Abspaltung der Lokführergewerkschaft - Der richtige Weg?

Ich mag nicht nochmal alles wiederholen, ich schließe mich dem von xXstrikerXx an und sympathisiere voll und ganz mit den Lokführern. Aber die Medien tun ihren Teil diese Berufsgruppe in der Öffentlichkeit schlecht zu reden.
 
Warum ist denn deiner Meinung nach der Job des Lokführers Verantwortungsvoller als der Job des Signalgebers oder der des Wartungsbediensteten.

Das größte Zugunglück in Deutschland war Resultat eines Wartungsfehlers ... denk mal drüber nach ...
 
Wir könnten es auch mit anderen Leuten vergleichen, die noch weniger verdienen, aber das macht doch keinen Sinn, denn dann würde bald niemand mehr was verdienen, wenn man nur den passenden Vergleich sucht.

Und wenn die Wartungsbediensteten streiken, haben sie auch meine volle Unterstützung, wo ist also das Problem?
 
Das Problem ist, dass die Lokführergewerkschaft nicht mit der Forderung nach mehr Einkommen ins Felde zieht sondern unter dem Deckmantel einer höheren Lohnforderung einen eigenen Tarifvertrag fordert.
Bereits im Eingangsbeitrag habe ich ganz klar heraus gearbeitet, dass dies, nach eingener Aussage eines hohen GDL Funktionärs, dass erklärte Ziel der GDL ist.

Selbst wenn sie 31% mehr bekommen würde, würde man das Angebot nicht annehmen, wenn man dazu nicht den eigenen Tarifvertrag bekommen würde. Auf der anderen Seite würde man sich aber mit gerigeren Lohnsteigerungen zufrieden geben, wenn man dafür einen eigenen Tarifvertrag bekommt.

Es ist also Ziel der GDL die Lokführer aus der Solidargemeinschaft der DB AG Mitarbeiter heraus zu spalten. Begründet wird dies unter Anderem mit der besonderen Verantwortung der Lokführer. Also ist es legitim zu hinterfragen, ob der Lokführer wirklich mehr Verantwortung trägt als die übrigen Bahn Mitarbeiter, denn nur dann wäre dies Argument der GDL ja zulässig.

Ich möchte dich bitten, wenn du denn antworten willst, auf den fett markierten Textteil ein zu gehen, denn genau auf diesen Widerspruch will ich ja hier in diesem Thread eingehen.
 
schließe mich auch dem Posting von Striker 100%-ig an

und ich sehe immer noch nicht was schlecht sein soll an einem eigenen tarifvertrag, meinentwegen auch neue verträge für GDBA und Transnet auf der Basis desselbigen... der einzige der da wohl was gegen hätte ist der Bahnvorstand der um den Gewinn fürchtet :D

und auch was benjamin sagt man wird immer jemanden finden der noch weniger verdient dies kann keine argumentationsgrundlage sein

und der Rest von #24 sind haltlose Unterstellungen, mehr nicht
natürlich weiss ich auch nicht was die GDL Chefs denken, das maße ich mir nicht an, und bin überrascht dass Adam das so genau zu wissen scheint :)
man kann also nur von den erklärten Zielen ausgehen und diese diskutieren, alles andere ist pure Spekulation

... oder hat hier wer ne Kristallkugel? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein hier verfolgt jemand einfach das Tagesgeschehen in den Medien. Und dabei nicht einseitige Presseberichte sondern ungeschnittene Interviews. Bereits im Eigangsbeitrag verwies ich auf die Quelle meiner Informationen. Wenn du nicht dazu in der Lage bist diese Quellen zu überprüfen ist dies dein Problem.

Nochmal für dich zum Nachlesen: N24 Studio Friedman mit dem GDL GDL-Bezirksleiter Berlin, Brandenburg, Sachsen. Bereits im Eingangspost führte ich die Frage des Moderators und die darauf folgende Antwort des GDL Funktionärs an.

An einer anderen Stelle der Sendung sagte eben jener GDL Funktionär, dass allen klar sein sollte, dass die 31% eine Verhandlungsbasis seien und dass man sich am Ende vermutlich bei geringeren Beträgen einigen würde.

Und diese beiden Aussagen zusammen zu fassen muss man wohl wahrlich nicht in der Kristallkugel lesen...

