Abspaltung der Lokführergewerkschaft - Der richtige Weg?

Adam_Smith

Lt. Commander
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Eins vorweg:

Es geht hier nicht um Managergehälter! Anderes Thema, was hier nicht diskutiert wird.
Es geht hier auch nicht um den Reallohnverlust der Bahnangestellten, diesen mussten nämlich alle Bahner und nicht nur die Lokführer hinnehmen.
Auch die Höhe der Lohnforderungen soll nicht Kern dieser Diskussion sein.

Wenn ich es schon so einschränke, bleibt die Frage worüber diskutiert werden soll.

Die Frage die sich beim aktuellen Tarifkonflikt bei der Bahn stellt ist die Frage danach ob es richtig ist, dass die Lokführer mit ihrer Gewerkschaft einen eigenständigen Tarifvertrag bekommen, der von dem Tarifvertrag für die übrigen Bahnangestellten losgelöst ist.

Das es im Kern nur darum geht, bestätigte der GDL-Bezirksleiter Berlin, Brandenburg, Sachsen gestern bei N24. Er wurde direkt gefragt ob die GDL die Streiks beenden würde, wenn die Forderung nach 31% mehr Lohn erfüllt werden würde, aber die Bahn der GDL keinen gesonderten Tarifvertrag zugesteht. Er antwortete mit "Nein" <--- schon harter Tobak

Ich für meinen Teil bin komplett dagegen, dass die Lokführer einen eigenständigen Tarifvertrag bekommen.

In erster Linie weil dies zu einer Schwächung des Unternehmens führen würde.

Wichtig ist aber auch die Frage nach der Solidarität unter den Arbeitnehmern der Bahn. Wenn auf einmal ein kleiner Teil der Angestellten den gesamten Konzern erpressen kann, dann führt dies dazu, dass wohl in Zukunft die Lokführer deutlich bessere Tarifabschlüsse bekommen als der Rest der Bahn Angestellten. Dies widerrum würde wohl zu einem Konkurenzdenken zwischen den Mitarbeitern führen.

Der Vergleich zum Marburger Bund oder auch der Pilotengewerkschaft Cockpit zieht in meinen Augen nicht. Denn bei Ärzten und Piloten handelt es sich um Berufsgruppen die eine vollkommen andere Ausbildung durchgemacht haben als z.B. das Pflegepersonal oder auch die Service Mitarbeiter an Bord eines Flugzeuges. Durch den deutlich anspruchsvolleren Ausbildungsweg ist es in meinen Augen gerechtfertigt diese Berufsgruppen mit einem besonderen Tarifvertrag zu bedenken.

Bei Lokführern ist dies anders, denn der Ausbildungsweg unterscheidet sich nur in Teilen von dem der übrigen Bahnmitarbeiter. http://www.bibb.de/de/ausbildungsprofil_15590.htm

Worum geht es der GDL eigentlich?

Um das Wohl ihrer Mitglieder?
Oder wollen Gewerkschaftsfunktionäre einfach nur mehr Macht?
 
Für das Unternehmen würde dies dann auch bedeuten, dass man sich quasi ständig im Arbeitskampf befindet, da das Auslaufen von Tarifverträgen und die daraus resultierende Beendigung der Friedenspflicht zum Dauerzustand werden würde.

In diesem Zusammenhang finde ich es übrigens positiv, dass ALLE relevanten Parteien in Deutschland mit einer Stimme sprechen. Sogar Lafontaine hat ja seinen Unmut über das Verhalten der GDL geäußert.
 
Ohne mich bisher groß mit dem Thema beschäftigt zu haben: Irgendwie finde ich es schon komisch, wenn man eine eigene Gewerkschaft hat, aber nicht mal einen eigenen Tarifvertrag. Wenn alle Mitarbeiter (z. B. alle Lokführer) ohnehin dieselben Bedingungen erhalten, dann kann man sich eine zweite Gewerkschaft (neben Transnet) sparen. Und dann ginge es um die Existenzberechtigung für die GDL.

