Short-Sub ins Auge fassen, den man mit etwas Glück teilweise deutlich unter 100,- bekommt. Als Neukauf wäre z.B. der Yamaha YST-SW030 um 100,- zu nennen, gebraucht auch einige Subs aus Komplettsystemen, die man z.T. für 50-70,- schießen kann (z.B. ELAC 101 ESP oder Canton AS 10/15/20). Dazu dann möglichst Lautsprecher aus Gruppe 4, wobei Zielsetzung und persönlicher Geschmack entscheiden können. So ist man mit ca. 200-250,- plus AVR in einer Klasse, die sich klanglich schon deutlich von fertigen Budget-Systemen abhebt.
Auch sind Lösungen mit günstigen Regallautsprechern wie z.B. Magnat Monitor Supreme 100 oder Heco Victa 200 nicht so ausgewogen wie z.B. die Mordaunt Short MS-302 oder Alumni 2. Erst die größeren Modelle können z.T. mithalten, spielen dann aber finanziell wieder in einer anderen Liga mit Preisen ab 100,- pro Stück und klingen trotzdem oft schlechter.
Wer also HDMI & Co. nicht braucht, erhält oft für <300,- schon richtig ordentlichen Sound, der zwar High-End-Freaks nicht befriedigen wird, aber doch schon enorm musikalisch ist und Namen wie „Brüllwürfel“ oder „Tischhupen“ absolut nicht verdient hat.
Schlusswort:
So, ich hoffe mit diesem kleinen Bericht eine Entscheidungshilfe für viele User geben zu können. Also lasst Euch nicht zwingend zu einem Budget überreden, dass Ihr eigentlich nicht ausgeben könnt oder wollt, denn auch für kleines Geld kann man Spaß haben, wenn man die richtigen Teile kauft und evtl. auch gebrauchten Teilen nicht abgeneigt ist. Neben der Bucht sind natürlich gerade lokale Anzeigen oft eine gute Quelle, weil viele Leute froh sind, ihr altes und vielleicht gar nicht so schlechtes System für ein paar Euro los zu sein, statt es eigenhändig zu entsorgen.
Ich hoffe auch, dass mein Beitrag einige User zum Umdenken bringt und sie zukünftig nicht alle Low-Budget-Systeme pauschal als Brüllwürfel abstempeln oder Aussagen bringen wie „die klingen doch eh alle gleich schlecht“, denn die Unterschiede sind z.T. gigantisch.
Nun seid Ihr dran mit (wie ich hoffe eher) konstruktiver Kritik oder Ergänzungen, denn vollständig kann so ein Test nie sein. Bitte aber keine Empfehlungen wie „ich finde mein Logitech Z906 toll“, denn wer hier empfiehlt, der sollte auch diverse Vergleichsmöglichkeiten haben. Und daher Empfehlungen auch bitte immer mit einer kurzen aber genauen Klanganalyse in Relation zu anderen Lautsprechern, da sie sonst völlig nutzlos sind...
Nachtrag:
Um einen noch breiteren Vergleich zu bieten, habe ich ein paar weitere Speaker nachgetestet. Darunter das recht aktuelle Jamo-Set.
Ich denke, gerade durch die Hereinnahme des Jamo-Sets in den Vergleich kann man die Qualitäten und Schwächen der anderen Speaker besser einordnen, da das Jamo z.B. bei AreaDVD sehr gut getestet wurde und z.B. das 500,- teure Teufel Motiv 3 klar geschlagen hat (Zitat: "Der Jamo A 210 Sub bietet jedoch hörbar mehr Kraft und Tiefgang, die Front-Satelliten lösen im Frontbereich besser auf. ") und auch das Magnat Interior 5001A in seine Schranken verwiesen hat.
Bedenkt man dies und die Einordnung der Jamo-Sats im Test, so sollte klar werden, dass man mit einer sinnvollen Kombination auch für kleines Geld sehr gute Ergebnisse erzielen kann, die viele deutlich teurere Komplettsysteme von Teufel & Co. locker hinter sich lassen. Genau das war Ziel und Absicht dieses Vergleichs.