Es ist erklärtes Ziel der GDL einen eigenständigen Tarifvertrag zu bekommen. Das dies eine "muss" und keine "kann" Bedingung ist, wurde in der oben genannten Sendung klar heraus gearbeitet. Ferner wurde ganz klar deutlich, dass man sich diesen eigenständigen Tarifvertrag zur Not zu Lasten der Höhe der Lohnsteigerungen erkaufen würde.

Wenn du dich selbst nicht ausreichend Informierst, dann ist dies dein Problem!
Du solltest aber nicht den Fehler machen anderen "Hellseherei" zu unterstellen nur weil du nicht ausreichend informiert bist!
 
lach du hast mich total falsch verstanden
deine Verweis auf diese "Quellen" hab ich gesehen ich hab aber nie angezweifelt das die GDL einen eigenständigen Tarifvertrag will

und ich sehe immer noch nicht was schlecht sein soll an einem eigenen tarifvertrag, meinentwegen auch neue verträge für GDBA und Transnet auf der Basis desselbigen... der einzige der da wohl was gegen hätte ist der Bahnvorstand der um den Gewinn fürchtet
 
Wenn du doch angeblich meine Quellen schon kanntest, wie kommst du dann dazu mir bloße Vermutung zu unterstellen?!

Da ich bereits im Eingangsbeitrag meine Argumente lieferte warum die Lokführer der DB AG keinen eigenständigen Tarifvertrag bekommen sollten kann ich deine Aussage "weis nicht was dagegen sprechen sollte" nicht beantworten ohne bereits Gesagtes zu widerholen...
 
@Adam_Smith:

auf der einen seite sagst du, du diskutierst nicht mit mir, auf der anderen seite nimmst du einige gedanken aus meinem post auf :)
hätte eigentlich garnicht erwartet, dass dir diese diskussion am herzen liegt. deswegen will auch ich noch ein bisschen was beisteuern:

Damit bestätigst du selbst ja schon, dass ich mit der Reduzierung des Themas auf genau diese Frage durchaus richtig liege...

falsch! das ist DEINE interpretation dieser geschichte!
fangen wir nochmal an:
im eingangspost sagst du, es soll eine diskussion darum sein, ob es richtig ist, dass die GDL einen eigenständigen tarifvertrag innerhalb der deutschen bahn AG bekommt. daraufhin habe ich meine antwort geschrieben, die ein eindeutiges "ja" enthielt. ja, die GDL soll einen eigenständigen tarifvertrag bekommen.
das heißt aber nicht, dass die diskussion um die sinnigkeit eines solchen tarifvertrages nur auf den tarifvertrag reduziert werden kann. denn dieser eigenständige tarifvertrag wäre praktisch ein präzedenzfall. die auswirkungen wären gewaltig.
ansonsten musst du mir nochmal erklären, wass du mit "reduzierung des themas auf die frage" meinst. weil das passt in bezug auf deine ausgangsfrage nicht ganz. dort stellst du die frage nach der sinnigkeit des tarifvertrages. auf welche frage reduzierst du denn jetzt eigentlich? auf die aus dem eingangspost habe ich dir bereits meine antwort gegeben.

so long and greetz

btw:
(meine letzte Bahnfahrt ist ca. 5 Monate her)

das diese antwort kam war klar :) du distanzierst dich sehr von der bahn und verallgemeinerst in deinen postings sehr. allerdings wollte ich dich etwas provozierend auf diese antwort hinleiten, um dir folgende frage zu stellen: warum interssiert dich das dann bei der bahn? war der vorfall bei der bahn einfach nur ein auslöser, weil du ein bestimmtes problem hast?
wenn ja, dann würde ich vorschlagen du versuchst dein problem, was wir hier mit dir diskutieren sollen ein bisschen allgemeiner zu formulieren. denn so langsam geht uns hier eigentlich der stoff aus, um den wir hier diskutieren sollen. deine eingangsfrage ist hier schon mehrfach beantwortet worden. so wie ich gezählt habe sind drei für einen eigenen tarifvertrag und zwei dagegen.

würde mich sehr freuen wenn wir diese diskussion wieder auf ziel gerichtet bekommen. bin jetzt leider erstmal weg, schau später aber nochmal rein.
 
Adam_Smith schrieb:
Da ich bereits im Eingangsbeitrag meine Argumente lieferte warum die Lokführer der DB AG keinen eigenständigen Tarifvertrag bekommen sollten kann ich deine Aussage "weis nicht was dagegen sprechen sollte" nicht beantworten ohne bereits Gesagtes zu widerholen...