Ob nun Piloten oder Ärzte eher ein Recht auf eigenständige Tarifverträge haben, ist fraglich. Wie läuft es denn z. B. bei der IG Metall oder in der Chemiebranche. Dort gibt es ebenfalls ein breites Spektrum an Qualifikationen und Tätigkeiten. Und trotzdem weiß ich dort nichts von separaten Verträgen für bestimmte Berufsgruppen. Vielleicht gibt es sie ja trotzdem, keine Ahnung.

Das Problem eines ständigen Arbeitskampfes sehe ich nicht, da man die Verträge so abschließen kann, dass sie alle mehr oder weniger zeitgleich auslaufen. Ob das für ein Unternehmen sinnvoll ist, hängt wohl vom Einzelfall ab. Wenn die Lokführer arbeiten und zugleich das übrige Personal streikt, so hilft das der Bahn wenig. Wenn alle zum gleichen Zeitpunkt anfangen zu streiken und es z. B. zuerst eine Einigung mit dem Begleitpersonal gibt, dann fahren immer noch keine Züge, bis auch der Tarifvertrag mit den Lokführern unter Dach und Fach ist.
 
Ich hoffe dass die GDL am 2. November vor Gericht gewinnt und dann endlich auch Fern- und Güterverkehr bestreiken darf wodurch der Nahverkehr deutlich entlastet werden kann und wird und das in den Medien gegen den Streik strapazierte Agrument das der Streik "auf dem Rücken des kleinen Mannes" ausgetragen wird endgültig entkräftigt wird.

Und ansonsten haben die Lokführer meine volle Solidarität und ich bin auch Bahnfahrer. Aber wer gerade mal 1500 € netto verdient darf auch mal 30% fordern.

Die Bahn an die Börse, die Lokführer zum Sozialamt, so kann und darf es nicht sein!
 
@smacked2:

Du scheinst den Eingangspost nicht ausreichend genau gelesen zu haben. Es geht hier einzig und allein um die Frage ob es legitim ist, dass die GDL einen eigenständigen Tarifvertrag fordert. Wenn du dich zu dieser Thematik nicht äußern willst, dann bitte halte deine Off-Topic Aussagen zurück!

@keshkau:

Sicher ist es komisch, dass es in einem Unternehmen mehrere Gewerkschaften gibt. Aber die Bahn ist hier sicher kein Sonderfall. Ich denke, dass gerade bei der GDL, diese Entwicklung historisch bedingt ist. Die Gewerkschaft ist ja schon recht alt (die älteste Deutschlands) und damals war "Lokführer" auch noch ein eigenständiger Beruf. Aus Tradition wurde diese Gewerkschaft dann halt weiter bei behalten. Und da ich als Arbeitnehmer die Wahl hab welcher Gewerkschaft ich beitrete ist es nun mal so, dass im Konzern DB AG verschiedene Gewerkschaften vertreten sind.

Zudem gibt es ja z.B. verschiedene Tarifverträge die durch die GDL abgeschlossen werden. Die sehen auch nicht alle so aus wie die Tarifverträge bei der Bahn (Quelle).

Wenn jetzt 500 Bahnangestellte auf die Idee kommen bei Ver.di einzutreten, soll dann auch extra ein Tarifvertrag für die 500 Angestellten die bei Ver.di sind abgeschlossen werden?

Bei der Bahn sind viele Triebwagenführer (Lokführer) in der GDBA organisiert (ist ja nicht so, dass die GDL alle Lokführer vertritt). Sollen dann die GDBA Mitglieder mit dem aktuellen Tarif der DB AG bezahlt werden und die GDL Mitglieder dann nach dem neuen?
Dann treten auf einmal alle Lokführer bei der GDL ein und auf einmal muss die GDBA auch einen eigenen Tarifvertrag fordern um dem Mitgliederschwund entgegen zu wirken, ...