Auf der anderen Seite hat der Bericht hoffentlich auch gezeigt, dass es so manche "Gurken" auch bei renommierten Herstellern gibt und man sich nicht auf Ruf und Namen verlassen sollte...
In diesem Teil geht es primär um Satellitenlösungen, der Teil 2 kümmert sich um die größeren Kaliber...
Zunächst einmal Grundlegendes:
Man braucht einen AV-Receiver, um Geräte wie DVD-Player, SAT-Receiver, Playstation etc. anschließen zu können. Dieser AVR (AV-Receiver) dient gleichzeitig als Verstärker, an den dann die Boxen angeschlossen werden.
Benutzt man einen passiven Subwoofer, so wird dieser zwischen Front-Speaker und AVR gesetzt. Bei aktiven Subwoofern kommt es auf die Anschlüsse an Sub und AVR an. Enweder geht man wie beim passivem Sub vor oder der AVR hat einen „Sub out“, von dem man per Cinch an den Sub geht und die Front dann direkt an den AVR klemmt.
Es gibt auch Systeme, bei denen der „AVR“ im Sub integriert ist. Einfache Versionen findet man z.B. beim Teufel Concept E Magnum, wo aber meist nur Cinch-Eingänge vorhanden sind.
Wie ein echter AVR nutzbar sind Lösungen wie das Onkyo HTX-22HDX, hier findet man sogar HDMI-Anschlüsse. Wer also zwingend HDMI-Anschlüsse braucht und nicht mit viel Glück einen preiswerten AVR gebraucht bekommt, fährt damit recht günstig, da selbst die billigsten AVR neu bei ca. 200,- liegen.
Neben dem AVR benötigt man für 5.1 einen Subwoofer (für das „Kribbeln im Bauch“), einen Center (primär für die Stimmwiedergabe zuständig), zwei Front-Lautsprecher und zwei Rear-Lautsprecher. Wer gerne Musik hört, der sollte u.U. die Front-Lautsprecher größer dimensionieren als die Rear. Idealerweise sollten Front und Center aus der gleichen Baureihe stammen, ist aber nicht immer zwingend, sofern sie sich in der Charakteristik ähneln. Unterschiede im Schalldruck kann man bei modernen AVR problemlos ausgleichen. Die Rear-Speaker sollten knackig und räumlich klingen, um Effekte gut darstellen zu können. Beim Sub ist es hilfreich, wenn die Übergangsfrequenz einstellbar ist, um ihn auf die Front-Speaker anzupassen.
Oft wird empfohlen, auf den Subwoofer zugunsten größerer Front-Speaker zu verzichten, besonders wenn man gerne Musik hört. Dies ist in der Preisklasse, wo wir uns im Folgenden bewegen werden, aber eher kontraproduktiv, da Speaker in diesen Gefilden einfach kein Kino-Feeling schaffen und doch deutliche Defizite bei basslastiger Musik haben.
Und bitte: Kauft keine Soundbars! Das hat mit Heimkino und/oder Musik nix zu tun und Erweiterungen auf 5.1 sind i.d.R. nicht möglich. Mag schick aussehen, aber für das Geld bekommt man mehr als ein paar nett designte Ersatz-Speaker, egal wie toll das im Blöd-Markt ohne Konkurrenz und mit darauf optimierten Teststücken klingen mag!
So, nun genug der Theorie, jetzt gehen wir zur Praxis über. Ich habe verschiedenste Satelliten (Neu- und Gebrauchtware) einem langen Test unterzogen. Dabei wurde geprüft, ob auch sogenannte „Brüllwürfel-Systeme“ oder preiswerte Regallautsprecher Spaß bei Musik machen können. Denn wenn ein Lautsprecher Musik räumlich und klar wiedergeben kann statt hohl und muffig, dann macht auch Heimkino damit Spaß. Im Vergleich dabei sind Systeme, die aktuell noch im Handel sind, genauso wie gebrauchte Lösungen.
