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Nun ist auch die Nummer 3 der großen Schecks aus dem US Chips Act ausgestellt: Samsung bekommt 6,4 Milliarden US-Dollar als Zuwendung. Damit rangiert der Branchenriese knapp hinter TSMC und der Nummer 1 Intel, die 6,6 Milliarden US-Dollar respektive 8,5 Milliarden US-Dollar erhalten.
Arbeitsplätze lassen sich gut Wahlwirksam verkaufen. Eigentlich geht es nur darum, Zugriff auf Hochtechnologie im eigenen Land zu haben, von der Entwicklung bis zur Fertigung. A matter of national security.
Auch in Europa wurde in den letzten 10 Jahren Billionen von Euro gedruckt. Die Notwendigkeit, die entstandenen Schulden wieder einzufangen, wird auch in den USA früher oder später zur gelebten Realität aufschließen.
Ums klarzustellen: Ich bin durchaus für mehr Investitionen, soweit notwendig auch in Form von Schulden. US-Politikern ist die Grenze, an der Schulden nicht unbedingt gemacht werden müssen, aber längst entglitten. Deren Staat kann nicht mehr ohne operieren, während es gleichzeitig politisch maximal unpopulär und damit schwer möglich ist, das Steuerfundament zu verstärken. Eine potenziell ziemlich toxische Mischung.
Es sei denn natürlich, jene Wirtschaftswissenschaftler behalten recht, deren Meinung nach der Herr über die Weltreservewährung faktisch unbegrenzt Schulden machen kann, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Aber dann werden die USA früher oder später einen Schuldenschnitt gegen ihre Gläubiger durchsetzen müssen, was der Weltwirtschaft empfindlich schaden könnte.
@topic:
Verglichen mit den deutschen Subventionen für Intel, wird hier für Samsung gar nicht mal so viel Geld zugeschossen, erst recht wenn man sich das Verhältnis der Haushaltsvolumina zwischen uns und Amerika ansieht. Aber gut, auf dem eigenen Kontinent hat man dort natürlich auch weit weniger Konkurrenz.
Arbeitsplätze lassen sich gut Wahlwirksam verkaufen. Eigentlich geht es nur darum, Zugriff auf Hochtechnologie im eigenen Land zu haben, von der Entwicklung bis zur Fertigung. A matter of national security.
Hat Deutschland nicht 10Mrd an Subventionen für Intel in Magdeburg ausgegeben und wohl weitere 5Mrd für TSMC in Dresden? Wir haben kaum weniger an Fördergeldern als die USA rausgehauen, als Land dessen Wirtschaft etwa 6x kleiner ist.
Ja, und das Geld fehlt jetzt überall sonst. Von Landwirtschaftssubventionen über Militär, Soziales, Infrastruktur bis zum Ausbau Erneuerbaren Energien.
Chipfabriken haben halt ihr Preisschild was ein Land an Subventionen abdrücken muss, um in diesem Wettbewerb zu bestehen. Unabhängig davon, wie groß die Wirtschaft diese Landes ist. Wenn dann alles um die Chipfabrik vor sich hin bröckelt ist halt die Frage, wie lange die bleiben auch schnell geklärt.
Auch in Europa wurde in den letzten 10 Jahren Billionen von Euro gedruckt. Die Notwendigkeit, die entstandenen Schulden wieder einzufangen, wird auch in den USA früher oder später zur gelebten Realität aufschließen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Staatsschuldenquote
Laut diesem Ranking befinden sich die USA lediglich auf Platz 12 der Staatsschuldenquote (ab 2023 sind die Werte nur Schätzungen).
122 Prozent Schuldenquote ist verdammt viel, aber dank hohem Wirtschaftswachstum und recht niedriger Zinsen in den letzten 15 Jahren konnten die USA bis 2022 im Vergleich zu 2020 sogar relativ gesehen Schulden abbauen.
Japan ist unangefochtener "Schuldenmeister" mit mehr als doppelt so hoher Verschuldungsquote und "lebt" immer noch. Was man nicht vergessen darf: Der Großteil der japanischen Schuldverschreibungen wurde von der eigenen Bevölkerung für die Altersvorsorge gekauft. Mal schauen, wann es hier kippt und es zu einer Altersarmutsschwemme kommt.