Der eigene Tarifvertrag für Lokführer würde zudem bedeuten, dass die Bahn extrem unter Druck gesetzt werden kann. Wie aktuell geschehen können 1700 Lokführer den ganzen Betrieb lahm legen und am Tag 10.000.000 Euro Schaden Verursachen. Das Schlimme an der ganzen Sache ist dann, dass die Bahn aber weiterhin die übrigen paar zehntausend Mitarbeiter bezahlen muss obwohl keine Züge fahren.

Nein die einzige Lösung kann in meinen Augen nur sein, dass in einem Betrieb ein Lohnsystem gilt! Dabei hat der Lokführer nicht mehr Geld verdient als andere Mitarbeiter mit seiner Ausbildung und seiner Verantwortung (wenn ein Mitarbeiter in der Instandhaltung einen Fehler macht, dann hat das auch gravierende Auswirkungen, wenn ein Mitarbeiter im Leitstand ein falsches Signal gibt, dann hat dies auch gravierende Auswirkungen).
Die Lokführer fordern jetzt aber das Krasse Gegenteil:
Sie wollen mehr Geld obwohl sie nicht mehr Arbeiten, keine höhere Ausbildung haben und auch nicht mehr Verantwortung tragen als diverse andere Mitarbeiter bei der Bahn.

Übrigens:

Den Vergleich mit Cockpit und dem Marburger Bund zog nicht ich. Ich wollte nur darauf hin weisen, dass Piloten und Ärzte eine deutlich andere Ausbildung haben. Und ein Pilot hat sicher eine deutlich höhere Verantwortung als eine Stewardess.

Der Optimalfall ist natürlich, wenn in einem Unternehmen auch ein Tarifsystem existiert. Von diesem Grundsatz sollte nur in extremen Ausnahmesituationen abgewichen werden.

/edit:

Nun wenn man denn mit den 3 Gewerkschaften bei der Bahn (GDL, GDBA und TRANSNET) drei unterschiedliche Tarifverträge abschließen will, dann braucht die Bahn entweder mehr Personal welches für die Verhandlungen eingesetzt werden kann (dazu ist ja nicht jeder Befugt) oder aber man führt die Verhandlungen zeitlich Versetzt, kommt also zwangsläufig dazu, dass der Verhandlungsprozess zu 3 Tarifverträgen länger dauert als wenn es nur um einen Tarifvertrag gehen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast es bereits angesprochen: Wenn die GDL bessere Bedingungen bekommen sollte als die anderen Gewerkchsften, dann wechseln die Mitarbeiter dorthin. Deshalb sagte Mehdorn auch, dass ein höherer Abschluss bei der GDL an die übrigen Mitarbeiter in den anderen Gewerkschaften weitergegeben werden würde.

Es steht ja noch das Gerücht im Raum, dass sich die Bahn mit den relativ hochen Abschlüssen bei der Transnet zugleich die Zustimmung für die Privatisierungspläne erkauft haben soll. So viel ich weiß, hat sich die GDL bisher gegen eine Privatisierung ausgesprochen.

Leider bin ich an dieser Stelle nicht der geeignete Diskussionspartner, weil es mir im Grunde schnuope ist, wie die Bahn und die Gewerkschaften ihre Krise meistern. Es ist deren gemeinsames Problem und nicht meines. Das kann auch ruhig so bleiben ;-)
 
Adam_Smith schrieb:
@smacked2:
Du scheinst den Eingangspost nicht ausreichend genau gelesen zu haben. Es geht hier einzig und allein um die Frage ob es legitim ist, dass die GDL einen eigenständigen Tarifvertrag fordert. Wenn du dich zu dieser Thematik nicht äußern willst, dann bitte halte deine Off-Topic Aussagen zurück!

