Abspaltung der Lokführergewerkschaft - Der richtige Weg?

smacked2 schrieb:
wer sagt denn das die Konkurrenz schlechter bezahlt? Quellen?

Und alles weitere liesse sich z.B. optimal über Mindestlöhne regeln :)

Dem ist nichts ernsthaftes mehr hinzuzufügen...
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Ich finde es reichlich vermessen von der GDL die Verantwortung ihrer Mitglieder mit jener von Piloten gleichzusetzen. Vor allem, da die Mehrheit der Lokführer im Güterverkehr tätig ist. Fällt ein Pilot aus, springt sein Co-Pilot ein, fällt dieser aus fällt auch das Flugzeug. Im Zug sieht das anders aus, hier kann beim Versagen des Lokführers der Zug auch von elektronischen Überwachungssystemen, im Notfall sogar vom Schaffner oder jedem Fahrgast sicher gestoppt werden.
Ich sehe die Verantwortung eines Busfahrers eher noch höher, als die eines Personenzuglokführers. Einem Lokführer im Rangierbetrieb räume ich auch nicht mehr Verantwortung ein als einem LKW-Fahrer, und weit weniger als einem Taxifahrer. Sie sind aber alle Berufskraftfahrer.

Das Lohngefüge unterschiedlicher Tätigkeiten innerhalb des Betriebes ist Sache der Betriebsparteien, nicht der Gewerkschaften. Wenn man höhere Forderungen für die Führer im Personenverkehr ob ihres Verantwortungspotentials stellt, muss man im Gegenzug auch die Führer im Güterverkehr mangels Verantwortung abwerten. Das dürfte einigen Lokführern nicht gefallen.
 
@hapelo: wer spricht denn von der abwertung der lokführer im güterverkehr?! diese sind genauso in der GDL organisiert! sprich: auch sie würden langfristig von einem eigenen tarifvertrag profitieren. dass muss einmal klar gestellt werden! wir reden hier über alle lokführer, wenigstens erstmal die, die in der GDL organisiert sind.

so long and greetz
 
xXstrikerXx, lies Dir nochmal hapelos Aussage genau durch. Er wirft niemandem eine Abwertung vor, also kritisiere ihn dafür auch nicht. hapelo schreibt lediglich, daß bei einer Begründung der hohen Lohnforderungen für die Lokführer durch ihre hohe Verantwortung für die Reisenden logischerweise eine Abwertung der Lokführer im Güterverkehr erfolgen müßte, da diese keine übermäßig hohe Verantwortung gegenüber hunderten Reisenden haben. Bitte, erst lesen, dann überlegen, dann schreiben. Du mußt niemandem ein Kind in den Bauch reden, um die Diskussion ad absurdum zu führen.

Im übrigen stimme ich hapelo absolut zu!
 
wer sagt denn das die Konkurrenz schlechter bezahlt? Quellen?

Ich habe speziell für dich bereits eine Quelle gepostet in der Belegt wird, dass dem so ist. Zwar ist die entsprechende Statistik von der DB AG selbst erstellt worden, doch gab es von keiner Seite einen Protest, der Zweifel an der Richtigkeit der dort getätigten Aussagen aufkommen lässt.

Wenn du allerdings nicht in der Lage dazu bist die Quellen zu lesen welche ich speziell auf deine Anfrage gepostet hab, dann werden wir hier nicht weiter kommen.

Und alles weitere liesse sich z.B. optimal über Mindestlöhne regeln

Darf ich laut lachen? Die Einkommen der deutschen Bahnangestellten liegen (egal ob bei der DB AG oder bei der Konkurrenz) weit über jeglichem realistischen branchenübergreifenden Mindestlohn!

Also gehe ich jetzt recht in der Annahme, dass du keinen Ansatzpunkt mehr findest, der meine in Post #39 getroffene Aussage widerlegen könnte? Dann scheine ich mit der Meinung, dass TRANSNET und GDBA mit "niedrigen" Tarifabschlüssen durchaus im Sinne der Arbeitnehmer handeln ja durchaus passend zu liegen.
 