Stimmt aber ich bitte nicht darum. Deine Meinung ist für mich nicht schlüssig und du musst daher auch nicht weiter versuchen mich zu überzeugen sondern einfach akzeptieren das ich und andere hier einfach eine andere Meinung zu diesem Thema haben. Auch wenns schwerfällt ;)
 
Was nun die Aussage über die Reduzierung des Themas auf die Kernfrage (nämlich die ob es legitim ist, dass die GDL die Lokführer aus der Solidargemeinschaft der Bahnbediensteten heraus reißen will) angeht so habe ich mich dazu schon mehrfach geäußert.

Beispielsweise hätte die hervorgehobene Textpassage in Post #24 genug Ansatz zu einer sachlichen und inhaltlichen Diskussion gegeben.

Wenn du nicht in der Lage dazu bist inhaltlich auf meine Diskussionsansätze einzugehen und mir statt dessen lieber "braunes Gedankengut" unterstellst, dann brauche ich die Diskussion mit dir nicht weiter auszuführen.

Des weiteren würde ich dich bitten dein Off Topic gequatsche mit smacked2 über PM weiter zu betreiben.

/edit:

Um deinen abstrusen Vermutungen über die Intention meiner Beiträge mal etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen möchte ich nocheinmal darauf hinweisen, dass der Bahnstreik ein Thema ist, welches ganz Deutschland beschäftigt. Allein die wirtschaftlichen Folgen sind schon Anlass genug dieses Thema nicht nur als Problem zwischen zwei Sozialpartnern sondern als Problem für ganz Deutschland zu betrachten.
Wo nun in meinen Beiträgen mangelnde Differnzierung zu erkennen ist, kannst du ja auf sachlicher Ebene gerne mal näher erläutern. Die Frage stellt sich in wie fern denn beispielsweise Vergleiche mit Piloten nicht weitaus weniger differenzierend sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, was striker sagen wollte, kann er auch selbst sagen :D aber nichtsdestotrotz möchte ich mich ihm anschließen indem ich es nochmal zusammenfasse und damit auch meine Ansicht da einfließen lasse.
Mir zumindest will es dünken, dass du diesen Thread aufgemacht hast um eine bestimmte politische Position zu vertreten, die weit über diesen Streik hinausgeht. Wer dich in diesem Forum länger kennt (also auch vor deiner Namensänderung), weiß was ich meine. Das ist per se auch überhaupt nicht schlimm, bloß schade ist, dass du das nicht einfach offen aussprichst.

Das Thema vom Streik wurde meines Erachtens jetzt genug plattgewalzt und es sind ohnehin nur wieder die klassischen Positionen bezogen worden, die auch in anderen Threads bezogen wurden.
Da frage ich mich dann warum du per übermäßigem Gebrauch von "!" und "?!" die auf eindeutige Erregung hinweisen, dennoch nicht davon ablassen willst, dass andere einfach andere Meinungen vertreten und dass es einfach Punkte gibt wo man wirklich mal lernen muss zu sagen: "Ok, bis hierhin geht die Diskussion und nicht weiter." Dein Wahn zur Lösungsfindung mutet teilweise wirklich krank an. Und das ist nicht mal beleidigend von mir gemeint (das maße ich mir einfach nicht an) sondern stellt nur das, in unzähligen Threads bereits zu beobachtende objektive Faktum dar.
 
Könntet ihr eure Aussagen bezüglich des Diskussionsstils bitte irgendwo anders hin verlagern? Wenn ihr inhaltlich nichts zu sagen habt, dann schweigt still. Hier ist Erregung durchaus angebracht, denn der Thread verkommt, was definiv nicht daran liegt, dass ich als Threadersteller nicht bemüht wäre alle inhaltlichen Aspekte dieses Themas zu verarbeiten.
Das ihr nicht darauf eingehen könnt oder wollt ist nicht mein Problem.

Das bei politischen Diskussionen immer die politische Grudüberzeugung mitschwingt ist wohl durch die Natur dieser Diskussionen bedingt, kann also auch nicht Thema dieses Threads sein.