Hehe geschickt von dir nur den Teil des Problems zu thematisieren der am strittigsten ist und wo du sicherlich den meisten Zuspruch erhältst :lol:

Dennoch sehe ich kein Problem darin das die GDL einen eigenen Tarifvertrag erhält, sicherlich ist das bei der Bahn alles etwas konfus, aber das was Transnet und GDBA haben kann man ja kaum als eigenständigen Tarifvertrag bezeichnen, dafür stehen diese "Gewerkschaften" viel zu sehr unter der Fuchtel des Bahnvorstands. Vielleicht wäre ein völlig neuer Tarifvertrag für alle drei Gewerkschaften auf der Basis der Forderungen der GDL das beste :)
 
Dass es der GDL um einen eigenen Tarifvertrag geht wurde von mir bereits im Einleitungspost belegt. Somit ist auch diese Fragestellung nicht der "strittigste" Punkt bei dieser Thematik sondern der einzige Punkt um den es sich dreht.

Wie bereits gesagt. Selbst mit 31% mehr Lohn und ohne eigenen Tarifvertrag würde die GDL die Streiks nicht einstellen. Für mich ist dies ein deutliches Anzeichen dafür wessen geistes Kind diese Forderungen doch sind.
 
@adam
was sind deine forderungen an die gdl? wie sollten sie sich verhalten?
 
Punkt 1.)

Anerkennen, dass der Beruf des "Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport" eben keine besondere Stellung innerhalb des DB Konzerns verdient hat! Er ist nicht wichtiger oder unwichtiger als die anderen Eisenbahner im Betriebsdienst. Daraus ergibt sich auch ...

Punkt 2.)

... die Forderung nach einem eigenständigen Tarifvertrag sofort einzustellen.

Punkt 3.)

Egal wie man zu Punkt 1 und 2 steht, verlange ich von der GDL, dass sie an den Verhandlungstisch zurück kehrt! Es ist ein Unding, dass sich Gewerkschaftsbosse zu einer Kur begeben während sie ihre Mitglieder in den Arbeitskampf schicken!

Punkt 4.)

Wenn man denn schon eigene Tarifforderungen stellt, dann bitte auch nicht nur auf die Bahn schauen. Bei der AKN begnügt sich die GDL mit einer Forderung von 4,5% für die Lokführer. Dabei sind die Löhne für Lokführer bei der AKN noch deutlich geringer als bei der DB AG. Im Sinne der Gerechtigkeit wäre es wohl weitaus angebrachter dort höhere Forderungen zu stellen!

Punkt 5.)

Es kann bei Tarifverhandlungen nicht um die Wünsche Einzelner gehen (denn genau deswegen gibt es ja Tariflohnsysteme, damit nicht jeder alleine seinen Lohn verhandeln muss). Wenn also die überwiegende Mehrheit der Bahnangestellten mit dem neuen Tarifvertrag (4,5% mehr Lohn) zu frieden ist, dann haben sich die übrigen diesem Wunsch zu beugen.
Wenn denn dann einige wenige meinen, dass ihre Arbeit mehr Wert ist als die der übrigen Mitarbeiter, dann sollen sie direkt mit dem Arbeitgeber ihren Lohn verhandeln (wohlgemerkt ohne Ausnutzung des Streikrechts).
 
Ok, die Punkte 4 und 5 bilden für mich nochmal einen Extrabereich.
Die Punkte 1-3 sind aus Sicht eines Systembefürworters (der du ja nun mal bist, also ist das keine Polemik von mir) gut nachvollziehbar bzw. verständlich, dass das gefordert wird von dir.
Meine Frage dann weiter: Wie erreicht man denn das was du in den Punkten 1-3 forderst?
 
Punkt 1-3 sind einfach nur dem Bahnvorstand nachgeplappert aber imho recht haltlos.

1) Auch wenn Adam den Berufstand schlechtredest leisten die Loführer harte Arbeit für viel zu wenig Geld. Natürlich auch die von GDBA und Transnet. Wenn die sich allerdings auf Knebelverträge mit der Bahn einlassen ist das deren Pech und deligitimiert nicht die Forderungen der GDL.