1. Unterlasse persönliche Beleidigungen! Und "wenn du nicht in der Lage bist" ist eine Beleidigung!

2. Neutrale Quellen wären zu begrüßen.

3. Bevor du jetzt wieder das Recht für dich pachtest: Mindestlöhne sind natürlich in ihrer Höhe frei justierbar, sprich absenk- bzw. erhöhbar, und dienen nur dazu sicherzustellen das alle in der Branche das gleiche verdienen.
 
1) Na sorry, aber wenn er recht hat.... . Viel mehr ist dem nicht hinzuzufügen.

Ausnahmsweise stimme ich einmal mit Adam in allen Punkten überein. Die größte Frechheit von allen ist, wie schon von Adam erwähnt, ein Gewerkschaftsvorsitzender der mitten in den Tarifverhandlungen in Kur geht und seine Mitglieder streiken lässt. Sorry, aber diesem Verhalten ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen.
Zum Glück scheint die Volksmeinung auch langsam zu kippen. Nach einer Umfrage von t-online haben mittlerweile ganze 60% kein Verständnis mehr für die Lokführer.
 
Wenn man es nüchtern aus der Entfernung betrachtet, dann ist an der Kur des Herrn Schell gar nichts auszusetzen. Ich nehme einmal an, dass man eine solche Kur etwas länger vorbereitet. Das muss also kein taktisches Abtauchen gewesen ein. Außerdem hat die GDL doch einen Stellvertreter (siehe SPD, die haben sogar mehrere).

Wenn der oberste Boss immer alles allein machen müsste, bräuchte es gar keine Stellvertreter zu geben. Aber die sind nun einmal genau für Fälle wie diesen vorgesehen. Sie springen ein, wenn der Leitwolf nicht am Start ist.

Abgesehen vom Symbolwert bleibt an der Kritik daher nicht viel übrig. Und ich bin dafür, die Sache etwas relaxter zu betrachten.
 
Zu 1.) hat ja Escobar0x bereits für mich Stellung bezogen.
Du hast die Quelle nicht gelesen obwohl ich sie bereits vor 2 Tagen einzig und allein auf Grund deiner Nachfrage gepostet habe. Es ist durchaus legitim, dass ich hier meinen Unmut darüber äußere. Wenn du eh nicht bereit bist Quellen durchzulesen, dann frage gefälligst auch nicht danach!
Auch dieses Verhalten gehört zum guten Ton einer Diskussion!

Zu 2.) Wie ich bereits anführte ist die Quelle zwar von der DB AG, die Richtigkeit der dort gemachten Aussagen wird aber von keiner Seite angezweifelt. Wenn also die GDL anscheinend mit dieser Aussage kein Problem hat, so scheint sie wohl richtig zu sein.
Solltest du also Quellen haben die die meiner widersprechen, dann führe sie bitte hier an.
So lang du dazu nicht in der Lage bist, solltest du dich bitte mit der ständigen Nörgelei zurück halten.
Auch dieses Verhalten kann man in einer Diskussion erwarten. Diskutiert wird schließlich mit Argumenten und nicht mit Meinungen.

Zu 3.) Das Einkommen eines Lokführers bei der DB AG beträgt laut aktuellem Tarifvertrag ca. 20 € die Stunde brutto (Quelle).
Du möchtest also einen branchenübergreifenden Mindestlohn von 20€ in Deutschland?
In diesem Moment führst du wohl deine komplette Argumentation ad absurdum.

/edit:

@keshkau:

Nun die GDL selbst hat ja (glaub ich) zugegeben, dass keine Entscheidungen bezüglich des Tarifvertrages getroffen werden so lange sich der Boss noch in Kur befindet. Allerdings gebe ich dir hier recht. Es ist eine Randnotiz, die aber nicht Kern des Problems ist.
 