Ich habe mich dabei primär um die Satelliten gekümmert, da der Sub in diesem Preisbereich nur wenig Einfluss auf den Klang hat. Es geht beim Sub eher darum, welchen Pegel er verträgt und wie tief er geht. Der max. Pegel war jedoch von der Zielsetzung her in meinen Augen nicht so relevant, weil der Käufer eines solchen Systems wohl kaum in einer 600qm-Villa ohne Nachbarn wohnt. Daher wurde auch vorrangig mit max. leicht erhöhter Zimmerlautstärke verglichen.
Als Test-Equipment diente ein DVD-Player, ein Sherwood RV-5090RDS als AVR und als Sub der Mordaunt Short MS-308. Ich habe bewusst bei allen Speakern den gleichen Sub genutzt, um sie direkt und ohne sonstige Veränderungen zu testen. Die Übernahmefrequenz wurde standardmäßig auf ca. 100Hz eingestellt, was etwa der Schwelle entspricht, worüber Töne ortbar werden. Lautstärke des Sub auf ca. 40%.
Als „Referenzlautsprecher“ dienten u.a. Magnat Vector 55 und Mordaunt Short Carnival 6, welche völlig unterschiedlich ausgelegt sind, aber jeweils einen Paarpreis von ca. 500-600,- haben/hatten.
Bei der Musik habe ich mich überwiegend auf die CD „Picture Book“ von Simply Red konzentriert, da sie eine klassische Instrumentierung mit jazzigen Ansätzen aufweist (neben „modernen“ Instrumenten sind auch u.a. Klavier, Trompete und Kontrabass zu finden) und weil die sehr prägnante Stimme von Mick Hucknall zusammen mit der Musik klangliche Fehltritte gnadenlos aufdeckt.
Die Testobjekte:
1. Reihe von links: Dynavox AS-301 , Quadral Quintas 5.1 , (Magnat) Accura Fame 7000 , ELAC Cinema 1 , Canton Movie MX , Canton Movie CX , Magnat Magnum 51 A , Yamaha SW-P130
2. Reihe von links: McVoice Admiral SA-33 , Mordaunt Short MS302 , Quadral Trianon 130 , Logitech Z-560/680 , Magnat Motion 990
3. Reihe liegend: LC-Power LC-60Y3
Ergänzung:
1. Reihe von links: Canton Movie MX (nochmal als Größenvergleich), Jamo A 102 HCS6
2. Reihe von links: Magnat Motion 990 (nochmal als Größenvergleich), Mordaunt Short Alumni 2, Mordaunt Short CS-1, Dynavox TG-1000B
von links: Magnat Stylus 5000A, Magnat Metric, Denon SC-A3L, Teufel CEM 50FR, Magnat Symbol 6100A, Canton Movie MX (nochmal als Größenvergleich)
von hinten:
Nun zu den klanglichen Eigenschaften und kurzer Bewertung:
Den Skeptikern und High-End-Fanatikern sei gleich vorweg gesagt, dass die Bewertungen natürlich der Preisklasse entsprechend gewichtet werden. Niemand wird diesen Speakern den Sound einer Anlage im fünfstelligen Bereich attestieren. Aber trotzdem bringen einige der Probanten mehr Klang heraus, als man von ihnen erwarten würde. Technische Daten halte ich für Unsinn, wer sie braucht kann sie gerne googlen. Lediglich gewogen habe ich sie, da dies z.B. für manche Boxen-Ständer wichtig sein könnte.
Ich habe sie in Gruppen unterteilt, da oftmals doch eher der persönliche Geschmack entscheidet.
Gruppe 1: Die Verlierer !
LC Power LC-60Y3
Wohl nur gebraucht zu bekommen, Gewicht der Front-Säulen mit 4 Chassis 2.980g.
Der Klang ist flach und hohl, es fehlt sowohl an tiefen Tönen als auch im Hochtonbereich.
Als billiger und optisch interessanter Ersatz für die integrierten Fernsehlautsprecher eingeschränkt brauchbar (u.a. weil der dazugehörige Sub keinen AVR benötigt), aber für Musik ungenießbar.
Quadral Quintas 5.1
Wird auch unter dem Namen „Quadral Status 5.1“ verkauft, die Breitband-Sats wiegen 730g.