2) Warum?

3) Ich finde den Kurs den die GDL fährt sehr gut und solange die Bahn kein Angebot vorlegt und schon geleistetet Überstunden schneller zu bezahlen ist kein Angebot braucht die GDL auch nicht an den "Verhandlungstisch" zurückkehren. Und immer so zu tun als wäre die GDL der alleinige Blockierer und nicht der Bahnvorstand ist nur Meinungsmache von Seiten der Bahn und teilweise auch den Medien. Und es funktioniert ja wie man hier sieht ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@th3o:

Wie erreicht man denn das was du in den Punkten 1-3 forderst?

Habe ich nicht genau dies schon geschrieben? Was willst du jetzt von mir hören?!
Die GDL hört auf Forderungen nach einem eigenen Tarifvertrag zu stellen und setzt sich wieder an den Verhandlungstisch. Dazu muss man sich nur in ein Auto setzen, zum Verhandlungsort fahren, das Auto verlassen, zu Fuß bis zum Verhandlungstisch gehen und sich auf den dort bereit gestellten Stuhl setzen.
Oder was wolltest du nun von mir hören?!

@smacked2:

Wo habe ich denn bitte den Beruf des Lokführers schlechtgeredet?! Habe lediglich festgestellt, dass sie weder eine bessere Ausbildung haben als normale Bahner im Betriebsdienst, dass sie auch nicht mehr Verantwortung tragen und dass ihre Arbeitszeiten sich auch nicht von denen der übrigen Bahner unterscheiden... Warum also

Ok kommen wir jetzt zu den "Knebelverträgen der Bahn" ...
Wenn man schon so plakative Aussagen trifft, sollte man natürlich wissen, wovon man redet. Die GDL zum Beispiel fordert beim Bahnkonkurenten AKN nur eine Lohnsteigerung von 4,5%. Doch dort sind die Einkommen der Lokführer weitaus geringer als bei der Bahn.
Wieso also gibt sich die GDL bei den weitaus schlimmeren Zuständen mit geringeren Vorderungen zufrieden?

Der Lokführer bei der Bahn verdient dort das höchste Gehalt welches man mit dieser Berufswahl erzielen kann. Auch ist sein Gehalt über dem Bundesdurchschnitt der Einkommen. Von Knebelverträgen kann also keine Rede sein.

Des weiteren ist das aktuelle Angebot der Bahn ein deutlicher Schritt nach vorne. Die Angebotenen 10% (ja ich weis dafür müssen sie dann 2 Wochen mehr in der Woche arbeiten) sind weit mehr als ein Inflationsausgleich. Es ist doch wohl klar, dass die Bahn die 10% Reallohnverlust in den letzten 10 Jahren nicht innerhalb eines Jahres wieder ausgleichen kann ...

Und immer so zu tun als wäre die GDL der alleinige Blockierer und nicht der Bahnvorstand ist nur Meinungsmache von Seiten der Bahn und teilweise auch den Medien.

Doch genau das sind sie. Die Bahn hat Angebote gemacht. Ziel einer Verhandlung ist es nicht dieses Angebot ohne weitere Forderungen an zu nehmen! Aber wenn die Verhandlungen seitens der GDL einzig über die Presse geführt werden, dann kann man nicht zu Ergebnissen kommen.
Und es sollte auch klar sein, dass beide Verhandlungspartner sich bewegen müssen! Dass die GDL seid Monaten auf ihren überzogenen Forderungen (31%) fest hält ist im Sinne einer Verhandlung absolut nicht dienlich!


@Topic:

Das Paradoxe an der ganzen Thematik ist, dass die GDL das aktuelle Bahnangebot ja vermutlich sogar annehmen würde, wenn sie einen eigenen Tarifvertrag bekäme.
Ein Angebot von 31% mehr Lohn würde sie aber ausschlagen, wenn die Bedingung mit dem eigenen Tarifvertrag nicht erfüllt werden würde.
Kann dies im Sinne der Arbeitnehmer sein?!
 