@wiesel201
Danke! Gut zu wissen, dass einige Leute doch noch lesen, statt nur zu überfliegen. :) :daumen:

smacked2 schrieb:
Mindestlöhne ... dienen nur dazu sicherzustellen das alle in der Branche das gleiche verdienen.
Du unterscheidest schon zwischen Mindest- und Einheitslöhnen, oder? ;)
Der Mindestlohn richtet sich nicht nach den Tarifen der Bahn, sondern würde in Rücksichtnahme auf die Konkurrenz(fähigkeit) weit darunter liegen.
 
Außerdem ist dieses Argument die Verlagerung auf einen Nebenkriegsschauplatz.

Der Aktuelle Tarifkonflikt geschieht heute. Heute gibt es keine Mindestlöhne und daher müssen Gewerkschaften wie TRANSNET und GDBA die heutigen Umstände bei den Tarifabschlüssen berücksichtigen. Also bleibt mit dem Verweis auf die Mindestlöhne das Argument aus Post #39 vollkommen unangetastet.

Wenn denn wirklich Mindestlöhne des Rätsels Lösung wären, dann sollte die GDL vielleicht an diesem Punkt ansetzen und nicht auf der einen Seite für die AKN (<- verhältnismäßig niedrige Löhne für Lokführer) 4,5% fordern und bei der DB AG (<- verhältnismäßig hohe Löhne für Lokführer) 31%. Damit reißt man nämlich die Schere bei den Lohnkosten noch weiter außeinander. Was dann dazu führt, dass Beispielsweise die AKN einen noch größeren Wettbewerbsvorteil gegenüber der DB AG hat. In Zukunft könnte dies dann bedeuten, dass immer mehr Strecken von der DB AG an die AKN gehen. Als Resultat muss dann die DB AG Stellen abbauen. Die nun arbeitslosen Lokführer fangen dann bei der AKN an und bekommen weitaus weniger als sie selbst in schlechtesten Zeiten bei der DB AG bekommen haben.

Ganz großes Kino will ich da mal sagen ... :freak:

Richtig im Sinne der Arbeitnehmer :D
 
Bin auch für mehr Geld für die Lokführer.

Und die Geschichte mit der Kur. Was hat die mit dem Streik zu tun?? Das ändert ja nichts an der Haltung oder der Forderung.
 
Da hast du recht Simple Man, ist reine Stimmungsmache gegen die GDL und offenbart mal wieder die herrliche Doppelmoral der Medien: Der Chef der GDL fährt in Kur - alles schreit, der Chef des Bahnvorstandes fährt im Handgepäck vom Merkel nach Indien - kein Wort der Kritik. :freak:
 
Warum sollte man da Kritik üben? Die Verhandlungen mit der GDL führt nicht der Chef der DB AG. Ferner ist es wohl durchaus legitim, dass sich der Chef der DB AG weiter um das laufende Geschäft kümmert ... Sicherung von Aufträgen in Indien ist hier wohl ein wichtiger Aspekt.

Das du nicht auf eins der gelieferten Argumente inhaltlich eingehst, zeigt wohl wem die Inhalte fehlen ...
 
@wiesel201: wollen wir das jetzt wirklich diskutieren?
weil es nämlich ganz großer quark ist. niemand macht eine unterscheidung zwischen lokführern für den güterverkehr und lokführern für den personenverkehr (außer ihr). das ist eine verdrehung der tatsachen, die so einfach nicht richtig ist. es heißt nämlich, das alle lokführer eine mordsverantwortung haben (laut GDL, dem stimme ich zu) und deshalb auch alle von dem tarifvertrag profitieren sollen (laut GDL, deswegen machen sie ja überhaupt den tarifstreik :freak:). ich frage mich nach dem posting von hapelo, wie man auf solch einen abwegigen gedanken kommt, wer von einer abwertung des berufes lokführer im frachtverkehr spricht. das höre ich so zum ersten mal.
außerdem: zwar haben lokführer im güterverkehr keine 1000 personen an bord, dafür aber 1000t fracht. das ist mindestens eine genausohohe anforderungen, wenn nicht sogar höher, wenn man es vom wirtschaftlichen standpunkt betrachtet (die bahn verdient nunmal ihr geld im fernverkehr). zumal sie bei nacht arbeiten (größte teile des güterverkehrs finden nachts statt), was die sache noch erschwert. außerdem sind diese züge (oh wunder) sehr schwer und dementsprechend sehr behäbig und schwerfällig, weswegen hohe anforderungen an das fahrpersonal gestellt werden.