Was alles andere angeht, so ging ich bereits darauf ein, dass es durchaus legitim ist in Zeiten wirtschaftlichen Wachstums eine Wiedergutmachung für die Opfer in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation zu fordern. Allerdings habe ich auch klar gemacht, dass man diese Opfer (10% Reallohnverlust) meiner Meinung nach nicht innerhalb von einem Jahr wieder gut machen kann.

Wie ich aber bereits sagte ist dies, und da gebe ich nur die Aussagen der GDL selbst wieder, ja nicht eigentliches Ziel der GDL...

Also werdet inhaltlich und haltet euch mit Beiträgen bezüglich der Einschränkung des Themas zurück. Passt euch diese Einschränkung nicht, dann zwingt euch keiner in diesem Thread Stellung zu beziehen.
 
nungut, ich denke wenn du so auf inhalt bestehst dann wird hier keiner mehr was posten. die frage ist geklärt, die stellungen klar, die diskussion beendet. eigentlich könnte ein mod hier dicht machen.

und übrigens: eine diskussion ist nicht wegen den anderen postern zustande gekommen, sondern weil der eingangspost schon eine gewisse grundtendenz enthielt.

ich sage damit ganz offiziell das ich mich so aus dieser "diskussion" zurückziehe, solange es nichts zu diskutieren gibt.

so long and greetz
 
Eh Adam, sorry wenn ich das jetzt sag, aber du könntest ein bisschen höflicher und weniger aufbrausend sein. Wäre zumindest besser, wenn du andere von deinem Standpunkt überzeugen willst...

Und außerdem könntest du mir ein paar Fragen beantworten:
Was hindert die Bahn daran, mit der GDL einen "eigenständigen" Tarifvertrag abzuschließen und die Tarifverträge mit den anderen Gewerkschaften an den mit der GDL abgeschlossenen anzugleichen? Hast du nicht geschrieben, dass sie das eh machen wollten? Oder was ist jetzt diese ominöse "Eigenständigkeit" eines Tarifvertrags?

Ich mein, dann verhandeln sie halt 2mal. Aber wenn ich als Bahn-Vorstand der GDL eins auswischen wollte, würd ich mit denen jetzt irgendwas eigenständiges abschließen und dann den anderen Gewerkschaften sagen "ihr könnt den GDL-Abschluss +X% haben".

Das würde die GDL ziemlich dämlic hdahstehn lassen und dürfte ihrer Mitgliederzahl auch ned gut tun. Außerdem sollten sich die Gewerkschaften damit das nächste mal überlegen, ob sie wirklich was eigenständiges wollen.

Und außerdem muss ich jetzt nochwas zu deiner Haltung sagen, laut der ein ausgebildeter Bahnmitarbeiter ein ausgebildeter Bahnmitarbeiter und nichts anderes ist und unbeachtet seines Einsatzfeldes als ausgebildeter Bahnmitarbeiter zu bezahlen sei.

Ehm ein ausgebildeter Programmierer ist ein ausgebildeter Programmierer. Aber jemand, der Software für den Betrieb eines AKW schreibt wird trotzdem anders bezahlt als jemand der Webseiten erstellt.

Und natürlich können durch den Fehler beim Weichen stellen genauso Leute sterben wie wenn der Lokführer versagt. Aber es ist nunmal so, dass der Hansel im Stellwerk ned frontal in einen anderen Zug rast, wenn er ne Weiche falsch stellt. Den Lokführer kostet das das Leben. (Beide Fehler)
Der Typ im Stellwerk wird auch nie einem auf dem Bahnübergang abgestellten PKW begegnen oder ein auf den Gleisen spielendes Kind an der frontscheibe hochspritzen sehen, wen nder Zug drüberfährt. Für einen Zugführer stellen beide Situationen eine außergewöhnliche psychische Belastung da. Nicht umsonst müssen viele Lokführer nach solchen Ereignissen langfristig psychologisch betreut werden und sind unter Umständen auf Dauer berufsunfähig.

Außerdem hat im Stellerwerk jeder feste Arbeitszeiten, die nicht variiren je nachdem, wie groß die Verspätung des Zuges ist, den man übernehmen soll.Das fürt nach meiner Rechnung zu folgendem Ergebnis:
Von 4 angesprochnenen Problemen trifft die Hälfte auf das Servicepersonal im Zug zu (davon eine nur bedingt). Ebenso treffen von diesen 4 Punkten nur 2 auf Personal im Stellerwerk zu (eine davon bedingt). Auf Zugführer treffen aber alle 4 voll zu.