Wirkliche Sorgen mache ich mir, sobald die USA den Verschuldungsgrad von Italien oder gar Griechenland überschreiten.
heroesgaming schrieb:
Es sei denn natürlich, jene Wirtschaftswissenschaftler behalten recht, deren Meinung nach der Herr über die Weltreservewährung faktisch unbegrenzt Schulden machen kann, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Aber dann werden die USA früher oder später einen Schuldenschnitt gegen ihre Gläubiger durchsetzen müssen, was der Weltwirtschaft empfindlich schaden könnte.
Unbegrenzt nicht, aber es gibt mehrere Faktoren, die den Dollar attraktiv erscheinen lassen:
1) Die meisten Rohstoffe werden bevorzugt in Dollar gehandelt.
2) Viele Zentralbanken "konkurrierender" Länder halten unsäglich hohe Dollarbestände als Währungsreserven, was den Dollarkurs stützt.
3) Die USA haben als einzige Nation immer 10 einsatzbereite Flugzeugträger samt Geleitschutz (derzeit werden die nach und nach durch die Nachfolgegeneration ersetzt) und verfügen über die zweithöchste Anzahl an nuklearer Munition.
4) Trotz aktueller Stagnation der Bevölkerung wird bis 2050 eine Zunahme der Bevölkerungszahlen angenommen, was eine jährliche Steigerung der Wirtschaftsleistung erwarten lässt. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/19320/umfrage/gesamtbevoelkerung-der-usa/
Ergänzung ()
Calaphos schrieb:
Hat Deutschland nicht 10Mrd an Subventionen für Intel in Magdeburg ausgegeben und wohl weitere 5Mrd für TSMC in Dresden? Wir haben kaum weniger an Fördergeldern als die USA rausgehauen, als Land dessen Wirtschaft etwa 6x kleiner ist.
Das hat wenig mit Lindner zu tun, sondern viel mehr mit den Gesetzen denen er unterliegt. Tut er das nicht, sieht man ja, was passiert: Die CDU klagt, weil Regelungen nicht eingehalten werden, die sie selbst auch ignoriert hätten, und das Bundesverfassungsgericht sagt, das muss nachgebessert werden.
Wenn er aufhören soll, muss das Gesetz geändert werden - und da ist die ganze Regierung am Zug.
Habeck hat es (ich glaube bei Lanz) passend ausgedrückt: Alle Entscheidungen die die Bundesregierung trifft, trifft sie als Bundesregierung. Die Schuld auf einen einzelnen Minister o.ä. abzuwälzen ist Quarsch, es ist immer ein Kompromiss innerhalb der Koalition. Das gilt für alle Klimageschichten, alles Soziales und eben auch für alles Finanzielle. Auch für eventuelle Subventionen, wenn man meint, es könnten mehr sein, oder sie müssten anderweitig investiert werden.
Eine Frage hätte ich noch: Die "guten Preise" bekommt man ja aktuell in erster Linie weil es gerade in Taiwan gefertigt wird und nicht im Westen.
Heißt dass die Chips werden ne Kostenexplosion erleben? Oder liegt die Hoffnung in nem ehrlichen Konkurrenzkampf der drei Firmen?
Tja, und Lindners Position (bzw die der FDP) dazu ist klar, wider der Meinung von dem Rest aller Ökonomen und Wirtschaftsverbände. So kommt halt kein überarbeiteter Artikel im GG zustande. Mit der CDU/CSU in der Opposition ohnehin nicht, die sind gegen alles was die Ampel richtig machen könnte.
Eigentlich geht es nur darum, Zugriff auf Hochtechnologie im eigenen Land zu haben, von der Entwicklung bis zur Fertigung. A matter of national security.
Was auch nur gut ist. Das sollten im Prinzip alle Länder so haben. Damit würde es viel weniger Abhängigkeiten geben und damit bessere Preise für Verbraucher.