imho war der ton meiner klarstellung (ja, es war in erster linie eine klarstellung, nur an zweiter stelle eine kritik) auch nicht sehr hart. ich würde dich auch bitten so neunmalkluge sprüche wie "Bitte, erst lesen, dann überlegen, dann schreiben." zu unterlassen. ich habe mich sehr wohl informiert als auch den post von hapelo nicht nur "überflogen", daraus eine schlichtweg falsche tendenz erkannt, die hier meiner meinung nach mal richtig gestellt werden muss. vom einem zweiklassen-system zu sprechen tut im moment nur ihr.

so long and greetz
 
falsch, letztlich ist es sogar ein drei Klassensystem, oder wieviele Gewerkschaften gibts bei der Bahn?

Hier zeigt sich dass Einigkeit stark macht, ich sehe nicht ein wieso die Lokführer etwas besonderes sein sollen, sie können alleine genausowenig machen wie die anderen Bahnangestellten.

Bei einem einheitlichen Tarifvertrag ist es durch die Schaffung mehrer Lohngruppen auch möglich den jeweiligen Angestellten entsprechend seiner Qualifikation zu bezahlen.

Schade, Zusammenhalt und Kameradschaft gibts in Deutschland wohl bloß noch bei der Feuerwehr, und ein paar Vereinen.

jedenfalls ist für mich schon die Forderung der Lokführer nach einem gesonderten Vertrag und derartiger Lohnsteigerung ein Schlag ins Gesicht der anderen Bahnangestellten und damit nicht erfüllbar.
 
Jetzt wird es spannend ...

Es ist also zulässig, die Verantwortung die ein Lokführer trägt gegenüber der Verantwortung welche ein Mitarbeiter im Leitstand trägt aufzuwiegen (oder wie sonst soll man die Aussagen der GDL verstehen?).

Die Verantwortung zwischen den einzelnen Lokführern zu gewichten ist dann allerdings nicht gerechtfertigt?

Welch Doppelmoral.

Natürlich trägt ein Lokführer, der nachts auf einer Strecke ohne Personenverkehr 100 Tonnen Ladung durch die Gegend karrt eine andere Verantwortung als der Lokführer, der Tagsüber 1000 Passagiere über hoch frequentierte Strecken transportiert.

Wenn schon das "Verantwortungs Argument" vorgeschoben wird, dann sollte man es schon richtig machen ...
 
Hier wird so gerne auf die Verantwortung abgestellt. Aber das ist mir zu einseitig. Wenn man eine Arbeitsbewertung für eine Stelle vornimmt, dann spielen neben der Verantwortung gegenüber Menschen und Material auch die Arbeitsbedingungen eine Rolle, etwa in Form von Lärm- oder Staubbelastung. Das Ausmaß der körperlichen oder geistigen Anstrengung fließt mit ein und nicht zu vergessen die persönlichen Fachkenntnisse (Qualifikation).

Neben Kriterien wie dem Alter oder der Dauer der Betriebszugehörigkeit spielt die Leistungsbewertung für die Höhe der Bezahlung eine wichtige Rolle. Nun kann der Lokführer aber nicht schneller fahren, um mehr zu verdienen. Hier sind die Möglichkeiten begrenzt.