Jetzt die Frage an dich: Warum sollte irgendwer Zugführer sein wollen, wenn er im gleichen Betrib für eine andere Tätigkeit mit weniger Risiken genau das gleiche bekommen kann?
 
Hast du nicht geschrieben, dass sie das eh machen wollten? Oder was ist jetzt diese ominöse "Eigenständigkeit" eines Tarifvertrags?

Die Bahn hat klar gestellt, dass man den übrigen Bahnmitarbeitern die selben Lohnerhöhungen zahlen würde wie sie die GDL bekommt. Also ist aus Sicht der Arbeitnehmer der eigenständige Tarifvertrag eh über, denn die Angleichung erfolgt ja eh und zwischen GDL und TRANSNET / GDBA Tarifvertrag bestehen keine Unterschiede.

Die Bahn fürchtet aber, dass der eigene Tarifvertrag für die GDL eine negative Signalwirkung haben kann. Denn der "Lokführertarif" könnte dazu führen, dass auf einmal auch andere Berufsgruppen auf die Idee kommen eigenständige Tarifverträge zu fordern. Wenn es dann innerhalb der Bahn ein Tarifgeflecht mit 10 verschiedenen Tarifverträgen gibt, dann würde dies sicher nicht zum Wohle des Unternehmens führen. Der Belegschaft wird es wohl letztendlich auch nicht dienen. (Geringere Macht der einzelnen Interessenvertretungen, Konkurenzdenken unterhalb der Interessenvertretungen, ...)

Wie bereits gesagt, ich bin der Überzeugung, dass es in einem Unternehmen einen Einheitlichen Tarifvertrag geben sollte...

Wenn ich mir vorstelle, dass unser Betriebsrat mit 5 verschiedenen Gewerkschaften zusammen arbeiten müsste ... das würde im Chaos enden!

Ehm ein ausgebildeter Programmierer ist ein ausgebildeter Programmierer. Aber jemand, der Software für den Betrieb eines AKW schreibt wird trotzdem anders bezahlt als jemand der Webseiten erstellt.

Ich gebe dir da ja recht, allerdings sollte man dann, wenn man schon den einen Beruf gegenüber dem anderen hervor heben will um Forderungen zu stellen, doch auch Gründe liefern warum man dies macht. Also konkrete Gründe dafür, warum der Lokführer mehr Geld verdienen sollte als der Mitarbeiter in der Leitzentrale.

Was das "Risiko" angeht, so wäre ich mal gespannt auf die Statistik die dies belegt ... Kann man übrigens endlos aufpausen. Denn wenn man nach dem Risiko geht, dann sind wohl die Mitarbeiter an der Trasse die, die am gefährdetsten sind. Man schaue sich einfach mal an wie viele tödliche Unfälle es gab bei denen Bauarbeiter die an der Trasse gearbeitet haben gestorben sind.

Auch hier sehe ich nicht, dass der Lokführer eine besondere Stellung innerhalb des Bahnkonzerns verdient hätte.

Außerdem hat im Stellerwerk jeder feste Arbeitszeiten, die nicht variiren je nachdem, wie groß die Verspätung des Zuges ist, den man übernehmen soll.

Nun das Wartungspersonal, Streckeninstandhaltung, Leitstand, ... sind alles Bereiche in denen wohl 24/7 gearbeitet wird. Also wird es auch dort ein Schichtmodell mit wechselnden Arbeitszeiten geben. Allerdings bin ich kein Bahner, daher auch hier nicht im Detail informiert. Aber es wird sicher niemand das ganze Jahr über Nachtschicht machen.

Es gibt bei den Bahnern sicher auch viele, die in einem ganz normalen Schichtsystem arbeiten. Gerade auf den Strecken die nicht rund um die Uhr bedient werden.

Ferner ist ja genau diesen Lokführern die Bahn in ihrem jüngsten Angebot entgegen gekommen. Die Bahn bot Zuschläge für Lokführer an, die stark wechselnde Arbeitszeiten haben oder auch oft ins Ausland fahren müssen. Die GDL hat zu diesem Angebot nicht einmal Stellung bezogen.

Letztendlich finde ich wirklich, dass die Beantwortung der bereits oben aufgeworfenen Frage wichtig ist.

