DanFu schrieb:
Systeme immer auf dem letzten Stand halten. D.h. zeitnah, nicht ein halbes Jahr später.
Wie Autokiller677 schon korrekt geschrieben hast, bringen dies „Sicherheitslösungen“ wesentlich mehr Probleme als sie lösen. Einfache Denksportaufgabe: Wenn eine Lösung Inhalte auf ihre „Gutartigkeit“ hin prüfen möchte, wie mach sie das? Indem Sie sie analysiert. Wie tut sie das? Sie muss für jede Art von Datei eine Prüfroutine haben, was sich praktisch nicht davon unterscheidet unterscheidet, was beim eigentlichen Öffnen passiert. Vielleicht sind die Routinen anders, weil man sich das PDF ja nicht wirklich ansehen möchte.
Der Punkt ist: Code hat Fehler und je komplexer der Code, desto schlimmer. Was könnte komplexeren Code haben als die „
Sicherheitslösung“ (Sophos) die tausend verschiedene Dateitypen auf Fehler untersuchen möchte?
Und selbst wenn sie dafür auf Bibliotheken zurückgreift — Überraschung, die haben ja auch Fehler! Und wenn man die dann nicht immer brav auf den neuesten Stand hebt, dann hat man *bekannte* Fehler in seiner tollen Sicherheitslösung.
Besonders lustig sind dann so Fälle, wo dann z.B. einfach ein
nodejs-Server im Kontext des Virus-Scanners(TrendMicro) läuft.
Generell verschlechtern „Sicherheitslösungen“ fast immer die durchschnittliche Sicherheit, z.B. indem Sie Code mit SYSTEM-Rechten ohne Sandbox emulieren:
MS Defender
This full system x86 emulator runs as SYSTEM, is unsandboxed, is enabled by default and remotely accessible to attackers.
Effektiv macht man es Angreifern damit viel leichter, weil man den Benutzer nicht dazu bringen muss, was anzuklicken. Er muss die E-Mail nicht mal öffnen, es reicht völlig, wenn das die „Sicherheitslösung“ tut:
Avast
Und falls die Firma wirklich alles verrammelt und nur die Sicherheitslösung für Analysezwecke Zugang zu Ihrer Cloud gewährt, dann ist das eine großartige Hilfe, um Daten rauszuschmuggeln:
Avira, ESET, Comodo und Kaspersky
Fazit: „Sicherheitslösungen“ sind Augenauswischerei für Leute (leider einschließlich vieler angeblicher „Profis“), die nichts von Sicherheit verstehen bzw. verstehen wollen. Schlussendlich geht es nur darum, sagen zu können, man hätte ja alles menschenmögliche getan, um das System zu schützen - indem man eine oder mehrere „Sicherheitslösung(en)“ gekauft und eingesetzt hat. Dass man stattdessen mehr Zeit und Geld darin investieren hätte sollen, seine verdammten Systeme auf dem letzten Stand und mit ordentlichen Konfigurationen ausgestattet zu halten, das kann man ja leider niemandem verkaufen.