Mir kommt es so vor, als ob die GDL die Bedeutung der Verantwortung in den Mittelpunkt rücken möchte, um ihre Lohnforderungen zu unterstreichen. Aber dann müsste man tatsächlich hingehen und sagen, dass ein nach Mitternacht verkehrender, leerer Nahverkehrszug deutlich weniger Verantwortung verlangt als ein voll besetzter Regionalexpress.
 
in angesicht der aktualität: so eben habe ich erfahren, dass der GDL erlaubt wird, auch den fernverkehr zu bestreiken.

das wäre mal was feines, wenn die lokführer damit durchkommen.

so long and greetz

edit:@keshkau: natürlich kann man jetzt kleinlich werden, und auch anfangen einzelne züge, die jeder lokführer fährt, miteinander zu vergleichen. aber: im ergebnis bleibt es dasselbe, weil jeder lokführer mal einen volleren und mal einen leereren zug steuern muss (auch im güterverkehr kommt es mal zu leerfahrten). insofern halte ich dieses argument für nicht sehr aussagekräftig.

immerhin bin ich jetzt schon froh, das wir nicht den beruf des lokführers mit dem des lokführers vergleichen, sondern die nächste stufe geschafft haben und allgemein mit anderem fahrpersonal vergleichen.
nundenn, die GDL ist in erster linie eine gerwerkschaft für lokführer, nicht für das fahrpersonal. insofern liegt die priorität der GDL bei dem, was sie vom namen her ist: gewerkschaft deutscher lokfüherer. da ist doch klar, dass das sorgenkind als erstes bevorzugt wird, bevor man sich gedanken über andere macht. hey, das könnt ihr der GDL nicht ankreiden. unser ganzes wirtschaftssystem beruht auf diesem lobbyismus.
denkt man das aber weiter, so hat der tarifstreit der GDL für die lokführer auch für alle anderen bahnangestellten einen sinn. denn: würde die GDL damit durchkommen, so ist doch klar das andere tarifparteien auf die GDL verweisen und sagen: wenn die das bekommen, dann wollen wir das auch. demzufolge wäre es also auch ein erfolg für die gerwerkschaften insgesamt, würde die GDL damit durchkommen. sie würde ein buschfeuer entfachen, was die bahn ja unbedingt verhindern will, es soll bloß zu keinem präzedenzfall kommen. und wenn wir darüber diskutieren, dass die GDL ein niedrigeres lohnplus in kauf nehmen würde im einen eigenen tarifvertrag zu erreichen, so muss auch im gegenzug gesagt werden, dass die bahn ein höheres lohnplus in kauf nehmen würde um einen tarifvertrag zu verhindern.

schlussendlich führt es zu der frage, was für folgen das für die bahn hat.
wie man das sieht ist natürlich rein subjektiv. die einen sagen es ist eine schwächung, weil die bahn wieder mehr auf die eigenen angestellten hören muss. ich sage es ist vor allem eine vermenschlichung. immerhin ist es das personal, dass der bahn überhaupt den gewinn einfährt. und hat nicht der bahnvorstand erst seine gehälter um 62% erhöht? sieht man das marxistisch dann profitieren wenige leute viel vom leid der arbeiter. hey, wenn die im vorstand so geldgeil sind, dann sollen sie doch selber ihre züge fahren! dann gibts keine probleme mehr, der vorstand kann sein geld behalten und keiner ist sauer mir ihnen. solange aber arbeiter das übernehmen haben sie ein recht darauf nicht mehr nur als kostenfaktoren angesehen zu werden, sondern am gewinn der unternehmen beteiligt zu werden (beispiel porsche, 5250€ einmalzahlung).

edit#2: ein ganz wichtiger hinweis findet sich noch im spiegel artikel ganz unten:

Der Tarifstreit zwischen GDL und Bahn dauert seit dem Frühjahr an. Die GDL hatte erstmals am 20. März einen eigenen Tarifvertrag für das Fahrpersonal - Lokführer, Zugbegleiter, Bordservicekräfte - gefordert.

damit ist imho belegt, dass die GDL für alle in ihr organisierten mitglieder einen tarifvertrag fordert (wäre ja auch irgendwo dumm, wenns nicht so wäre) und die unterscheidung der einzelnen berufsgruppen von der GDL ebenfalls nicht gemacht wird. somit ist der beruf des lokführers nur das aushängeschild. ein argument von der unterscheidung der einzelnen berufsgruppen zieht damit also garnicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
das wäre mal was feines, wenn die lokführer damit durchkommen.