Wie kann es im Sinne der Arbeitnehmer sein, dass die GDL einen eigenständigen Tarifvertrag fordert und bereit ist diesen sogar durch geringere Lohnsteigerungen zu "erkaufen"?

Die Frage bei Tarifverhandlungen kann doch nicht sein "Was spricht dagegen, dass ich etwas fordere?" sondern die Frage muss lauten "In wie fern kann meine Forderung für die Arbeitnehmerschaft gut sein?"

Also ich frage euch? Was für einen Vorteil hat der Lokführer davon, wenn er einen eigenständigen Tarifvertrag hat, dafür dann aber die Lohnsteigerungen geringer sind als sie es ohne eigenständigen Tarifvertrag gewesen wären.
 
Nochmal ein Beitrag von mir, ich wollte zwar eigentlich hier nicht mehr diskutieren aber dieser Text spricht mir aus der Seele

Harter Klassenkampf

von Klaus Hoffmann

Was wir seit Monaten im Tarifstreit der Bahn AG mit ihren Beschäftigten vom Fahrpersonal erleben, ist Klassenkampf pur, den der mächtige und milliardenschwere Konzern gegen seine Mitarbeiter führt, die in der GDL organisiert sind.
Die Gier nach Profit mittels Privatisierungen und Börsengang, bei dem öffentliches Eingentum an private Anleger verschleudert werden soll, führt dazu, daß die Konzerngewaltigen diesen Kampf mit den erbärmlichsten und brutalsten Mitteln führen. (...)
Auf das verfassungsmäßig garantierte Streikrecht der Gewerkschaften, das ohnehin nur auf Tariffragen beschränkt ist wird kaum noch Rücksicht genommen. Arbeitsrichter werden als Streikbrecher mißbraucht, und diese erfüllen oft genug als beamtetet Staatsdiener getreulich ihren Auftrag, indem sie das Recht als den Willen der wirtschaftlich und politisch herschenden Klasse auffassen und Streiks kurzerhand verbieten.
Zur Strategie der Konzerngewaltigen Mehdorn, Suckale und Rausch gehört ferner, die Gewerkschaften gegeneinander auszuspielen und dabei die Hörigen zu belohnen und die Aufmüpfigen abzustrafen.
Um kämpferische Gewerkschaften wie die GDL in die Friedenspflicht zu zwingen, werden in sogenannten "Verhandlungen" Scheinangebote und Mogelpackungenvorgelegt die gewerkschaftliche Forderungen völlig ignorieren und die Streikwilligen mittels Almosen bzw. Selbstverständlichkeiten wie die Bezahlung von geleisteten Überstunden abspeisen wollen.
Die Lohnforderungen der GDL werden von jenen als "unverschämt" diffamiert, die sich selbst im Frühjahr ihre Vorstandsbezüge um 62% erhöhten. Ich glaube die "Unverschämten" sind ganz woanders zu finden, nur nicht unter dem bei Wind und Wetter, an Sonn- und Feiertagen, ständig wechselnden Schichten und immer schlechteren Lohnbedingungen hart Arbeitenden auf der Schiene. Doch davon erfahren wir kaum etwas in den kapitalhörigen Medien, die Schulter an Schulter mit Mehdorn & Co. Stimmung gegen die Streikenden machen. (...) Sie verkaufen alte Hüte als "neue Bahnangebote" und zählen Äpfel und Birnen zusammen, so daß der unwissende "kleine Max" glaubt, dem Fahrpersonal seien Traumgehälter angeboten worden, die die GDL aus reiner Streiklust ablehnt. Und dann das Gejammer um die "armen Bahnkunden", die nicht pünktlich zur Arbeit kommen. Sicher bringen Arbeitskämpfe viel Unannehmlichkeiten und Erschwernisse. Keine Frage. Aber ein Konzern wird nur dann einlenken wenn es wehtut. Außerdem möchte ich fragen, ob nicht infolge einer Privatisierung durch die Stillegung sog. nichtprofitabler Strecken den Kunden größere Erschwernisse entstehen, als durch ein paar Stunden Streik? Wo bleibt da Herr Mehdorns Sorge um die Kunden?
Ja, es tobt wirklich ein Klassenkampf, und nur wenig Bedarfte und ideologische Flickschuster können das bezweifeln. Das Mäntelchen von "Freiheit und Demokratie" wird immer lumpiger und wir alle müssen aufpassen das daraus nicht die Diktatur des großen Geldes wird.
 