Trotz des recht hohen Gewichts klingen die Teile einfach nur blechern. Höhen sind zwar nicht zu flau, aber Spaß an der Musik mag beim besten Willen nicht aufkommen. Tiefgang haben die „Dosen“ ebenfalls nicht. Wer das Set für 30-50,- bekommt, hat einen kompakten Sub mit flexiblen Anschlüssen und Regelmöglichkeiten und sollte die Sats mit besseren Teilen ersetzen, da diese höchstens als „Notfall-Rear“ taugen.
Eltax HT-200
Die 2-Wege-Sats entstammen einem Surround-Set und wiegen ca. 880g.
Der Klang ist trotz der Größe hohl und blechern, da klingt so manches Küchenradio besser!
Finger weg von diesem Elektroschrott!
Gruppe 2: Chance verpasst !
Canton Movie CX
Das komplette Set ist zu Neupreisen ab ca. 160,- zu bekommen, die 2-Wege-Sats (Hochtöner aufgesetzt) wiegen 700g.
Leider klingen sie extrem verhalten, Stimmen sind dumpf, keinerlei Spielfreude. Die Abstimmung macht für Musik keinen Spaß, fürs Heimkino mit Einschränkungen brauchbar, wenn man sie gebraucht billig bekommt. Nur der Sub macht auch bei Musik einen ordentlichen Job und die Sats höchsten als Rear nutzbar.
Yamaha SW-P130
Ist nur noch gebraucht zu bekommen. Die Sats wiegen immerhin 840g.
Sofort fallen die gute Raumfülle und der ordentliche Wirkungsgrad auf. Aber leider stört der eingeschränkte Frequenzbereich (besonders bei hohen Tönen) und Stimmen wirken belegt. Der Sub ist mangels Anschlüssen an Verstärkern ohne Cinch-Sub nicht nutzbar. Für einfaches Heimkino ok, für Musik nicht zu gebrauchen. Da hätte mehr draus werden können...
Logitech Z-560/680
Diese Breibänder wurden bei einigen Logitech-Systemen der Z-Reihe eingesetzt, sie wiegen 950g.
Die Teile können laut und recht tief, aber dann hört es auch schon auf mit positiven Aspekten. Sie haben eine ausgeprägte Schwäche im Hochtonbereich und Stimmen wirken wie durch eine Wolldecke. Schade, denn der verwendete TangBand-Breitbänder kann bei passender Abstimmung und im richtigen Gehäuse deutlich mehr! Trotzdem sind sie zumindest aufgrund der „Party-Tauglichkeit“ die beste Wahl in dieser Gruppe, aber um Musik zu hören, sollte man zu anderen Speakern greifen.
Magnat Stylus 5000A
Die 2-Wege-Sats entstammen einem 5.1-Set und wiegen ca. 360g.
Der Klang ist recht hohl und der Frequenzbereich stark eingeschränkt. Es fehlt an Räumlichkeit und Tiefgang. Für billigstes Heimkino und als Ersatz für TV-Speaker ok, aber für Musik kaum genießbar. Auch dem sehr kompakten Sub fehlt es an Druck und Tiefgang.
Gruppe 3: Brauchbare Gene !
ELAC Cinema 1
Die 2-Wege-Sats bekommt man aktuell noch einzeln zu Preisen ab 79,-, Gewicht 840g.
Für ihre Größe haben sie einen recht vollen/satten Klang, aber ihr Problem ist der Hochtonbereich. Da wirken sie wie zugeschnürt, was sich auch durch anheben der Höhen nicht bessert. Somit nicht für Musik ideal, lediglich für Heimkino oder als Hintergrund in Kneipen oder beim Friseur. Der Sub (101 ESP) hingegen ist über jeden Zweifel erhaben und auch mit deutlich stärkeren Speakern nutzbar.
Magnat Magnum 51 A
Gebraucht oft zu Schnäppchenpreisen als Set, der 2-Wege-Sat wiegt 490g.
