News Abschwung in Sicht: Chip-Lieferzeiten fallen so stark wie seit Jahren nicht

storkstork schrieb:
Vielleicht mit einer kleinen Zäsur, falls es einen dritten Weltkrieg gibt. Auf die nächsten 100 Jahre gesehen schätze ich aber, dass unser Elektroschrott immer mehr wird.
Bist Du sicher, Du verstehst WW3 richtig?
Stellvertreterkrieg ist kein WW3 (aber kann natürlich dahin eskalieren) - nach WW3 gibt es niemanden, der noch Mikrochips produzieren könnte!

Ja, es ist schade, das AMDs neue GPUs wohl erst im Dezember kommen, im Moment wird einfach kein Preisdruck aufgebaut und ich vermute die Hersteller wollen hohe UVP/MSRP möglichst halten.

Anders als Kartoffelbauern und Fischer denken, macht man nicht viel Geld durch viel Angebot, sondern durch hohe Gewinnmargen auf etwas unter der Nachfrage liegenden, aber zahlenmäßig signifikanten Verkaufsmengen.

Also indem man sich nicht mit Überangebot selbst ins Bein schießt!

Vor allem wenn ein drastischer, permanenter Kaufkraftmangel stattfindet...
 
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Ich finde es nur teilweise recht mühsam das heute jede wirtschaftliche abwärtsbewegung sofort unkritisch als Abschwung, negativ und Regress hinausposaunt wird.
Teilweise so negativ das es dann eh fast selffullfilling prophecies sind.

Auch wenn unser System auf kontinuierlichen Wachstum beruht könnte man gerade nach so einem großen (ungeplanten) Wachstum in bzw aus der Pandemie heraus den neuerlichen Abschwung mal etwas gelassener sehen und ihn eher als Normalisierung einstufen.

Und wie im Artikel erwähnt wenn man gerade einen Peak mit quasi noch nie dagewesen Lieferzeiten hatte dann ist ein schnellerer Rückgang alles andere als ungewöhnlich.
 
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Was sind 4 Tage? Ein stillstand und 4 Tage sind weg...
 
Was ist denn der Grund für den Rückgang der Lieferzeiten? Dass entsprechende Konzerne wieder mehr produzieren, oder dass es weniger Abnehmer für jene Produkte gibt?
 
Ich hoffe das es auf absehbare Zeit eine Normalisierung der Bauteilverfügbarkeit gibt. Das Thema hat mich in den letzten 2 Jahren echt Nerven gekostet. Ich gehe davon aus, dass einige graue Haare auf das Konto dieser Problematik gehen.
 
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4nanai schrieb:
Ich hoffe lediglich darauf, dass es wieder Mikrocontroller wie den ESP32 oder Attiny85 zum schmalen Taler geben wird.
This. Same to Raspberry und Co. Die Kisten immer noch das dreifache und sind schlecht lieferbar. Oder noch krasser: Netzwerstrommesser wie der EM24, wenn man sie bekommt dann für 300€+
 
Will ja nicht doom posting betreiben, denke aber, dass das ganze noch deutlich schlimmer wird für die Chip Industrie. Die Wirtschaftskrise wird noch ein ganzes Weilchen dauern und entsprechend den Konsum beeinflussen. Auf lange Sicht wird sich das vermutlich in (verhältnismäßig) günstigeren Produkten wieder spiegeln, um die gefallene Nachfrage zu kompensieren. Wachstum ist halt nie unendlich.
 
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Corona, Krieg und Energiekrisen haben auch mich dazu veranlasst, eben NICHT ein neues System zu kaufen und vorerst mein Geld zusammen zu halten.
Ich warte (wie schon seit mehr als 2 Jahren) die Entwicklung ab und werde erst wieder Geld in mein Hobby investieren, wenn der Markt sich wieder beruhigt und normalisiert hat - Egal, wie lange dies dauert.
 
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Norebo schrieb:
Bist Du sicher, Du verstehst WW3 richtig?
Stellvertreterkrieg ist kein WW3 (aber kann natürlich dahin eskalieren) - nach WW3 gibt es niemanden, der noch Mikrochips produzieren könnte!

Die Frage kann man auch kritisch zurückgeben.

Der Term Weltkrieg ist nicht exakt definiert/definierbar. Jedenfalls ist der Einsatz von Nuklearwaffen im Speziellen oder Massenvernichtungswaffen im allgemeinen keine Voraussetzung. Wir hatten schon einen 1. Weltkrieg ohne Nuklearwaffen und einen 2. Weltkrieg, der trotz bekanntermaßen hoher Eskalationsbereitschaft keinen großflächigen Chemiewaffeneinsatz sah.

Wahrscheinlich ist es also sogar eher umgekehrt: Ausschließlich bei einem ausufernden Atomkrieg (z.B. Einsatz nahezu aller der nach SALT 1 und 2 sowie START noch existierenden - und einsatzfähigen - strategischen Multimegatonnen-Sprengköpfe) wird niemand mehr Chips produzieren können. In der Mehrheit der denkbaren Szenarien ist davon auszugehen, dass auch nach einem hypothetischen dritten Weltkrieg noch irgendwer Hochtechnologie produziert.
 
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Solange ein Gas-Kocher der Bestseller auf amazon.de ist, hat sich die Lieferkette nicht normalisiert.
 