Bessere Preise für Verbraucher gibt es, wenn Dinge dort produziert werden, wo sie sich am günstigsten produzieren lassen, unter Berücksichtigung aller Kosten. Deshalb sind die ganzen Chipfabriken ja erst nach Fernost abgewandert. Hier produzierte Chips sind nicht günstiger, sie sind nur stärker subventioniert. Weil man sich in Krisenzeiten nicht erlauben kann, darauf keinen Zugriff mehr zu haben. Wirtschaftlich gesehen ist das Schmarrn, es geht allein um Zugriff und Kontrolle über solche Fertigungen. Genau wie Geld in die Bundeswehr stecken, macht wirtschaftlich gesehen auch keinen Sinn.
Sehe ich nicht so. BW ist ein guter Arbeitgeber der ja nicht nur Militär hat. Zudem ist es für die Landesverteidigung essential, nur leider haben das die Tot-Sparer und Pazifisten in der Regierung die letzen 20 Jahre vergeigt.
Sehe ich nicht so. BW ist ein guter Arbeitgeber der ja nicht nur Militär hat. Zudem ist es für die Landesverteidigung essential, nur leider haben das die Tot-Sparer und Pazifisten in der Regierung die letzen 20 Jahre vergeigt.
Es macht wirtschaftlich betrachtet nie Sinn Geld in Militär zu stecken, wenn es denn ohne gehen würde. Doch die andere Seite ist halt, dass man es sich als "Wohlstandsnation" eben leisten muss. Und das wissen die Menschen halt seit 1000nden Jahren schon, da es immer Neid, Missgunst usw geben wird, die das haben wollen, was du hast. Insofern muss eben auch Geld in die BW fließen. Das du mit den 3,50 Euro, die sie jetzt bekommen, nix abschreckst, steht auf einem anderen Papier. Totgespart wird der Laden eben schon über 30 Jahre, vor 25 Jahren als ich da war, wars schon total übel, aber was es jetzt ist, ist nur noch lächerlich.
Was auch nur gut ist. Das sollten im Prinzip alle Länder so haben. Damit würde es viel weniger Abhängigkeiten geben und damit bessere Preise für Verbraucher.
Das würde nur dann zutreffen, wenn die Produktionsbedingungen überall gleich wären, was nicht der Fall ist. De facto lohnt sich die Produktion in westlichen Ländern weit weniger, für den Neubau großer Werke gilt das erst recht. Die enorme Subventionierung kommt nicht von ungefähr. Die Pandemie hat gezeigt, dass internationale Lieferketten zu fragil sind, um sich in jedem Fall auf sie zu verlassen, zumal in Zeiten wachsender nationaler Egoismen.
Die internationale Arbeitsteilung hatte und hat schon ihren Sinn und niedrigere Preise für alle sind ein großer Teil davon.
Es macht wirtschaftlich betrachtet nie Sinn Geld in Militär zu stecken, wenn es denn ohne gehen würde. Doch die andere Seite ist halt, dass man es sich als "Wohlstandsnation" eben leisten muss.
Versteht mich nicht falsch, das war jetzt kein Spruch Richtung "Bundeswehr ist sinnlos" sondern eine rein nüchterne Betrachtung der Wirtschaftsleistung der Bundeswehr. Ich war ja selbst Soldat. Bei den "Subventionen" für die Bundeswehr bleibt wahrscheinlich noch mehr von dem Kapital tatsächlich in unserem Wirtschaftssystem als bei einer Chipfabrik, deren Profite ins Ausland gehen.
Die globale Lieferkette bleibt nach wie vor bestehen, die ganzen Rohstoffe werden ja nicht neben der Fabrik aus der Erde gebuddelt. Keine Ahnung wie du auf günstigere Preise für uns kommst. Die Frachtkosten von Fernost bis hierher sind jedenfalls kein Kostentreiber. Ich würde ja lachen, wenn die Chips die hier produziert werden nach Fernost gehen fürs Packaging und dann auf unseren Markt zurückkommen. Ich sehe jedenfalls so gar keinen Kostenvorteil für uns durch lokal produzierte Chips. Es haben nur alle Angst das China die Kontrolle über Taiwan und TSMC bekommt und die ganze westliche Welt dann mit den Sanktionen belegt wird, mit denen aktuell China belegt ist.