Hybrid-SSD-Caching
Intel H77 und Z77
Auch mit kleinen SSDs kann man bereits den weitaus größten Teil der Vorzüge einer SSD genießen - umso mehr wenn man das System richtig konfiguriert. Im Ergebnis erhält man damit gleichzeitig ein sehr wartungsarmes und gut bedienbares System, so dass der Zeitaufwand für die Konfiguration sich amortisiert.
Besonders bei SSDs mit nur 64GB oder auch noch bei 120GB-SSDs werden oft Programme, besonders Spiele, auf eine zusätzliche Festplatte installiert, da der Platz sonst nicht reicht. Ein Windows 8-System benötigt zunächst einmal mit den wichtigsten Standardprogrammen 20GB, bei Windows 7 eher 25GB. Selbst bei einer 64GB-SSD bleiben über 40GB übrig - wovon ein Teil frei bleiben sollte (10-15GB). Also bleiben 20GB, um für die zusätzliche Festplatte einen SSD-Cache (Anleitung folgt) zu bilden. Dann spielt es noch weniger eine Rolle, wenn man eine langsame Festplatte genommen hat. Auch ausgemusterten langsamen Notebookplatten haucht man so wieder leben ein - auch eine ideale Ergänzung zu WD Caviar Green oder Red.
Damit der nun knappe SSD-Platz nicht zumüllt - und man sich möglichst nicht darum kümmern muss, wären folgende Vorkehrungen zu treffen. Diese haben auch den Vorteil, dass zukünftig alle Daten automatisch dort landen, wo sie hin sollen.
Beispiel
SSD (64GB bis 120GB)
Zunächst 20GB für das SSD-Caching zuweisen.
System [C:] - über den gesamten verbleibenden Speicherplatz. Hier wird das Betriebssystem und die am häufigsten genutzten Programme installiert.
HDD (beliebige, auch langsame Festplatte)
Programme [P:] - z.B. 50GB bis 150 GB am Anfang der Festplatte (schnellster Bereich). Hier werden alle übrigen Programme, insbesondere Spiele, installiert.
Volumen [V:] - der Rest ist für die Daten.
Durchzuführende Maßnahmen
- Ruhezustand (Hibernation) deaktivieren
- Systemwiederherstellung deaktivieren
- Öffentliche Ordner verschieben
- Benutzerordner verschieben
zu 1) Ruhezustand (Hibernation) deaktivieren
Diese Funktion belegt so viel Speicherplatz, wie RAM verbaut ist. Wird diese Funktion nicht benötigt, kann sie abgestellt werden.
http://www.heisig-it.de/windows7/w7_tipp031.htm
- "Eingabeaufforderung" (cmd) als Administrator ausführen.
- Den Befehl "powercfg –H off" eingeben, Enter, fertig.
zu 2) Systemwiederherstellung deaktivieren
Achtung – das System kann dann nicht auf einen früheren Zeitpunkt wiederhergestellt werden. Da aber so oder so eine vernünftige Datensicherung anzuraten ist (z.B. mit Acronis), sollte das eigentlich egal sein. Wer (noch) keine extra Festplatte zur Datensicherung hat, sollte zumindest die SSD auf die Festplatte sichern - als Ersatz für die Systemwiederherstellung.
http://www.systemwiederherstellung-deaktivieren.de/windows-7.html
- Um die Systemwiederherstellung zu deaktivieren mit der rechten Maustaste auf "Computer" klicken und den Menüpunkt "Eigenschaften" auswählen.
- Anschließend auf den Menüpunkt "Computerschutz" auf der rechten Seite des Fensters. Damit öffnet sich das Konfigurationsfenster der Systemwiederherstellungen.
- Hier auf den Button "Konfigurieren..." gehen und anschließend den Punkt "Computerschutz deaktivieren" wählen. OK.
zu 3) Öffentliche Ordner verschieben
Alternativ kann der öffentliche Ordner natürlich auch auf ein Netzlaufwerk gelegt werden.
http://www.wintotal.de/tipparchiv/?id=1348
- Den öffentlichen Ordner, normalerweise "C:\Users\Public" auf das neue Zielverzeichnis, in diesem Beispiel also "V:\Users\Public", kopieren.
- Öffne nun den Registryeditor (Windows+R --> "regedit" --> OK) und navigiere zu diesem Ort:
- HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\ProfileList
- Ersetze den Wert des Schlüssels "Public" (editieren durch Doppelklick) durch den neuen Speicherort des öffentlichen Profils, also hier "V:\Users\Public".
- Registryeditor schließen, System neu starten.
- Den alten Ordner "C:\Users\Public" löschen.
zu 4) Benutzerordner verschieben
Gerade die Benutzerordner führen dazu, dass die Systempartition schnell zumüllt (Downloads, Desktop, Spielstände). Es ist aber nicht so sinnvoll, den gesamten Benutzerordner ähnlich dem Öffentlichen Ordner zu verschieben, da hier auch systemrelevante Daten gespeichert werden und dies dann dazu führen kann, dass das System träge wird. Auch kann es dabei zu unerwarteten Problemen kommen. Folgender Weg hat sich hingegen in der Praxis bewährt. Im Explorer kann man sich dann unter Favoriten wunderbar unabhängig vom Speicherort die oft benötigten Ordner als Verknüpfung hinlegen und Programme greifen weiter automatisch auf die dafür vorgesehenen Ordner zu – ohne dabei aber die SSD permanent zu überfüllen. Alternativ können die Benutzerordner natürlich auch auf ein Netzlaufwerk gelegt werden.
- Hierbei für jeden Benutzer des Computers einen Unterordner unter "V:\Users\" (oder sonstwo) anlegen. Also für Max Mustermann einen Ordner "V:\Users\Max Mustermann", etc.
- Dann in den jeweiligen Benutzerordner gehen, also hier "C:\Users\Max Mustermann".
- Nachfolgendes Prozedere für alle sichtbaren Unterordner durchführen, also "Eigene Bilder", "Eigene Dokumente", "Desktop", "Downloads", etc.:
- Rechten Mausklick, "Eigenschaften", Registerkarte "Pfad" öffnen. Dort steht dann zum Beispiel beim Ordner "Eigene Dokumente" folgender Eintrag: "C:\Users\Max Mustermann\Documents".
- Dies wird auf "V:\Users\Max Mustermann\Documents" geändert – letztlich also nur den Laufwerksbuchstaben "C" durch ein "V" ersetzen. Wesentlich ist, dass man den Ordnernamen "Documents" nicht etwa in "Eigene Dokumente" ändert.
- Dann auf die Schaltfläche "Verschieben..." klicken und alle Abfragen positiv beantworten.