Zwar sind die Lautsprecher bei der Räumlichkeit kein totales Highlight, aber sie bieten einen ordentlichen Frequenzbereich. Stimmen und der Hoch/Mitteltonbereich wirken etwas bedeckt, dies legt sich jedoch mit leichtem Dreh am Treble. Bedenkt man Preis und Größe, so erwartet man deutlich weniger. Der recht kräftige Sub bietet alle Möglichkeiten für spätere Upgrades.
Canton Movie MX
Nachfolger ab ca. 200,- neu, die 2-Wege-Sats wiegen 820g.
Der Klang ist satt, aber Stimmen wirken etwas belegt und es fehlt an Hochtonpräsenz (wenn auch nicht so ausgeprägt wie bei den ELAC). Ein leichtes Plus am Höhenregler hilft nur begrenzt. Für Musik brauchbar, für Heimkino und unaufdringliche Hintergrungdbeschallung gut. Bei passendem Gebrauchtpreis ist schon der Sub das Geld wert.
Magnat Accura Fame 7000
Das komplette Set ist z.T. schon neu für <100,- verkauft worden, die Breitband-Sats wiegen 490g.
Die Sats haben genau wie beim Logitech einen Phaseplug-Breitbänder, der hier allerdings deutlich luftiger und klarer zu Werke geht. Stimmen werden sehr sauber dargestellt. Abzüge gibt es lediglich bei den Punkten raumfüllender Sound und Volumen bei tieferen Frequenzen (wodurch sie einen hoch trennenden Sub benötigen), trotzdem in dieser Gruppe die klarste Musikwiedergabe und beim Heimkino sehr lebendig. Sub reicht trotz der kompakten Maße für die meisten Zimmer aus.
Dynavox TG-1000B
Die 2-Wege-Sats sind neu ab ca. 30,- pro Paar zu haben und wiegen ca. 2.450g.
Der Klang ist zwar sauber, aber leider fehlt es komplett an Räumlichkeit. Die Musik scheint sich gar nicht von den Boxen lösen zu können. Der Sound ist zu analytisch, sie sind also eher als billige Studio-Monitore interessant und nicht zum Musikhören @home. Da sind die kleineren AS-301 kerniger.
Jamo A 102 HCS6
Die 2-Wege-Frontspeaker des Surround-Sets wiegen ca. 830g, die Breitband-Rear sind etwas leichter, das komplette Set kostet 349,-.
Ähnlich den Canton Movie MX fehlt es etwas an Spritzigkeit, einige Frequenzen wirken leicht bedeckt, Höhen müssen etwas angehoben werden. Aber was Jamo da aus diesen kompakten Speakern herausgeholt hat ist schon erstaunlich. Zum Glück sind auch die Breitband-Rear kaum schwächer. Dadurch für Heimkino und sanfte Hintergrundbeschallung eine schöne Alternative, wenn man kompakte, schicke und unaufällige Sats will. Nur ambitionierte Musikhörer werden wohl Kleinigkeiten vermissen.
Teufel Concept E Magnum
Die 2-Wege-Sats sind gebraucht paarweise um 40,- zu bekommen und wiegen ca. 850g.
Der Klang ist weich und sauber, lediglich die Räumlichkeit und Bühne könnten besser sein, insgesamt recht zurückhaltend. Im Hochtonbereich dünn und eingeschränkt, ein Dreh am Treble hilft ein wenig, Stimmen kommen dann sauberer. Klanglich mit Höhenanpassung etwa auf einem Niveau mit den Magnat Magnum 51A, bei etwas erweitertem Volumen. Aber bei weitem nicht die Luftigkeit und Spielfreude z.B. einer Dynavox AS-301.
Magnat Metric
Die 2-Wege-Bassreflex-Sats entstammen einem 5.1-Set und wiegen ca. 880g.
Räumlichkeit und Frequenzgang sind gut, einzig ein leicht blecherner Unterton trüben das insgesamt sehr ordentliche Gesamtbild und verhíndert so die Einstufung in der nächsthöheren Klasse. Im Vergleich z.B. zu Canton Movie MX und Teufel CEM aber eindeutig Sieger. Der Schalldruck ist sehr hoch. Der Sub des Sets ist schon erstaunlich satt und den meisten seiner preiswerten Komplettsystem-Konkurrenten klar überlegen.