Richtig ... ist echt was feines, wenn unsere ganze Volkswirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird, weil ein paar Lokführer meinen sie müssten ihre haltlosen Forderungen notfalls mit brachialer Gewalt durchpressen...

Man mag davon halten was man will, man mag der GDL sogar das Recht zugestehen den Fern- und Güterverkehr zu bestreiken. Dieses Vorgehen als "was feines" zu bezeichen ist allerdings einfach ohne Worte!

Was soll der Volkswagenmitarbeiter sagen, der gezwungenermaßen Urlaub nehmen muss, weil VW nach einigen Tagen Streik nicht mehr produzieren kann?
Was soll der Mitarbeiter in der Stahlhütte sagen, wenn er im nächsten Jahr keine Lohnerhöhung bekommt, da sein Arbeitgeber die Verluste durch den Bahnstreik kompensieren muss?

Ich möchte nicht dramatisieren, aber ich möchte darstellen, dass dieser Streik eben immer Menschen in Mitleidenschaft ziehen wird. Da von was "feinem" zu sprechen ist einfach ohne Worte ...

sie würde ein buschfeuer entfachen, was die bahn ja unbedingt verhindern will, es soll bloß zu keinem präzedenzfall kommen.

Super! Mit dem Erfolg, dass die Bahn in Zukunft in ihrer Konkurenzfähigkeit massiv beeinträchtigt ist, da die GDL ja nicht dazu in der Lage ist bei Unternehmen mit weitaus geringerem Lohnniveau ähnliche Gehaltsforderungen zu stellen...
Die Scheere reißt weiter auf und immer mehr Jobs wandern von der Bahn zur Konkurrenz ... leider werden die Jobs dann dort schlechter bezahlt.
Gaaaannnnnzzz großer Erfolg für die Angestellten im Bahngewerbe :freak:

Am Rande:

Sage ich nicht, dass wir hier nicht über Managergehälter diskutieren?!

sondern am gewinn der unternehmen beteiligt zu werden

Eine solche Lohnstruktur will so ziemlich jeder Arbeitgeber in Deutschland. Auch die DB AG hat bereits öffentlich erklärt, dass sie zu einem solchen Tarifsystem bereit wäre. Allerdings wollen dies die Gewerkschaften nicht ...

damit ist imho belegt, dass die GDL für alle in ihr organisierten mitglieder einen tarifvertrag fordert

Also sind GDL Mitglieder mehr wert als nicht GDL Mitglieder?
Übrigens schiebt die GDL selbst immer die Lokführer vor und spricht in Presse und Medien immer nur von den Lokführern. Wenn es also wirklich so sein sollte, dass hier ein großes Missverständnis vorliegt, dann ist dies in erster Linie wohl die GDL selbst schuld.

Abschließend noch eine Bemerkung zu der Gerichtsverhandlung:

Recht ist Recht und dass muss man akzeptieren.
Was allerdings bezeichnend ist, ist das Auftreten des Herrn Schell nach dem Urteilsspruch. Da erdreistet er sich doch zu behaupten einzig die DB AG sei Schuld daran wenn jetzt in Zukunft die ganze Volkswirtschaft durch die Streiks in Mitleidenschaft gezogen wird. Da hat Herr Schell das Prinzip des Tarifkonfliktes wohl nicht ganz verstanden ... gehören glaub ich immer zwei Parteien zu einem solchen Konflikt ...
Toller Mann dieser Herr Schell :freak:
 
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