Atkatla schrieb:
In der Praxis erzwingst du dann folgende Nachteile:
1. Die Netzbetreiber müssten dann veraltete 4G-Technik verbauen, weil halt irgendwo noch eine 4G Lücke ist, obwohl sie z.B. in der Stadt mit 5G Zellen 4G Zellen schonmal deutlich entlastet werden können. Damit verzögerst du die neuen Standards und Technik. Dabei soll genau das Gegenteil erreicht werden.
2. Du erhöhst die Kosten, denn die Netzbetreiber müssen überall erst 4G verbauen und dann nochmal 5G, obwohl sie bereits 5G verbauen könnten. Du erhöhst die Technikinvestkosten und den Personalaufwand für die Montagen. Durch Entlastung der 4G-Zellen freigewordene 4G-Linecards können so auch nicht für unwirtschaftlichere Regionen freigesetzt werden.
3. Du verzögerst den Netzausbau, das ist eine unmittelbare Folge aus den gestiegenen Kosten aus 2.
Damit widersprichst du deinem Konzept, denn da noch nicht alles über Kupfer-DSL erschlossen wurde, darfst du ja noch nicht eine höherwertigere und effizientere Technologie verwenden..
1. Nein, auf den unterversorgten Spots können sie ja direkt 5G verbauen, dagegen spricht nichts. Und ja ich würde ihnen auferlegen, dass eine Gleichmäßige Verteilung wichtiger ist, als in Ballungsgebieten immer das allerneuste früh rauszuhauen, nur damit man damit Werbung machen kann. Infrastruktur gehört zur Grundversorgung und damit flächendeckend überall für jeden bereitgestellt.
2. siehe 1. Hab ich nicht gesagt. Installation =/= Upgrade.
3. da 2. nicht zutrifft, sehe ich hier das Problem nicht. Ich würde aber auch direkt den Netzbetreibern freistellen, die Leitungen oberirdisch zu verlegen auf sehr abgelegenen Regionen. Was das jetzt mit Kupfer-DSL zu tun hat weiß ich nicht. Ich würde alles was an Kupfer ausgebaut wird mit harten Sanktionen belohnen.
Atkatla schrieb:
Deine Forderung, dass Mobilfunkmasten nicht über Richtfunk untereinander angebunden werden, macht in ländlichen Regionen Null Sinn und treibt die Kosten nochmal in die Höhe. Versuch mal die Idee einem skandinavischen Mobilnetzbetreiber schmackhaft zu machen... Völlig absurd ist es, die Verteiler für die erdkabelbasierte Versorgung genau dort zu platzieren, denn die platziert man möglichst mitten in einem Wohngebiet, während die Platzierung von Mobilfunkmasten eher topographischen Gegebenheiten folgt und gerade in den ländlichen Regionen nicht in jedem Wohngebiet ein Mobilfunkmast steht, sondern mittunter z.B. auf einer Erhebung mit drei Dörfern in der Umgebung.
Von Erdkabelbasierter Versorgung hab ich nicht gesprochen. Sobald es in die Richtung von Ballungsgebieten geht, definitiv, aber im Ländlichen nicht nötig. Und nochmal: ich Rede nicht von Schmackhaft machen. Die werte Telekom hat sich über 30 Jahre nun im Speckmantel auf der faulen Haut Fett gefressen, gedeckt durch die Politik wie Kohl der den Umschwenk zu Glasfaser einst stoppte.
Ich rede davon Klar zu machen, dass keinerlei Gewinn mehr übrig bleiben wird bis zur Enteignung und Verkauf des Netzes an einen neuen Betreiber der Interesse daran hat Grundversorgung zu betreiben und die Bürger nicht mit lächerlich hohen Preisen und schlechten Datenvolumen zu verarschen.
Atkatla schrieb:
Die Vorurteile von Unterschieden zwischen Theorie und Praxis bei den Ergebnissen von Ausschüssen bestätigen sich oft... auch dein Vorschlag erhöht die Kosten und verzögert die Implementierung modernerer Technologien unnötig. Dein Konzept klingt nach dem Wunsch Netzbetreiber dafür zu bestrafen, dass sie nicht das tun, was du gerne hättest, sondern dafür dass sie wirtschaftlich arbeiten. Keiner der Staaten, in denen die Netzabdeckung besser ist, praktiziert den Mechanismus, erst alles auf ein Level zu heben, bevor man den nächsten Level beginnt. Denn es ergibt Markt- und netztechnisch überhaupt keinen Sinn und wäre ein Schuß ins eigene Knie.
Nochmal, hab ich nirgends behauptet dass ich eine Technologie Blockieren würde, bevor nicht alles auf dem alten Gaul reitet. Völliges gegenteil. Ich würde die alte Technologie komplett blockieren. Die einmalige Blockade für das Upgrade in bereits mit 4G ausgebauten Gebieten dient einzig dem Zweck, einmalig und endgültig die Lücken zu schließen. Du scheinst nie in der Situation gewesen zu sein, dich mit sowas rumzuplagen. Die Probleme der privaten sind da noch vernachlässigbar. Es gibt unzählige Firmen die mit den schlechten Leitungen zu kämpfen haben. Klein und Mittelständler sind ebenso immer mehr abhängig von schnellem Internet, können sich aber nicht mal eben ne Standleitung legen lassen die schnell in den Installationskosten ins 7stellige Springt. Easy.
Wie sollen sie bspw. CloudServices nutzen ohne? Die Softwarelandschaft wird sich immer weiter in Richtung Online verschieben und unsere Regierung Kriegt den Arsch seit über 20 Jahren nicht hoch, die Bedingungen zu schaffen dass Deutschland nicht abgehängt wird. Inzwischen ist es dahingehend zwar schon zu spät, wir sind im Internationalen Vergleich in der EU schon ziemlich weit abgeschlagen, aber hey, immerhin werden die Netzbetreiber mit Samthandschuhen angegangen. Das fehlen derart wichtiger Infrastruktur außerhalb der Ballungsgebiete sorgt auch für eine Fehlende Verteilung von Betrieben. Bei der Wahl neuer Standorte ist das kein zu Unterschätzender Faktor. Das ist ein Rattenschwanz von Problemen die dahinter hängen. Klar wird nur weil das in Ordnung kommt nicht gleich jeder Betrieb umziehen, die Landflucht davon alleine nicht gestoppt, aber es ist ein Problem das man vergleichsweise einfach lösen könnte.
Meine Güte, die Regierung verbrennt unzählige Milliarden jedes Jahr für Dinge die keinerlei Potential haben sich je zu rechnen. Da könnte man auch mal 100 Mrd. auf die Infrastruktur werfen, die der Bevölkerung, der Wirtschaft und dem Standort Deutschland einen echten Mehrwert bietet.