Gruppe 4: Musik kann Spaß machen !
Dynavox AS-301
Die 2-Wege-Sats sind paarweise neu zu <30,- zu haben und wiegen 680g.
Der gesamte Hoch/Mitteltonbereich ist erstaunlich luftig und klar, das Klangbild raumfüllend. Einzig beim Fundament sind leichte Abstriche zu verzeichnen. Tiefere Töne werden zwar sauber dargestellt, fallen aber etwas im Pegel ab. Dies tut der für diesen Preis unerwartet hohen Musikalität aber keinen Abbruch. Mit einem hoch trennenden Sub ideal zu kombinieren.
Magnat Monitor 990
Sie entstammen einem 5.0-Set (Marktpreis lag bei ca. 250,-), werden aber auch paarweise gebraucht um 30-40,- angeboten. Die 2-Wege-Boxen wiegen 2.370g.
Der Klang ist insgesamt sehr ausgewogen und recht sauber. Es fehlt lediglich etwas Raumfülle, sie wirken „vornehm zurückhaltend“, wodurch sie eher als gute Hintergrundbeschallung dienen, während man z.B. ein Buch liest. Für Musikhören fehlt es ein wenig an Spritzigkeit, aber das ist in dieser Gruppe schon „Jammern auf hohem Niveau“. Der zugehörige Center hat einen etwas besseren Hochtöner, was beim Heimkino der Stimmwiedergabe hilft. Die großen Stand-Front-Speaker gehen zwar deutlich tiefer, ich würde für Heimkino dennoch nicht auf den Sub verzichten wollen.
Quadral Trianon 130 TSA IV
Dieser 2-Wege-Klassiker stammt wohl aus den 80ern und wiegt 1.500g.
Für ihre Größe klingen sie unerwartet satt und raumfüllend. Lediglich die Höhen könnten etwas prägnanter und stärker sein (Treble anheben hilft ein wenig), die Abstimmung ist englisch-weich. Man merkt die Abstammung aus dem Hifi-Bereich. Der zugehörige Passiv-Sub klingt übrigens auch erstaunlich satt. Das günstigere Schwestermodell Trianon 120 klingt deutlich schwächer (Sats und Sub!).
McVoice Admiral SA-33
Das Paar ist neu um 60,- zu bekommen, die 2-Wege-Box wiegt 3.100g.
Der Sound ist klar, die Raumfülle sehr gut. Bass und oberer Hochtonbereich haben eine leichte Neigung zu weicher Abstimmung. Insgesamt aber deutlich direkter als die zurückhaltenderen Magnat Monitor 990. Bei der Größe hätte man etwas mehr Tiefgang erwartet, was aber in Kombination mit dem Sub kein Thema ist, sondern nur alleine stören würde. Das gleiche gilt übrigens für die Standboxen aus der Serie (SB-110)
Mordaunt Short MS302
Das Paar bekommt man als Auslaufmodell noch ab ca. 90-100,-, gebraucht z.T. um 40-50,-. Die Sats wiegen 1.500g.
Sehr saubere Darstellung und für die Größe erstaunlich satt. Die Abstimmung im Hochtonbereich ist leicht weich. Wer nicht nur auf extrem knallige Hochtöne steht, bekommt hier einen sehr musikalischen/audiophilen Lautsprecher.
Mordaunt Short Alumni 2
Für ca. 100-110,- pro Paar bekommt man noch vereinzelte Restposten, das Stück wiegt knapp 2kg.
Der Klang ist den MS-302 sehr ähnlich, jedoch noch etwas spritziger und leicht bessere Hochtonpräsenz.
Denon SC-A3L
Die 2-Wege-Sats in D´Appolito-Anordnung stammen aus einem 2.1-Set mit DVD-Receiver (SYS-M51) und wiegen fast 1kg.
Der Klang ist sauber und detailreich mit einer leichten Wärme und vornehmer Zurückhaltung im Hochtonbereich. Stimmen klingen nicht ganz so brilliant wie z.B. bei den Alumni 2. Die Räumlichkeit ist gut, aber nicht ideal. Insgesamt ein sehr ausgewogener und schlanker Lautsprecher. Der zugehörige Aktiv-Sub ist leider etwas zu sehr auf Design getrimmt, wodurch es an Tiefgang und Präzision fehlt, da wäre mehr drin gewesen.