Adam_Smith schrieb:
Ok kommen wir jetzt zu den "Knebelverträgen der Bahn" ...
Wenn man schon so plakative Aussagen trifft, sollte man natürlich wissen, wovon man redet. Die GDL zum Beispiel fordert beim Bahnkonkurenten AKN nur eine Lohnsteigerung von 4,5%. Doch dort sind die Einkommen der Lokführer weitaus geringer als bei der Bahn.
Wieso also gibt sich die GDL bei den weitaus schlimmeren Zuständen mit geringeren Vorderungen zufrieden?

Der Lokführer bei der Bahn verdient dort das höchste Gehalt welches man mit dieser Berufswahl erzielen kann. Auch ist sein Gehalt über dem Bundesdurchschnitt der Einkommen. Von Knebelverträgen kann also keine Rede sein.

Bei der Formulierung "Knebelverträge" bezog ich mich auf die Gewerkschaften GDBA und Transnet die sehr abhängig vom Bahnvorstand sind. Die restlichen Forderungen der GDL, die du aufführst, sind mir nicht bekannt, hast du dafür Belege in Form von Quellen?
 
Adam_Smith schrieb:
Die GDL hört auf Forderungen nach einem eigenen Tarifvertrag zu stellen und setzt sich wieder an den Verhandlungstisch. Dazu muss man sich nur in ein Auto setzen, zum Verhandlungsort fahren, das Auto verlassen, zu Fuß bis zum Verhandlungstisch gehen und sich auf den dort bereit gestellten Stuhl setzen.
Oder was wolltest du nun von mir hören?!

ich wollte deinen vorschlag hören wie man erreicht, dass die gdl aufhört diese forderungen nach einem eigenen tarifvertrag zu stellen und wie man deiner meinung nach verfahren sollte damit die zu einem verhandlungsort fahren :).
anders gesagt: wie willst du ihnen ihre einstellung/meinung/ansicht austreiben? was könnte man "dagegen" tun?
 
Nichts kann man dagegen tun. Die Gewerkschaftsbosse wittern ihre Chance nach mehr Macht. Diese Flausen wird ihnen wohl nur eine Harte DB AG und möglichst viel Druck vom Volk austreiben können.

Das oben erwähnte Interview bei N24 zeigte deutlich wie schnell der GDL die Argumente ausgehen, wenn ihr mal etwas auf den Zahn gefühlt wird...
 
@Adam_Smith:
wenn ich moderator wäre würde ich diesen thread dicht machen. und das hat folgenden grund:

du eröffnest einen thread mit der absicht, nur einen ganz bestimmen teil des eigentlichen problems zu diskutieren, in dem du sicherlich zustimmung bekommen würdest. und dann bist du sogar so unfreundlich und willst erweiterte darstellungen einfach als nicht zulässig hier praktisch nicht gelten lassen. das kann ich auch!

in diesem fall: danke an smacked2, der die sinnlosigkeit dieses threads erkannt hat. mein respekt das er mit dir überhaupt noch diskutiert. ich hätte es eigentlich nicht mehr getan.

damit mein post nicht komplett im offtopiv versauert, nochmal meine meinung:

durch deine sehr sehr hefitige haltung gegenüber der ausbildung des lokführers, die deiner meinung nach absolut "minderwertig" ist übersiehst du den entscheidensten punkt: die verantwortung. du hast absolut keine ahnung, was denen blüht, wenn was schief geht. genauso ist es bei piloten. und vergleich mal, was die im gegensatz verdienen!

und sag mal, hast du dir in diesem zusammenhang eigentlich mal gedanken gemacht, wieviel lächerliche 1500€ in diesem zusammenhang sind? garnichts. null. insofern ist die forderung der GDL in keinerweise überhöht.

