Computerlein47 schrieb:
Fallen Aces ist echt gut, ich habe schon alle Level durch. Allerdings finde ich es auch viel zu leicht, habe auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad gespielt und mir ist es auch etwas zu wenig Immersive Sim. Das ist schon alles sehr stark vereinfacht, an die Komplexität von einem Prey 2017 kommt es nicht ansatzweise heran, auch Thief ist von den Mechaniken viel komplexer.
Aber Atmosphäre, Leveldesign und Story sind bislang echt super. Und es macht echt Laune.
Prey ist auch eines der wenigen Triple-A-Spiele der letzten Jahre, das nicht "gestreamlinet" worden ist (Lieblings-Industrie-Hüllwort für verdeppert). Sondern in Teilen sogar noch
mehr in die Tiefe ging als seine Vorbilder. Quasi der Gegenentwurf zu Thief 2014.
So wie ich
Fallen Aces gespielt habe, fühlte sich das fast 1:1 wie Dishonored an -- bloß ohne die Kräfte, mit denen man crazy Zeug anstellen konnte. Insbesondere natürlich "Domino" aus Teil 2.
Die ersten beiden Kapitel habe ich bereits geghostet, um noch a bisserl mehr SPielzeit rauszukriegen (also Level beenden, ohne von wem wahrgenommen zu werden und dabei sowohl niemanden umbringen, noch nicht mal ausknocken).
Aber klar, die Einflüsse sind was weiter gefasst, selbst Duke Nukem steckt mit drin. Bioshock empfinde ich bis heute als wesentlich geradlinigeren Korridor-Shooter als das hier -- enge Schlauchlevel, KI, die sofort aggro geht, wenn sie einen auch nur riecht. Im Verbund mit den immer wieder spawnenden Gegnern läuft das auf eine permanente Ballerbude hinaus, wo man gar nicht planen kann, was man als nächstes hier so macht. Alleine der letzte Level in Fallen Aces mit seinen tausend Eingängen in den Nachtclub -- herrlich.
Und schon der zweite ist klar eine Hommage an "Shipping... and receiving" aus Thief 2.
Gloomwood wollte ich eigentlich warten, vor Jahren die Demo gespielt. Hab ich aber auch jetzt mitgenommen und kurz reingeschaut. Mir hatte kürzlich jemand noch
Sonar Shock empfohlen. Kleiner Indie, offensichtlich sehr vom ersten System Shock beeinflusst. Mal schaun. Hoffe ja, dass es nach der Boomershooter-Welle jetzt auch langsam die Immersive-Sim-Welle gibt. Oder zumindest Immersive-Sim-Likes. Gerade jetzt, da die Hälfte der Arkane Studios bereits dicht sind und sonstwo Deus Ex gegrillt. Aber die Games sind halt was komplexer als spaßige Knatterbuden, da offener und mit mehr Systemen. Finde es beachtlich, was auch in Fallen Aces da alles drinsteckt. Einiges ist mir sogar erst beim wiederholten SPielen der Levels aufgefallen, wie ein zerstörbarer Sicherungskasten im Friseursalon im ersten Level, der das Licht ausfallen lässt. Soweit ich weiß, sind das zwei Leute plus ein paar Externe, die Art und die Comic-Cutscenes machen. Lässt hoffen.
https://www.rockpapershotgun.com/indie-gaming-is-on-the-verge-of-an-immersive-sim-eruption