Gruppe 5: Wow !
Mordaunt Short CS-1
Diese 2-Wege-Speaker sind auch gebraucht nur noch schwer zu bekommen und wiegen ca. 2.550g.
Sie wurden ursprünglich für Multimedia-Systeme gebaut, aber ihre musikalischen Qualitäten sind enorm. Es ist unglaublich, mit welcher Leichtigkeit und Luftigkeit sie feinste Details wiedergeben, ohne dabei klinisch kühl zu wirken, dabei enorm räumlich klingen und eine sehr gute Bühne vermitteln. Auch bei etwas tieferen Tönen geben sie sich keine Blöße. Wenn sie optisch und von der Aufstellung her ins Bild passen würden, hätte ich sogar meine Standboxen dafür eingetauscht, da die CS-1 in Kombination mit meinem Sub auf keinen Fall schlechter klingen. Für mich die absolute No.1 dieses Tests! Selbst für den damaligen Neupreis von knapp 200,- pro Stück waren sie eine klare Empfehlung. Daher nicht verwunderlich, wenn sie hier in einer eigenen Liga spielen!
Fazit:
Klang ist nicht immer eine Frage des Preises oder der Größe.
Dies beweist recht eindrucksvoll das super-billige Accura Fame 7000, welches deutlich mehr Spaß macht als z.B. das wesentlich teurere Canton Movie CX, und die größeren Sats von Yamaha und Logitech vor Neid erblassen lässt.
Zweite Überraschung sind die preiswerten Dynavox, die sich mit einem gebrauchten Sub zu einem günstigen Paket mit guter Wiedergabequalität schnüren lassen oder in besseren Systemen ideale Rear-Speaker wären.
Enttäuscht war ich von den Canton Movie CX, wo nur der Sub als „Highlight“ des Systems bleibt. Da bekommt man selbst mit dem Magnat Magnum 51 A, welches klanglich fast das Movie MX überholt, deutlich mehr fürs Geld.
Wer Platz für größere Sats hat, bekommt mit den McVoice als Neukäufer schon viel fürs Geld.
Den besten Einstieg in die HiFi-Welt bilden jedoch die Mordaunt Short. Der passende Center zu den MS-302 ist der MS-304.
Kaufempfehlung:
Den größten Teil des Budgets bestimmen u.U. die notwendigen Anschlüsse am AVR, darum beginnt man zunächst hier mit der passenden Auswahl. Wer HDMI, USB etc. will, muss sich auf mind. 200-250,- für den AVR einstellen, sofern er nicht gebraucht ein Schnäppchen erhält.
Wer das nicht braucht, kommt mit einem gebrauchten AVR um 70,- gut aus. Integrierte Verstärker-Lösungen wie beim Teufel CEM sind oft sehr defektanfällig oder neigen gerne zu Brummtönen.
Lediglich das Onkyo HTX-22HDX bildet eine Ausnahme. Es hat einen integrierten AVR mit HDMI sowie Subwoofer und zwei Sats für ca. 240,-. Zusammen mit zwei Sets Dynavox AS-301 bleibt man somit unter 300,- und hat alle aktuellen Features (und noch einen Lautsprecher in Reserve).
Ist die Wahl des AVR gefallen, so entscheidet nun das restliche Budget über die weitere Auswahl.
Bei max. 100,- kann man sich z.B. nach dem Accura Fame 7000 oder Magnat Magnum 51 A umsehen, mit Glück ist auch ein Canton Movie MX drin. Alternativ einen gebrauchten Sub bis max. 50,- und ebenfalls 2x die Dynavox, wobei der Sub dann im Bereich um 100-120Hz trennen sollte.
