HageBen schrieb:
Grundsätzlich ja, aber wie soll ein USB 3 Device an einen USB4 Host getunnelt werden?
Richtig erkannt. Aber dann hast du auch null nutzen für USB4 wenn nicht beide Seiten USB4 sprechen.
Wenn sie das aber tun gibt es keinen sinnvollen Grund nicht beide alle Lanes für USB4 zu nutzen. Das ist auch nicht optional bei USB4.
Der Rest ist Rückwärtskompatibilität für ältere Geräte.
HageBen schrieb:
Warum wird eigentlich seit der ersten Version von USB 3 immer ein extra Kanal nur für USB 1.1/2.0 mitgezogen?
Für die Abwärtskompatibilität mit USB2 Geräten. Und dann hat es auch Vorteile, wenn man für die simpelsten Geräte, wie Tastatur und Maus, die auch schon im BIOS gehen sollen noch keine USB4 Verbindungen braucht, sondern die erst danach aufgebaut werden kann.
Tigerfox schrieb:
Bei der Aufteilung dieser Pins blicke ich noch nicht ganz durch.
Dann vllt. das relevante auch bei Wikipedia nachlesen:
EIn "differential pair" besteht aus 2 Leitungen +, -. Davon gibt es 4 Stück gesamt, die die ganzen Alt modes nutzen können wie sie wollen. RX1, RX2, TX1, TX2 im Bild, aber Richtung ist eigentlich egal. Bei vollem DP sind alle davon vom Host sendende DP Lanes.
Für USB3 bis zu 10G brauchst du ein TX und ein RX paar.
Tigerfox schrieb:
USB3.2 Gen2x2, USB4 oder USB4v2 unterstütztz.
ALSO:
- "USB3.2 Gen2x2": Gibt 2 Dinge an. Eine exakte PDF, in die du offensichtlich noch nie reingeschaut hast, deshalb ist das für Konsumenten irrelevant. Für Leute die damit entwickeln und die Specs auch lesen, durchaus relevant. Deshalb existiert es, obwohl der Kunde es nicht braucht oder höhren sollte. Gen2x2 beschreibt innerhalb dieser PDF sehr präzise wie das USB-C Kabel genutzt wird / welche Verbindung aufgebaut wird, nämlich eine 20GBit/s Verbindung. Du könntest auch USB3 20 GBit/s sagen. Das ist immer noch eindeutig, die exakte PDF Version in der es das Kapitel zum ersten mal gab ist irrelevant und es gibt von 20GBit/s mit USB3 nur eine Umsetzung deshalb ist für den Kunden auch egal dass dort 2 Adernpare zum Senden und Empfangen genutzt werden, wovon jedes auf der gleichen Geschwindigkeit läuft wie USB3 10G (Was Gen2 x2 genau aussagt).
- "USB4": Eine komplexe Schnittstelle die mehrere klassische Verbindungen als virtuelle Verbindungen über ein einziges Kabel mischen kann. Relativ relevant zu wissen.
- "USB4v2" ist nichts das "unterstützt" wird. Nochmal. Das bezeichnet eine bestimmte PDF Datei. Da steht vieles drin. Die ist aber nicht als Vorlage geeignet, dass alle Features die darin beschrieben werden auch unterstützt werden müssen. Ein USB4 20G Port wird auch von der neusten USB4 Spec abgedeckt und erlaubt, deshalb ist es so wertlos einen Port als USB4v2 zu bezeichnen. Es gibt mittlerweile auch so viele Möglichkeiten, die machen gar nicht Sinn alle zu kombinieren. Deshalb ist die Version einer PDF für Konsumenten irrelevant. Für die ist erstmal nur interessant welche Features denn unterstützt werden. Und die haben klare Namen, zB für die Geschwindigkeiten 20G, 40G, 80G, mit Logos. Strom rein und raus ist aber zB eine von der Geschwindigkeit unabhängige Dimension. Genauso wie ob du eine eGPU darüber nutzen kannst von der Geschwindigkeit unabhängig ist, weil das erfordert ganz andere Dinge.
Macht es nun Sinn USB3 und USB4 zu unterschieden, weil das 2 getrennte Standard sind die parallel existieren? Ja, ein Stück weit. Für Entwickler auf jedenfall, denn die USB4 Spezifikation verweist für alles an USB3 Features einfach auf die neuste USB3 PDF. Hier im Forum, wo wir über die Unterschiede reden, ja, insbesondere damit Leute nicht USB3 20G mit USB4 20G verwirren. Auf der anderen Seite hat das USB-IF aber den alten Marketingnamen für USB3 20G "Enhanced SuperSpeed+ 20GBit/s" getötet und mit nichts ersetzt. Die neuen USB Logos mit nur der Geschwindigkeit haben keine Möglichkeit einen USB3 20G Port zu benennen. In der USB Welt heißt 20 GBit/s seit 2 Jahren zwangsläufig USB4. Und damit braucht der Kunde eigentlich auch nicht wissen, was diese Version ist. Denn der Kunde sieht: mein PC hat einen USB 40G Port. Alles darunter wird an dem Port unterstützt. Ein Gerät mit USB 20G Logo drauf, kann auf voller Geschwindigkeit an diesem Port laufen. Ein USB3 20G Gerät kann dieses Logo nicht haben. Betrachtet den USB3 20G Standard als tot.