schöner text! er schneidet auch indirekt ein ganz erhebliches thema an, nämlich das die bahn die gewerkschaften gegeneinander ausspielt. transnet, eindeutig als pro-bahn einzustufen, liest der bahn alle forderungen von den lippen. sprich: die bahn kann die niedrigen löhne diktieren. und alle anderen gewerkschaften müssen sich dann den spruch anhören: "wieso? die transnet bekommt ja auch nicht mehr!".
das ist auch der eigentliche hintergrund der GDL. man will langfristig unabhängig sein, und nimmt dafür kurzfristig auch einen nachteil in kauf, der so ausschaut, dass man eben einen eigenständigen tarifvertrag bekommt, der dann allerdings eine geringere erhöhung der löhne beinhaltet als dies ohne eigenständigen tarifvertrag der fall wäre.

so long and greetz
 
Nun ist die Aussage, dass "niedrigere" Tarifabschlüsse (am Rande: Der Tarifabschluss von TRANSNET und GDBA ist einer der höchsten überhaupt in diesem Jahr) ausschließlich der Arbeitgeberseite dienen würden natürlich nur die halbe Wahrheit.

Das nach der Kippung des Monopols der Deutschen Bahn und der Privatisierung auf einmal auch Konkurenten auf den Markt drängen ist denke ich jedem bewusst. Nun muss man auch noch wissen, dass gerade im Bereich der Regionalverbindungen der Konkurenzdruck für die DB AG mittlerweile durchaus spürbar ist. Die Ausschreibungen für diese Streckenabschnitte werden über den Preis entschieden.

Die Energie- und Trassenpreise sind für alle potentiellen Anbieter die selben. Auch die "Hardware" (Lokomotiven und Wagons) wird für alle Anbieter nahezu gleich teuer sein. Die Personalkosten sind also ein wichtiger Faktor bei der Kalkulation der Angebote. Da die DB AG bei den Personalkosten im nationalen Vergleich im oberen Viertel liegt, wird sie also ein Problem haben gegen die Anbieter mit weitaus geringeren Lohnkosten zu konkurieren. Daraus resultiert dann auch der sinkende Marktanteil der DB AG im Regionalverkehr.

Nun mag man natürlich in einem ersten Schnellschuss denken, dass es ja nicht schlecht sein kann, wenn der böse böse Konzern etwas Konkurenz bekommt...
Bei genauerer Betrachtung bedeutet der Wegfall von Marktanteil aber auch immer die Reduzierung von Arbeitsplätzen. Wenn Beispielsweise die Regionalanbindung in unserem Ort zukünftig von einem Bahnkonkurrenten bedient werden wird, dann bedeutet dies, dass bei der DB AG drei bis vier Lokführer über sind.
Diese Lokführer können dann zukünftig bei der Konkurrenz arbeiten. Dumm nur, dass dort die Löhne weitaus geringer sind.

Da könnte man ja glatt vermuten, dass die Gewerkschaften TRANSNET und GDBA durchaus im Interesse der Bahnangestellten handeln, wenn sie die Lohnkosten der DB AG nicht derart hoch treiben, dass sie nicht mehr Konkurenzfähig sind. Denn durch dieses Verhalten garantiert man langfristig, dass bei der DB AG möglichst viele Jobs erhalten bleiben die dann Einkommensmäßig sogar noch über dem Durchschnitt für Bahnbedienstete in Deutschland liegt.

Somit könnte man auch zu der Vermutung verleitet werden, dass es im Sinne einer geschickten Lohnpolitik zu gunsten der Arbeitnehmer im Bahngewerbe sinnvoller wäre die richtig hohen Forderungen erst einmal bei den Unternehmen zu stellen, die ein weitaus geringeres Lohnniveau haben als die DB AG. Wenn dies dann irgendwann dazu geführt hat, dass die verschiedenen Anbieter nicht mehr über die Lohnkosten miteinander konkurrieren, dann kann man auch bei der DB AG wieder entsprechend hohe Lohnforderungen stellen ohne dabei zu riskieren, dass Jobs bei dem Anbieter mit hohen Löhnen verloren gehen und dafür Jobs bei Anbietern mit niedrigen Löhnen entstehen.

Nur so ein Gedanke, der einem kommen könnte wenn man die wirtschaftlichen Hintergründe losgelöst von ideologisch geprägten Vorurteilen betrachtet.
 
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