Wer etwas mehr ausgeben kann, sollte den im Test verwendeten Mordaunt Short-Sub ins Auge fassen, den man mit etwas Glück teilweise deutlich unter 100,- bekommt. Als Neukauf wäre z.B. der Yamaha YST-SW030 um 100,- zu nennen, gebraucht auch einige Subs aus Komplettsystemen, die man z.T. für 50-70,- schießen kann (z.B. ELAC 101 ESP oder Canton AS 10/15/20). Dazu dann möglichst Lautsprecher aus Gruppe 4, wobei Zielsetzung und persönlicher Geschmack entscheiden können. So ist man mit ca. 200-250,- plus AVR in einer Klasse, die sich klanglich schon deutlich von fertigen Budget-Systemen abhebt.
Auch sind Lösungen mit günstigen Regallautsprechern wie z.B. Magnat Monitor Supreme 100 oder Heco Victa 200 nicht so ausgewogen wie z.B. die Mordaunt Short MS-302 oder Alumni 2. Erst die größeren Modelle können z.T. mithalten, spielen dann aber finanziell wieder in einer anderen Liga mit Preisen ab 100,- pro Stück und klingen trotzdem oft schlechter.
Wer also HDMI & Co. nicht braucht, erhält oft für <300,- schon richtig ordentlichen Sound, der zwar High-End-Freaks nicht befriedigen wird, aber doch schon enorm musikalisch ist und Namen wie „Brüllwürfel“ oder „Tischhupen“ absolut nicht verdient hat.
Schlusswort:
So, ich hoffe mit diesem kleinen Bericht eine Entscheidungshilfe für viele User geben zu können. Also lasst Euch nicht zwingend zu einem Budget überreden, dass Ihr eigentlich nicht ausgeben könnt oder wollt, denn auch für kleines Geld kann man Spaß haben, wenn man die richtigen Teile kauft und evtl. auch gebrauchten Teilen nicht abgeneigt ist. Neben der Bucht sind natürlich gerade lokale Anzeigen oft eine gute Quelle, weil viele Leute froh sind, ihr altes und vielleicht gar nicht so schlechtes System für ein paar Euro los zu sein, statt es eigenhändig zu entsorgen.
Ich hoffe auch, dass mein Beitrag einige User zum Umdenken bringt und sie zukünftig nicht alle Low-Budget-Systeme pauschal als Brüllwürfel abstempeln oder Aussagen bringen wie „die klingen doch eh alle gleich schlecht“, denn die Unterschiede sind z.T. gigantisch.
Nun seid Ihr dran mit (wie ich hoffe eher) konstruktiver Kritik oder Ergänzungen, denn vollständig kann so ein Test nie sein. Bitte aber keine Empfehlungen wie „ich finde mein Logitech Z906 toll“, denn wer hier empfiehlt, der sollte auch diverse Vergleichsmöglichkeiten haben. Und daher Empfehlungen auch bitte immer mit einer kurzen aber genauen Klanganalyse in Relation zu anderen Lautsprechern, da sie sonst völlig nutzlos sind...
Nachtrag:
Um einen noch breiteren Vergleich zu bieten, habe ich ein paar weitere Speaker nachgetestet. Darunter das recht aktuelle Jamo-Set.
Ich denke, gerade durch die Hereinnahme des Jamo-Sets in den Vergleich kann man die Qualitäten und Schwächen der anderen Speaker besser einordnen, da das Jamo z.B. bei AreaDVD sehr gut getestet wurde und z.B. das 500,- teure Teufel Motiv 3 klar geschlagen hat (Zitat: "Der Jamo A 210 Sub bietet jedoch hörbar mehr Kraft und Tiefgang, die Front-Satelliten lösen im Frontbereich besser auf. ") und auch das Magnat Interior 5001A in seine Schranken verwiesen hat.
Bedenkt man dies und die Einordnung der Jamo-Sats im Test, so sollte klar werden, dass man mit einer sinnvollen Kombination auch für kleines Geld sehr gute Ergebnisse erzielen kann, die viele deutlich teurere Komplettsysteme von Teufel & Co. locker hinter sich lassen. Genau das war Ziel und Absicht dieses Vergleichs.
Auf der anderen Seite hat der Bericht hoffentlich auch gezeigt, dass es so manche "Gurken" auch bei renommierten Herstellern gibt und man sich nicht auf Ruf und Namen verlassen sollte...
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