Leon_FR schrieb:
Hat das mehr Leistung, wie die Standard Konfig das bestimmt KErne auf 5,3; 5,2; 5,1; 5.0 ; 4,9 und so weiter laufen ?
In den meisten Fällen ist das bislang nur eine eher theoretische Frage , da man es bis heute am x86-PC noch nicht geschafft hat , bestimmten Anwendungen oder Spielen während ihrer Ausführung bestimmte Kerne fest zuzuweisen , bzw. anwendungsbezogen die Taktrate bestimmter Kerne der Leistungsrelevanz bestimmter Threads anzupassen .
Bei den geringen Taktdifferenzen dieser CPU < 10 % würde asynchrones Übertakten kaum nennenswerte Geschwindigkeitsvorteile bringen , aber nehmen wir mal Vielkernprozessoren mit limitierterer TDP und deutlich größerer Differenz zwischen Basis- / und Turbotakt , so könnten sich durchaus große Vorteile ergeben mit asynchronem Kerntakt .
Die meisten Spiele nutzen höchstens 1 bis 3 Cores für ihre Hauptberechnungen ( Worker-Threads ) , von deren Ergebnissen die etwaigen Helperthreads stets abhängig bleiben . Nehmen wir hier jetzt mal "interressantere" Prozessoren wie die i5-10400 oder eine Multicore-Notebook CPU , wird die Sache schon spannender .
Dem ein oder anderen Mitleser ist bei der Durchforstung etlicher Spielebenchmarks durchaus bei einigen Spielen schon mal das Phänomen der "Hyperskalierung" aufgefallen . Das bedeutet : je nach CPU-Technologie fangen einige Spiele ab einem bestimmten Kerntakt stärker als nur "taktlinear" zu performen an .
Dieses Skalierungsverhalten ist dem Umstand geschuldet , daß in einigen Anwendungen und Spielen die 1 - 3 Worker-Threads in der CPU-Berechnung bis zu einem bestimmten Rechendurchsatz pro Sekunde einer Durchsatzlimitierung unterworfen sind , und demzufolge auch die Helper-Threads regelmäßig auf Ergebnisse von den WT warten müssen , bevor sie selbst ihre Berechnungen fortsetzen können , und mit deren Ergebnissen letztlich erst ein vollständiges Rendersignal an die Grafikkarte abgeschickt werden kann .
Nehmen wir jetzt z.B. mal eine Multicore-CPU mit einem Basistakt von 3,0 Ghz und einem maximalen Turbo von 4,8 Ghz ( + 60 % ) auf zwei Kernen innerhalb des regulären TDP-Rahmens ab Werk . Würde es nun programierungstechnisch gelingen , den wichtigsten Worker-Threads einer Anwendung oder eines Spiels dauerhaft genau diese beiden Kerne mit maximalem Takt zuzuweisen , während die restlichen Kerne bei 3,0 Ghz verweilen , so könnte solch eine CPU ggf. erheblich effizienter in ihrer vollständigen Bandbreite ausgenutzt werden bei gleichzeitiger Performancesteigerung der Anwendung . ( im besten Fall sogar mit "Hyperskalierung" )
In solch einem Szenario könnte es dann z.B. mit 2 × 4,8 + 4 × 3,0 Ghz durchaus erheblich mehr Anwendungsperformance bringen , als alle Kerne z.B. mit 3,6 Ghz im Turbotakt laufen zu haben .
Im Nebeneffekt liefen die Workerthreads dann zwar immer noch kontinuierlich > 90% Kernlast , aber die Kernauslastung bei diversen Hilfsthreads würde ebenfalls deutlich ansteigen , weil diese dann seltener , bzw. zumindest kürzer auf ihre Rechenanweisungen von den WT warten müßten .
Das ging jetzt zwar ein wenig an Deiner konkreten Fragestellung im Bezug auf die Core i9-10900K vorbei , aber bei dieser CPU ist die Taktdifferenz zwischen Allcore-Turbo und Singlecore-Turbo einfach zu gering . ( zumindest was Deine Fragebeschreibung betrifft )
Bei hoch-parallelisierten Anwendungen mit geringem Anteil an seriellen Rechenschritten wäre es indes dann insgesamt vorteilhafter , alle für solche Berechnungen benötigten Kerne gleichermaßen auf maximalem Takt zu halten , statt nur einzelne Kerne maximal zu takten .