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Dummsday schrieb:
Jetzt müssen nur noch die Preise fallen... :)
Naja.... So schnell wohl nicht.
Einerseits haben alle gesehen das die Leute dazu bereit sind so hohe Preise zu zahlen für High End geräte, d.h. die ganze Lieferkette will vom Braten etwas ab haben und hat die Preise erhöht.
Andererseits haben die Shops gesehen das Leute das Zeugs zu dem Preis kaufen.
Also müssen die erst mal eine Weile auf dem neuen Zeugs hocken bleiben bis sie sich mit einer geringeren Marge zufrieden geben.

Aber ja... Es ist ein Indiz in die richtige Richtung.
4nanai schrieb:
Ich hoffe lediglich darauf, dass es wieder Mikrocontroller wie den ESP32 oder Attiny85 zum schmalen Taler geben wird.
Hä? Lolin D32 Boards gabs auf AliExpress vor 3 Jahren für 8.- und heute noch für 8.-
Da hat sich nicht gross was verändert.
Nur die Raspberry Pi in den Lokalen Shops sind übermässig teuer geworden.
 
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Wie bei den Aktionären, die sich über 6-7% Verlust aufregen und dabei ignorieren, dass der Markt davor aber um ein Vielfaches gestiegen war.
 
Davon merke ich nichts, warte schon einen Monat auf einen Laptop.
 
Norebo schrieb:
...
Anders als Kartoffelbauern und Fischer denken, macht man nicht viel Geld durch viel Angebot, sondern durch hohe Gewinnmargen auf etwas unter der Nachfrage liegenden, aber zahlenmäßig signifikanten Verkaufsmengen.

Also indem man sich nicht mit Überangebot selbst ins Bein schießt!

Vor allem wenn ein drastischer, permanenter Kaufkraftmangel stattfindet...

Also mit einem Monopol. Ich verstehe zwar das Argument, aber es hat wohl noch niemand (auch kein Kartoffelbauer oder Fischer) gedacht, dass man im fairen Wettbewerb mehr Geld verdient als bei einem Monopol.
Das was du beschreibst geht nur wenn:
a) man der einzige Anbieter ist und das Angebot steuern kann
b) anderen verwehrt ist dasselbe Produkt anzubieten
c) es Absprachen mit den anderen (meist wenigen) Anbietern gibt

Dass das bei Kartoffeln und Fischen so nicht funktionierst sollte klar sein, hat aber nichts damit zu tun was die Bauern denken.
 
Haldi schrieb:
Hä? Lolin D32 Boards gabs auf AliExpress vor 3 Jahren für 8.- und heute noch für 8.-

Für 8€ gab's mal die TTGO Boards mit OLED Display. Für einzelne ESP32 WROOM Boards habe ich auch eher in der Größenordung von 5-6€ bezahlt.
 
Das lässt hoffen, dass bei meinem Auto hoffentlich doch alles verbaut sein könnte was ich bestellt habe, auch wenn die aktuell immer mehr Ausstattung streichen.
 
Hexenkessel schrieb:
Corona, Krieg und Energiekrisen haben auch mich dazu veranlasst, eben NICHT ein neues System zu kaufen und vorerst mein Geld zusammen zu halten.
Ich warte (wie schon seit mehr als 2 Jahren) die Entwicklung ab und werde erst wieder Geld in mein Hobby investieren, wenn der Markt sich wieder beruhigt und normalisiert hat - Egal, wie lange dies dauert.

Mich hat es dazu bewogen mein Geld in sinnvollere Dinge zu stecken, PV mit 55Kwh Speicher, Wärmepumpe usw.
Dafür gibt's jetzt Mal einige Jahre keine neue Hardware.
 
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Dass die Halbleiterknappheit beendet ist, ist offensichtlich. Da gibt es schon seit Monaten viele Meldungen über sinkende Bestellvolumen und verschobene Fabrikerweiterungen. Bei Nvidia, AMD und Intel hat es deutliche Einbrüche im Umsatz gegeben. Alle Halbleiterspeicherhersteller melden schlechte Zahlen.

Deshalb find ich bei diesem Index von einem Frühindikator zu sprechen extrem komisch.

Selbst TSMC kündigt an, dass die Erweiterung der 7 nm Kapazitäten verschoben wird, weil in den nächsten Quartalen die Kapazitäten bei 7 nm nicht ausgelastet sind. Auf die Frage warum davon TSMC ausgeht, dass die mangelnde Auslastung nur temporär ist, führt TSMC an, dass sie neue Anwendungen auf 7 nm bringen wollen.

Der kritische Punkt ist, dass eine nicht ausgelastete Chipfabrik gewaltige Verluste anhäuft. Das wird TSMC gut überstehen. Bei einigen anderen Fabs kann es schnell um die Existenz gehen.

Und bei den Chipfabrikausrüstern, bedeutet es oft, dass nicht nur keine neuen Aufträge kommen, sondern dass bestehende Aufträge storniert werden.

Richtig brisant wird das ganze durch die Sanktionen die die USA gegen China bei Halbleitern und Halbleiterfertigung lanciert haben.
 
ETI1120 schrieb:
Der kritische Punkt ist, dass eine nicht ausgelastete Chipfabrik gewaltige Verluste anhäuft. Das wird TSMC gut überstehen. Bei einigen anderen Fabs kann es schnell um die Existenz gehen.

Das ist ja auch der Punkt der häufig bei den Gewinnen von TSMC und Co. vergessen wird. Klar, wenn alles ausgelastet ist, dann gibt es gut Geld. Sobald die Nachfrage wegbricht, stehst du da mit deinen Fabriken. Das ist ja auch der große Vorteil, wenn man als Firma bei TSMC, Samsung und Co. produzieren lässt. Wenn etwas nicht läuft wie erwartet, dann passt man seine Bestellmenge einfach (je nach Vertrag) an.
 
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