Das es in der Theorie und laut Wikipedia Artikel 2 Wege gibt, wie USB4 intern auf 20GBit/s kommen kann, ist jetzt wirklich ein Detail, das absolut irrelevant ist. Das passiert laut Spec beim Verbindungsaufbau transient. Also wenn 2 USB4 Geräte sich verbinden, beginnen sie mit einer Lane. Wenn dann Kabel oder USB4 Geräte nicht defekt sind, kommt die 2. Lane dazu. In der Praxis sind alle USB4 Verbindungen x2. Und falls ein Gerät den Fallback unterstützten würde mit einem halb durchgeschnittenem Kabel, dann wäre die Geschwindigkeit auch halbiert. USB4 geht nicht hin und nimmt weniger Lanes mit höherer Geschwindigkeit. Das nimmt immer die höchste Geschwindigkeit die geht. Und ein USB4 Port mit nur 20G kann den schnelleren Modus (in der Spec/Für Entwickler "Gen 3") gar nicht, also gibt es da auch keine Möglichkeit einen Gen3x1 Modus zu nehmen. Sondern nur Modi mit "Gen 2", die dann in 20G resultieren, wenn das Kabel in Ordnung ist oder weniger wenn nicht. Ich weiß selbst nicht genau ob USB4 jemals dem Nutzer so eine fehlgeschlagene USB4 Verbindung mit nur nur einer Lane gibt oder stattdessen komplett aufgibt. Wie gesagt, würde defekte Kabel oder Ports erfordern, die aber mit viel Glück noch gut genug sind für eine halbe USB4 Verbindung.
Tigerfox schrieb:
Es ist aber, vor allem durch die feste Integration in die CPUs bzw. PCHs
CPU. Die sind bisher alle ausschließlich in der CPU.
Tigerfox schrieb:
Wie oben mal gesagt, nieman sollte sich eine TB4- oder USB4-Karte für den Desktop kaufen, wenn er nur zwei Desktops miteinander verbinden will.
Vollkommen ok. Ich habe nur versucht zu erklären, warum USB4 technisch nicht für ein ausgewachsenes Netzwerk taugt. Du warum es finanziell nicht sinnvoll ist. Ich hab das selber schon genutzt um ein 80GiB Steam Spiel vom Desktop auf mein Notebook zu bringen... Oder Backups von anderen PCs. Mit nur 2 PCs geht ja auch das Routing-Problem und das "muss-immer-an-sein" Problem weg, das ich beschrieben habe.
Tigerfox schrieb:
Mich wundert, das diese Direktverbindung seit TB1 nie schneller als 10Gb/s sein durfte.
TB1 und 2 hatte ich nie. Seit TB3 ist die Verbindung laut Treiber schon immer 20G. Ja die Dokumente sagen alle 10G, aber simuliert wird schon 20G.
Mit Windows wird es allerdings schon sehr knapp die 10G zu erreichen. Der Netzwerkstack von Windows scheint hier einfach nicht auf Effizienz bei diesen Geschwindigkeiten ausgelegt. MIt Linux erreicht man da durch die Bank mehr. Geht ja schon los, das Windows die "Öffentlich" / "Privat" Erkennung auf einem Router basieren lässt. Den hat diese P2P Verbindung aber nicht. Weshalb Windows automatisch in den "öffentlich" Modus geht, ohne Auswahl das zu ändern. Und folglich wird die Firewall und Dateifreigaben erstmal dicht gemacht.
Und ja, ich sehe keinen Grund, warum man nicht, wie Asmedia bei PCIe auch einfach die gesamte verfügbare Datenrate für Netzwerk nutzen können sollte. Die Netzwerkverbindung ist auch komplett virtuell. USB4 selbst sendet nur Datenmengen vom RAM des einen PCs zum anderen. Die sollten null Geschwindigkeitslimit haben neben der USB4 Verbindung selbst. Die Thunderbolt/USB4 Networking Treiber tun dann so als gäbe es da eine Netzerkverbindung damit wohl der normale Netzwerkkram darüber läuft.
Edit: Das kannst du sogar an den Spec-Versionen sehen. Die alten Specs hießen 3.0, 3.1, 3.2. Nicht intuitiv dass hier die .x Version für den Kunden irrelevant ist, aber USB3 schon einen Unterschied zu USB2 macht (war ja ursprünglich nicht vorgesehen. Es gab ja "Superspeed" als Begriff für die Kunden, so dass die USB3 auch nicht hätten wisen müssen). Es hat halt 5 Adern und Pins mehr und ist damit grundlegend anders/mehr.
Bei USB4 haben sie die Version direkt rausgelassen und als "Version 1.0" angehängt. In dem Versuch, dass die Kunden zu faul sind, das jedesmal vollständig nachzuplappern und instinktiv bei dem Gewünschten ankommen: Der Kunde muss maximal "USB4" wissen. Alles genauere ist entweder unwichtig für den Kunden oder hat getrennte und intuitiv verständliche Namen. Deshalb kriege ich was an mich, wenn Leute hingehen und das in ihrem Hirn versuchen umzudefinieren als "USB4.1". Solange wir nicht über Seitenzahlen in einer PDF reden oder was in welcher Version geändert wurde, braucht die PDF Version nicht genannt werden.