und was laberst du hier eigentlich die ganze zeit? wenn du eine vorgefertigte meinung hast, die sowieso nicht mehr zu ändern ist, dann hat das ganze hier keinen sinn. und deine aussagen mit
Flausen wird ihnen wohl nur eine Harte DB AG und möglichst viel Druck vom Volk austreiben können.
man, weißt du wie sehr das nach braunem gedankengut stinkt?

nurmal so nebenbei: wenn du sagst, dass die GDL nicht alle lokführer beinhaltet: ja nicht alle, aber immerhin 80%. imho ist es also am leichtesten über die gewerkschaft einzusteigen, die die meisten mitglieder besitzt.

und nein, der tarifkampf ist nicht das streben nach mehr macht, sondern nach ein bisschen mehr verhltismäßigkeit. und die forderungen der GDL sind nun wirklich nicht überzogen. vor allem sollte man auch bedenken, dass wenn man 31% fordert es nicht unbedingt 31% werden müssen.

wenn das deine meinung als wahrscheinlich geprellter bahnkunde ist, dass die lokführer, die dafür gesorgt haben dass du durch wiederholtes zuspät kommen was vom lohn abgezogen bekommst, auch dafür bluten sollen, dann bitte. dann hab ich aber keine lust mit dir zu diskutieren.

um nocheinmal zu deiner eigentlichen frage zurückzukommen: was will die GDL eigentlich?

was man festhalten kann ist, dass es in deutschland immernoch so ist, dass ein kleiner teil der gesellschaft vom größeren teil der gesellschaft profitiert. und das darf nicht so bleiben. stichwort: beteiligung der mitarbeiter an den unternehmen. porsche hat das letztens gemacht, ne fette einmalzahlung von 5200€ an jeden mitarbeiter. und der bahn geht es ja auch nicht wirklich schlecht. dass sie im gegensatz zur straße noch einen gravierenden nachteil hat ist ne andere geschichte.
also, kommt die GDL mit ihrem arbeitskampf durch, dann ist die chance groß, dass auch andere gewerkschaften endlich mal wieder ein bisschen mehr dampf machen. um einen prestigesieg geht es, um mehr nicht. ich wette das wenn das verlangen nach einem eigenen tarifvertrag umgesetzt wurde sich die GDL auch mit 4,5% mehr lohn zufriedengeben werden würde.

insofern kann man die entscheidung, ob auch der fernverkehr bestreikt werden darf, als schicksalsentscheidung interpretieren. gewinnt die GDL wird die bahn wohl oder übel einlenken müssen. gewinnt die bahn wird der GDL schnell die puste ausgehen.

so long and greetz

p.s.: und behalte das braune gedankengut bitte für dich. ich will es hier nicht sehen.
 
durch deine sehr sehr hefitige haltung gegenüber der ausbildung des lokführers, die deiner meinung nach absolut "minderwertig"

Du erwartest, dass ich mich nach meiner derartigen Unterstellung ernsthaft mit deinem Beitrag auseinander setze?

Alles was ich tat, war herauszuarbeiten, dass der Lokführer nun mal nichts anderes ist als ein Eisenbahner im Betriebsdienst mit Fachrichtung Lokführer und Transport. Als solcher durchläuft er in den ersten 3 Jahren nahezu die selbe Ausbildung wie die übrigen Bahner im Betriebsdienst.

In einer späteren Qualifikation wird er dann auf ein Zugmuster ausgebildet, welches er dann fahren darf. Genau so wird aber auch der Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Fahrweg weiter qualifiziert um den Anforderungen seiner Tätigkeit gerecht zu werden.

Wenn oben genannter Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Fahrweg eine Weiche falsch stellt, oder falsche Signale stellt, dann kann dies auch zum Tod von Menschen führen. Er ist also ebenso für die Sicherheit der Fahrgäste verantwortlich wie der Lokführer selbst.

Auch die Verantwortung eines Bediensteten in der Wartung ist nicht geringer. Werden Schäden an sicherheitsrelevanten Teilen nicht erkann, so kann auch dieser Fehler die Sicherheit der Fahrgäste massiv gefährden.

Alles was ich also tat ist darauf hin zu weisen, dass der Lokführer im Vergleich zu vielen anderen Bahnangestellten nichts besonderes ist. Wer hier eine "Herabwürdigung" des Berufes des Lokführers erkennen will, der muss schon voreingenommen an die von mir gemachten Aussagen heran gehen.

Ich sage: Jeder der versucht den Beruf des Lokführers gegenüber den anderen Verantwortungsvollen Berufen bei der Bahn hervor zu heben, der würdigt die übrigen Berufsgruppen bei der Bahn massiv herab. Denk mal drüber nach!

xXstrikerXx schrieb:
du hast absolut keine ahnung, was denen blüht, wenn was schief geht. genauso ist es bei piloten. und vergleich mal, was die im gegensatz verdienen!

Oha jetzt wird es ja noch besser...

Ich weis zufälllig über die Aufgaben und die Verantwortung eines Piloten sehr gut bescheid. Und lass dir sagen, dass die Komplexität dieser beiden Berufe in keiner Weise miteinander vergleichbar ist. Auch das Maß der eigenständigen Entscheidungsfindung ist bei einem Piloten weitaus höher als bei einem Lokführer. Zudem die komplexere und teurere Ausbildung ...
Man man, wenn man schon Vergleicht, dann bitte richtig!

und sag mal, hast du dir in diesem zusammenhang eigentlich mal gedanken gemacht, wieviel lächerliche 1500€ in diesem zusammenhang sind?

Habe niemals gesagt, dass ich es gut finde, dass ein Eisenbahner im Betriebsdienst ein derartiges Einkommen hat. Allerdings bilden sich Einkommen als Resultat aus Qualifikationsanforderungen, Nachfrage nach Arbeitnehmern, ... und diversen anderen Faktoren. Der Lokführer hat sicher keinen höheren Ausbildungsstand als eine Krankenschwester und sicher auch nicht mehr Verantwortung. Beide können Fehler machen die den Tod von Menschen verursachen. Beide sind aber in erster Linie Menschen die Anweisungen umsetzten (der Lokführer bekommt jeden seiner Schritte durch Signale vorgegeben die er lediglich befolgen muss). Ein Rettungsassistent muss sicher mehr eigenständige Entscheidungen treffen an denen direkt das Leben eines Menschen hängt. Frag mal einen Rettungsassistenten ob er mehr Geld bekommt als ein Lokführer ...

Somit sollte man Gehälter immer etwas in Relation sehen. Und wer die Verantwortung eines Lokführers vorschiebt, der sollte sich mal fragen was andere Berufsgruppen mit teils weitaus höherer Verantwortung so bekommen!

man, weißt du wie sehr das nach braunem gedankengut stinkt?

An diesem Punkt höre ich dann auf mich mit deinen geistigen Ergüssen zu befassen. Niveaulos und keiner weiteren Diskussion würdig!

Der Rest deiner Ausführungen ist dann voller Unterstellungen (meine letzte Bahnfahrt ist ca. 5 Monate her) und voller Aussagen die zeigen, dass du den Kern dieser Diskussion und meiner Ausführungen nicht einmal im Ansatz verstanden hast...

/edit:

Übrigens Interessant, dass du selbst mir ja Recht gibst ... du sagst selbst, dass die GDL geringere Tarifabschlüsse in Kauf nehmen würde um einen eigenständigen Tarifvertrag innerhalb des Tarifgeflechtes der DB AG zu bekommen. Wohlgemerkt würde sie auch geringere Abschlüsse in Kauf nehmen als die, die sie ohne eigenen Tarifvertrag bekommen würde.
Damit bestätigst du selbst ja schon, dass ich mit der Reduzierung des Themas auf genau diese Frage durchaus richtig liege...
 
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